Januar 2005

Euthanasie: Hat die Todeslobby das letzte Wort?

Von Weihbischof Andreas Laun, Salzburg

Zum Artikel „Christliche Sterbehilfe aus ärztlicher Sicht“ von Ch. Probst und G. Fantacci in Kirche heute Nr. 11/2004 sind bei unserer Redaktion einige kritische Anfragen eingegangen. Wie im letzten Heft angekündigt, gehen wir gerne noch einmal darauf ein. Weihbischof Dr. Andreas Laun nimmt in seinen einfühlsamen Antworten die Verunsicherungen ernst, die durch die Ausführungen zur christlichen Sterbehilfe entstanden sind, betont aber gleichzeitig: „Der große Kampf um die Heiligkeit des Lebens verläuft heute nicht zwischen Vertretern und Kritikern der Hirntod-These, auch nicht um die Definition der Basis-Versorgung und das richtige Verhalten mit schwerstbehinderten Neugeborenen.“ Es geht grundsätzlich um die Wahrheit des Fünften Gebotes Gottes. weiter...


„Wir brauchen eine innere Erneuerung!“

Von Günter Nenning

Nicht das erste Mal taucht in unserer Zeitschrift der Name Günter Nenning auf. Durch seine Kommentare in der Kronenzeitung ist er weit bekannt. Weihbischof Dr. Andreas Laun schätzt die Art, wie er sich mit dem Zeitgeschehen auseinandersetzt. Auch die Überlegungen Nennings zum Islam in Europa führen zu interessanten Ergebnissen. Ein Appell an die westliche Gesellschaft – nicht zuletzt an uns Christen! weiter...


Die Christen in Kleinasien

Von Rudolf Grulich

Papst Johannes Paul II., der 1979 Ankara, Istanbul und das kleinasiatische Ephesus selbst besucht hatte, nannte 1994 – also vor gut zehn Jahren – beim Ad-Limina-Besuch der Mitglieder der Türkischen Bischofskonferenz die Türkei ein „Heiliges Land der Urkirche“. Als 1998 der Päpstliche Rat für die Menschen unterwegs zu seinem 5. Internationalen Kongress über Tourismusseelsorge nach Izmir und Ephesus einlud, begründete der Präsident des Rates, Kardinal Giovanni Cheli, die Wahl des Tagungslandes mit den Worten: „Wie Palästina das Land Jesu ist, so ist die Türkei das Land der Kirche.“ Seit die Diskussion um den EU-Beitritt der Türkei entbrannt ist, wird auch viel über die Lage der christlichen Kirchen in diesem Land gesprochen. Während die meisten Touristen nur die Sonnenstrände an Ägäis und Mittelmeer kennen, andere die Ruinenstätten Kleinasiens, erschließt uns Professor Dr. Rudolf Grulich mit seinem äußerst informativen, ja aufrüttelnden Beitrag die geschichtlichen Verbindungen des Christentums mit der Türkei sowie die heutige Situation der Christen in Kleinasien. Über die Lage in der Millionenstadt Istanbul mit ihren noch über 100 Kirchen werden wir später berichten. weiter...


Das christliche Europa: zwischen Sendung und Bedeutungslosigkeit

Von Joachim Piegsa

Der bekannte Moraltheologe Professor Dr. Joachim Piegsa ist überzeugt, dass unter allen Religionen nur das Christentum den Weg zu einer menschenwürdigen Gesellschaft und zum wahren Frieden aufzeigen kann. Auch der Islam bietet keinen gleichwertigen Ersatz für das christliche Wertesystem. Dabei ist es gerade Europa, das die Sendung empfangen hat, den Geist des Christentums in die Völkerfamilie hineinzutragen: den Geist der praktischen Nächstenliebe, die ohne Unterschied in jedem Menschen Christus selbst erblickt, sowie die Feindesliebe, die den Teufelskreis der Gewalt und des Hasses durch Verzeihen zu durchbrechen vermag. Mit Johannes Paul II. appelliert Professor Piegsa an alle Gläubigen, für ein christliches Europa zu kämpfen, damit es nicht „auf seine Berufung und seine Rolle in der Geschichte verzichtet“ und „der Bedeutungslosigkeit erliegt“. weiter...


„Vom Schlechten zum Schlechteren“

Von Patriarch Bartholomaios I.

„Die Lage hat sich vom Schlechten zum Schlechteren gewendet“, beschreibt Bartholomaios I., der Ökumenische Patriarch von Konstantinopel, die Lage der Kirche in der Türkei. Das oberste türkische Gericht hat vor kurzem die Enteignung eines Waisenhauses, das dem Ökumenischen Patriarchat gehört, für rechtens erklärt. Ein gemeinnütziges kirchliches Krankenhaus soll auf einmal rückwirkend Körperschaftssteuer zahlen, was diese Einrichtung praktisch zerstören würde. Außerdem versucht der Patriarch trotz mündlicher Zusagen von Regierungsvertretern ohne jeden Erfolg das alte orthodoxe Seminar Chalki auf der Insel Heybeli bei Istanbul wieder zu eröffnen, damit er in seinem Jurisdiktionsbereich Priester ausbilden lassen kann. Das Seminar war vor über 30 Jahren von der türkischen Regierung geschlossen worden. Grund für die Probleme ist eine türkische Gesetzgebung, die Kirchen nicht als eigenständige Rechtspersönlichkeiten anerkennt; deswegen ist es für sie schwer, Eigentum zu erwerben und zu besitzen. Seine ganze Hoffnung setzt der Patriarch auf einen EU-Beitritt der Türkei. Auszüge aus Interviews mit dem Ökumenischen Patriarchen. weiter...


Die Heilige Messe – Austausch zwischen Gott und Mensch

Von Thomas Maria Rimmel

Papst Johannes Paul II. fordert die Gläubigen auf, im Jahr der Eucharistie die Vielfalt dieses Geheimnisses neu zu entdecken und im persönlichen wie gemeinschaftlichen religiösen Leben tiefer zu verwirklichen. Der Beitrag von Direktor Thomas Maria Rimmel bietet dazu eine wertvolle Hilfe. Seine Betrachtung über den Austausch zwischen Gott und Mensch ist einerseits aus dem Gedankengut Papst Johannes Pauls II., andererseits aus dem Geist der Gebetsstätte Wigratzbad gespeist, die er im Namen des Bischofs von Augsburg verantwortlich leitet. Es gelingt ihm, die hohe Theologie mit anschaulichen Beispielen aus dem Leben der Kirche und der Heiligen zu verbinden. weiter...


„Als Mann und Frau schuf Er sie!“

Von Reinhold Ortner

Univ.-Professor Dr. Reinhold Ortner, Psychologe und Pädagoge, hat zum Schreiben der Kongregation für die Glaubenslehre „Die Zusammenarbeit von Mann und Frau in der Kirche und in der Welt“ einen leidenschaftlichen Kurz-Kommentar geschrieben. Nur Ignoranz könne behaupten, so Ortner, die Aussagen dieses Schreibens trügen zur Unterdrückung der Frau bei und missachteten ihre Würde. Vielmehr stelle die Kirche verhängnisvolle Irrtümmer unserer Zeit richtig, welche das menschliche Zusammenleben mehr und mehr in Chaos und Kälte stürzten. Unter dem Titel „Zum Schutz der Liebe“ nahm der Christiana-Verlag den Kommentar in eine Broschüre auf, in der er das Schreiben der Glaubenkongregation ansprechend veröffentlichte. Joachim Kardinal Meisner verfasste dazu ein engagiertes Vorwort mit der Feststellung: Hier sprengt die Glaubenskongregation die Mauern klassischer Vorurteile gegen die Kirche! weiter...