Oktober 2011

Historische Rede des Papstes im Deutschen Bundestag

Von Papst Benedikt XVI.

Die Rede Benedikts XVI. im Deutschen Bundestag war ein rhetorisches Meisterwerk. Er präsentierte seine Gedanken in einer dynamischen Entfaltung, doch am Ende stand die entscheidende Aussage wie ein kompakter Block vor den Augen seiner Zuhörer. Der Papst ließ sich nicht auf die Ebene der Politik herab, verkündete aber auch keine religiöse Offenbarung. Als Advokat des Gewissens zeigte er die Vernunft und die Natur des Menschen als Grundlage einer politischen Ethik auf. Ohne die aktuellen Brennpunkte beim Namen zu nennen, konnte jeder die Position des Papstes erkennen und seine konkreten Appelle an die Verantwortungsträger verstehen. Jeder Versuch, den Inhalt der Rede durch eine Auswahl von entscheidenden Sätzen wiederzugeben, muss scheitern und wird dem Anliegen des Papstes nicht gerecht. Wir möchten im Folgenden dennoch versuchen, einige Auszüge zusammenzustellen, die gleich einer Perlenkette die Schönheit und Bedeutung der Aussagen des Papstes aufleuchten lassen. weiter...


Gelebte Ökumene

Von Papst Benedikt XVI.

Die Begegnung des Papstes mit den Vertretern des „Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland“ am 23. August 2011 fand im Augustinerkloster in Erfurt statt. Hier hat Luther Theologie studiert, hier ist er zum Priester geweiht worden. Mit ungewöhnlicher Deutlichkeit würdigte Benedikt XVI. Luther als ernsthaften Gläubigen und Theologen und schlug von ihm den Bogen in die heutige Zeit. Von einer wahren Ökumene erwartet er das gemeinsame Zeugnis vom Glauben an den dreifaltigen Gott in einer säkularisierten Welt, nicht aber kirchenpolitisches Aushandeln von Kompromissen in Sachen des Glaubens. Die erste Aussage ist der Predigt beim ökumenischen Gottesdienst entnommen, die zweite seiner Ansprache bei der vorausgehenden Begegnung. weiter...


Die "Stadt ohne Gott" kann nicht gelingen

Von Weihbischof Andreas Laun

Ausgehend vom Phänomen der Politikverdrossenheit zeigt Weihbischof Dr. Andreas Laun die eigentliche Wunde unserer Gesellschaft auf. Wenn der Mensch glaubt, er könne eine Welt ohne Gott bauen, so hat er sich getäuscht. Er wird sich immer größerer Probleme ausgeliefert sehen, die er nicht mehr lösen kann. Die Folge sind eine „Kultur des Todes“ und eine immer größere Einschränkung der persönlichen Freiheit durch den Staat. Nicht ein Papst, der die unverrückbaren Fundamente für politisches Handeln hervorhebt, ist der Feind der Demokratie und des Menschen, sondern derjenige, der alle Werte zur Disposition stellt und der Mehrheitsentscheidung unterwirft. Die Frucht nämlich ist ein Totalitarismus, der den Schutz des Einzelnen untergräbt. weiter...


Der Friedensappell von München

Von Reinhard Kardinal Marx, München-Freising

Vom 11. bis 13. September 2011 fand in München das internationale Friedenstreffen der Gemeinschaft Sant’ Egidio statt, das seit dem Friedensgebet von Assisi im Jahr 1986 jährlich in einer anderen Stadt durchgeführt wird. Es war ein gewaltiges Ereignis, dessen Aktualität und Bedeutung für den Weg der Menschheit im Zeitalter der Globalisierung gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Unter der sicheren Führung des Münchener Erzbischofs, Reinhard Kardinal Marx, schlossen sich höchste Religionsvertreter und Politiker wie Bundespräsident Christian Wulff und Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Tausenden von Teilnehmern zu einem wahren Bündnis der Versöhnung und des Friedens zusammen. In 35 Podien und acht Foren wurden die ganzen brisanten Themen von den Umwälzungen in der arabischen Welt mit Terrorismus und Christenverfolgung, der Identitätskrise und Islamisierung Europas bis hin zu den Folgen der weltweiten Wirtschaftskrisen im Zeichen des Dialogs und der Verständigung behandelt.

Das Licht, das der sel. Johannes Paul II. mit seinem Pontifikat entzündet hatte, strahlte in Gebeten und eindrucksvollen Zeremonien wie einer Gedenkfeier im ehemaligen KZ Dachau, in programmatischen Statements und vor allem im abschließenden Friedensappell auf. Nachfolgend die leicht gekürzte Eröffnungsrede von Kardinal Marx am 11. September – „10 Jahre danach“ – auf dem Münchner Marstallplatz. weiter...


Der Bekennerbischof Johannes Baptista Sproll

Von P. Notker Hiegl OSB

„Firmes en la fe“ – „Stark im Glauben“, das war der Ruf des Weltjugendtags in Spanien, der alle Teilnehmer untereinander verband. Mit diesen Worten begann die Weltjugendtags-Hymne, basierend auf dem Thema, das Papst Benedikt XVI. dem Jugendtreffen gegeben hatte. Überall war der Liedruf zu hören, auf den Straßen Madrids, in der Metro, in den Pfarrkirchen und Schulunterkünften, vor allem aber auf dem Gelände des Militärflughafens „Cuatro Vientos“, wo am 20. und 21. August dieses Jahres der Höhepunkt des Treffens mit zwei Millionen Jugendlichen stattfand. Über Funk und Fernsehen konnte die ganze Welt an dem großartigen Zeugnis der jungen Menschen Anteil nehmen, die sich um den Papst geschart hatten.

Benedikt XVI. bezeichnete die Begegnung als „kostbares Geschenk Gottes“: „Jugendliche mit dem festen und aufrichtigen Wunsch, ihr Leben in Christus zu verwurzeln, fest im Glauben zu bleiben, den Weg gemeinsam in der Kirche zu gehen.“ Genau das ist auch das Vermächtnis des Bekennerbischofs Sproll, dessen Leben von P. Notker Hiegl OSB vorgestellt wird: „Fortiter in fide – stark im Glauben!“ weiter...


Fatima und die Barmherzigkeit Gottes

Von Anna Roth

Fatima ist ein heilsgeschichtliches Ereignis, das in die Mitte des kirchlichen Lebens Eingang gefunden hat. Die Kirche versteht es vor allem als Manifestation der göttlichen Barmherzigkeit. Anna Roth, eine Expertin für mariologische Themen, sieht in der Botschaft von Fatima eine besondere Schule, welche die Gläubigen zu Werkzeugen der Barmherzigkeit Gottes formen möchte. Fatima verkündet keine Drohbotschaft, sondern legt den Finger auf den Ernst des menschlichen Lebens. Erst im Licht der Ewigkeit kommt das Geheimnis der göttlichen Barmherzigkeit richtig zum Leuchten. Demnächst erscheint im Fe-Medienverlag ein Buch von Anna Roth mit dem Titel „Fatima und die Barmherzigkeit Gottes“. Nachfolgend zum Rosenkranzmonat Oktober ein erster Einblick in ihre Betrachtungen.[1] weiter...


"Eine wahre Flut von Licht!"

Von Erich Maria Fink

Meist hält der Papst nach einem Auslandsbesuch bei der drauffolgenden Generalaudienz einen Rückblick auf seine Apostolische Reise. Er beleuchtet die Höhepunkte und stellt deren Bedeutung heraus. Am 24. August 2011 war das Thema der Weltjugendtag in Madrid. Mit großer Begeisterung zählte Benedikt XVI. die wichtigsten Begegnungen mit den Jugendlichen auf und nannte das gesamte Treffen „eine wahre Flut von Licht“.

Pfarrer Erich Maria Fink nahm mit 94 Jugendlichen aus dem russischen Ural am Weltjugendtag teil. Reich beschenkt kehrte er in seine Pfarrei „Maria – Königin des Friedens“ zurück. Dankbar, aber auch nachdenklich schildert er seine persönlichen Eindrücke. Und der Aussage des Papstes kann er mit voller Überzeugung beipflichten: Der Weltjugendtag war „eine wahre Flut von Licht“. weiter...


Hungerstreik: Gott wohlgefällig?

Von François Reckinger

Der Titel dieses Beitrags mag fast ein wenig harmlos klingen. Doch was Dr. François Reckinger Schritt für Schritt entfaltet, erweist sich als höchst brisant. Unerwartet taucht ein ganzes Bündel an Fragen auf, die das Fundament der christlichen Verkündigung berühren. So bringt Reckinger mit seiner bestechenden Gedankenschärfe und sachlichen Beweisführung Licht in unsere heutige, oft auch unter Christen verschwommene Vorstellungswelt. Der aufschlussreiche Artikel ist heilsam und aktuell zugleich. weiter...