Februar 2005

Wo war Gott am Tag der Tsunami-Katastrophe?

Von Weihbischof Andreas Laun, Salzburg

Als Christen dürfen und müssen wir zur Katastrophe in Südostasien Stellung nehmen. Was sich ereignet hat, ist und bleibt zwar ein abgrundtiefes Geheimnis. Doch hat Christus mit seiner Frohen Botschaft auch in diese Finsternis Licht gebracht. Weihbischof Dr. Andreas Laun zeigt auf, wie das Evangelium die unzähligen Fragen erhellen kann, die das Unglück weltweit aufgeworfen hat. Seine Überlegungen helfen uns, trotz aller Ratlosigkeit am Gott der Liebe festzuhalten und auf die Pläne seiner Barmherzigkeit zu vertrauen. Gleichzeitig können sie uns davor bewahren, in vorschnelle und banale Antworten abzugleiten. Der Beitrag von Weihbischof Laun spricht sich aber auch dagegen aus, alle moralischen und erlösungstheologischen Deutungen schlichtweg zu tabuisieren. Denn, wie schon der hl. Apostel Paulus bezeugt, „liegt die gesamte Schöpfung in Geburtswehen“ und „wartet sehnsüchtig auf das Offenbarwerden der Söhne Gottes“ (vgl. Röm 8,19-22). weiter...


Das Bild vom „leidenden Gottesknecht“

Von George Kardinal Pell

Zur weltweiten philosophischen Debatte über die Tragödie und die damit verbundene Gottesfrage äußerte sich Kardinal George Pell, Erzbischof von Sydney, in einem Beitrag, den der Fidesdienst am 13.1.2005 veröffentlichte. Nachfolgend ein kurzer Auszug. weiter...


Grenzfragen am Lebensende – Beiträge der Medizin

Von Charles Probst

Für einen gläubigen Christen sind die allgemein gültigen Prinzipien zur sittlichen Beurteilung der Sterbehilfe klar. Doch wenn es darum geht, diese Prinzipien auf konkrete Einzelfragen anzuwenden, wie sie im Umgang mit Schwerstkranken und Sterbenden tagtäglich vorkommen, wird es wesentlich komplizierter. Um ein differenziertes und treffendes Urteil fällen zu können, sind wir auf detaillierte Kenntnisse aus der Medizin angewiesen. Im letzten Heft antwortete Weihbischof Dr. Andreas Laun auf verschiedene Anfragen, die zum Artikel „Christliche Sterbehilfe aus ärztlicher Sicht“ von Ch. Probst und G. Fantacci (Kirche heute 11/2004) eingegangen waren. Dazu möchte sich nun auch einer der Autoren, nämlich der Neurochirurg Univ.-Professor Dr. med. Dr. h.c. Charles Probst, noch einmal zu Wort melden. Wir können nur dankbar dafür sein, dass sich Fachleute auf dem Gebiet der Medizin die Mühe machen, in diese Grenzfragen Licht hineinzubringen, und moralisch verantwortbare Wege aufzeigen. weiter...


Bruder Elia – Begegnung mit einem Stigmatisierten

Von Ingrid Malzahn

Das Leben von Fra’ Elia erinnert daran, wie Jesus den himmlischen Vater dafür preist, dass er seine Geheimnisse den Weisen und Klugen verborgen, den Einfältigen aber offenbart hat. Die außergewöhnlichen Gnadengaben, die den einfachen Bruder Elia auszeichnen, verlangen wie jedes Charisma behutsamen Umgang und eine eingehende Prüfung durch die Kirche. Wie Ingrid Malzahn in ihrem Beitrag aufzeigt, entwickeln sich diese Gaben unter der Aufsicht verschiedener Verantwortlicher der Kirche. Was an ihnen so überzeugt, ist einerseits die Fülle echter Bekehrungen, die sich durch die Begegnung mit Bruder Elia ereignen. Andererseits aber ist es vor allem der Schwerpunkt seiner Sendung. Fra’ Elia hat eine neue religiöse Familie ins Leben gerufen, die sog. „Apostel Gottes“. Die Gemeinschaft nimmt sich Jugendlicher an, welche aufgrund mangelnder Liebe gescheitert sind und keine Zukunftsperspektive haben. weiter...


Das eucharistische Opfer

Von Jorge Arturo Kardinal Medina Estévez

Als Beitrag zum Eucharistischen Jahr setzt sich Jorge A. Kardinal Medina Estévez mit dem Opfercharakter der Heiligen Messe auseinander. Indem er auf die ursprüngliche Bedeutung des Opferakts zurückgeht, erschließt er die verschiedenen Dimensionen, die auch dem eucharistischen Opfer zu Grunde liegen. Seine Hauptaussage lautet: Die Dimension des Opfers ist der primäre Wesenszug des eucharistischen Geheimnisses. Denn die Eucharistie ist der tiefste Ausdruck der Selbsthingabe Jesu Christi an die Menschheit. In diese Hingabe wird die ganze Kirche und jeder einzelne Gläubige insbesondere durch die eucharistische Feier einbezogen. Nach Kardinal Medina kann es keinen Gegensatz zwischen „Opfercharakter“ und „Mahlcharakter“ der Heiligen Messe geben, vielmehr bilden in seinem Ansatz beide Dimensionen eine untrennbare Einheit. Die Texte des kirchlichen Lehramts, die er seinem hier erstmals veröffentlichten Artikel voranstellt, sollen die Lektüre seiner wertvollen Überlegungen nicht behindern sondern bekräftigen. weiter...


Das Herz der Weltjugendtage: „Kultur des Lebens“

Von Erich Maria Fink und Thomas Maria Rimmel

„Haltet den Geist der Weltjugendtage lebendig!“ Mit diesen Worten hat Papst Johannes Paul II. zur Vorbereitung des bevorstehenden Weltjugendtags in Köln aufgerufen. Das Jugendtreffen kann nur gelingen, wenn wir uns auf die Bedeutung der Weltjugendtage besinnen, die der Papst 1985 gestiftet hat. Eine wertvolle Hilfe dazu kann ein 10-Punkte-Programm von Direktor Thomas Maria Rimmel und Pfarrer Erich Maria Fink bieten, das die geistigen Grundlagen der Weltjugendtage zusammenfasst. Seit November 2002 haben wir neun dieser Punkte in Form von ausgearbeiteten Artikeln veröffentlicht. Dabei bilden jeweils drei dieser Punkte für sich eine Einheit. Der zehnte Punkt nun steht für sich allein wie der Schlussstein eines Gewölbes, der den ganzen Bau zusammenhält. Es geht um das „Ja zum Leben“, an dem sich nach Papst Johannes Paul II. die Zukunft der Menschheit entscheidet. weiter...