April 2012

Im Gefangenenlager die Berufung gefunden

Es überfloss mich ein unbeschreiblicher Glanz!

Von Hermann Kiefer

Es gibt die „Liebe auf den ersten Blick!“ Aber es gibt auch Freundschaft auf den ersten Blick, weil man im anderen in den ersten Minuten einen Gleichgesinnten erkennt und dann mit ihm den „Rest des Lebens“ befreundet bleibt, auch wenn die Kontakte spärlich bleiben. Manchmal verhindert nicht einmal die unterschiedliche Sprache solche Verbindungen, wie es mir in Kasachstan mit Bischof Jan Pawel von Karaganda erging, mit dem ich damals nur mit Übersetzer sprechen konnte. Ein anderer solcher Freund, Gott sei Dank deutschsprachig, ist mein älterer Freund Pfarrer Hermann Kiefer, den ich bei einem Treffen mit Frau Meves erstmals kennen lernen durfte. Dieser Freund Hermann sandte mir vor kurzem den folgenden Bericht über seine Berufung und über die grauenhafte Situation, in der er sie empfing. Zudem schickte er mir einen bemerkenswerten Brief, den er als Antwort auf seine Erzählung erhalten hatte. Zunächst aber der Bericht von Pfarrer Kiefer. Am Ende des 2. Weltkrieges geriet er als deutscher Soldat in amerikanische Gefangenschaft. Wie es ihm dabei erging, ist ihm unvergesslich, und die Erinnerungen kommen hoch vor allem bei einem Besuch des Lagers. (Weihbischof Andreas Laun) weiter...

 

Voraussetzungen für einen Fortschritt in der Ökumene

Das ökumenische Lehramt Benedikts XVI.

Von Kurt Kardinal Koch

Zum 85. Geburtstag von Papst Benedikt XVI. am 16. April 2012 brachte der Media Maria Verlag ein Buch mit dem Titel „Benedikt XVI. – Prominente über den Papst“ heraus. Darin ist auch ein Beitrag von Kurt Kardinal Koch aufgenommen, in dem er das außerordentliche Bemühen des Papstes um die Ökumene herausarbeitet. Zugleich bringt er mit seinen Ausführungen zum Ausdruck, welchem Programm er sich als Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen verpflichtet fühlt. Beim Internationalen Ökumenischen Forum, das Anfang Februar anlässlich der Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier stattfand, ging der Kardinal auf die derzeitige ökumenische Situation ein und brachte ein interessantes Detail zur Sprache. Er sagte: „Die ökumenische Klärung des Kirchen- und Einheitsverständnisses steht heute ganz oben auf der Tagesordnung.“ Eine solche Klärung könne dann in eine „Gemeinsame Erklärung über Kirche, Eucharistie und Amt“ münden, „die analog zu derjenigen über die Rechtfertigungslehre im Jahre 1999 ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem ökumenischen Weg in die Zukunft darstellen würde". weiter...

 

„Pfarrer-Initiative“ – ein Signal

Von Erich Maria Fink

Seit etwa einem Jahr macht eine Bewegung von sich hören, die unter der Bezeichnung „Pfarrer-Initiative“ auftritt. Sie fühlt sich geistig mit der Plattform „Wir sind Kirche“ verbunden und hat wie diese ebenfalls in Österreich ihren Anfang genommen. Nach außen hin knüpft sie an die pastorale Not an, welche durch den akuten Priestermangel hervorgerufen wird. Sie setzt sich entschieden gegen die Zusammenlegung oder Auflösung von Pfarreien ein und möchte „lebendige Gemeinden“ aufbauen. Gleichzeitig fordert sie tiefgreifende Veränderungen kirchlicher Strukturen und ein Umdenken in der sittlichen wie theologischen Bewertung verschiedenster Bereiche des religiösen Lebens. Viele Themen werden schon seit Jahrzehnten diskutiert und sind vom Lehramt der Kirche eindeutig beantwortet worden. Deshalb wird die Pfarrer-Initiative häufig als indiskutabel und überholt abgetan. Pfarrer Erich Maria Fink aber ist überzeugt, dass die Kirche auf die Initiative reagieren und auf ihren Protest sowohl inhaltlich als auch pastoral eingehen muss. Denn er sieht die Gefahr, dass beim stillschweigenden Gewährenlassen durch die Hirten immer mehr Gläubige in einen Strudel der Verunsicherung und des Aufbegehrens hineingezogen werden, welcher der Kirche ungeheuren Schaden zufügen kann. weiter...

 


Herzensanliegen dess Papstes: die göttliche Liturgie

Die Wiederkunft des Herrn in der Eucharistiefeier

Von Anton Strukelj

Die Liturgie in ihrer sakramentalen Bedeutung als göttliche Wirklichkeit neu zu entdecken, ist ein Herzensanliegen unseres Papstes. Prof. Dr. Anton Štrukelj möchte dazu einen Beitrag leisten, indem er aus den Schriften Benedikts XVI. schöpft, insbesondere aus seiner frühen Abhandlung über die Eschatologie, aber auch aus dem neueren Werk „Jesus von Nazareth“. Štrukelj zeigt auf, dass Papst Benedikt das eucharistische Opfer als reale Wiederkunft des Herrn noch vor seiner endgültigen Wiederkunft am Ende der Zeiten versteht. weiter...

 

Der christliche Glaube vermittelt ein klares Bild

Der Tod im Licht der Offenbarung

Von Anton Graf von Wengersky

Aufmerksam verfolgt Anton Graf von Wengersky seit einigen Jahren die Auseinandersetzungen um die Organtransplantation. Beiträge über die Hirntod-Definition, die zunächst in Amerika veröffentlicht wurden, machten ihn hellhörig. Intensiv befasste er sich mit der sittlichen Bewertung derzeitiger Praktiken. Er gelangte zu der Überzeugung, dass wir als Christen nur dann zu einer verantwortlichen Haltung gegenüber der Thematik gelangen können, wenn wir uns ehrlich und umfassend über den Tod und seine Bedeutung Gedanken machen. Er arbeitete zunächst heraus, was wir aus der Erfahrung und der Medizin über den Tod erkennen können. Das Ergebnis fasste er in zwölf Merksätzen zusammen. Abschließend unterzieht er nun das Bild, das sich ohne religiöse Vorentscheidungen ergeben hatte, gleichsam einer „Ergebniskontrolle aus dem Glauben der Christen“. Sein Resultat lautet: Das Bild stimmt mit der christlichen Offenbarung, die uns eine klare Vorstellung vom Tod des Menschen vermittelt, vollkommen überein. weiter...

 

Bischof Algermissen zur Hirntod-Organspende

Von Bischof Heinz J. Algermissen 

Eine aufsehenerregende Stellungnahme von Bischof Heinz Josef Algermissen, Fulda weiter...

 

Anna Schäffer – Prüfstein der Liebe

Von Notker Hiegl OSB

Deutschland bekommt eine neue Heilige. Mit besonderer Freude wird Benedikt XVI. im Oktober dieses Jahres die bayerische Anna Schäffer der ganzen Weltkirche als Leitbild christlichen Lebens vor Augen stellen. P. Notker Hiegl OSB führt uns in das Geheimnis ihres Lebens ein. Er bekennt, dass sie so gar nicht in unsere Zeit zu passen scheint. Aber gerade dadurch wird sie zu einem notwendigen Korrektiv für einen Geist, der sich bis in die Kirche hinein breitmacht. Was wollen wir, Wellness oder Nachfolge? Das ist heute zu einer entscheidenden Frage geworden. Das Leben Anna Schäffers stellt das Kreuz wieder in den Mittelpunkt – als letzten Orientierungspunkt. Ihre Botschaft klingt wie ein gewaltiger Paukenschlag, der unsere Herzen für eine authentische Teilnahme am Werk der Erlösung öffnen möchte. weiter...

 

Würdigung der Spiritualität Anna Schäffers

Von Markus Bauer

Prälat Emmeram H. Ritter, der langjährige Leiter der Abteilung Selig- und Heiligsprechungsverfahren in der Diözese Regensburg, hat Ende letzten Jahres eine umfassende Biographie der sel. Anna Schäffer aus Mindelstetten vorgelegt. Damals war noch nicht bekannt, dass bereits im Oktober 2012 ihre Heiligsprechung stattfinden wird. In dem Buch mit dem Titel „Anna Schäffer. Eine Selige aus Bayern“ werden nicht nur Leben und Wirken, sondern auch der Seligsprechungsprozess von Anna Schäffer ausführlich dargestellt. Das fast 700 Seiten umfassende Werk, das anlässlich seiner Präsentation am 17. November 2011 von Markus Bauer besprochen wurde, würdigt besonders die Spiritualität Anna Schäffers: Ihr Leben und Leiden brachte sie Gott als Sühneopfer dar.