Dezember 2017

Liebe Leser

Von Erich Maria Fink und Thomas Maria Rimmel

Weihnachten ist das Fest, das uns Geborgenheit vermittelt. Wir blicken auf das Kind in der Krippe und spüren trotz der Widrigkeiten des Stalls von Bethlehem und seiner Kälte eine Atmosphäre der Vertrautheit, des Familiären. Paul Josef Kardinal Cordes hat uns eine wertvolle Weihnachtsbetrachtung geschenkt. Sie geht über die bekannten Ansätze hinaus und verleiht dem lichtvollen Charakter des Weihnachtsfestes seine tiefste Begründung. Warum dürfen wir uns angesichts der Geburt Christi geborgen fühlen? Sicherlich spielt unser Bedürfnis, dem hilflosen Kind unseren Schutz und unsere Fürsorge zukommen zu lassen, eine wichtige Rolle, damit verbinden sich die romantischen Gefühle von Schäfchen, Hirten und Engeln. Aber der eigentliche Grund ist ein anderer. Ja, es ist eigentlich genau umgekehrt: Das Kind vermittelt uns einen neuen Blick auf den Vater, auf unseren Vater im Himmel. Weihnachten zeigt uns, dass wir keine verlorenen Kinder sind, sondern dass wir uns geborgen wissen dürfen. In der Ankunft des Sohnes offenbart sich uns der himmlische Vater, bekundet uns Menschen hier auf der Erde seine Nähe. Die väterliche Sorge und Liebe zu uns, das ist der eigentliche Grund, warum wir uns geborgen, aufgehoben und angenommen fühlen können. weiter...

 

Betrachtung zu Weihnachten

Fest der Vaterschaft Gottes

Von Paul Josef Kardinal Cordes

Paul Josef Kardinal Cordes nennt Weihnachten „Fest der Vaterschaft Gottes“. Den Rahmen seiner Betrachtung bildet die Begegnung mit dem Islam. Und er stellt fest: „Nicht erst in der Moderne nötigt uns der Islam, das Christentum als simplen Gesellschaftsfaktor zu hinterfragen und uns der ‚Tiefen Gottes‘ zu erinnern, die ‚keinem Menschen in den Sinn gekommen sind‘ (1 Kor 2,9f.).“ Schon im 14. Jahrhundert habe der sel. Raimundus Lullus Muslime von der Botschaft der Liebe überzeugt, welche im Geheimnis der Dreifaltigkeit gipfelt. Und im Zentrum seiner Ausführungen weist Cordes auf den deutschen Dichter Jean Paul aus Wunsiedel im Fichtelgebirge hin, einen Pfarrersohn, der bereits im 18. Jahrhundert den Verlust des himmlischen Vaters geahnt hatte. Mit seinem prophetischen Ruf, sich aus dem Albtraum der Hoffnungslosigkeit zu erheben und in jubelnder Freude für die christliche Offenbarung zu danken, ist Cordes auch in seine letzte Publikation eingestiegen, die den Titel trägt: „Dein Angesicht, Gott, suche ich“.[1] Papst Benedikt XVI. schrieb nach der Lektüre des Manuskripts an Kardinal Cordes: „… der Brief ist lang geworden; und ich hoffe, Du siehst daraus, wie wichtig mir Deine Arbeit ist.“ weiter...

 

Was macht ein pensionierter Bischof?

Der „Löwe von Salzburg“

Von Weihbischof Andreas Laun

An seinem 75. Geburtstag erhielt Weihbischof Dr. Andreas Laun die Nachricht, dass Papst Franziskus sein Rücktrittsgesuch angenommen hat. Die Emeritierung ist natürlich ein tiefer Einschnitt in seinem Leben. Und doch will sich Laun weiterhin für die Verbreitung des Evangeliums und die Vermittlung der kirchlichen Lehre einsetzen. Auch ein pensionierter „Löwe“ kann seine Stimme erheben. weiter...

 

Weihbischof Laun – unermüdlicher Rufer gegen die „Kultur des Todes“

Die tiefe Wunde der Abtreibung

Von Weihbischof Andreas Laun

Weihbischof Dr. Andreas Laun hat sich sein ganzes Leben lang für eine „Kultur des Lebens“ eingesetzt und gleichzeitig seine mahnende Stimme gegen die „Kultur des Todes“ erhoben. Diese beiden Begriffe stammen von Johannes Paul II., er hat sie auf geradezu prophetische Weise geprägt. Es ist erschütternd, wie glasklar dieser heilige Papst die weltweite Entwicklung vorausgesehen und in seinen lehramtlichen Dokumenten auf die drohenden Gefahren hingewiesen hat. Diesem Erbe fühlt sich Weihbischof Laun bis heute verpflichtet. Die tiefe Wunde der Abtreibung in unserer heutigen Gesellschaft treibt ihn buchstäblich um. Sie ist zu seinem zentralen Anliegen geworden. Und für seine Äußerungen musste er schon viel Gegenwind, ja Verachtung hinnehmen. Oft steht er da wie ein einsamer Rufer in der Wüste. Doch wird ihm die Geschichte einmal Recht geben und wohl auch die verdiente Anerkennung zukommen lassen weiter...

 

37 Jahre im Dienst des Lehrbetriebs der Hochschule Heiligenkreuz

Weihbischof Andreas Laun und seine „heilige Unverschämtheit“

Von P. Karl Wallner OCist

Am 13. Oktober 2017 hat Papst Franziskus den altersbedingten Rücktritt von Weihbischof Dr. Andreas Laun angenommen. Mit ihm fühlt sich Pater Karl Wallner OCist, Rektor der Hochschule Heiligenkreuz, aufs engste verbunden. Aus Anlass der Emeritierung Launs als Weihbischof von Salzburg blickt Pater Wallner auf den gemeinsamen Lebensweg zurück, zunächst als Student und später als verantwortlicher Leiter der Hochschule. Er bewundert die Furchtlosigkeit seines Lehrers und ist von der Unverzichtbarkeit seines prophetischen Dienstes überzeugt. weiter...

 

Katholische Theologin attackiert DEMO FÜR ALLE

Verleumdung im Namen der Wissenschaft

Von Hedwig v. Beverfoerde

Die Gegner des Aktionsbündnisses für Ehe und Familie – DEMO FÜR ALLE müssen immerhin zugestehen, dass diese Stimme nicht mehr zu überhören ist. „Klein, aber laut“, so heißt der Untertitel eines Interviews, das Michael Jacquemain für die Katholische Nachrichtenagentur (KNA) mit der katholischen Theologin Sonja Angelika Strube geführt hat und das am 7. November 2017 vom Domradio Köln publiziert worden ist. Und doch handelt es sich um einen unglaublichen Vorgang: Unter der Überschrift „Theologin untersucht ‚Neurechtes Christentum‘“ wird Strube als Tübinger Gastprofessorin vorgestellt, welche das Themenfeld „Rechtpopulismus und Christentum“ erforscht und „Vergleiche von neurechten christlichen Strömungen zu AfD und Pegida zieht“. Während eine ganze Litanei von Verunglimpfungen aufgezählt wird („Radikalisierung in Richtung menschenfeindlicher Einstellungen und Abwertung Andersdenkender“, „abgeschlossenes Weltbild“, „Kampf gegen eine vermeintliche Gender-Ideologie“, „Fremden- und Frauenfeindlichkeit“ usf.), werden nur zwei Vertreter dieses „neurechten Christentums“ beim Namen genannt, nämlich Weihbischof Andreas Laun und DEMO FÜR ALLE. Man stellt sich perplex die Frage: Warum haben es kirchliche Einrichtungen in Deutschland nötig, diese Zeugen, die für katholische Werte eintreten, zu diffamieren? Reichen nicht die Angriffe vonseiten der antikirchlichen, linksextremen Kräfte? In der nachfolgenden Stellungnahme weist Hedwig v. Beverfoerde, die Koordinatorin des Aktionsbündnisses DEMO FÜR ALLE, die Falschdarstellungen von Frau Strube entschieden zurück. weiter...

 

Zum Plan eines Fortpflanzungsmedizingesetzes

Von Alexandra Maria Linder

Alexandra Linder M.A. (ALfA) fordert in Bezug auf die Pläne eines Fortpflanzungsmedizingesetzes ein radikales Umdenken. weiter...

 

Bruce, Brenda, David – das gescheiterte Experiment

Unterschiede der Geschlechter

Von Uta Stierstorfer

 „Gleichgestellt. Die neue Frauenfalle“,[2] so lautet der Titel eines neuen Buches von Dr. Uta Stierstorfer (geb. 1961). Bisher hat die Fachärztin für HNO und plastisch-ästhetische Operationen im medizinisch-wissenschaftlichen Bereich publiziert. Nun versucht sie, die Entwicklung der Gleichstellungspolitik vom Feminismus bis zum Gender-Mainstreaming darzustellen. Dabei kommt sie zu dem Ergebnis, dass die Gleichstellungspolitik nicht die erhoffte Befreiung für die Frauen gebracht hat. Alte Abhängigkeiten seien durch neue ersetzt worden. Viele Frauen, besonders Mütter, seien in eine neue Falle geraten. Unter anderem geht Stierstorfer auch auf die Unterschiede der Geschlechter ein. Trotz eindeutiger naturwissenschaftlicher Ergebnisse würden diese Unterschiede von Befürwortern des Feminismus und der Gender-Ideologie geleugnet. Auf der Strecke bleibe meist das Wohl der Frauen. Stierstorfer ist katholisch, verheiratet und Mutter von vier Kindern. weiter...

 

Fatima und die junge Bundesrepubik (Teil 2)

Konrad Adenauer und Pius XII.

Von Dorothea und Wolfgang Koch

Die Artikelreihe „Fatima und die junge Bundesrepublik“ beschäftigt sich mit der unerwarteten Wiedergeburt Westdeutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Prof. Dr. Wolfgang Koch und seine Frau Dorothea sind überzeugt, dass bei der geistigen und politischen Erneuerung Deutschlands Bundeskanzler Konrad Adenauer eine Schlüsselrolle gespielt hat. Der Einsatz Adenauers aber sei nur auf dem Fundament seines christlichen Glaubens möglich gewesen. Eine ganz entscheidende Unterstützung habe er dabei durch Papst Pius XII. erhalten. Im zweiten Teil der Artikelserie geht das Ehepaar Koch zunächst auf die Frage der Rezeption der Fatima-Botschaft in Deutschland ein, die eng mit dem damaligen Bamberger Professor für Kirchengschichte, Ludwig Fischer (1890-1957), verbunden ist. weiter...

 

Eine Begegnung mit dem Prager Weihbischof Václav Malý

Der Dissident mit dem Hirtenstab

Von Joachim Jauer

Der Prager Weihbischof Václav Malý (geb. 1950) kann auf einen außergewöhnlichen Lebensweg zurückblicken. Die meisten Tschechen kennen ihn als Moderator der Massendemonstrationen vom November 1989. „Durch einen ausgesprochenen Zufall“, wie er heute betont, sei er damals zur Schlüsselfigur der sog. „Samtenen Revolution“ geworden. Jedenfalls wurde Papst Johannes Paul II. auf ihn aufmerksam und ernannte ihn 1996 zum Weihbischof. Bereits 1977, ein Jahr nach seiner Priesterweihe, hatte Václav Malý die sog. „Charta 77“ für Gerechtigkeit und Freiheit mitunterzeichnet. Dieses Engagement kam ihm teuer zu stehen. 1979 wurde ihm die „staatliche Genehmigung des priesterlichen Dienstes“ aberkannt und wenig später saß er wegen „Republik-Subversion“ sieben Monate im Gefängnis. Der bekannte Fernseh-Journalist Joachim Jauer, der durch seine Arbeit für das ZDF zum „Chronisten“ der Wende in Osteuropa geworden ist, kennt Václav Malý seit 30 Jahren. In seinem Beitrag lässt er miteinfließen, wie der Prager Weihbischof auf die derzeitige Situation in Europa blickt. weiter...

 

Museum für die Opfer der kommunistischen Repression im Nordural eröffnet

Fatima und Gulag

Von Erich Maria Fink

In einem katholischen Gotteshaus hat die Kulturabteilung des Landkreises Tscherdyn im Nordural ein Museum für die Opfer der Repressionen unter kommunistischer Herrschaft eingerichtet. Die Kirche ist Unserer Lieben Frau von Fatima geweiht und befindet sich in dem Ort Rjabinino am nordöstlichen Rand der Erzdiözese der Gottesmutter von Moskau. Der zuständige Erzbischof Paul Pezzi feierte dort am 13. Oktober 2017 mit dem verantwortlichen Pfarrer Erich Maria Fink zunächst den 100. Jahrestag der letzten großen Marienerscheinung von Fatima. Im Anschluss an den Festgottesdienst eröffnete er zusammen mit politischen Vertretern das Museum, das sich im Untergeschoß des Kirchengebäudes befindet. Fatima-Kirche und Gedenkstätte für die Opfer des Gulags bilden eine bemerkenswerte Kombination. Die Verbindung wirft ein Licht auf die Voraussagen der Gottesmutter über die Leiden, die eine atheistische Ideologie in Russland heraufbeschwören wird, aber auch auf die verheißene Befreiung durch das Eingreifen Gottes in die Weltgeschichte. weiter...

 

Literatur zur Weihnachtszeit

Monika Fuchs ist Diplomtheologin und Mutter von drei Kindern. Seit 1989 ist sie mit Prof. Dr. Guido Fuchs verheiratet, einem Theologen und Publizisten mit Schwerpunkt Liturgie und religiöser Alltagskultur. 2006 gründete sie in Hildesheim einen eigenen Verlag, der auf Kinder- und Jugendbücher spezialisiert ist, aber auch religiöse Publikationen herausgibt wie nun das „Lesebuch zur Weihnachtszeit: Freut euch!“ von Pastor Winfried Henze.[3]

Es sollte eine Überraschung für Pfarrer Dr. Peter Dyckhoff zu seinem 80. Geburtstag sein. Das Buch „Um Gottes Willen: ein Priester!"[4], hrsg. von Jutta Brück, bezweckt keine „Beweihräucherung“ von Peter Dyckhoff – im Gegenteil. Auch er hat Ecken und Kanten, denn er ist gottlob ebenfalls „nur ein Mensch“. In 140 Kurzgeschichten mit mehr als 200 Farbfotos wird sein „kurvenreiches“ Leben skizziert und über sein geplantes Vermächtnis gesprochen – ernst, nachdenkenswert, aber auch humorvoll. weiter...


Martin Luther in der Auseinandersetzung mit Erasmus von Rotterdam

Die entscheidende Frage nach der Willensfreiheit

Von Albrecht Graf v. Brandenstein-Zeppelin

Einen Schwerpunkt der Gustav-Siewerth-Akademie in Weilheim-Bierbronnen bildet die Beschäftigung mit dem Denken Martin Luthers. Dazu wurde ein eigenes Institut für Lutherforschung eingerichtet. Als Beitrag zum 500-jährigen Gedenken an die Reformation veröffentlichte die Akademie ein umfangreiches Werk über die Auseinandersetzung Luthers mit Erasmus von Rotterdam über die Frage nach dem freien bzw. unfreien Willen des Menschen. Nachfolgend das Vorwort zur Publikation, die eine ausgesprochen positive Resonanz gefunden hat. weiter...