November 2006

Kirche und Staat

Von Weihbischof Andreas Laun, Salzburg

Weihbischof Dr. Andreas Laun geht der Frage nach, wie das Verhältnis von Staat und Kirche nach den Prinzipien des katholischen Glaubens aussehen sollte. Inspiriert wurde er dabei von einem Buch des Theologen Hugo Rahner über die Situation in den ersten Jahrhunderten. Heute steht die Kirche einer modernen Demokratie gegenüber, die sie in mehrfacher Weise herausfordert. Weihbischof Laun tritt für eine Balance „zwischen Anerkennung des Staates und Widerstand gegen Grenzüberschreitungen“ ein, bei der der Kirche vor allem ein Wächteramt zukomme. weiter...


Wenn Staaten zur Mitwirkung bei Sünden nötigen

Von François Reckinger

Pfarrer Dr. François Reckinger macht den Versuch, konkrete Situationen, durch die ein echter Christ in einen Gewissenskonflikt geraten kann, zu durchleuchten. Konkrete Ratschläge zu erteilen, ist und bleibt dabei immer ein Wagnis. Vielleicht könnte man an der einen oder anderen Formulierung Anstoß nehmen. Doch ist Dr. Reckinger zu danken, dass er uns spüren lässt, wie aufmerksam wir den verschiedenen Formen der „Vergewaltigung des Gewissens“ begegnen sollten. Wir dürfen nicht so tun, als wäre alles in Ordnung, wir können nicht überall schweigend mitmachen. weiter...


Der russische Major, der Karol Wojtyla gerettet hat

Von Erich Maria Fink

Pfr. Erich Maria Fink berichtet von einem bemerkenswerten Detail aus dem Leben Johannes Pauls II., das den meisten unbekannt ist. Der Biographie dieses großen Papstes fügt er damit etwas Neues hinzu; denn zumindest im deutschen Sprachraum wurde diesem Vorgang bislang keine Aufmerksamkeit gewidmet. Es ist die dramatische Geschichte eines russischen Majors, in der sich eindrucksvoll die göttliche Vorsehung offenbart. Auch ihm selbst wurde erst sehr viel später bewusst, welche Rolle er in Gottes Heilsgeschichte spielte. Trotz seines hohen Alters und bereits erblindet war er gerade dabei, ein Buch über das orthodoxe Christentum fertigzustellen. Doch nun ist er vor wenigen Wochen gestorben. weiter...


1700 Jahre Konstantin: ein aktuelles Jubiläum

Von Margareta Fopp

Genau vor 1700 Jahren wurde Konstantin zum Kaiser ausgerufen. Diesem Anlass sind heuer und nächstes Jahr Ausstellungen und Veranstaltungen in verschiedenen Ländern gewidmet. Dr. Margareta Fopp wirft einen Blick auf dieses Jubiläumsjahr und hebt seine aktuelle Bedeutung für Europa hervor. Die Verknüpfung des römischen Reichs mit dem aufkeimenden Christentum, welche sich durch diesen Kaiser vollzog, führte zu einer weltgeschichtlichen Umwälzung, welche den Weg der Menschheit bis heute prägt. Hat dieser Prozess für unsere heutige Zeit eine Vorbildfunktion? Ist er zum Segen für die Völkerfamilie geworden? Dieses Jubiläum der christlichen Wurzeln unserer europäischen Kultur zeigt auf, wie eng Politik und Religion miteinander verknüpft sind und wie groß die Herausforderung ist, solche gefahrvollen Entwicklungen friedlich zu gestalten. weiter...


Helena – die „Kaiserinmutter“

Von Margareta Fopp

Nach dem mittelalterlichen „Colchester Chronicle“ wurde die hl. Helena um das Jahr 250 in Colchester in England als Tochter des Königs Coel geboren, welcher Colchester gründete und später König von England war. weiter...


„Mittlerin aller Gnaden“ – Ringen eines Kardinals um die Dogmatisierung

Besprechung Von Msgr. Dr. Rupert Gläser

Prof. Dr. Manfred Hauke, der bekannte Dogmatiker an der Theologischen Fakultät in Lugano, hat eine interessante Studie vorgelegt: er behandelt das nach wie vor aktuelle Thema der Gnadenmittlerschaft Mariens, das auch auf dem II. Vatikanischen Konzil diskutiert worden ist. Die Arbeit wendet sich in erster Linie an den Theologen, doch kann auch der interessierte und gebildete Laie aus ihrer Lektüre großen Nutzen ziehen. weiter...


Erwartungen des Papstes an die deutsche Politik

Von Papst Benedikt XVI.

Vor kurzem wurde Hans-Henning Horstmann zum neuen Botschafter der Bundesrepublik Deutschland beim Heiligen Stuhl ernannt. Am 28. September 2006 überreichte ihm Papst Benedikt XVI. in Castel Gandolfo das Beglaubigungsschreiben. Dabei brachte er die Erwartungen der Kirche an die Politik zum Ausdruck. Auch ihr müsse es „immer zuerst um den Menschen“ gehen. Die Kirche, die dabei das „umfassende Heil“ des Menschen im Blick hat, kann der Politik in vielen Bereichen die notwendige Orientierung geben. Nachfolgend die Ansprache des Papstes, lediglich um den ausführlichen Begrüßungsabschnitt gekürzt. weiter...