Januar 2008

Worauf zielt die christliche Hoffnung?

Von Weihbischof Andreas Laun, Salzburg

In seinem Kommentar zur neuen Enzyklika Papst Benedikts XVI. arbeitet Weihbischof Dr. Andreas Laun die Verankerung der christlichen Hoffnung sowohl in Gott als auch in der tiefen Sehnsucht des Menschen nach Gerechtigkeit heraus. Der Glaube an das Letzte Gericht ist Hoffnung und nicht Quelle von Angst und Schrecken; denn die Menschwerdung Gottes hat Gericht und Gnade „ineinandergefügt“. weiter...


Reifestufen der ehelichen Liebe

Von Josef Spindelböck

Lange Zeit war eines der wichtigsten Werke Karol Wojtylas im Buchhandel nicht mehr auf Deutsch erhältlich. Gemeint ist die ethische Studie mit dem Titel „Liebe und Verantwortung“. Auf der Grundlage des polnischen Textes hat Dr. Josef Spindelböck dieses wichtige Buch neu übersetzt. Im Frühjahr 2007 konnte die deutsche Neuausgabe schließlich im Verlag St. Josef herausgegeben und damit dieser Schatz wieder einem breiten Leserkreis zugänglich gemacht werden. Der St. Pöltener Bischof DDr. Klaus Küng, zugleich „Familienbischof“ in Österreich, schrieb in seinem Vorwort, „die Argumente des Verfassers“ seien „auch fünfzig Jahre nach dem ersten Erscheinen weiterhin gültig“ und vermittelten „einen hermeneutischen Schlüssel zur Lehre Papst Johannes Pauls II.“. Nachfolgend eine Zusammenfassung des entscheidenden II. Kapitels von „Liebe und Verantwortung“. weiter...


Prophetischer Aufruf des Papstes zur Einheit

Von Papst Benedikt XVI.

Was Papst Benedikt XVI. den Bischöfen aus der Ukraine bei ihrem „Ad-limina“-Besuch im vergangenen September vorgetragen hat, klingt im ersten Moment eher selbstverständlich als aufregend. Wer aber die Verhältnisse in der Ukraine und anderen Ländern kennt, in denen verschiedene katholische Riten nebeneinander existieren, versteht sofort, dass es sich bei den Worten des Papstes um einen geradezu revolutionären Vorstoß handelt. Bislang nämlich kann von einer Zusammenarbeit der Riten auf der Ebene des konkreten kirchlichen Lebens keine Rede sein. Obwohl sich die Kirchen beider Riten mit dem Nachfolger Petri eins wissen, gibt es kaum ein gemeinsames Zeugnis für den Glauben an Jesus Christus. Die nachdrückliche Einladung des Papstes zur intensiven Zusammenarbeit zielt letztlich darauf ab, Ost- und Westkirche näher zusammen zu bringen. Es ist die einzigartige Chance der katholischen Kirche in der Ukraine, beispielhaft einen gemeinsamen Weg aufzuzeigen. Damit kann sie in besonderer Weise zu einem Schlüssel für die Ökumene mit der Orthodoxie werden. weiter...


Antwort auf die Forderungen des Moskauer Patriarchats

Von Erich Maria Fink

Das Spannungsverhältnis zwischen katholischer und russisch-orthodoxer Kirche fand unter dem Pontifikat Johannes Pauls II. seinen beredtesten Ausdruck darin, dass Patriarch Aleksij II. trotz wiederholter Einladung des Papstes durch die russischen Staatsoberhäupter bis zuletzt nicht bereit war, ihn in Russland zu empfangen. Die historischen Zerwürfnisse mit der polnischen Kirche mögen dafür mit ausschlaggebend gewesen sein. Zugespitzt hatten sich die Beziehungen aufgrund der Errichtung von ordentlichen Diözesen im Jahr 2002. Nach der Wahl Benedikts XVI. trat eine merkliche Entspannung ein. Nun wollte auch der Vatikan dem Moskauer Patriarchat entgegenkommen: Der bei den Orthodoxen sehr wenig geliebte Erzbischof und Metropolit Tadeusz Kondrusiewicz wurde durch den jungen Italiener Paolo Pezzi F.S.C.B. ersetzt. Prompt reagierte die orthodoxe Seite: Sie fordert die Aufhebung der katholischen Diözesen in Russland. Pfarrer Erich Maria Fink, der seit dem Beginn des Jahres 2000 im Ural arbeitet, zeigt in einer sehr eingehenden Analyse die Situation der katholischen Kirche in Russland auf. Auf historischem Hintergrund versucht er eine Antwort auf die Fragen zu geben: Wie sollte die katholische Kirche auf die Forderung der russisch-orthodoxen Kirche eingehen? Was könnte sie im Gegenzug von Moskau erwarten? weiter...


Russisch-katholische Kirche in China

Von Erich Maria Fink

In Russland erfolgte kein Aufbau einer katholischen Ostkirche vergleichbar mit der griechisch-katholischen Kirche in der Ukraine. Allerdings gibt es ein interessantes Beispiel unter Exilrussen in China, die sich unter Pius XI. dem Petrusnachfolger angeschlossen haben. Der ursprünglich russisch-orthodoxe Priester Rostislav Kolupaev hat eine umfangreiche Arbeit über diese unierte Kirche vorgelegt. Die Beschäftigung mit dem Thema führte ihn zur katholischen Kirche. Inzwischen gehört er der katholischen Diözese der Gottesmutter in Moskau an. Pfarrer Erich Maria Fink stellt die Ergebnisse in einer kurzen Zusammenfassung vor. weiter...


Das Glaubenszeugnis des litauischen Volkes

Von Bischof Jonas Kauneckas, Panevezys

In diesem Jahr feiert Litauen das 400-jährige Jubiläum der Marienerscheinungen von Schiluwa. Wir haben im vergangenen November ausführlich darüber berichtet. Eine Vertiefung findet der Blick nach Litauen durch das Zeugnis eines litauischen Bischofs, das die Geschichte dieses Landes noch einmal beleuchtet und eine tiefe christliche Hoffnung ausstrahlt. Bischof Jonas Kauneckas ist Oberhirte der Diözese Panevezys. Er kam am 10. Oktober 2007 in die Gebetsstätte Wigratzbad, um sich, wie er sagte, „bei der Gottesmutter für ihre Hilfe zu bedanken“. Nachfolgend seine leicht gekürzte Predigt. weiter...


Liturgie als Spiel

Von Johannes Nebel

Papst Benedikt XVI. bekennt sich zur Liturgiereform, wie sie die katholische Kirche vor einigen Jahrzehnten vollzogen hat. Gleichzeitig schaut er realistisch genug auf die bisherige Entwicklung zurück, um zu erkennen, dass im Zug der Erneuerungen das Gespür für das eigentliche Wesen der Liturgie oftmals verloren gegangen ist. Wenn Romano Guardini von der Liturgie als „Spiel“ spricht, dann läuft er keineswegs Gefahr, den Ernst des christlichen Gottesdienstes einzubüßen. Überraschenderweise gelingt es ihm gerade durch die Betrachtung der Liturgie unter dem Aspekt des Spiels, uns die Augen für ihren tiefsten Sinn zu öffnen. In unserer Reihe veröffentlichen wir nun die vierte Folge aus dem Vortrag, den P. Dr. Johannes Nebel FSO am 28. April 2007 in Wigratzbad gehalten hat. Er geht auf das „Liturgische Symbol“ und die „Liturgie als Spiel“ ein, d.h. auf den vierten und den fünften der insgesamt sieben Schritte, mit denen sich Romano Guardini dem „Geist“ der Liturgie anzunähern versuchte. weiter...