Dezember 2006

Ungenützte Kirchen für neue Gemeinschaften

Von Erich Maria Fink und Thomas Maria Rimmel

Immer aktueller und brisanter wird die Frage nach der Nutzung und Erhaltung von Kirchengebäuden, die aufgrund dramatischen Gläubigenmangels nicht mehr gebraucht werden. Die enormen finanziellen Lasten zwingen zum Handeln. Diskutiert werden sowohl Umnutzung als auch Abriss der Gebäude. Für gläubige Christen ist dieses Szenarium erschreckend, verbunden mit Wehmut und tiefem Schmerz angesichts der immer häufiger vollzogenen offiziellen Profanierungen von Gotteshäusern. Der nachfolgende Beitrag ist ein Plädoyer für eine freizügige Überlassung betroffener Kirchen an neue Gemeinschaften, die sich mit missionarischem Eifer an das Werk der Neuevangelisierung machen. weiter...


Charismatisches Exerzitienzentrum St. Clemens in Berlin

Von Christian von Jagwitz-Biegnitz

Georg Kardinal Sterzinsky hat einen Versuch gestartet: Er stellte die Kirche St. Clemens, die bereits zum Verkauf bestimmt war, indischen Volksmissionaren zur Verfügung. Allerdings wurde das Experiment zunächst bis Ende 2007 befristet. Trotz der erfreulichen pastoralen Entwicklung drängen die Verantwortlichen der Dompfarrei, in deren Besitz sich der Gebäudekomplex befindet, weiterhin zur bald möglichen Veräußerung. Darauf spielte Kardinal Sterzinsky in seiner Rede anlässlich der Einweihung des Exerzitienzentrums mit dem Hinweis an, wer diese Kirche verkaufen oder schließen wolle, solle sich einmal hier herein setzen und Jesus sagen, dass wir diese Kirche nicht mehr bräuchten. Nachfolgend ein Zeugnis von Christian von Jagwitz-Biegnitz, einem engagierten Förderer der indischen Missionare. weiter...


Schule des Betens – Grundaufgabe der Pastoral

Von Papst Benedikt XVI.

Die Menschen brauchen Gebetskreise, das legt Papst Benedikt XVI. den Bischöfen ans Herz. Die Grundaufgabe der Pastoral bestehe darin, die Menschen beten zu lehren. Denn Gott komme in unserem Leben nur in dem Maß vor, als wir zu beten vermögen. Gebetskreise aber stellen, so betont der Papst, vorzügliche Schulen dar, in denen die Gläubigen das persönliche Gebet in all seinen Dimensionen lernen können. Es ist keine Kirchenpolitik, sondern der eindringliche Aufruf, „die persönliche Beziehung zu Gott“ wieder als das fundamentale Anliegen der Kirche zu begreifen. Nachfolgend ein Auszug aus der von Papst Benedikt XVI. am 9. November dieses Jahres vollkommen frei gehaltenen Schlussansprache an die Schweizer Bischöfe im Rahmen ihres Ad-Limina-Besuchs. weiter...


Gebot der Stunde: Glauben der Erwachsenen erneuern

Von August Sparrer

Papst Benedikt XVI. hat dazu aufgerufen, den Glauben zuerst in den Erwachsenen zu erneuern. Dann wird es gelingen, auch Kinder und Jugendliche wieder zum Christentum hinzuführen. Wie dies geschehen kann und welche Rolle dabei neue Formen und Weggemeinschaften spielen, hat Pfarradministrator August Sparrer in einem wegweisenden Beitrag aufgezeigt. weiter...


Werner Bergengruen: Leben als Advent

Von Rudolf Grulich

Professor Dr. Rudolf Grulich stellt uns Werner Bergengruen als großartigen christlichen Dichter vor. Mit einem unverwüstlichen Glauben an die Führung Gottes und den Heilscharakter der Geschichte hatte Bergengruen im vorigen Jahrhundert die großen Ereignisse der Völkerfamilie sowie dramatische Einzelschicksale gedeutet. Als Heimatvertriebener kann sich Grulich besonders gut in den Lebensweg und die Gedankenwelt des Schriftstellers hineinfühlen. Zwar fragt sich Bergengruen selbst: „Hab ich den Tod allzufleißig gerühmt?“ Doch ist sein dichterisches Schaffen letztlich ein einzigartiges Zeugnis für das menschliche Leben als „steten Advent“, als Heimkehr an der Hand des Schöpfers. weiter...


Geistliche Dichtung neu entdeckt

Besprechung von Wolfgang Stingl

Einer der ersten schmalen Gedichtbändchen, die 1945 nach dem Ende des Kriegs in Deutschland gedruckt werden konnten, war Werner Bergengruens „Dies irae“. 1944 im Krieg entstanden und von Hand abgeschrieben und weitergegeben gingen diese Gedichte in ihrer Wirkung weit über das Literarische hinaus. Ein damaliger Nachkriegsautor wie Heinrich Böll hat später betont, welche Bedeutung Bergengruen mit seinen Gedichten für die Möglichkeit geistigen Überlebens im Hitlerdeutschland und der Aufbruchsphase danach hatte. weiter...