Mai 2013

Bayerischer Glaubens- und Gebetsweg: dritte Station im Bistum Regensburg

Mit Maria auf dem Weg

Interview mit Weihbischof Wolfgang Bischof, München

Die bayerischen Bischöfe legen ein einzigartiges Zeugnis für ihr Vertrauen auf den Beistand der Gottesmutter ab. Es war ein außerordentlicher Schritt, als sie sich vor zwei Jahren gemeinsam auf einen marianischen Pilgerweg machten, um ihre Diözesen von neuem der Schutzfrau Bayerns zu weihen. Bis zum 100-jährigen Jubiläum des Festes der „Patrona Bavariae“ im Jahr 2017 ziehen sie durch alle sieben bayerischen Diözesen. Ihr öffentliches Bekenntnis wird die himmlische Mutter nicht unbeantwortet lassen. Beauftragter der Freisinger Bischofskonferenz für diesen Glaubens- und Gebetsweg ist der Münchener Weihbischof Wolfgang Bischof (geb. 1960). Seit 2009 leitete er auf Diözesanebene das Projekt „Dem Glauben Zukunft geben“. Seit seiner Ernennung zum Weihbischof 2010 ist er deutschlandweit in zahlreichen Gremien engagiert, insbesondere auf dem Gebiet Kirche und Gesellschaft. weiter...


Zentrale Wallfahrt der bayerischen Diözesen am 1. Mai 2013

Das Marienheiligtum auf dem Bogenberg

Von Prälat Josef Ammer

Im Jahr 1917 wurde für Bayern der eigene liturgische Festtag der Muttergottes als der „Patrona Bavariae“, der Schutzfrau Bayerns, eingeführt. Auf einem siebenjährigen Pilgerweg bereiten sich die bayerischen Diözesen auf die bevorstehende Hundert-Jahr-Feier im Jahr 2017 vor. Seit 2011 wird jedes Jahr in einem anderen Bistum eine zentrale Wallfahrt veranstaltet, zu der sich die bayerischen Bischöfe versammeln und die Weihe des jeweiligen Bistums an die Gottesmutter erneuern. Nach Passau und Bamberg ist heuer das Bistum Regensburg an der Reihe, das sich als Austragungsort der bayernweiten Wallfahrt für das Marienheiligtum auf dem Bogenberg entschieden hat. Domkapitular Prälat Dr. Josef Ammer, der seit 2006 als Offizial des Bistums Regensburg tätig ist, stellt den Wallfahrtsort vor. weiter...


Witwe des sel. Franz Jägerstätter 100-jährig verstorben

Franziskas unerschütterliche Liebe

Von Bischof Manfred Scheuer, Innsbruck

Am 4. März dieses Jahres feierte Franziska Jägerstätter noch ihren 100. Geburtstag. Wenige Tage später, am 16. März, ist sie in ihrem oberösterreichischen Heimatort St. Radegund verstorben. 70 Jahre lang hatte sie als Witwe gelebt, nachdem ihr Mann Franz Jägerstätter am 9. August 1943 im Zuchthaus Brandenburg wegen Wehrkraftzersetzung hingerichtet worden war. Seine Weigerung, unter den Nazis Kriegsdienst zu leisten, wurde von den wenigsten Zeitgenossen verstanden. Seine größte Stütze war ihm die solidarische Haltung seiner Frau. Am 26. Oktober 2007 wurde er im Linzer Mariendom seliggesprochen. Dabei wurde sein Tauftag, der 21. Mai, als liturgischer Gedenktag festgesetzt, da sein Todestag mit dem Gedenktag der hl. Edith Stein zusammenfiel. Der Innsbrucker Bischof Dr. Manfred Scheuer, der als Postulator den Seligsprechungsprozess für Franz Jägerstätter in der Diözese Linz geleitet hatte, hielt nun bei der Beerdigung seiner Frau Franziska am 23. März die Predigt. Nachfolgend die wichtigsten Auszüge aus der ergreifenden Ansprache. weiter...


Ideologischer Tsunami bedroht unsere Freiheit

Der unzerstörbare Damm

Von Weihbischof Andreas Laun, Salzburg

Weihbischof Dr. Andreas Laun blickt mit großer Sorge auf den ideologischen Tsunami, der von der Gender-Bewegung entfacht werde. Tag für Tag nehme er bedrohlichere Formen an. Das Problem bestehe nicht darin, dass die Kirche jemandem im Wege steht, sein Leben selber zu bestimmen. Vielmehr beginne eine Minderheit, nach diktatorischer Manier der Kirche, der Wissenschaft und der Politik den Mund zu verbieten und allen ihr eigenes Menschenbild aufzuoktroyieren. Durch mediale Ausgrenzung und die Gewalt der Gesetze werde der Mensch „umgebaut“. Man versuche schon im Kindergarten zu verbieten, von Vater und Mutter zu sprechen. Die Kirche aber erweise sich als unzerstörbarer Damm. weiter...


Kirche – im Gebet vereinte Gemeinschaft

Mit dem Kreuz des Herrn

Von Regens Martin Straub

Der Regens des Augsburger Priesterseminars, Martin Straub, ermutigte die Studenten zu Beginn des Sommersemesters, die Ereignisse um den Papstwechsel nicht einfach ad acta zu legen, sondern daraus zu lernen. Papst Franziskus entfalte mit seinem Charisma, was sein Vorgänger Benedikt XVI. grundgelegt habe. Beide zeigten uns auf,  in welcher Weise die Kirche und auch die Berufung eines jeden Einzelnen von uns eine neue Dynamik erlangen könnten. weiter...


400 Jahre Passionsspiele Erl

„Es berührt die Herzen“

Interview mit Pfr. Peter Rabl

Bereits 1613 werden Osterspiele in Erl urkundlich erwähnt. Sie sind damit die ältesten Passionsspiele im deutschsprachigen Raum. Aufgeführt wurden sie aus Dankbarkeit für Gottes Schutz und Hilfe vor Krankheit, Pest und Kriegsgefahr. Die Tiroler Gemeinde Erl liegt 15 km nördlich von Kufstein direkt an der Grenze zu Bayern. Die Jubiläumsspiele finden vom 26. Mai bis zum 5. Oktober dieses Jahres jeweils am Wochenende statt. Für die neue Inszenierung schrieb Felix Mitterer eine vielbeachtete Textfassung. An den Spielen wirken 600 Laiendarsteller der 1450 Einwohner zählenden Gemeinde Erl mit. Das Passionsspielhaus umfasst 1500 Sitzplätze. Ein aufschlussreiches Interview mit dem Ortspfarrer. weiter...


Schutz verfolgter Christen von dramatischer Dringlichkeit

Religionsfreiheit weltweit gefährdet

Von Berthold Pelster

Berthold Pelster zeichnet ein detailliertes Bild von der dramatischen Lage der Christen in zahlreichen Ländern der Erde. Um ihres Glaubens willen werden sie diskriminiert, inhaftiert und ermordet. Benedikt XVI. habe uns mit seinem unermüdlichen Einsatz für den Schutz der verfolgten Christen ein eindringliches Erbe hinterlassen. Pelster (geb. 1962) ist Referent beim päpstlichen Hilfswerk „Kirche in Not“ und beschäftigt sich insbesondere mit dem Thema Religionsfreiheit. Er verfasste die Dokumentation „Christen in großer Bedrängnis“, deren Neuauflage am 23. April dieses Jahres in München der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. weiter...


Gesetzentwurf für ein Therapieverbot bei Homosexualität

Stellungnahme katholischer Ärzte

Von Gero Winkelmann und Karl Steudel

Am 20. März 2013 brachte die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, einen Gesetzentwurf „Zur Ahndung von Therapien mit dem Ziel der Änderung der sexuellen Orientierung bei Minderjährigen“ ein (Drucksache 17/12849). Darin heißt es, „das Anbieten und die Durchführung“ solcher Therapien „werden mit einer Geldbuße geahndet“. Der Bund Katholischer Ärzte (BKÄ) weist die Initiative als unsachlich und nicht gerechtfertigt zurück. Dr. Gero Winkelmann und Dr. Karl Steudel haben im Namen der Vereinigung katholischer Ärzte in Deutschland eine deutliche Stellungnahme gegen die „Unterdrückung von Meinungsäußerungen, Hilfsanfragen und Hilfsangeboten“ auf diesem Gebiet veröffentlicht und die Gründung der Organisation „Netzwerk Hilfe bei Homosexualität“ angekündigt. weiter...


Kardinal Kasper im Kloster Beuron

Ein tüchtiger Theologe

Von P. Notker Hiegl OSB

Papst Franziskus war erst wenige Tage im Amt, als er am 17. März 2013 zum ersten Mal den Angelus vorbetete. Die ganze Welt horchte auf, als er in seiner kurzen Ansprache das Buch „Barmherzigkeit: Grundbegriff des Evangeliums – Schlüssel christlichen Lebens“ (Freiburg i. Br. 2012, 5. Auflage) von Walter Kardinal Kasper erwähnte. Wörtlich sagte er: „In diesen Tagen hatte ich die Gelegenheit, das Buch eines Kardinals – Kardinal Kaspers, eines Theologen, der sehr tüchtig ist, eines guten Theologen – über die Barmherzigkeit zu lesen. Und jenes Buch hat mir sehr gut getan, doch glaubt jetzt nicht, dass ich Werbung für die Bücher meiner Kardinäle mache! Dem ist nicht so! Doch es hat mir so gut, so gut getan. … Kardinal Kasper sagte, dass von der Barmherzigkeit zu hören, dass dieses Wort alles ändert.“ Eine vollkommen unerwartete, ja unglaubliche öffentliche Anerkennung für das theologische Lebenswerk des Kardinals, der am 5. März 2013 seinen 80. Geburtstag gefeiert hat! weiter...


Die Firmung befähigt zum Widerstand gegen den Zeitgeist

Das Sakrament der Stärkung

Von Daniel Langhans

Dr. Daniel Langhans zeigt in seinem Beitrag die Aktualität der Gnade auf, die wir im Sakrament der Firmung empfangen. Nach christlicher Überzeugung sind sowohl Taufe als auch Firmung Sakramente des Heiligen Geistes. Die Gnade der Taufe betrifft die individuelle Erlösung des Täuflings. Sie besteht in der Versöhnung des einzelnen Menschen mit Gott, in seiner persönlichen Vereinigung mit Christus. Die Gnade der Firmung dagegen befähigt den Gläubigen dazu, anderen Menschen das Reich Gottes zu erschließen. Sie stattet ihn mit den notwendigen Gaben aus, um seine Mitmenschen zu Christus hinführen zu können. Der Akzent liegt dabei auf der Stärkung, die für ein freimütiges Zeugnis erforderlich ist. Wenn den Katholiken heute der Wind ins Gesicht bläst, so bekommt nach Dr. Langhans das Sakrament der Firmung eine ganz aktuelle Bedeutung. weiter...


Klarstellung zu den Reaktionen auf Pfarrer Finks Aufruf

„Solidarität mit Israel“

Von Br. Tilbert Moser

Kapuzinerbruder Tilbert Moser vom Schweizer Kloster Olten (geb. 1932) hat sich das Thema „Israel“ und die Beziehungen zwischen Christentum und Judentum zur Lebensaufgabe gemacht. Er bringt seine Hochschätzung für den Beitrag von Pfarrer Erich Maria Fink „Das Land der Verheißung – Der Friedensprozess im Nahen Osten“ (Nr. 1/2013) zum Ausdruck und ist über die Leserzuschriften bestürzt. Umso mehr sieht er es als gemeinsame Aufgabe, dem Gespräch nicht auszuweichen, sondern sich den Israel-feindlichen Positionen argumentativ zu stellen. Ein Ausweichen bedeutete, abermals einfach nur wegzuschauen und sich schweigend der Verantwortung zu entziehen. Im Begleitbrief von Br. Tilbert Moser heißt es: „Interessiert lese ich jeweils Kirche heute. Es war unausweichlich, dass ich eine Antwort auf die gegen den lobenswerten Beitrag über die christliche Solidarität mit Israel gerichteten beiden Leserbriefe eine Antwort schrieb.“ weiter...