April 2010

Erzbischof Zollitsch verteidigt den Papst

Von Erzbischof Robert Zollitsch

Schon vor der Veröffentlichung des Papstbriefes an die Katholiken in Irland wies der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, die Kampagne der Medien gegen Benedikt XVI., der sich angeblich in Schweigen hülle, entschieden zurück. „Bei der Mär vom schweigenden Papst“, so Zollitsch, „wird übersehen, dass es nicht den Papst für Deutschland und nicht den Papst für Spanien gibt. Es gibt nur den einen Papst für die weltweite Kirche. Folglich muss Benedikt XVI. klug abwägen, wann er wo und zu wem was in welcher Form sagt. Schnell sind Forderungen in den Raum geworfen, der Papst müsse zum deutschen Problem Stellung beziehen, weil er Deutscher sei. Das ist ebenso kurzsichtig wie oberflächlich. Das Oberhaupt der katholischen Kirche muss Worte für den schrecklichen Missbrauch an Minderjährigen finden, die in aller Welt gehört werden und die allen gelten, auch wenn sie in einem bestimmten Land gesprochen werden. Er hat sie gefunden. Das Gewicht eines Wortes wächst nicht durch die Anzahl seiner Wiederholungen. Das gilt im Leben, in existentiellen Dingen ganz besonders.“ Nun betonte Zollitsch, der Hirtenbrief für Irland gelte eindeutig auch für Deutschland. Nachfolgend seine Bewertung und Zusammenfassung des päpstlichen Schreibens. weiter...


Das Entsetzen über die „katholische“ Moral

Von Weihbischof Andreas Laun, Salzburg

Auch Weihbischof Dr. Andreas Laun reagiert mit Entsetzen auf die bekannt gewordenen Pädophilie-Skandale in der katholischen Kirche. Weder für den Missbrauch noch für das Vertuschen kennt er ein Pardon. Die Glaubwürdig-keit der Kirche als moralische Autorität gerät angesichts dieser Vergehen tatsächlich ins Wanken. Wo bleiben ihre hohen sittlichen Ideale? Als Scheinheiligkeit wird nun ihr Verhältnis zur Sexualität bezeichnet. Doch Weihbischof Laun begnügt sich nicht mit einem zerknirschten Schuld-bekenntnis. Er zeigt umgekehrt die Heuchelei auf, mit der die Diskussionen in der Öffentlichkeit vielfach geführt werden. Geradezu absurd sind für ihn in diesem Zusammenhang die Forderungen nach einer „sexuellen Revolution“ in der Kirche. weiter...


Acht Gesichtspunkte zum Missbrauchsskandal

Von Weihbischof Andreas Laun  

Die katholische Kirche wird durch die Missbrauchsskandale in ihrem Innersten erschüttert. Gott scheint die Angriffe von außen zuzulassen, um ans Licht zu bringen, was sich im Verborgenen an Unheilvollem entwickelt hatte. Es ist ein schmerzhafter und doch notwendiger Prozess der Reinigung und Heilung. Gleichzeitig aber birgt der Sturm, der durch das Bekanntwerden der Missbrauchsfälle losgebrochen ist und nun über die Kirche hinwegfegt, auch eine Chance für die ganze Gesellschaft. Die Öffentlichkeit könnte sich so mancher Irrwege bewusst werden, auf welche sie im Zug der sog. „sexuellen Revolution“ geraten ist. Damit jedoch diese Gelegenheit nicht ungenützt verstreicht, so zeigt Weihbischof Dr. Andreas Laun auf, darf nicht wieder auf neue Weise „vertuscht“ werden. weiter...


Geheimnis der priesterlichen Berufung

Von Karl Wallner OCist

Prof. P. Dr. Karl Wallner OCist von der Zisterzienserabtei Stift Heiligenkreuz bei Wien ist überzeugt, dass wir einen neuen Frühling geistlicher Berufungen erwarten dürfen. Voraussetzung sei allerdings, dass wir alle unseren Beitrag dazu leisten. Diesen sieht Pater Wallner an allererster Stelle im glaubensvollen Gebet. Denn für ihn ist die Berufung zum Priestertum ein reines Geschenk der Gnade, ein Einbrechen des Göttlichen in das konkrete Leben von Menschen. Dabei legt P. Wallner auch ein persönliches Zeugnis darüber ab, wie er selbst den bewussten Verzicht auf Ehe und Familie erlebt. weiter...


Seid Adler, nicht Hühner!

Von Notker Hiegl OSB

P. Notker Hiegl OSB trat am 1. April 1964 in die Benediktiner-Erzabtei St. Martin in Beuron ein und wurde später vom Ordensoberen in der örtlichen Pfarrei als verantwortlicher Seelsorger eingesetzt. In einem sehr persönlich gehaltenen Zeugnis versucht er, das Geheimnis seiner monastischen Berufung in Worte zu fassen. Es gelingt ihm, den Leser mit seinen poetisch und mystisch klingenden Ausführungen an den faszinierenden Erfahrungen eines beschaulichen Klosterlebens teilhaben zu lassen. weiter...


„Ich habe euch Freunde genannt!“

Von Papst Benedikt XVI.

Am Freitag, den 12. Februar 2010, besuchte Papst Benedikt XVI. das Päpstliche Römische Priesterseminar. Interessanterweise heißt es in der offiziellen Verlautbarung, dass diese Begegnung „anlässlich des Festes der Gottesmutter vom Vertrauen“ stattgefunden hat. Die Ansprache in der Seminarkapelle hatte die Gestalt einer „lectio divina“, einer ausführlichen Schriftbetrachtung zum 15. Kapitel des Johannesevangeliums. Auf eine wunderbare Weise legte der Papst die Bibelstelle für die „jungen Männer“ aus, „die sich darauf vorbereiten, auf den Ruf des Herrn zu antworten, um Arbeiter in seinem Weinberg, Priester seines Geheimnisses zu sein“. Im mittleren Teil der Betrachtung, den wir nachfolgend wiedergeben, nahm er auch Bezug auf seine berühmt gewordene Regensburger Ansprache. Noch einmal hob er das Einzigartige am christlichen Gottesbild hervor und leitete daraus die Dynamik des kirchlichen Missionsauftrags ab. weiter...


Wahrheit und Dialog

Von Adel Theodor Khoury

„Die Wahrheit ist nicht verhandelbar“, diese Worte stellt Prof. Dr. Adel Theodor Khoury an den Beginn seiner Überlegungen, um von vornherein Missverständnisse auszuschließen. Er will als katholischer Priester kein Jota vom christlichen Glauben aufgeben, doch setzt er sich als einer der besten Kenner des Islam im deutschsprachigen Raum mit allem Nachdruck für einen vorurteilsfreien Dialog ein. Er versucht einen Weg aufzuzeigen, wie wir die Versuchung überwinden können, einander wie Gegner zu behandeln und uns gegenseitig als Konkurrenten zu betrachten, und wie es uns gelingen kann, zu Partnern und Freunden zu werden, die füreinander da sind. Er hält dieses Bemühen für ein Gebot der Stunde angesichts der fortschreitenden Globalisierung der Welt. weiter...


Die Kreuzestreue des Priesters

Von Erich Maria Fink

Unter diesem Titel ist letztes Jahr ein ergreifendes Zeugnis von Erzbischof em. Dr. Karl Braun über die Bedeutung des katholischen Priestertums erschienen. Das Buch geht auf Gespräche zurück, die Dr. Veit Neumann mit ihm anlässlich seiner Weihe zum Bischof vor 25 Jahren geführt hat. Erzbischof Braun betrachtet den kreuzgeprägten Dienst des Priesters im verklärenden Licht der Auferstehung. weiter...