Mai 2012

Der Gehorsam und die Dynamik der wahren Erneuerung

Benedikt XVI. zur Pfarrer-Initiative

Von Papst Benedikt XVI.

Unmöglich kann ein Papst zu jeder Krise, zu jedem Glaubensirrtum oder liturgischen Ungehorsam in der Kirche öffentlich Stellung beziehen. Dass Papst Benedikt XVI. aber jetzt genau dies gegenüber dem Aufruf von Msgr. Schüller getan hat, zeigt, wie besorgt der Papst ist und wie wichtig es ihm ist, den österreichischen Bischöfen bei der Lösung der Krise beizustehen. Nun, was sagt der Papst? Er beginnt mit dem für jedes Gespräch so wichtigen Bemühen, das Herz seines Gegenübers zu öffnen. So will er die Schüller-Gruppe motivieren, die Argumente wirklich an sich heranzulassen. Schade, dass Schüller dies im Fernsehen als eine Art „Bestätigung“ für die Berechtigung seiner Initiative missdeutet hat! Denn die Worte des Papstes sind alles andere als Anerkennung. Vielmehr widerspricht der Papst – aus Höflichkeit in Form einer Frage, aber dennoch in aller Entschiedenheit. (Weihbischof Andreas Laun) Die Predigt des Papstes am Gründonnerstag, 5. April 2012, im Petersdom. weiter...


Eine erste Antwort auf die Pfarrer-Initiative:

Protest gegen was und gegen wen?

Von Weihbischof Andreas Laun

Von Anfang an hat Weihbischof Dr. Andreas Laun gegen die sog. „Pfarrer-Initiative“ Stellung bezogen und deutlich den gemeinsamen Nenner aller Protestbewegungen benannt: Sie wollen aus der „Kirche Jesu“ ihre eigene Kirche machen und sie ihren Vorstellungen und denen des Zeitgeistes gemäß umbauen. Außerdem wendet sich Laun dagegen, dass die Initiatoren so tun, als ob sie die Sprecher „des Kirchenvolkes“, also aller Katholiken wären. Wahr sei vielmehr: Sie vertreten eine zwar lautstarke, aber eben doch nur eine Minderheit! Ihre Anhänger fühlen sich nur als Mehrheit, weil die wirkliche Mehrheit sich einerseits nicht genug wehrt und andererseits medial nicht gestützt wird. Wenn Msgr. Schüller davon spreche, er und seine Anhänger würden „Druck machen“, bis sie ihre Ziele erreicht hätten, klinge und schmecke das nach Politik, nicht nach Kirche. Aber die Kirche sei keine Partei, sie sei nicht Menschenwerk. Gleichzeitig schließt sich Weihbischof Laun dem Aufruf von Kardinal Schönborn an, der Msgr. Schüller öffentlich gebeten hat, zurückzukommen. Dazu macht sich Laun die Mühe, auf den Protest der Initiative hinzuhören und eine Antwort zu geben. weiter...

 

YOUCAT-Zentrum zur Neuevangelisierung der Jugend

Das kleine gelbe Wunder

Von Bernhard Meuser

Bernhard Meuser, der die redaktionelle Koordination des Jugendkatechismus YOUCAT unter sich hatte, gibt zunächst einen Einblick in die Entstehung dieses Projekts. Kardinal Schönborn bezeichnete die Erfolgsgeschichte schon bei der Vorstellung des Buchs in Rom im Jahr 2010 als das „kleine gelbe Wunder“. Inzwischen sei klar geworden, so Meuser, dass das Projekt YOUCAT nicht auf der Buchebene bleiben konnte. Nun wurde ein internationales YOUCAT-Zentrum mit Sitz in Augsburg ins Leben gerufen, das die verschiedenen Initiativen in aller Welt koordinieren soll. Bernhard Meuser stellt die Pläne und Perspektiven dieses Zentrums vor. weiter...

 

Leicht überarbeiten und massiv verbreiten:

Plädoyer für YOUCAT

Von Francois Reckinger

Dr. François Reckinger hält den Jugendkatechismus YOUCAT für eine gelungene Sache. Er wünscht sich eine weitere Verbreitung des Glaubensbuches, von dem bereits über 1,7  Millionen Exemplare gedruckt worden sind. Einen neuen Impuls erhofft er sich von einem Projekt, das Bernhard Meuser, der verlegerische Koordinator des YOUCAT, im Frühjahr dieses Jahres angekündigt hat (Die Tagespost, 1.3.2012, S. 6). Unter dem Namen DOCAT soll für Jugendliche eine Zusammenfassung der katholischen Soziallehre erscheinen. Allerdings regt Reckinger an, den YOUCAT vor einer neuen Drucklegung gründlich zu prüfen und Ungenauigkeiten zu korrigieren. Nachfolgend benennt er einige problematische Aussagen und Formulierungen, die ihm bei einer ersten Durchsicht aufgefallen sind. weiter...

 

Benedikt XVI. auf den Spuren Johannes Pauls II.:

Stern der Erst- und Neuevangelisierung

Von Erich Maria Fink

Vom 22. bis 29. März 2012 besuchte Papst Benedikt XVI. die beiden lateinamerikanischen Länder Mexiko und Kuba. Überall wurde er mit einer unbeschreiblichen Begeisterung aufgenommen. Als er die aufrichtige und warmherzige Freude der Gläubigen erlebte, war von den Strapazen der Reise auf seinem Gesicht nichts mehr zu erkennen. Der 85-jährige Pontifex blühte geradezu auf. Aber es ging ihm nicht um seine Person. Vom ersten bis zum letzten Augenblick seiner Reise lenkte er den Blick auf Jesus Christus und seine Botschaft. Die Neuevangelisierung war sein großes Anliegen. Und die Menschen spürten, dass Benedikt XVI. nur eines im Sinn hat: dem Herrn vollkommen zu dienen und die Menschen zur wahren Nachfolge zu bewegen. Dabei legte er die große Herausforderung der Neuevangelisierung ganz in die Hände der Gottesmutter. Pfarrer Erich Maria Fink blickt unter diesem Aspekt auf die Ereignisse zurück und zeigt den marianischen Akzent der Pastoralreise auf. weiter...

 

Kunst aus den Quellen des Glaubens

Von Bernd Cassau

Vor 120 Jahren wurde die Gold- und Silberschmiede Cassau in der Paderborner Innenstadt gegründet. Sie widmet sich sowohl sakraler als auch weltlicher Kunst. Der Schwerpunkt aber liegt auf kirchlichem Gebiet und dem Ausdruck christlicher Glaubensinhalte. Derzeitiger Inhaber ist Bernd Cassau, der am 5. Mai 1952 geboren wurde und der Paderborner Goldschmiede- Familie in vierter Generation entstammt. Zum Jubiläum durften wir mit ihm ein Interview führen und einen Einblick in die geistige Welt gewinnen, die sich hinter seinem Kunst-Handwerk verbirgt. weiter...

 

Familienbischof fordert Umdenken in der Politik

Eltern stützen – Kinder fördern

Von Bischof Franz-Peter Tebartz-van-Elst

Mit Sorge sieht Familienbischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst, dass sich die derzeitige Debatte um das Betreuungsgeld auf die Familien und die jungen Paare, die eine Familie gründen  ollen, „seelisch belastend“ auswirken kann. Er fordert eine familiengerechte Politik, für welche klar ist, dass das Recht der Erziehung zuerst bei den Eltern liegt. Mit seinem Statement setzt er sich für eine gerechte Unterstützung familiärer Erziehung ein. 


Krippen als Bildungsinstanz überschätzt

Achter Familienbericht der Bundesregierung

Der öffentlichen Auseinandersetzung um das ab 2013 geplante Betreuungsgeld liegt eine massive Fehleinschätzung der Leistungsfähigkeit von Kinderkrippen zu Grunde. Dies bestätigt nun auch der Achte Familienbericht der Bundesregierung zum Thema „Zeit für Familie. Familienzeitpolitik als Chance einer nachhaltigen Familienpolitik“, der am 14. März 2012 vom Bundeskabinett beschlossen und dem Bundestag vorgelegt worden ist. Der Bericht warnt davor, dass Kinder aus Mittelschichtfamilien selbst bei guter Qualität der externen Betreuungseinrichtung an persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten verlieren. Auch bei „Risikokindern“ zeigen sich nach diesem Bericht nur geringe Effekte. weiter...

 

Die Liebe kennt kein Maß

Selige Ulrika Nisch

Von Notker Hiegl OSB

Am 8. Mai feiert die Kirche den Gedenktag der sel. Ulrika Nisch. Mit 31 Jahren ist sie am 8. Mai 1913 im Kloster Hegne am Ufer des Bodensees gestorben. Heuer also werden es 130 Jahre, dass sie am 18. September 1882 geboren wurde, und nächstes Jahr dürfen wir ihren hundertsten Todestag begehen. Ulrika Nisch war Ordensschwester der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Kreuz, den sog. Ingenbohler Schwestern. Sie ist ein leuchtendes Beispiel für unsere Zeit. Immer verbreitete sie Heiterkeit. Auch im tiefsten Leiden verlor sie nie den österlichen Herzensfrieden. Nicht irdische Befriedigungen machten sie glücklich, sondern die vollkommene Hingabe und Liebe zu Jesus und ihren Mitmenschen. Bei der Seligsprechung vor 25 Jahren stellte sie Papst Johannes Paul II. der Welt als Vorbild für die Verwirklichung der Seligpreisungen vor. weiter...