November 2015

Zum Beginn des „Heiligen Jahres der Barmherzigkeit“

Barmherzigkeit und Sühne

Interview mit P. Karl Wallner OCist

Papst Franziskus hat große Erwartungen an das „Heilige Jahr der Barmherzigkeit“, das er für die Zeit vom 8. Dezember 2015 bis zum 20. November 2016 ausgerufen hat. Die grenzenlose Barmherzigkeit Gottes möge die ganze Welt umfangen, sich wie der Morgentau auf ihre Geschichte legen und sie durchtränken, sodass alle Menschen ihr Salböl, die Güte und Zärtlichkeit Gottes, erfahren. Das ist der sehnliche Wunsch des Papstes. Aber dazu müsse die Kirche auf die Menschheit zugehen. In seiner Verkündigungsbulle „Misericordiae vultus“ – „Antlitz der Barmherzigkeit“ schreibt Papst Franziskus: „Die Kirche spürt die dringende Notwendigkeit, Gottes Barmherzigkeit zu verkünden. Ihr Leben ist authentisch und glaubwürdig, wenn sie die Barmherzigkeit überzeugend verkündet. … Die Kirche ist berufen, als Erste glaubhafte Zeugin der Barmherzigkeit zu sein, indem sie diese als die Mitte der Offenbarung Jesu Christi bekennt und lebt“ (MV 3). Diesem Auftrag weiß sich eine Publikation verpflichtet, die in diesen Tagen erscheint. Es ist ein Buch von Prof. Dr. Karl Wallner OCist mit dem Titel: „Sühne. Suche nach dem Sinn des Kreuzes“.In einem Interview zeigt P. Wallner den Sühnegedanken auf, den er als Schlüssel zum Verständnis der christlichen Offenbarung betrachtet, und schlägt die Brücke zur Botschaft der göttlichen Barmherzigkeit. weiter...


Gottes Barmherzigkeit ist stärker als der Terror

Von Papst Benedikt XVI.

Beim Angelus am 16. September 2007 schlug Papst Benedikt XVI. den Bogen von Johannes Paul II., dem „großen Apostel der göttlichen Barmherzigkeit“, über den 11. September 2001 bis hin zur pastoralen Sorge um die Fernstehenden. Aktuelle Worte im Blick auf die Eröffnung des „Jahres der Barmherzigkeit“. weiter...


Konkrete Gestaltung des Jubiläumsjahres

In der Umarmung der Göttlichen Barmherzigkeit

Von Erzbischof Paul Pezzi, Moskau

Seit 2007 ist der italienische Ordensgeistliche Paul Pezzi Erzbischof der römisch-katholischen Erzdiözese der Mutter Gottes von Moskau. Er gehört zur Priesterbruderschaft der Missionare des hl. Karl Borromäus (FSCB) und leitet die Bewegung „Comunione e Liberazione“ für Russland. In einem Hirtenwort macht er die Gläubigen seines Bistums mit dem „Heiligen Jahr der Barmherzigkeit“ bekannt und gibt erste konkrete Anweisungen. Es ist ein Beispiel dafür, wie die einzelnen Anliegen wie Beichte, Ablass oder Wallfahrt in einer Ortskirche umgesetzt werden. Dabei handelt es sich um eine relativ junge Diözese, die erst nach der Perestroika aufgebaut wurde und nun dabei ist, in einer ausgesprochenen Diaspora-Situation ihre Identität auszuformen. Nachfolgend ein Auszug. weiter...


Meilenstein für die Hochschule Heiligenkreuz

Theologie im Geist Benedikts XVI.

Von Weihbischof Andreas Laun

Am 1. Oktober 2015 fand ein dreijähriger Ausbau der Hochschule Heiligenkreuz seinen offiziellen Abschluss. Dazu wurde eine überlebensgroße Bronzestatue Benedikts XVI. enthüllt, die von einem Künstlermönch des Zisterzienserklosters geschaffen wurde und den Papst bei seinem Besuch am 9. September 2007 im Stift Heiligenkreuz darstellt. Zum Festakt überbrachte sein Privatsekretär, Erzbischof Georg Gänswein, Grüße aus Rom und fasste die gegenseitige Beziehung in die schönen Worte: „Heiligenkreuz und Benedikt XVI. – das ist eine Liebesgeschichte, die tiefe Wurzeln hat und viele Früchte trägt.“ Tatsächlich erlebte die Hochschule nach dem Papstbesuch einen deutlichen Aufschwung. Schon im Januar 2007 war sie zu einer Hochschule päpstlichen Rechts erhoben und nach Benedikt XVI. benannt worden. Wie Rektor P. Karl Wallner und Abt Maximilian Heim unterstrichen, weiß sich die stiftseigene Hochschule dem Erbe Benedikts XVI. verpflichtet: „Es ist der Auftrag zu einer ‚knienden Theologie‘, zur Verbindung von Intellektualität und Spiritualität, von Studium und Evangelisation.“ weiter...


Folgen der Krippenpolitik

Abgeschobene Kinder schieben ihre Eltern ab

Von Karl-Heinz B. van Lier

Karl-Heinz B. van Lier geht im Zusammenhang mit seiner Forderung nach einem Kurswechsel in der Familienpolitik auch dezidiert auf die Folgen der „Krippenpolitik“ ein. Er spricht von einem „Umbau der Gesellschaft“ durch einen „vorsorgenden Staat“, der als „Betreuungsagentur für Kindheit, Jugend und Alter“ fungiere. Als Folge werde „Abschiebung“, das heißt die Delegation von Verantwortung, zum gängigen Muster, welches in Zukunft das Familienleben bestimme. weiter...


Prof. George Weigel fordert tiefgreifende Reform

Franziskus als Seelsorger der Welt

Interview mit George Weigel

Einer der bekanntesten katholischen Publizisten der USA ist derzeit Prof. George Weigel. In einem Buch, das 2012 erschienen ist, beschreibt er das Profil eines Katholizismus, wie er seiner Ansicht nach das Ergebnis einer tiefgreifenden Erneuerung der Kirche im 21. Jahrhundert sein muss. Erst nach der Veröffentlichung der englischen Ausgabe wurde Kardinal Bergoglio zum Papst gewählt. Doch in Papst Franziskus und seinem Wirken scheint manches Wort von Prof. Weigel bereits Gestalt anzunehmen. Das Buch liegt nun auch in deutscher Übersetzung vor. weiter…


Reform der Liturgiereform

Zum Herrn hin

Von George Weigel

Professor George Weigel sieht die katholische Kirche seit dem 16. Jahrhundert vom Prozess der Gegenreformation geprägt, und zwar in sehr kritischem Sinn. Er unterstreicht die Notwendigkeit einer neuen Ausrichtung am Evangelium und spricht von einem künftigen „evangelikalen Katholizismus“, der aus Wort und Sakrament lebt und eine missionarische Dynamik entfaltet. Tatsächlich erinnert das Bild, das er von einer erneuerten Kirche zeichnet, in Vielem an evangelisch freikirchliche Gemeinschaften. Umso mehr ist man überrascht, wenn man zum siebten Kapitel unter der Überschrift „Die evangelikale katholische Liturgiereform“ gelangt. Es beginnt mit der Frage der Zelebrationsrichtung und plädiert sehr eindeutig dafür, dass „Zelebrant und Gemeinde in dieselbe Richtung beten“. weiter...


„Beihilfe zum Suizid“ – Abstimmung am 6. November 2015

Dringender Appell: „Keine Lizenz zum Töten!“

Von Christiane Lambrecht

Nach monatelangen Diskussionen soll nun am 6. November 2015 im Deutschen Bundestag die Entscheidung über die Straffreiheit der „Beihilfe zur Selbsttötung“ fallen. Die Wenigsten sind sich bewusst, welche dramatischen Konsequenzen eine solche Liberalisierung hätte. „Wer die ärztlich assistierte Suizidbeihilfe will, zielt auf die aktive Tötung von Patienten ab.“ Mit diesen Worten warnt Prof. Dr. med. Frank Ulrich Montgomery (geb. 1952) vor dem geplanten „Pakt mit dem Tod“. Seit 2011 ist er Präsident der Bundesärztekammer und seit April dieses Jahres auch stellvertretender Vorsitzender des Weltärztebundes. Es gibt unter den vier Gesetzentwürfen nur einen, der sich für ein Verbot der Suizidbeihilfe und damit für den Schutz von lebensmüden und kranken Menschen durch den Staat einsetzt. Christiane Lambrecht, Vorsitzende der Christdemokraten für das Leben (CDL) in Bayern, bittet in einem dringenden Appell, diesen Gesetzesentwurf zu unterstützen. Sie ist verheiratet und Mutter von drei Kindern. Beruflich ist sie als Beraterin für Kommunikation in Wirtschaft, Politik und Kirche engagiert. weiter...


Zur Flüchtlingskrise

„Ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen!“

Von Erich Maria Fink

Die meisten sind sich inzwischen darin einig, dass die derzeitigen Flüchtlingsströme Europa auf Dauer verändern werden. Viele bangen um die christliche Kultur und Identität unseres Kontinents, andere befürchten eine wirtschaftliche Überforderung und zunehmende soziale Spannungen. Pfarrer Erich Maria Fink sieht die Notwendigkeit, sich all diesen Herausforderungen zu stellen. Dabei sind seiner Ansicht nach zwei Ebenen klar auseinanderzuhalten, nämlich die der politischen Verantwortung und die der zwischenmenschlichen Beziehungen. Nur so könnten wir unserer Sendung als Christen gerecht werden. weiter...


Eine Initiative zum Schutz von Demokratie und Meinungsfreiheit

Faire Medien

Von Thomas Schührer

Die Medien haben eine große Macht. Und nicht erst heute werden sie eingesetzt, um Einfluss auf die Gesellschaft auszuüben. Heute beobachten wir auch in unserer freiheitlichen Demokratie, wie Medien versuchen, Stimmen mundtot zu machen, die nicht in ihr Konzept passen. Feindbilder werden zunehmend von Lebensschützern und Verteidigern der christlichen Ehe und Familie gezeichnet. Thomas Schührer ist Sprecher der „Bürgerinitiative FaireMedien“ (https://fairemedien.de/), die sich auf vielfältige Weise gegen unlautere Anfeindungen zur Wehr setzt. weiter...


Der Einsatz der Kirche für die Jugend (Teil IV)

Dekalog für die Jugendlichen des 21. Jahrhunderts

Von Bischof Josef Clemens, Rom

Papst Benedikt XVI. identifizierte sich vollkommen mit dem Programm der Weltjugendtage, wie es von seinem Vorgänger Johannes Paul II. entwickelt worden war. Doch beschränkte er seinen Einsatz für die Jugend keineswegs auf die Weiterführung der Weltjugendtage. Er sah die große Herausforderung, den jungen Menschen in der heutigen Zeit den christlichen Glauben zu vermitteln. Kurienbischof Dr. Josef Clemens erblickt in der Lehrverkündigung Benedikts XVI. ein umfassendes Erziehungsprogramm für die Jugendlichen. Ohne es im Einzelnen auszuführen, steckt er die wesentlichen Arbeitsfelder ab, hebt einige Akzente hervor und präsentiert zusammenfassend einen sog. „Dekalog“ für die Jugendlichen, wie ihn ein Mitarbeiter des WJT Madrid aus dem Gedankengut Benedikts XVI. erarbeitet hat. weiter...



„Demo für alle“ mit 5350 Teilnehmern

Von Gabriele Kuby

Das Aktionsbündnis „Demo für alle“, das sich für den Schutz von Ehe und Familie und gegen Sexualisierung und Gender-Ideologie einsetzt, wächst zu einer gesellschaftspolitischen Kraft heran, die nicht mehr einfach übergangen werden kann. Sie wird für ganz Deutschland bedeutsam. Am 11. Oktober 2015 demonstrierten in Stuttgart nach genauer Zählung 5350 Personen. Damit ergab sich gegenüber der letzten Kundgebung im Juni ein Zuwachs von 16 Prozent. Auszüge aus der Rede von Gabriele Kuby. weiter...


Alle 26 Sekunden eine hl. Messe in der Intention eines Wohltäters

Unersetzliche Hilfe für Priester in Not

Von Anselm Blumberg

Im Jahr 2014 erhielt das Hilfswerk „Kirche in Not“ von seinen Wohltätern 1,2 Millionen Mess-Stipendien, die an bedürftige Priester auf der ganzen Welt weitergegeben wurden. Auf diese Unterstützung sind mehr als 10 Prozent aller Priester weltweit angewiesen. Dr. Anselm Blumberg, Verantwortlicher für Öffentlichkeitsarbeit und Medien bei „Kirche in Not“, stellt an konkreten Beispielen die Bedeutung dieses „guten Werkes“ für die Weltkirche vor. weiter...

 

Mess-Stipendien

Interview mit P. Hermann-Josef Hubka CRVC

Pater Hermann-Josef Hubka, geistlicher Assistent von „Kirche in Not“ Deutschland, beantwortet häufig gestellte Fragen zum Thema Mess-Stipendien. weiter...


Betrachtung zum Hochfest Allerheiligen

Heilige sind kirchlich gesinnte Menschen

Von Anton Štrukelj

Prof. Dr. Anton Štrukelj (geb. 1952), von 1997 bis 2002 Mitglied der Internationalen Theologenkommission, arbeitet auf der Grundlage der Schriften des Schweizer Theologen Hans Urs von Balthasar (1905-1988) das Wesen der Heiligkeit heraus. Heilige sind Menschen, die sich Christus vollkommen zur Verfügung gestellt haben und lebendige Werkzeuge seiner Liebe geworden sind. Mit ihm haben sie sich ganz „enteignet“, mit ihm aber auch eine grenzenlose „Ausdehnung“ erfahren. In dem Maß, als sie sich einengen lassen wie Christus in der Eucharistie, wird ihre Existenz auch über die Grenzen von Ort und Zeit hinaus erweitert. Eine solche Fruchtbarkeit aber vollzieht sich nur im Rahmen und als Teil der sakramentalen Kirche. Das bedeutet: Heilige sind durch und durch kirchlich gesinnte Menschen, ja, sie haben sich vollkommen mit der Kirche identifiziert. weiter...