Bayerischer Glaubens- und Gebetsweg: dritte Station im Bistum Regensburg

Mit Maria auf dem Weg

Die bayerischen Bischöfe legen ein einzigartiges Zeugnis für ihr Vertrauen auf den Beistand der Gottesmutter ab. Es war ein außerordentlicher Schritt, als sie sich vor zwei Jahren gemeinsam auf einen marianischen Pilgerweg machten, um ihre Diözesen von neuem der Schutzfrau Bayerns zu weihen. Bis zum 100-jährigen Jubiläum des Festes der „Patrona Bavariae“ im Jahr 2017 ziehen sie durch alle sieben bayerischen Diözesen. Ihr öffentliches Bekenntnis wird die himmlische Mutter nicht unbeantwortet lassen. Beauftragter der Freisinger Bischofskonferenz für diesen Glaubens- und Gebetsweg ist der Münchener Weihbischof Wolfgang Bischof (geb. 1960). Seit 2009 leitete er auf Diözesanebene das Projekt „Dem Glauben Zukunft geben“. Seit seiner Ernennung zum Weihbischof 2010 ist er deutschlandweit in zahlreichen Gremien engagiert, insbesondere auf dem Gebiet Kirche und Gesellschaft.

Interview mit Weihbischof Wolfgang Bischof, München

Kirche heute: Wie hat sich der „Wallfahrtsreigen“ durch die bayerischen Bistümer bisher entwickelt?

Weihbischof Bischof: Nach einem sehr guten Start 2011 in Altötting war auch im vergangenen Jahr in Vierzehnheiligen der Zuspruch der Gläubigen mit ihren Bischöfen ungebrochen. Es erfüllt mich immer wieder mit Freude, an verschiedenen Orten mit der jeweiligen unterschiedlichen Geschichte doch stets die gleiche Botschaft zu hören und zu feiern: Gott ist mit uns auf unseren Lebenswegen. Wenn wir das an ganz wichtigen Glaubensorten in unserem Bayernland erleben dürfen und dabei die vielen Erfahrungen der Pilgergenerationen vor uns in den Blick nehmen, macht mir das Mut, mich auch in unserer Zeit den Herausforderungen des Lebens zu stellen.

Kirche heute: Welche Erwartungen verbinden die bayerischen Bischöfe mit dieser Initiative?

Weihbischof Bischof: Der siebenjährige Weg durch die einzelnen Bistümer ist ein Glaubens- und Gebetsweg, der die Bischöfe und die Gläubigen aus den jeweiligen Bistümern einlädt, in den Pfarreien, Pfarrverbänden und Seelsorgeräumen wieder neu auf Maria zu schauen. Das Fest „Patrona Bavariae“ wird im Jahre 2017 zum 100. Male in allen bayerischen Diözesen begangen. Das war den bayerischen Bischöfen einen längeren Anweg über sieben Jahre und durch alle bayerischen Bistümer wert. Alle Katholiken Bayerns sind eingeladen, sich gemeinsam mit ihren Bischöfen erneut unter den Schutz Mariens zu stellen.

Kirche heute: Welche Impulse können davon für die Neuevangelisierung in unserem Land ausgehen?

Weihbischof Bischof: Wir müssen auf die Möglichkeiten blicken, die wir in unserer Zeit zur Verfügung haben. Trotz all unserer technischen Kommunikationsmittel, lebt die Verkündigung des Wortes Gottes vor allem von der Begegnung der Gläubigen untereinander. Ebenso wichtig sind persönliche Glaubenszeugnisse einzelner oder auch von Gruppen, die Menschen erreichen, die auf der Suche nach Gott sind. Solche spirituellen Ereignisse wie die Wallfahrt auf den Bogenberg finden öffentliche Beachtung. Es wäre schade, wenn wir dies nicht auch als Chance begreifen, unseren Glauben als lebendige Botschaft den Menschen näher zu bringen.

Kirche heute: Was hat Sie bei der Vorbereitung auf die diesjährige Wallfahrt auf den Bogenberg geleitet? Woran konnten Sie anknüpfen und welche Ziele standen Ihnen vor Augen?

Weihbischof Bischof: Wir wollten bei dieser Wallfahrt ganz bewusst den Akzent auf das Ja zum Leben legen, insbesondere vor allem auf Familien mit Kindern. Deswegen bieten wir z.B. die Möglichkeit einer Schifffahrt von unterschiedlichen Ausgangspunkten an (z.B. Deggendorf), auf der Donau bis nach Bogen. Mit diesem Angebot versuchen wir, die verschiedenen Möglichkeiten, sich auf eine Wallfahrt zu begeben, um ein Element zu erweitern. Es geht uns immer darum, mit unseren Möglichkeiten eine große Zahl an interessierten Menschen, ob jung oder alt, distanziert oder integriert, anzusprechen.

Kirche heute: Was sind die wichtigsten Programmpunkte? Welche Angebote gibt es über die zentrale Eucharistiefeier hinaus?

Weihbischof Bischof: Schon der Weg auf den Bogenberg ist ja kein herkömmlicher Spaziergang, sondern wird durch das Gebet in Wort und Gesang, das Lesen in der Heiligen Schrift, die deutenden Worte der Pilgerführer zu einem Weg des Glaubensbekenntnisses und für den einen oder anderen auch zur Glaubenserneuerung oder -vertiefung führen.

Selbstverständlich ist die gemeinsame Feier der Eucharistie das zentrale Anliegen der Pilger. Wenn sich alle bayerischen Bistümer gemeinsam mit ihren Bischöfen um den Tisch des Herrn versammeln und miteinander Gottesdienst feiern, ist das wohl schon der Höhepunkt. Hinzu kommt die erneute Weihe des Bistums Regensburg an die Gottesmutter und die Verehrung des Gnadenbildes. Dabei stellen sich nicht nur alle anderen bayerischen Bistümer erneut unter den besonderen Schutz und das fürbittende Gebet der „Patrona Bavariae“, sondern alle Wallfahrerinnen und Wallfahrer. Ich erlebe gerade beim Weihegebet immer wieder ganz besonders ihre mütterliche Nähe, und das macht mich dankbar.

Kirche heute: Wurde die Wallfahrt unter ein besonderes Thema gestellt?

Weihbischof Bischof: Der gesamte Glaubens- und Gebetsweg steht unter dem Leitwort „Mit Maria auf dem Weg“. Die jährlichen Stationen haben in Anlehnung daran eine Spezifizierung. In diesem Jahr versammeln wir uns unter dem Motto „Mit Maria – voll Hoffnung leben“. Für mich ist das eine zentrale Botschaft unseres Glaubens. Wir haben Grund zur Hoffnung, dass unser Leben von Gott bejaht und mitgetragen wird. Das Leben und Wirken der Gottesmutter Maria ist uns ein reelles Vorbild, mit den Sorgen und Nöten des Alltags die Hoffnung und damit den Glauben nicht zu verlieren. Durch ihre Bereitschaft, Gottes Willen an ihr geschehen zu lassen, hat Maria gezeigt, dass wir Menschen niemals alleine sind, sondern auch in scheinbar ausweglosen und auch sehr schmerzhaften Zeiten unseres Lebens in Gott einen tröstenden Begleiter haben. Gerade das Gnadenbild von Bogenberg nimmt natürlich auch gerade die Frauen und Familien in den Blick, die in guter Hoffnung sind.

Kirche heute: Welches Weihegebet wird verwendet? Wurde auf dem Bogenberg ein eigenes Weihegebet der bayerischen Diözesen an die Gottesmutter vorbereitet?

Weihbischof Bischof: Vor dem Beginn des Glaubens- und Gebetsweges im Jahr 2011 haben sich die Mitglieder der Freisinger Bischofskonferenz auf ein gemeinsames Weihegebet verständigt, wobei auf eine alte Vorlage mit Akklamationen zurückgegriffen wurde. Dem gastgebenden Bistum, welches sich in besonderer Weise unter den Schutz der Gottesmutter stellt, steht es frei, eine ganz spezifische Anrufung ins Grundgebet einzubauen. Den Abschluss bildet das von allen gemeinsam gesprochene vertraute Gebet „Unter Deinen Schutz und Schirm…“

Kirche heute: Welche besonderen Gäste werden zur Wallfahrt erwartet? Wer wird Hauptzelebrant und wer Festprediger sein?

Weihbischof Bischof: Als Vorsitzender der Freisinger Bischofskonferenz wird Erzbischof Reinhard Kardinal Marx den Festgottesdienst zelebrieren und gleichzeitig auch die Homilie halten. Das Besondere an dieser Wallfahrt ist es ja, dass die bayerischen Bischöfe zusammen mit Wallfahrern aus den je eigenen Bistümern teilnehmen.

Kirche heute: Wie werden die Wallfahrer auf den Bogenberg kommen? Welche Möglichkeiten sind vorgesehen?

Weihbischof Bischof: Der Beginn der zentralen Wallfahrt findet auf dem Bogener Marktplatz statt. Gemeinsam begeben sich die Pilger dann auf den Bogenberg, wo nach einem kurzen Vorprogramm der Festgottesdienst beginnt.

Kirche heute: Mit welchen Erwartungen gehen Sie dem Fest entgegen?

Weihbischof Bischof: Mit großer Freude und Hoffnung und getragen von vielen Beterinnen und Betern freue ich mich auf diesen Abschnitt unseres gesamten Glaubens- und Gebetsweges. Hoffentlich schenkt uns der liebe Gott auch in diesem Jahr Sonne und Begeisterung.

Kirche heute: Hochwürdigster Herr Weihbischof, wir danken Ihnen von Herzen für das wertvolle Gespräch.

Zentrale Wallfahrt der bayerischen Diözesen am 1. Mai 2013

Das Marienheiligtum auf dem Bogenberg

Im Jahr 1917 wurde für Bayern der eigene liturgische Festtag der Muttergottes als der „Patrona Bavariae“, der Schutzfrau Bayerns, eingeführt. Auf einem siebenjährigen Pilgerweg bereiten sich die bayerischen Diözesen auf die bevorstehende Hundert-Jahr-Feier im Jahr 2017 vor. Seit 2011 wird jedes Jahr in einem anderen Bistum eine zentrale Wallfahrt veranstaltet, zu der sich die bayerischen Bischöfe versammeln und die Weihe des jeweiligen Bistums an die Gottesmutter erneuern. Nach Passau und Bamberg ist heuer das Bistum Regensburg an der Reihe, das sich als Austragungsort der bayernweiten Wallfahrt für das Marienheiligtum auf dem Bogenberg entschieden hat. Domkapitular Prälat Dr. Josef Ammer, der seit 2006 als Offizial des Bistums Regensburg tätig ist, stellt den Wallfahrtsort vor.

Von Prälat Josef Ammer

Wahl des Heiligtums

Für die Wallfahrt der bayerischen Diözesen am 1. Mai 2013 wählte das gastgebende Bistum Regensburg das Heiligtum auf dem Bogenberg aus. Die Diözese hat noch zahlreiche andere Heiligtümer und Wallfahrtskirchen aufzuweisen, die der Muttergottes geweiht sind. Doch nicht nur in der Diözese Regensburg, sondern auch in Bayern und darüber hinaus zählt der Bogenberg mit zu den ältesten Wallfahrtsorten. Die Wallfahrtskirche am Bogenberg gilt sogar als die älteste Bayerns. Das hatte für die Verantwortlichen der Diözese maßgeblichen Einfluss auf die Auswahl gerade dieser Gnadenstätte. Vom Bogenberg aus blickt Maria als Schutzfrau Bayerns sozusagen auch weit in den fruchtbaren niederbayerischen Gäuboden und ins altbayerische Land hinein. Ferner spielte bei der Wahl dieses Ortes der besondere Typus des dortigen Gnadenbildes eine gewichtige Rolle, nämlich der Typus der Maria „gravida“, der „schwangeren“ Mutter Gottes, die „guter Hoffnung“ ist und die Hoffnung der ganzen Welt unter ihrem Herzen trägt. Liturgie-theologisch verbindet sich dieses Gnadenbild mit dem Fest der Heimsuchung Mariens, die nach der Empfängnis des Sohnes Gottes durch die Kraft des Heiligen Geistes ihre Verwandte Elisabeth besucht, in deren Schoß Jesu Vorläufer, Johannes der Täufer, heranwächst.

„Berg der heiligen Maria“

Der Bogenberg selbst ist ein bis in die Donauebene vorgeschobener Ausläufer des Bayerischen Waldes. Die Spuren einer Besiedlung reichen zurück bis in das zweite Jahrtausend vor Christus. Im 8./9. Jahrhundert nach Christus wird dort eine „villa Pogana“ erwähnt, woher der Ortsname Bogen rührt. 1104 begründete Graf Aswin auf dem Bogenberg eine Marienwallfahrt und Pfarrei. Die Mönche des um 1080 gegründeten Klosters Oberalteich, das 1803 aufgelöst wurde, übernahmen die Seelsorge. Damals war, so berichtet eine Tafel in der Vorhalle der Kirche, eine Marienstatue donauaufwärts geschwommen und am Fuße des Berges auf einem aus dem Fluss ragenden Stein liegengeblieben. Von dort wurde es aus der Donau gezogen. Wenig später (ca. 1140) verlegten die Windberger Grafen ihren Sitz nach Bogen und nannten sich fortan auch Grafen von Bogen. Ihr Familien-Rautenwappen sollte 1242 zum Wappen der Wittelsbacher und schließlich zum Staatswappen des heutigen Freistaates Bayern werden. In ihrer Schlosskapelle stellten sie die besagte Marienstatue auf. Das heutige Gnadenbild auf dem Gnadenaltar ist allerdings eine bekleidete Steinfigur aus dem 15. Jahrhundert. Schnell wurde der Bogenberg zum „Berg der heiligen Maria“. Die Bischöfe von Passau und Freising stellten Ende des 13. Jahrhunderts Ablassbriefe für die Pilger aus ihren Bistümern zum Bogenberg aus. Nach der Errichtung einer neuen Kirche 1295 entstand um 1358 auch ein Priorat des Klosters Oberalteich, um die wachsende Wallfahrt noch besser betreuen zu können. „In der Ordnung bestand dieses Priorat aus fünf Geistlichen, einem Prior, einem Prediger, zwey Pfarrvikaren, und einem Beyhelfer, Beichtvater genannt“, so heißt es in der Darstellung von Augustin Kiefl.[1] Er berichtet auch von der ungeheuren Zahl an Beichten, die von den Wallfahrern auf dem Bogenberg abgelegt wurden, was deshalb möglich war, weil die Mitbrüder aus dem Kloster Oberalteich jederzeit in der Seelsorge mithalfen. Die festlichen Gottesdienste an den Hauptwallfahrtstagen, die schon mit der 1. Vesper, dem Stundengebet am Vorabend, begannen, leitete der jeweilige Abt des Klosters. In das 15. und 16. Jahrhundert fällt eine große Blütezeit, was 1463 zum Neubau der dortigen Wallfahrtskirche und dann auch zum Bau einer Kirche im Markt am Fuß des Bogenberges führte, der heutigen Stadtpfarrkirche St. Florian in Bogen.

Aufblühen der Wallfahrt

Nach Berichten aus der Blütezeit der Wallfahrt kamen an manchen Tagen bis zu 15.000 Pilger zum Bogenberg. Im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts entstand so zum Beispiel auch die bis heute am Pfingstsonntag durchgeführte Holzkirchner Wallfahrt. Bei einer Borkenkäferplage, die die Wälder um Holzkirchen, heute ein Ortsteil des Marktes Ortenburg (Bistum Passau), bedrohte, machten die Einwohner das Gelübde, zum Dank für die Abwendung der Plage, die sie der Fürbitte Mariens zuschrieben, jedes Jahr eine 13 m lange Kerze, d.h. eine mit rotem Wachs umwickelte Holzstange, zu Fuß über 75 km zunächst waagrecht nach Bogen zu tragen, sie von dort aufrecht stehend einen steilen Weg den Bogenberg hinauf zu balancieren, oben angekommen mit der Kerze die Kirche zu umschreiten und sie schließlich in der Wallfahrtskirche aufzustellen. Die Kerzen der jeweils letzten beiden Wallfahrten finden sich am Jochbogen links und rechts des Gnadenbilds.

Der bereits zitierte Priester Augustin Kiefl (1775-1844), selbst Exbenediktiner von Oberalteich, listet in seinem Werk über die Wallfahrt zum Bogenberg, meist verbunden mit dem jeweiligen Wallfahrtstag, die Namen aller 243 Orte oder Personengruppen (Bruderschaften, Schiffsleute, die Siechen aus ganz Baiern, usw.) auf, die im Jahre 1530 in Prozession zum Bogenberg kamen oder damals mit ihren Wallfahrten dorthin begannen.[2] Anfang des 17. Jahrhunderts hatten die Schwedenkriege das Wallfahrtswesen fast zum Erliegen gebracht, doch die Menschen fanden immer wieder zurück zu den althergebrachten Gnadenorten. Kiefl schreibt, dass im Jahr 1731 allein 36.763 Wallfahrer auf dem Bogenberg die Sakramente des Heils empfangen, also gebeichtet und kommuniziert hätten. Und dieser Eifer habe das ganze 18. Jahrhundert angehalten. Noch 1800 habe der spätere König Ludwig I. mit seiner ganzen Familie vor dem Gnadenbild gekniet.[3]  

Die Säkularisation und ihre Folgen

Von 1104 bis 1803 betreuten die Benediktiner von Oberalteich die Wallfahrt auf den Bogenberg, bis in der Folge der Aufklärung und im Rahmen der durch den Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 ausgelösten Säkularisierung kirchlicher Güter am 1. April 1803 unter Abt Beda Aschenbrenner die Aufhebung des Klosters Oberalteich erfolgte. Augustin Kiefl erwähnt, dass am 20. Tag nach Aufhebung des Klosters Oberalteich „die Flamme des Himmels“ alle Prioratsgebäude auf dem Bogenberg bis auf die Kirche in Asche legte und dafür sorgte, dass „sich das dortige Priorat von fünf Geistlichen um so schneller in eine Pfarre verwandelte, welcher nur mehr zwey Geistliche vorstehen“.[4] Dies waren bis Ende 1812 noch ehemalige Benediktiner von Oberalteich, danach ein Ex-Zisterzienser aus Aldersbach, ab 1822 zwei Ex-Franziskaner, wobei Oberalteicher Patres noch lange Jahre als Kooperatoren und Hilfspriester am Bogenberg dienten. Seit 1844 wurde die Pfarrei Bogenberg von Weltpriestern versorgt. Heute zählt die Pfarrei Bogenberg ca. 550 Katholiken. Seit dem 1. September 2009 wird sie von Franziskaner-Minoriten betreut, die aus Polen stammen. Derzeit sind es drei Patres und ein Bruder unter der Leitung von Pfarradministrator, Wallfahrtsdirektor und Guardian P. Ryszard Szwajca.[5] Für sie wurde 2011 der geräumige Pfarrhof umgebaut und 2012 mit Dekret des Bischofs wieder als Kloster errichtet. Damit knüpfen sie an die über 700-jährige klösterliche Tradition der Benediktiner bis 1803 an. Was die aufklärerischen Bestrebungen zu Beginn des 19. Jahrhunderts auszumerzen versuchten, kehrte wieder zurück. Das religiöse Verlangen der Menschen nach Wallfahrten hat sich als stärker erwiesen. Gewiss, der Bogenberg schien zunächst wie viele andere Heiligtümer von einem Wallfahrtsort zu einer einfachen Pfarrei degradiert. Doch nach und nach stellten sich die Wallfahrer wieder ein, wenn auch nicht mehr in dem enormen Umfang wie im 15./16. und 18. Jahrhundert, als sogar deutsche Kaiser und bayerische Herzöge und Kurfürsten das Gnadenbild aufsuchten.

Die Hoffnung in stürmischer Zeit

Am 1. Mai 2013 pilgern nun wieder einmal katholische Christen aus ganz Bayern auf den Bogenberg zur „Muttergottes in der guten Hoffnung“, um sich ihr, der Schutzfrau Bayerns, zu weihen. Sie werden hinblicken auf ihren Schoß, in dem sie Gottes Sohn trägt und auf den sie so alle hinweist, die zu ihr aufschauen. Den Blick der Menschen unserer Tage auf Christus hinzuwenden, in dem alle Hoffnung der Menschheit und jedes einzelnen Menschen liegt und bei dem die Menschen gut aufgehoben sind, ist Ziel und Auftrag der Kirche auch und vor allem in heutiger Zeit, in der viele Gott zu vergessen scheinen und leben, als ob es Gott nicht gäbe. Maria, der Stern im Meere, ist seit jeher die Frau, an deren Hand wir Menschen aus dem stürmischen Ozean dieser Zeit in einen sicheren Hafen, zu Christus, geführt werden.


[1] Augustin Kiefl, Der Bogenberg. Berühmt als Grafschaft und Wallfahrt geschichtlich nachgewiesen, Passau 1819, S. 77.
[2] Ebd., S. 83-90.
[3] Ebd., S. 44.
[4] Ebd., S. 78.
[5] Weitere Informationen zum Ort, zur Geschichte, zu den heutigen Seelsorgern und zum heutigen Wallfahrtsgeschehen auf dem Bogenberg finden sich auf den Internetseiten der Pfarrei Bogenberg (www.pfarrei-bogenberg.de).

Witwe des sel. Franz Jägerstätter 100-jährig verstorben

Franziskas unerschütterliche Liebe

Am 4. März dieses Jahres feierte Franziska Jägerstätter noch ihren 100. Geburtstag. Wenige Tage später, am 16. März, ist sie in ihrem oberösterreichischen Heimatort St. Radegund verstorben. 70 Jahre lang hatte sie als Witwe gelebt, nachdem ihr Mann Franz Jägerstätter am 9. August 1943 im Zuchthaus Brandenburg wegen Wehrkraftzersetzung hingerichtet worden war. Seine Weigerung, unter den Nazis Kriegsdienst zu leisten, wurde von den wenigsten Zeitgenossen verstanden. Seine größte Stütze war ihm die solidarische Haltung seiner Frau. Am 26. Oktober 2007 wurde er im Linzer Mariendom seliggesprochen. Dabei wurde sein Tauftag, der 21. Mai, als liturgischer Gedenktag festgesetzt, da sein Todestag mit dem Gedenktag der hl. Edith Stein zusammenfiel. Der Innsbrucker Bischof Dr. Manfred Scheuer, der als Postulator den Seligsprechungsprozess für Franz Jägerstätter in der Diözese Linz geleitet hatte, hielt nun bei der Beerdigung seiner Frau Franziska am 23. März die Predigt. Nachfolgend die wichtigsten Auszüge aus der ergreifenden Ansprache.

Von Bischof Manfred Scheuer, Innsbruck

Was wird aus einer Frau, die mit 30 Jahren ihren Mann verliert, mit drei kleinen Töchtern (Rosalia geb. 1937, Maria geb. 1938 und Aloisia geb. 1940) einen Hof in der harten Kriegs- und kargen Nachkriegszeit zu bearbeiten hat und 70 Jahre Witwe bleibt? Bleibt sie auf die Wunden ihrer Vergangenheit fixiert, muss sie wegen dieser Kränkung sich selbst und andere ständig kränken? … Das Unverständnis ihrer Mitwelt war lange Zeit eine Last für Franziska Jägerstätter. Sie erfuhr Ablehnung und Anlastung. Sie spürte die Vorwurfsgeste: Aus der Hauptleidtragenden am Schicksal ihres Mannes Franz wurde die Schuldige. Was wird aus einer Frau, die nach Jahrzehnten zunehmend in der Öffentlichkeit steht und wie ihr Mann zum Reibebaum der Weltkriegsgeneration wird, die auch genau beobachtet wird, wo jedes Wort interpretiert und gewendet wird? …

Ein Gesicht der Seligpreisungen

Die Lieblingsstelle von Franziska Jägerstätter in der Hl. Schrift waren die Seligpreisungen. In den Seligpreisungen wird das Leiden zur letzten Bewährungsprobe einer nicht interessensbedingten und nicht berechnenden Religiosität, nicht zum Hort des Atheismus, sondern zum Sprungbrett in die je größere Liebe hinein. „Die Seligpreisungen spiegeln das Antlitz Jesu und seine Liebe.“[1] Die Seligpreisungen spiegeln das Gesicht, die Identität Jesu, sie stehen im Herzen der Predigt Jesu. Dieses Antlitz Jesu vermittelt, wer Gott für uns Menschen ist. …

Vielen von uns ist das Gesicht, das Antlitz von Franziska vertraut. Fotos, Bilder zeigen ihre Strahlkraft, eine innere Heiterkeit in ihrem Gesicht und in ihren Augen. In ihr Gesicht, in ihre Augen haben sich auch Schmerz, Leid und Lasten eingeschrieben. Wir dürfen daraus die Freude derer lesen, die von Jesus seliggepriesen werden, weil sie in Erfahrungen des Unrechts und des Kreuzes auf Gott gehofft haben. Unzählige sind von ihr angesehen, angehört, verstanden, aufgemuntert, getröstet und gestärkt weggegangen. Franziska hat dem Evangelium, den Seligpreisungen ein Gesicht gegeben. Wenn ich nach St. Radegund gekommen bin, wenn sie nach Trier gekommen ist oder zur Bischofsweihe in Innsbruck oder auch wenn wir in Altötting Eucharistie gefeiert haben, dann bin ich jedes Mal gestärkt worden. … Die Last ihrer Erfahrungen war verknüpft mit einer Unbekümmertheit und Heiterkeit. Die Schwere ihres Schicksals wurde getragen von einer Unbeschwertheit, von Freude am Leben, vom Mut zum Sein. Nach einem langen Karfreitag konnte sie fröhlich sein und lachen. „Ich bitte darum, dass sich die Leute über die Seligsprechung meines Mannes freuen können.“ So betete Franziska Jägerstätter am 20. Juli 2007 bei einem Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Radegund. …

Bewegende Theologie des Ehesakraments

1935 lernten Franz Jägerstätter und Franziska Schwaninger einander kennen, sie heirateten am Gründonnerstag 1936. Die Ehe wurde zum Wendepunkt im Leben Franz Jägerstätters. In der Folge sei er ein anderer geworden, so die Nachbarn. Der Weg Franz Jägerstätters wäre ohne seine Frau nicht möglich gewesen. Wir verdanken seiner Frau (mit) Franz Jägerstätter. Sicher war es sein ureigener Weg in der Einsamkeit seiner Gewissensentscheidung. Der Wille Gottes war aber gerade auch durch Franziska vermittelt worden; er war durch sie zu einem intensiven geistlichen Weg angestiftet worden.

Franz schreibt: „Vom Einfluss einer Frau auf den Mann erwartet der Apostel mehr als von der Predigt eines Missionars.“ – „Aber dass wir in unserer Ehe so glückliche und friedliche Jahre verlebten, dieses Glück wird uns unvergesslich sein, und es wird mich auch begleiten für Zeit und Ewigkeit; Du weißt auch, wie mich die Kinder freuten. Und deshalb überkommt mich auch hier noch manchmal so ein Glücksgefühl, dass mir öfters Tränen der Freude in die Augen treten, wenn ich an das Wiedersehen denke.“ So schreibt Franz Jägerstätter in einem Brief an seine Frau Franziska am 19.10.1940 von Enns. Und am 9. April 1943 aus dem Wehrmachtsuntersuchungsgefängnis (vormals Ursulinenkloster) in Linz an seine Frau Franziska zum Hochzeitstag: „Liebste Gattin, heute waren es sieben Jahre, da wir uns vor Gott und dem Priester Liebe und Treue versprochen und ich glaube, wir haben dies Versprechen auch bis heute treu gehalten, und ich glaube, dass uns Gott auch weiterhin die Gnade verleihen wird, wenn wir auch jetzt getrennt leben müssen, dieses Versprechen bis zum Ende unseres Lebens treu zu halten. Wenn ich so Rückschau halte und all dies Glück und die vielen Gnaden, die uns während dieser sieben Jahre zuteil geworden sind, die manchmal sogar an Wunder grenzten, betrachte und es würde jemand sagen, es gibt keinen Gott oder Gott hat uns nicht lieb, und würde dies glauben, wüsste ich schon nicht mehr, wie weit es mit mir gekommen wäre. Liebste Gattin, weshalb sollte uns für die Zukunft so bange sein, denn der uns bis jetzt erhalten und beglückt hat, wird uns auch weiterhin nicht verlassen, wenn wir nur auf das Danken nicht vergessen und im Streben nach dem Himmel nicht erlahmen. Dann wird unser Glück fortdauern bis in alle Ewigkeit.“

Diese Briefe bergen eine bewegende Theologie des Ehesakraments: Die Ehe wird als Beweis der Liebe Gottes erfahren und ist ein Beweis für die Existenz Gottes. Beide Eheleute stärken sich wechselseitig im Glauben. „Wir haben uns sehr gut verstanden. … Wir haben einander recht gern gehabt.“ So sagt Franziska über ihre Ehe mit Franz. Und über die religiöse Dimension in der Beziehung: „Wir haben eins dem anderen weitergeholfen im Glauben.“[2]

In ihren Briefen[3] geben beide behutsam und diskret Teil an ihrer Beziehung. Die Briefe … geben Zeugnis von Franziska, die beistand wie Maria („stabat mater“). Sie sind Zeichen einer glücklichen Ehe: „Ich kann Ihnen auch versichern, dass unsere Ehe eine von den glücklichsten war in unserer Pfarre. … Ich freue mich schon auf ein Wiedersehen im Himmel“, schreibt Fanziska Jägerstätter am 5. September 1943 an Pfarrer Heinrich Kreutzberg in Berlin.

Durch das Kreuz hindurch gegangene Liebe

Wir verdanken ihnen auch das Zeugnis: wenn einer den anderen hergeben muss, wenn die Liebe erfordert, von sich selbst abzusehen und den Geliebten loszulassen. Franziska hatte zunächst versucht, ihren Mann umzustimmen. „Am Anfang hab ich ihn sehr gebeten, sein Leben nicht aufs Spiel zu setzen, aber dann, wie alle mit ihm gestritten und geschimpft haben – die Verwandten sind gekommen –, hab ich es nicht mehr getan.“ Die Liebe zu ihm war ihr treibendes Motiv, sich in der äußersten Konfliktsituation an seine Seite zu stellen, ihn zu unterstützen, in der Not nicht allein zu lassen. „Wenn Du jemand recht gern hast und der hat gar niemand, der ihn versteht.“ Und: „Wenn ich nicht zu ihm gehalten hätte, dann hätte er niemanden gehabt.“[4]

Es ist eine durch das Kreuz hindurch gegangene Liebe: Franz schreibt am 8. August 1943, am Tag vor seiner Hinrichtung, an seine Frau Franziska: „Ich wollte, ich könnte Euch all dieses Leid, das Ihr jetzt um meinetwegen zu ertragen habt, ersparen. Aber Ihr wisst doch, was Christus gesagt hat: ‚Wer Vater, Mutter, Gattin und Kinder mehr liebt als mich, ist meiner nicht wert.‘“ In seinen Gefängnisaufzeichnungen (Berlin 1943, Heft 4) ringt er mit der Spannung zwischen seiner Gewissenseinsicht und seiner Familie: „Jesus fordert seine Jünger auf, den Frieden mit Gott und der Kirche höher zu stellen, als den Frieden mit den Anverwandten, seine Nachfolge höher als die Furcht vor Schmerz und Tod, das Leben der Seele höher als das des Leibes. Er will keinen Unfrieden in die Familie bringen, der aus Lieblosigkeit und Eigennutz entsteht; er will aber auch keinen faulen Frieden unter Verletzung der Gewissenspflicht (vgl. Mt 10,34-39).“[5] Franz vergleicht sein Schicksal und das seiner Frau mit jenem Schmerz, den Jesus seiner Mutter zumuten musste, als er die Passion auf sich nahm. So hat der Tod die Ehe zwischen Franz und Franziska nicht getrennt und die Liebe zwischen den beiden nicht aufgelöst. Gott hat diese Liebe durch das Kreuz hindurchgeführt zur Vollendung. Diese Liebe zwischen Franz und Franziska war immer jung und unverbraucht, auch in den letzten Jahren. …

Sie hatte eine Liebe zur großen Familie, zu den drei Töchtern, vierzehn Enkel und siebzehn Urenkel. … Als begeisterte Großmutter war sie auch für Polsterschlachten mit den Enkelkindern zu haben. Ihre Familie hat Franziska zuletzt umsorgt und gepflegt. Die Familie hatte auch das Zeugnis von Franz und Franziska mit zu tragen, manchmal war das eine Zumutung. Ein großes Vergelt’s Gott der Familie, dass sie mit uns Franz und Franziska geteilt haben und dass durch sie das Zeugnis des Lebens und Glaubens weiterlebt. …

Es blüht hinter ihr her

Es blüht hinter ihr her. – So lautet ein Wort von Hilde Domin. Wir können es auf Franziska anwenden. Es blüht hinter ihr her, weil sie einen Raum der Dankbarkeit hinterlässt, nicht des Neides, des Ressentiments, des Zu-kurz-gekommen-Seins. „Meine Seele, vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!“ (Ps 103,2). Dankbarkeit hat eine befreiende Wirkung. Sie befreit von selbstbezogener Enge und Ängsten; sie öffnet den Blick auf andere. Franziska ist eine von Gott Gesegnete und wurde zum Segen für viele. Wer selbst gesegnet wurde, der kann nicht mehr anders, als diesen Segen weitergeben, ja er muss dort, wo er ist, ein Segen sein. Viele von uns sind von dir wie Papst Johannes Paul II. gesegnet worden. Vergelt’s Gott, Franziska!


[1] Katechismus der katholischen Kirche, Nr. 1717.
[2] Erna Putz, Franz Jägerstätter, ... besser die Hände als der Wille gefesselt, Grünbach 31997, 43.
[3] Franz Jägerstätter, Der gesamte Briefwechsel mit Franziska. Aufzeichnungen 1941-1943, hg. von Erna Putz, Graz 2007.
[4] Erna Putz, Franz Jägerstätter ... besser die Hände als der Wille gefesselt, a.a.O., 191.
[5] Franz Jägerstätter, Gefängnisbriefe und Aufzeichnungen. Franz Jägerstätter verweigert 1943 den Wehrdienst, hg. von Erna Putz, Linz-Passau 1987, 186.

Ideologischer Tsunami bedroht unsere Freiheit

Der unzerstörbare Damm

Weihbischof Dr. Andreas Laun blickt mit großer Sorge auf den ideologischen Tsunami, der von der Gender-Bewegung entfacht werde. Tag für Tag nehme er bedrohlichere Formen an. Das Problem bestehe nicht darin, dass die Kirche jemandem im Wege steht, sein Leben selber zu bestimmen. Vielmehr beginne eine Minderheit, nach diktatorischer Manier der Kirche, der Wissenschaft und der Politik den Mund zu verbieten und allen ihr eigenes Menschenbild aufzuoktroyieren. Durch mediale Ausgrenzung und die Gewalt der Gesetze werde der Mensch „umgebaut“. Man versuche schon im Kindergarten zu verbieten, von Vater und Mutter zu sprechen. Die Kirche aber erweise sich als unzerstörbarer Damm.

Von Weihbischof Andreas Laun, Salzburg

Wie nachdrücklich betont man heute die Trennung von Staat und Kirche! Angesichts der Übergriffe, die es in der Geschichte in beide Richtungen oft und oft gegeben hat, klingt das vernünftig: Die Kirche soll sich nicht politische Macht aneignen, der Staat soll umgekehrt das Eigenleben der Religion achten!

Kompetenz-Anmaßung des Staates

Aber heute ist das Problem nicht so sehr die Trennung von Kirche und Staat, sondern die Unterscheidung von Kompetenz des Staates und der heuchlerisch viel beschworenen Selbstbestimmung der Menschen! Denn wenn die Staaten heute auch vielfach die Religionen als solche gewähren lassen, indirekt mischen sie sich sehr wohl ein, indem sie nämlich mehr und mehr die Herrschaft über Denken und Privatleben ihrer Bürger an sich zu reißen versuchen! Darum: Wir brauchen die Trennung von Staat auf der einen Seite und dem Privatleben seiner Bürger samt deren Hausverstand auf der anderen!

Immer wieder gab es in der Geschichte die Gefahr eines Gottesstaates, in dem die Religion das gesellschaftliche Leben beherrschte. Eines der vielleicht schrecklichsten Beispiele dafür war die Herrschaft Calvins in Genf! Aber es gab auch Staatsreligionen, in denen sich Politiker ihre „Götter“ machten, „goldene Kälber“, deren Verehrung sie dann forderten! Heute ist ein solches goldenes Kalb die Gender-Ideologie mit all ihren Auswüchsen und Folgen für das Leben der Menschen! Sie versucht zuerst den Verstand zu „deregulieren“, das heißt zu zerstören, dann die Familie und die Identität der Menschen als Männer und Frauen! So macht sie in letzter Konsequenz aus freien Menschen manipulierbare Sklaven!

Besonders schlimm dabei ist: Der Staat macht sich in vielen Ländern diese Ideologie weithin zu eigen, fördert sie mit allen Mitteln, unterstützt sie ebenso mit seinem Einfluss auf die Medien wie mit Schulprogrammen und einer Gesetzgebung, die Widerstand gegen Gender zum Delikt macht und mit Sanktionen belegt!

Die praktische Auswirkung ist: In vielen Lebensbereichen stößt man auf totalitäres Gehabe der Behörden! Sie tun und reden so, als ob sie für alles und jedes zuständig wären und alles besser wüssten als das Volk! Sie kümmern sich nicht mehr um das Gemeinwohl, wie es letztlich alle Menschen verstehen, sondern behaupten, dieses Gemeinwohl bestehe in der von ihnen geförderten Gender-Ideologie, und darum hätten sie nicht nur das Recht, Gender zu fördern, sondern die Pflicht dazu, die darin bestünde, die Menschen „gender-gerecht“ umzubauen! Sie sollten sich nur für jene Strukturen des Landes und Abläufe kümmern, die für jede Gesellschaft nötig sind. Aber ihre Zielsetzung hat sich verlagert, sie wollen zumindest auch etwas Anderes: Sie versuchen, aus neuen Menschen eine neue Menschheit zu erschaffen, die sie am ideologischen Gender-Reißbrett entworfen haben! Man will nicht besser gearbeitete Hüte für die Köpfe der Menschen, wie diese nun einmal sind, sondern sie versuchen, die Köpfe den Hüten der Ideologie anzupassen, notfalls auch mit Gewalt! Diese Veränderung soll nicht durch Überzeugung, durch rationale Argumente herbeigeführt werden, sondern vor allem mit manipulativer „Werbung“ und wo diese nicht reicht, mehr und mehr auch mit jenem Druck, der durch Mobbing, Ausgrenzung, medialem Prangerstehen und zuletzt auch mit der Gewalt der Gesetze entsteht!

Ist Gender „Menschen-gerecht“?

Beispiele gefällig? Sogar Wissenschaftler dürfen manche Fragen, die nicht „Gender-gemäß“ sind, nicht einmal mehr stellen, ohne Sanktionen befürchten zu müssen! Oder: In der Schule lernt man nicht mehr nur Lesen, Schreiben und Rechnen und andere nützliche Dinge, vielmehr will man schon den Kindern einreden, Mann oder Frau, Vater oder Mutter, homo- oder heterosexuell sein gäbe es eigentlich nicht, wären nur von Menschen gemachte Begriffe ohne Bedeutung, alles läge in der „Selbstbestimmung“ des einzelnen Menschen! Unterstellung? Nein, sondern ein „Programm“, das läuft und von dem die Eltern ihre Kinder nicht einmal abmelden können! Von der Religion kann man sich abmelden, von diesem Diktat des Unsinns aber nicht! „Ge-gendert“ sollen nicht nur die Kinder werden, alle Menschen will man zwingen, sich von ihrer Vernunft in bestimmten Bereichen zu verabschieden. Es ist, als wollte man lehren, man könne aus einem Kreis ein Quadrat machen, wenn man den Kreis nur lange genug Quadrat nennt und sprachlich „quetscht“! Das verrückteste Beispiel ist wohl die Idee einer „Homo-Ehe“! Als ob man durch einen Begriff die Wirklichkeit ändern könnte! Aber niemand kann aus einer Maus eine Katze machen, indem er sie auch Katze nennt! Ein anderes, selbst erlebtes Beispiel, das harmlos klingen mag, aber es keineswegs ist: Druckwerke von gemeinnützigen Einrichtungen werden von indoktrinierten Behörden nur noch dann finanziert, wenn sie in „Gender-Sprache“ gehalten sind. Man fragt sich: Wie lange noch werden große Autoren ohne entsprechende Umarbeitung gedruckt werden dürfen? Vielleicht wird man sogar einen Karl Kraus, den großen, leidenschaftlichen Meister und Verteidiger der Sprache, nur noch „ge-gendert“ zulassen wollen? Wenn noch Martin Luther den Leuten „aufs Maul schauen“ wollte, die Genderisten tun das auch, aber nur, um ihnen „das Maul zu verbieten“, sie zu zwingen, ihre Sprache zu verhunzen und anders zu sprechen, als sie es von ihrer Mutter gelernt haben! Natürlich muss das gehen, wenn es Vater und Mutter doch gar nicht wirklich „gibt“, sondern nur noch „Elter 1“ und „Elter 2“ – wie in der Schweiz bereits eingeführt!

Für Tiere bauen wir je Tier-gerechte Gehege und Ställe – diese Weisheit sollten wir auch auf uns selbst anwenden und unsere Länder wieder „Menschen-gerecht“ gestalten! Zu diesem Willen, die Menschen einer Ideologie anzupassen – statt ein Land zu strukturieren, in dem die Menschen, wie sie eben sind, gut leben könnten – gehört auch die „Verstaatlichung“ der Kinder durch Kinderkrippen, gehört die ideologische Verbindung bestimmter politischer Gruppen mit der Homosexuellen-Bewegung. In Österreich hat eine Landes-Chefin erst kürzlich die Homosexuellen-Bewegung als „Vorfeld-Organisation“ ihrer Partei bezeichnet!

Wer über die schon erworbene Macht der Gender-Bewegung mehr wissen will, soll „Die sexuelle Revolution“ von Gabriele Kuby lesen! Niemand soll später sagen können: Ich habe es ja nicht gewusst! Wahr ist: Die Welt ist von einem ideologischen Tsunami bedroht und es ist höchste Zeit, Dämme zu bauen!

Der letztlich wichtigste und unzerstörbare Damm ist ohne Zweifel die katholische Kirche! Darum wird sie gehasst und heruntergemacht, wo immer es geht. Aber natürlich, auch die Kirche ist nicht lückenlos gefeit gegen den Geist der Lüge und Verwirrung! Auch in ihren Reihen wird schon vielfach ge-gendert bis hin zu kirchlichen Behörden, die ein Religionsbuch ablehnen, weil es nicht in Gender-Sprache geschrieben ist. Auf katholischen Kirchentagen haben Homosexuelle und Lesben weithin sichtbar ihre Werbe-Zelte und längst gibt es katholische Büros, denen es aufgetragen ist, für „Gender-Gerechtigkeit“ zu sorgen! Man wird angesichts solcher Entwicklungen sogar in der Kirche besser verstehen, wie in den unseligen NS-Zeiten auch deren Gedankengut sogar  in „brave“, aber eben harmlose, unkritische Kirchenkreise eindringen konnte!

Gebt den Bürgern Freiheit!

Es ist höchste Zeit, die Trennung von Staat und Privatsphäre der Bürger einzufordern. Der Staat soll Sicherheit gewähren, er soll das Gesundheitssystem fördern, Schulen einrichten, Straßen bauen und die Müllabfuhr organisieren, er soll das Land lebbar machen für seine Bürger! Aber er soll endlich aufhören, seine Bürger „umbauen“ zu wollen und ihnen vorzuschreiben, wie sie leben sollen, was sie zu denken oder gut und schön zu finden haben! Solche Programme haben nur Diktaturen!

Freiheit, gebt Freiheit, meine Damen und Herren in der Politik, so viel Freiheit als möglich, Gesetze auch, aber nur so viele, als unbedingt nötig! Ein Recht der Politiker, aus uns Bürgern andere Menschen machen zu wollen als die, die wir sind, gibt es nicht! Gebt Freiheit, achtet die Rechte der Bürger, ihre Würde und ihre Freiheit! Bedenkt, wie schnell auch die Gender-Revolution ihre Kinder fressen wird!

Wieder einmal taucht der nackte Kaiser mit seinen unsichtbaren „Kleidern“ auf und wieder brauchen wir dringend viele kleine oder große „Kinder“, die sich nicht hindern und nicht verbieten lassen, zu rufen: „Der Kaiser ist ja nackt!“ Natürlich, diese vernünftigen, aber in der Gender-Welt für schlimm gehaltenen Kinder riskieren Strafe, aber wir brauchen sie als tapfere Märtyrer. Je früher, desto rascher wird der Spuk zu Ende gehen – zum Wohl der Menschen.

Kirche – im Gebet vereinte Gemeinschaft

Mit dem Kreuz des Herrn

Der Regens des Augsburger Priesterseminars, Martin Straub, ermutigte die Studenten zu Beginn des Sommersemesters, die Ereignisse um den Papstwechsel nicht einfach ad acta zu legen, sondern daraus zu lernen. Papst Franziskus entfalte mit seinem Charisma, was sein Vorgänger Benedikt XVI. grundgelegt habe. Beide zeigten uns auf,  in welcher Weise die Kirche und auch die Berufung eines jeden Einzelnen von uns eine neue Dynamik erlangen könnten.

Von Regens Martin Straub

Bleibende Stiftung unseres Herrn

Der Rücktritt von Papst Benedikt war, wie es unser Bischof Konrad so trefflich formuliert hat, ein „epochales Erschrecken“. In mir kam nach dem ersten Erschrecken schnell die Ahnung auf, dass Papst Benedikt mit diesem Schritt noch einmal seine Demut und seine geistige Größe aufleuchten lässt, indem er einen Impuls gibt, einen Weckruf, der eine Dynamik des Heiligen Geistes freisetzten wird. Die darauf folgenden Ereignisse – der Rücktritt eingeschlossen – haben uns wesentliche Aspekte von Kirche erleben lassen. Eine Erfahrung, die auch von der säkularen Welt wahrgenommen werden konnte: Benedikt trat als Person in den Hintergrund und das Petrusamt als bleibende Stiftung unseres Herrn Jesus Christus in den Vordergrund. Mit seinem Verzicht machte Papst Benedikt deutlich, der Petrusdienst ist wichtig und darf gerade in unserer Zeit nicht unerfüllt bleiben.

„Gott thront über dem Lobpreis Israels“

Was geschah nach dem Rücktritt? Vordergründig begannen die Spekulationen. Aber wesentlich war, dass spontan das Gebet der Kirche einsetzte. Ich habe mir die Frage gestellt: Wo ist nun das Petrusamt, wenn es für eine gewisse Zeit kein Papst ausübt? Eine Antwort fand ich im Psalm 22, wo es heißt: „Gott thront über dem Lobpreis Israels.“ War es nicht so, dass das Petrusamt in dieser Zeit über dem Lobpreis der Kirche thronte, gewissermaßen aufruhte auf dem Gebet der Gläubigen?

Tieferes Verständnis von Kirche

Vielleicht hat der eine oder andere von uns einen Kardinal „adoptiert“ und für ihn gebetet. Kürzlich traf ich einen Bekannten, der mir erzählte, er habe auch mitgebetet und Jorge Mario Bergoglio zugeteilt bekommen und jetzt, da er Papst geworden ist, könne er nicht einfach mit dem Beten aufhören. Wurden in den vergangenen Wochen nicht Vollzüge der Kirche deutlich, die wesentlich sind – wesentlich, sie zu verstehen, und wesentlich, sie zu leben? Haben wir in dieser Zeit nicht ein tieferes Verständnis von Kirche gewonnen, nämlich einer Kirche als solidarischer Gemeinschaft im Gebet? Von der Öffentlichkeit wurde die Kirche in den letzten Wochen sehr positiv wahrgenommen. Das ist erfreulich, aber wir müssen tiefer sehen.

Mutige Neuheit

Es vollzieht sich auch heute das, was wir Kirche nennen – es vollzieht sich die Sache Jesu! Die gesamte Apostelgeschichte beschreibt jene Dynamik, die auch wir sehen lernen und in die wir uns  ganz bewusst einbinden lassen müssen. Die Gemeinde betet: „Doch jetzt, Herr, sieh auf ihre Drohungen und gib deinen Knechten die Kraft, mit allem Freimut dein Wort zu verkünden. Strecke deine Hand aus, damit Heilungen und Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus!“ (Apg 4,29-30). Wir haben gebetet während der Sedisvakanz und wir dürfen der Vorsehung Gottes nun voll und ganz vertrauen. Ein Name und wenige einfache Worte reichten aus, um Rom und der Welt den neuen Nachfolger des Apostels Petrus zu zeigen, der die wochenlangen Spekulationen einfach hinweggefegt hat. Erneut hat die katholische Kirche durch ein verantwortungsvolles Wahlkollegium gezeigt, dass sie in der Lage ist, eine Entscheidung zu treffen, die aufgrund ihrer mutigen Neuheit Geschichte schreiben wird.[1]

Franziskus – ein programmatischer Name

Wir sollten die Ereignisse nicht zu schnell zu den Akten legen, sondern versuchen, sie zu verstehen. Franziskus! Ein symbolisch so bedeutungsvoller Name, der in den Herzen so vieler Menschen, innerhalb und außerhalb der Kirche, offensichtlich einen gewaltigen Widerhall findet. Über diese Reaktion dürfen wir nicht einfach hinweggehen. Es werden darin nämlich Hoffnungen und Sehnsüchte offenbar, die viel aussagen über das, was man von denen erwartet, die sich zum Glauben an Christus bekennen, die ihm nachfolgen.[2] Wenn ich dazu ermutige, das Neue wahrzunehmen, das der Geist, der weht, wo er will, der Kirche von heute sagen will, dann tue ich das nicht in der billigen Rhetorik der Medien, die versuchen, das Neue in der Abwertung des Vorausgehenden zu beschreiben. Nein, das Neue ist eine Entfaltung des Vorausgehenden. Wie eindrucksvoll haben Papst Franziskus und Papst Benedikt diese Einmütigkeit bereits zum Ausdruck gebracht, durch Gesten, aber auch durch die Verkündigung, in der Papst Franziskus das Erbe seines Vorgängers ohne Misstrauen einfließen lässt und es anreichert durch sein Charisma!

Tragfähige Askese im Licht des Kreuzes

In seiner ersten Predigt sprach Papst Franziskus von den drei Punkten: gehen – aufbauen – bekennen. Einfache und zugleich starke Worte. Ganz schlicht weist er darauf hin, dass unser Leben und auch unser Glaube ein Weg ist. Und wenn wir stehenbleiben, geht die Sache nicht weiter. Welche Sache? Die Sache Jesu, die Dynamik des Geistes, die die Welt verändert. Dem ersten Wort an Abraham entnimmt der Papst die Aufforderung: „Wandle in meiner Gegenwart und sei wahrhaftig.“ Aufbauen: Die Kirche aufbauen. Wir können gehen, wie weit wir wollen, wir können vieles aufbauen, aber wenn wir nicht Jesus Christus bekennen, sind wir vielleicht eine fromme NGO, jedoch nicht die Kirche, nicht die Braut Christi. Ohne das Bekenntnis und ohne die Verkündigung bauen wir Sandburgen, sagt der Papst und verweist auf das Geheimnis des Kreuzes, das in jeder echten Nachfolge aufleuchten muss. Das Seminar ist deshalb auch eine Zeit der Einübung in eine tragfähige Askese, ein Einüben in den freiwilligen Verzicht als Übungsfeld für das Geheimnis des Kreuzes. Denn wie sollten wir ein echtes Kreuz tragen können, wenn wir es nicht im Kleinen versucht haben einzuüben?

Unser einziger Ruhm

„Ich möchte, dass nach diesen Tagen der Gnade wir alle den Mut haben, in der Gegenwart des Herrn zu gehen mit dem Kreuz des Herrn; die Kirche aufzubauen auf dem Blut des Herrn, das er am Kreuz vergossen hat; und den einzigen Ruhm zu bekennen: Christus den Gekreuzigten. Und so wird die Kirche vorankommen.“ Diese Worte des Papstes kennzeichnen den Anfang seines Pontifikates, aber auch einen neuen Impuls in der Kirche.


[1] Vgl. GMV, orig. ital. in O.R. 15.3.2013.
[2] Vgl. ebd.

400 Jahre Passionsspiele Erl

„Es berührt die Herzen“

Bereits 1613 werden Osterspiele in Erl urkundlich erwähnt. Sie sind damit die ältesten Passionsspiele im deutschsprachigen Raum. Aufgeführt wurden sie aus Dankbarkeit für Gottes Schutz und Hilfe vor Krankheit, Pest und Kriegsgefahr. Die Tiroler Gemeinde Erl liegt 15 km nördlich von Kufstein direkt an der Grenze zu Bayern. Die Jubiläumsspiele finden vom 26. Mai bis zum 5. Oktober dieses Jahres jeweils am Wochenende statt. Für die neue Inszenierung schrieb Felix Mitterer eine vielbeachtete Textfassung. An den Spielen wirken 600 Laiendarsteller der 1450 Einwohner zählenden Gemeinde Erl mit. Das Passionsspielhaus umfasst 1500 Sitzplätze. Ein aufschlussreiches Interview mit dem Ortspfarrer.

Interview mit Pfr. Peter Rabl

Kirche heute: Das 400-jährige Jubiläum der Erler Passionsspiele ist in aller Munde. Am 26. Mai sollen die Spiele mit der Uraufführung einer eigenen Jubiläumspassion eröffnet werden. – Wie prägen die Passionsspiele das religiöse Leben in Ihrer Pfarrei?

Pfr. Rabl: Erl ist eine Pfarrgemeinde wie jede andere auch in der heutigen Zeit. Damit will ich sagen, dass die Passionsspiele keineswegs etwa mehr Kirchenbesuch oder intensiveres religiöses Leben bringen. Vielleicht sind das Leben und die Botschaft Jesu und seine Passion bei unseren Gläubigen gegenwärtiger als in anderen Gemeinden. Vor allem bei Kindern, die von klein auf mitspielen, habe ich festgestellt, dass sie gut über das Leben Jesu und vor allem über die Passion Bescheid wissen.

Kirche heute: Welche Bedeutung haben die Spiele für die geistliche Entwicklung der Mitwirkenden?

Pfr. Rabl: Man darf auch in dieser Hinsicht nicht zu viel von der Passion erwarten. Natürlich werden junge Menschen – und die haben ja meist die großen Rollen (Jesus, Maria, Apostel u.a.) – von diesen Rollen geprägt. Sie müssen sich ja ein Jahr lang in ihrer Rolle mit der jeweiligen biblischen Gestalt identifizieren. Und das hinterlässt sicher auch Spuren.

Kirche heute: Welche seesorglichen Herausforderungen stellen die Passionsspiele an Sie als Pfarrer?

Pfr. Rabl: Als Pfarrer habe ich Sitz und Stimme im Komitee. Das ist das verantwortliche Gremium. Somit war ich von Anfang an als theologischer Berater in die Textgestaltung eingebunden. Mit der Regie und den Spielerinnen und Spielern bin ich in ständigem Kontakt und oft auch bei den Proben anwesend. Und die Stimme des Pfarrers wird durchaus gehört.

Kirche heute: Wie sind die Vorbereitungen verlaufen?

Pfr. Rabl: Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind seit Oktober mit großer Begeisterung am Proben, oft stundenlang im derzeit noch eiskalten Passionsspielhaus. Unser Regisseur Markus Plattner versteht es großartig, jung und alt zu motivieren.

Kirche heute: Wie werden die Spiele mit der Feier der Heiligen Messe am Sonntag aufeinander abgestimmt?

Pfr. Rabl: Der Gemeindegottesdienst an Spielsonntagen wird jeweils um 10 Uhr im Passionsspielhaus gefeiert. Besucherinnen und Besucher, die schon anwesend sind, nehmen gern an diesen Gottesdiensten teil. Oft melden sich auch Chöre, die die Gottesdienste mitgestalten, und Priester, die mitzelebrieren möchten.

Kirche heute: Der Text von Felix Mitterer soll mit Erzbischof Dr. Alois Kothgasser von Salzburg abgesprochen worden sein. Wie empfinden Sie persönlich die neue Konzeption?

Pfr. Rabl: Autor Felix Mitterer wurde vor ca. zwei Jahren durch einen einstimmigen Beschluss des Komitees gebeten, einen neuen Text zur Jubiläumspassion zu verfassen. Er trat mit großer Ernsthaftigkeit und Gewissenhaftigkeit an diese Aufgabe heran. Sein Anliegen war es, einen sehr menschlichen Jesus darzustellen, der Gottes Barmherzigkeit alle Erlösungsbedürftigen spüren lässt – auch Judas und Barabbas – und der durch alle Intrigen hindurch Zeugnis ablegt für die Wahrheit, für Liebe, Menschlichkeit, Versöhnung, Gewaltlosigkeit, Gerechtigkeit und Freiheit.

Es war auch ein Anliegen des Autors, den Frauen im Spiel mehr Platz einzuräumen, die ja, wie das Evangelium berichtet, Jesus treuer gefolgt sind als die Apostel.

Kirche heute: In der Beurteilung werden ja vor allem die Rollen von Maria Magdalena und von Judas Iskariot diskutiert. Wird die Darstellung Ihrer Meinung nach dem biblischen Bericht gerecht oder müssen die Nähe von Maria Magdalena zu Jesus bzw. die Art der Rechtfertigung des Verräters als eigenwillige Interpretationen bewertet werden?

Pfr. Rabl: Maria Magdalena wird im Spiel nicht als „Geliebte“, sondern als die „große Liebende“ dargestellt, die den Weg Jesu bis zuletzt treu begleitet und schließlich zur ersten Auferstehungszeugin wird. Damit endet auch das neue Erler Spiel. Diese Rolle der Maria Magdalena scheint mir keineswegs übertrieben zu sein, immerhin wurde sie in der frühen Kirche „Apostelin der Apostel“ genannt.

Es wird leider oft vergessen, auch von manchen Exegeten, dass ein Passionsspiel kein reines Nachspielen der Bibel ist, sondern ein Volksschauspiel, das zu jeder Zeit auch andere Schwerpunkte setzt und setzte, wie die lange Geschichte der Erler Passion und ihre Textgestaltungen zeigen.

So hat auch Judas in der Erler Passion immer eine besondere Rolle gespielt, mit sehr unterschiedlichen Interpretationen. In der Passion von Felix Mitterer wird er nicht nur als der Geldgierige dargestellt, sondern als Kämpfer für die Freiheit. Er will Jesus bis zuletzt herausfordern, endlich als Messias seine Macht zu zeigen, bis er am Schluss erkennen muss, dass Jesus einen anderen Weg geht. Ergreifend auch, dass Jesus ihn nicht fallen, sondern seine Barmherzigkeit spüren lässt.

Kirche heute: Können Sie ein wenig auf die Geschichte der Erler Passionsspiele eingehen?

Pfr. Rabl: Es würde hier zu weit führen, ausführlich von der Geschichte der Erler Passion zu berichten. Es sind ja immerhin stolze 400 Jahre. Die erste Aufführung eines „Osterspieles“ lässt sich für das Jahr 1613 nachweisen. Seit dieser Zeit stellen die Bewohner von Erl das Leben und Sterben Jesu dar, in verschiedenen Zeitabständen, zuerst alle zehn Jahre, dann im Fünf-Jahres-Rhythmus und seit dem Neubeginn nach dem II. Weltkrieg alle sechs Jahre. Dabei hat es den Erlern nie an Mut und Reformfreudigkeit gefehlt. So wurden immer wieder Text und Spiel neu gestaltet, modernisiert und in die jeweilige Zeit hineingestellt. In diesem Sinn ist auch das Jubiläumsspiel 2013 zu sehen.

Kirche heute: Und wie hebt sich das diesjährige Passionsspiel von den vergangenen ab?

Pfr. Rabl: Zum Inhalt wurde ja vorhin schon manches gesagt. Ein anderes Beispiel: Der Regisseur Markus Plattner versucht, die biblischen Szenen mit starken Bildern und symbolhaften Darstellungen auf die Bühne zu bringen. So formen etwa die 600 Spielerinnen und Spieler beim Einzug in Jerusalem einen überdimensionalen bunten Palmzweig. Jesus wird vom Hohen Rat, Pilatus und Herodes auf einem Schachbrett hin- und hergeschoben, auf dem er dann durch den Verrat des Judas zu Fall kommt.

Kirche heute: Es wurde berichtet, Erl sei in diesem Jahr auch Austragungsort der „Europassion“. Was hat dies zu bedeuten?

Pfr. Rabl: Die Europassion ist das Treffen aller europäischen Passionsspielorte, sozusagen die Generalversammlung. Sie findet jedes Jahr an einem Passionsspielort statt. Diesmal wurde die Jubiläumsgemeinde Erl ausgewählt. Die Hauptprogrammpunkte sind eine Kongressveranstaltung, der Besuch des Erler Spieles und ein feierlicher Gottesdienst im Passionsspielhaus zum Abschluss. Bis jetzt haben sich bereits an die 40 europäische Passionsspielorte angemeldet.

Kirche heute: Können Sie noch ein Wort zum heutigen Passionsspielhaus sagen?

Pfr. Rabl: Nachdem vor dem Zweiten Weltkrieg das alte Spielhaus abgebrannt war, überlegten die Erlerinnen und Erler nach dem Krieg, ob man noch einmal anfangen und weiterspielen soll. Man entschied sich dafür und baute in den Jahren 1957-1959 mit größtem Einsatz aller das neue Haus, das sich erst im Lauf der Zeit als modernes und in die Zukunft weisendes Projekt herausstellen sollte. 1959 wurde es eingeweiht und mit einem völlig neugestalteten Spiel eröffnet, das gleich wieder tausende Besucher anzog.

Kirche heute: Wie viele Besucher erwartet Erl im Lauf dieses Jubiläumsjahres?

Pfr. Rabl: Erl erwartet realistischerweise an die fünfzigtausend Besucher.

Kirche heute: Sind die Spiele aus Ihrer Sicht ein Beitrag bzw. eine Chance für die Neuevangelisierung?

Pfr. Rabl: Ganz bestimmt! Auch das Spiel zum Jubiläumsjahr wird ein Spiel sein, das die Herzen der Zuschauer ergreift und tief berührt. Und ich bin mir sicher, dass die Gestalt Jesu, seine Botschaft, sein Leiden und Sterben, also diese größte Geschichte aller Zeiten vielen Menschen neu bewusst wird.

Kirche heute: Wie und mit welchen Gefühlen gehen Sie als Seelsorger vor Ort auf die bevorstehenden Monate zu?

Pfr. Rabl: Für mich ist es in dieser Gemeinde schon die sechste Passion, die ich erlebe. Dabei wurde ich immer von der Begeisterung der ganzen Bevölkerung, vor allem auch der Kinder, mitgerissen. Meiner Ansicht nach entsteht heuer etwas ganz Großes. Die Jubiläumspassion ist eine Glaubenspredigt, gesprochen und dargestellt von 600 begeisterten Mitwirkenden. Ich freue mich und kann nur von ganzem Herzen zu diesem Spiel einladen.

Kirche heute: Herr Pfarrer, wir danken Ihnen von Herzen für das interessante Gespräch!

Schutz verfolgter Christen von dramatischer Dringlichkeit

Religionsfreiheit weltweit gefährdet

Berthold Pelster zeichnet ein detailliertes Bild von der dramatischen Lage der Christen in zahlreichen Ländern der Erde. Um ihres Glaubens willen werden sie diskriminiert, inhaftiert und ermordet. Benedikt XVI. habe uns mit seinem unermüdlichen Einsatz für den Schutz der verfolgten Christen ein eindringliches Erbe hinterlassen. Pelster (geb. 1962) ist Referent beim päpstlichen Hilfswerk „Kirche in Not“ und beschäftigt sich insbesondere mit dem Thema Religionsfreiheit. Er verfasste die Dokumentation „Christen in großer Bedrängnis“, deren Neuauflage am 23. April dieses Jahres in München der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Von Berthold Pelster

Beim Rückblick auf das Pontifikat von Papst Benedikt XVI. fällt auf, wie oft er sich zum Thema Religionsfreiheit und zur Unterdrückung und Verfolgung von Christen weltweit geäußert hat. Im Angelusgebet zum Beispiel hat er wiederholt konkrete Fälle erwähnt. Auch in den Begegnungen mit ausländischen Diplomaten hat der Heilige Vater stets die Religionsfreiheit angesprochen.

Ihm lag das Thema so am Herzen, dass er es zum Gegenstand seiner Botschaft zum Weltfriedenstag am 1. Januar 2011 gemacht hat. Unter dem Titel „Religionsfreiheit – ein Weg für den Frieden“ erläuterte er, wie das Recht auf Religionsfreiheit in der Würde der menschlichen Person wurzelt. Die Religionsfreiheit ist „ein unabdingbares Element eines Rechtsstaates; man kann sie nicht verweigern, ohne zugleich alle Grundrechte und -freiheiten zu verletzen, da sie deren Zusammenfassung und Gipfel ist.“ In dem Dokument kommt der Papst zu dem Schluss, die Christen seien „gegenwärtig die Religionsgruppe, welche die meisten Verfolgungen aufgrund ihres Glaubens erleidet“. Am Neujahrstag 2011 bezeichnete er den weltweiten Schutz der Religionsfreiheit gar als eine Herausforderung „von dramatischer Dringlichkeit“.

Gefahr durch Säkularismus und Fundamentalismus

Zwei gefährliche Entwicklungen sprach der Papst dabei an: „Heutzutage werden wir mit zwei gegensätzlichen Tendenzen konfrontiert, zwei Extremen, die beide negativ sind: auf der einen Seite der Laizismus, der oft auf hinterlistige Weise die Religion an den Rand drängt, um sie in die Privatsphäre zu verbannen; auf der anderen Seite der Fundamentalismus, der sie dagegen allen mit Gewalt aufzwingen will.“ Damit hat Papst Benedikt XVI. die gefährlichen religionsfeindlichen Tendenzen auf den Punkt gebracht. Im Folgenden sollen diese beiden Tendenzen an Beispielen konkretisiert werden.

Christenverfolgung im 20. Jahrhundert durch kirchenfeindliche säkulare Ideologien

Die erste Tendenz eines zunehmenden Laizismus oder auch Säkularismus war in extremer Weise bestimmend für erhebliche Teile der Weltbevölkerung im 20. Jahrhundert. Es war das blutigste Jahrhundert für die Menschheit insgesamt und für die Christen im Besonderen. In keinem anderen Jahrhundert der Kirchengeschichte sind so viele Christen durch Unterdrückung, Vertreibung und Verfolgung ums Leben gekommen. Die versuchte Ausrottung der Kirche in der kommunistischen Sowjetunion und die Unterdrückung der Kirche in der Volksrepublik China forderten Hunderttausende, wenn nicht Millionen von Opfern unter den Christen. Es war die kommunistische Ideologie, die in ihrem rein säkularen Gesellschaftssystem keinen Platz sah für gläubige Christen.

China: Religionskontrolle durch den Staat

Das chinesische Volk wird bis heute von einem kommunistischen Regime beherrscht, das der Religionsausübung enge Zügel anlegt und sie unter strikter staatlicher Kontrolle hält. Angesichts der gesellschaftlichen Umbrüche in der arabischen Welt ist die Regierung in Peking gleichsam in Alarmbereitschaft versetzt und verfolgt mit großem Misstrauen die Aktivitäten aller gesellschaftlichen Gruppierungen, die ihrem Machtmonopol gefährlich werden könnten. Dazu werden auch die christlichen Kirchen gerechnet. Die Regierung versucht wieder verstärkt, ausländische Einflüsse auf die Kirchen weitgehend auszuschließen. Das zeigt sich in der katholischen Kirche insbesondere bei unerlaubten Bischofsweihen. Seit November 2010 hat die staatlich gesteuerte katholische Kirche in China mehrfach Männer zu Bischöfen geweiht, die zwar die Eignungskriterien der kommunistischen Religionsbehörde erfüllten, vom Vatikan aber ausdrücklich als ungeeignet abgelehnt worden waren.

Religiöser Fundamentalismus im 21. Jahrhundert

Während es im 20. Jahrhundert ein klares „Nein“ zur Religion war, und zwar zu jeglicher Religion, das zu einem Massen-Martyrium von Christen und anderen Religionsgemeinschaften führte, sind es zu Beginn des 21. Jahrhunderts eher religiös-ideologische Bewegungen, die zu einer Unterdrückung und zum Teil zur Verfolgung von Christen und anderen Religionsgruppen führen. In ihren politischen Konzepten und Programmen gibt es zwar ein klares „Ja“ zur Religion, aber eben nur zu einer ganz bestimmten Religion, nämlich der eigenen.

Indien: aggressiver Hindu-Nationalismus

Vor einigen Jahren sah man dies in Indien, wo der Hindu-Nationalismus zu einer auch politisch starken Kraft geworden ist. Dieser will aus dem Land wieder eine große Hindu-Nation machen, mit religiös einheitlicher Kultur. Für Christen, Muslime und andere religiöse Minderheiten ist nach dieser religiös-politischen Ideologie kein Platz. Sie werden vor die Wahl gestellt, zum Hinduismus zu konvertieren oder das Weite zu suchen. Zu schlimmen Gewaltausbrüchen kam es Ende 2007 und im August 2008 im Bundesstaat Orissa im Osten Indiens, bei denen mehr als einhundert Christen getötet wurden.

„Arabischer Frühling“ oder „Christlicher Winter“?

Noch immer findet sich in westlichen Medien der Begriff „Arabischer Frühling“. Für religiöse Minderheiten, vor allem die Christen, ist das gesellschaftliche Klima aber längst umgeschlagen, sie fürchten sich vor einem „christlichen Winter“. Das gilt für Ägypten, das arabische Land mit der zahlenmäßig größten christlichen Gemeinschaft. Noch mehr aber für Syrien, wo Christen früher große Freiheiten im kirchlichen Leben genießen konnten wie in keinem anderen arabischen Land.

Ägypten: Politik von islamistischen Kräften dominiert

Die ersten freien Wahlen in Ägypten nach dem Sturz des langjährigen Präsidenten Hosni Mubarak brachten Parteien an die Macht, die ihre geistigen Wurzeln in der Muslimbruderschaft und in der Bewegung der Salafisten haben. Auch die Verfassunggebende Versammlung, die bis Ende 2012 eine neue Staatsverfassung für Ägypten ausgearbeitet hat, wurde von Personen dominiert, die islamistischen Kreisen zuzurechnen sind. So verwundert es nicht, dass die neue ägyptische Verfassung, die im Dezember 2012 per Volksabstimmung angenommen wurde, stärker islamisch geprägt ist als die vorherige Verfassung.

Gemäß Artikel 11 hat der Staat die Aufgabe, für die öffentliche Moral zu sorgen, natürlich nach islamischen Grundsätzen. Der Artikel 43 der neuen Verfassung garantiert Religionsfreiheit, gemäß traditioneller islamischer Lehre, für die Buchreligionen Islam, Christentum und Judentum. Andere Religionsgemeinschaften werden nicht erwähnt. Das dürfte für religiöse Minderheiten Probleme bereiten. Neu ist der Artikel 44, der Gotteslästerung (Blasphemie) und die Beleidigung aller „Gesandten und Propheten“ verbietet. Kritiker befürchten, dass es künftig häufigere Verurteilungen wegen „Beleidigung der Religion“ geben könnte.

Syrien: Untergang der christlichen Gemeinde?

In Syrien wurden die anfangs friedlichen Demonstrationen gegen staatliche Missstände durch das Regime von Präsident Baschar al-Assad blutig niedergeschlagen. Der Konflikt eskalierte und wurde dadurch verschärft, dass islamistische Kämpfer aus aller Welt nach Syrien kamen, um für die Errichtung eines islamischen Staates auf dem Fundament von Koran und Scharia zu kämpfen. Unter ihnen gibt es auch Gruppen, die gezielt gegen Christen vorgehen, obwohl diese im Bürgerkrieg keine aktive Rolle spielen. In der Millionenstadt Homs wurden im März 2012 mehr als 50.000 Christen von islamistischen Kämpfern mit brutaler Gewalt aus der Stadt vertrieben. Viele syrische Christen fürchten einen Sturz des Assad-Regimes. Die Folge wäre vermutlich die Machtübernahme durch sunnitische islamistische Kräfte und eine Islamisierung von Gesellschaft und Politik, mit unabsehbaren Folgen für die Christen und andere religiöse Minderheiten. Nicht wenige Christen befürchten für Syrien eine schlimmere Entwicklung als im Irak.

Irak: Konversion oder Flucht

Dort, im Irak, wurde in den letzten Jahren auf die Christen starker Druck ausgeübt. Immer wieder erhielten Christen Drohbriefe, in denen sie zur Konversion zum Islam aufgerufen wurden. Oft wurde dem mit Entführungen und tödlicher Gewalt Nachdruck verliehen. Das Land ist seit dem Sturz des Diktators Saddam Hussein geprägt vom blutigen Kampf zwischen schiitischen und sunnitischen Gruppen um die Vorherrschaft. Die Christen aber sitzen zwischen allen Stühlen. Von den Extremisten werden sie zudem als „Religionsverfälscher“ und „Ungläubige“ verachtet, die bekämpft werden müssen. Man hält sie für einen Teil der verhassten westlichen Welt, fürchtet sie als „innere Feinde“. Dabei leben die christlichen Gemeinden dort seit fast 2000 Jahren, weshalb sie selbst mit Recht immer wieder betonen, dass sie zu den Einheimischen gehören.

Mehr als 2000 Christen sind im Irak seit dem Jahr 2003 bei Entführungen, Bombenanschlägen und Attentaten ums Leben gekommen, darunter auch mehrere Priester und ein Bischof. Durch brutale Vertreibung ist die Zahl der Christen um mehr als die Hälfte gesunken, auf deutlich weniger als eine halbe Million. Genaue Zahlen sind kaum verfügbar. Wird dieser Exodus nicht bald gestoppt, droht die christliche Gemeinschaft im Irak zur Bedeutungslosigkeit zu schrumpfen.

Pakistan: Einsatz für Religionsfreiheit lebensgefährlich

In Pakistan haben Verstöße gegen die Religionsfreiheit oft mit dem Blasphemie-Gesetz zu tun: Die Entehrung des Korans wird mit lebenslanger Haft bestraft, die Beleidigung des Propheten sogar mit der Todesstrafe. Immer wieder kommt es zu falschen Anschuldigungen gegen Christen. Politiker, die sich gegen diesen häufigen Missbrauch des Blasphemiegesetzes aussprachen und gesetzliche Verbesserungen forderten, haben dies mit ihrem Leben bezahlt: Der katholische Minister Shahbaz Bhatti und der muslimische Provinzgouverneur Salman Taseer wurden Anfang 2011 wegen ihres politischen Engagements gegen religiöse Unterdrückung und für mehr Religionsfreiheit von islamistischen Fanatikern ermordet.

Saudi-Arabien: Religionsfreiheit komplett unterdrückt

In Saudi-Arabien wird nach wie vor jede religiöse Praxis von Nicht-Muslimen rigoros unterdrückt. Jede Bezeugung einer nicht-islamischen Religion in der Öffentlichkeit ist streng verboten, selbst schon das Tragen eines Kreuzes oder eines Rosenkranzes, das öffentliche Vorzeigen einer Bibel, und erst recht natürlich öffentliche Gebetsversammlungen oder Gottesdienste. Deswegen gibt es in Saudi-Arabien keine einzige christliche Kirche oder Gebetsstätte. Dabei leben dort mehr als eine Million Christen, fast ausnahmslos Ausländer, die in Saudi-Arabien arbeiten, vor allem von den Philippinen, aber auch aus Europa oder Amerika.

Nigeria: islamistischer Terror südlich der Sahara

Fundamentalistisches Gedankengut breitet sich inzwischen verstärkt auch in den Ländern südlich der Sahara aus. Besonders dramatisch ist die Entwicklung in Nigeria. In den Jahren 2011 und 2012 nahmen die Terrorangriffe der militanten islamistischen Bewegung Boko Haram exponentiell zu. Hauptziele der Anschläge waren staatliche Einrichtungen sowie christliche Kirchen und Gläubige in den zentralen und nördlichen Bundesstaaten. Aber auch Moscheen und Muslime wurden angegriffen. Das erklärte Ziel von Boko Haram ist die Auslöschung aller christlichen Spuren auf nigerianischem Boden. Unmittelbar nach den Anschlägen an Weihnachten 2011 auf Kirchen in fünf Städten veröffentlichte Boko Haram eine Stellungnahme, in der allen Christen der Tod angedroht wurde, falls sie nicht innerhalb von drei Tagen die muslimisch geprägten Bundesstaaten in Mittel- und Nord-Nigeria verlassen sollten. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch sollen durch Anschläge von Boko Haram seit dem Jahr 2009 mehr als 3000 Menschen ums Leben gekommen sein. 

Solidarität mit verfolgten Christen

Für die Christen in solchen Ländern ist es ein schweres Los, dem Druck standzuhalten und ihrem Glauben an Christus treu zu bleiben. Große Kraft gibt ihnen das Wissen, dass sie von der Weltkirche nicht vergessen sind. Deswegen sind die Kontakte ins Ausland, die manchmal nur auf verdeckten Wegen möglich sind, so wichtig, etwa über kirchliche Hilfswerke. Kraft gibt ihnen aber auch das Wissen, dass weltweit für sie gebetet wird.

Darüber hinaus muss in der Weltöffentlichkeit immer wieder auf die Verletzungen des elementaren Menschenrechts der Religionsfreiheit hingewiesen werden. Papst Benedikt XVI. hat dies getan, und sicher wird auch Papst Franziskus sich dieses Themas annehmen.

Gesetzentwurf für ein Therapieverbot bei Homosexualität

Stellungnahme katholischer Ärzte

Am 20. März 2013 brachte die Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, einen Gesetzentwurf „Zur Ahndung von Therapien mit dem Ziel der Änderung der sexuellen Orientierung bei Minderjährigen“ ein (Drucksache 17/12849).[1] Darin heißt es, „das Anbieten und die Durchführung“ solcher Therapien „werden mit einer Geldbuße geahndet“. Der Bund Katholischer Ärzte (BKÄ)[2] weist die Initiative als unsachlich und nicht gerechtfertigt zurück. Dr. Gero Winkelmann und Dr. Karl Steudel haben im Namen der Vereinigung katholischer Ärzte in Deutschland eine deutliche Stellungnahme gegen die „Unterdrückung von Meinungsäußerungen, Hilfsanfragen und Hilfsangeboten“ auf diesem Gebiet veröffentlicht und die Gründung der Organisation „Netzwerk Hilfe bei Homosexualität“ angekündigt.

Von Gero Winkelmann und Karl Steudel

1. Niemand wird als Homosexueller „verachtet“, noch soll er zu einer Therapie gezwungen werden, noch soll ihm geschadet werden. Alle Menschen haben aber das Recht auf ärztliche, psychotherapeutische und geistliche Hilfe, insbesondere auch beim Tabuthema Homosexualität, und auch auf Information, Aufklärung und Achtung ihrer Menschenwürde.

2. Ärzte, Psychotherapeuten, Geistliche haben das Recht, die Pflicht und die Freiheit auf diagnostische und therapeutische Maßnahmen, wenn sie um fachlichen Beistand und Hilfe gebeten werden. Eine ärztliche und seelsorgerliche Hilfe kann angezeigt sein, auch wenn der Begriff „Homosexualität“ derzeit nicht im ICD-10-GM verzeichnet ist. Das ärztliche Berufsrecht verbietet in § 2,2 BO, „… das Interesse Dritter über das Wohl der Patienten zu stellen.“ Das christliche Menschenbild gebietet, Hilfen anzubieten und zu helfen, ohne Ansehen der Person und der Umgebung. Schließlich verweisen wir auf die Freiheit von Beruf und Wissenschaft.

3. Die Selbstbestimmung der betroffenen Menschen ist zu achten. Wer Hilfe sucht, soll sie erhalten, heilend, unschädlich, menschenwürdig.

4. Wir schließen uns der Pressemeldung des Deutschen Instituts für Jugend und Gesellschaft vom 25.3.2013 an.[3]

5. Spezifischer Beistand bei Problemen mit der sexuellen Orientierung ist in gewissen Fachkreisen bekannt und soll im Rahmen eines noch zu gründenden „Netzwerk Hilfe bei Homosexualität“ weiter standardisiert und etabliert werden. Ebenso auch die weitere Erforschung der Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten.

6. Wir fordern die politischen Verantwortlichen und die ärztlichen und geistlichen Funktions- und Verantwortungsträger unseres Landes auf, sich für das tatsächliche gesundheitliche und seelische Wohl ihrer Bürger einzusetzen und keine Unterdrückung von Meinungsäußerungen, Hilfsanfragen und Hilfsangeboten zuzulassen.

7.  Es ist tatsächlich dringend geboten, die körperliche und geistige Unversehrtheit jedes Bürgers zu schützen und das Kindeswohl nicht zu gefährden, indem vor den stark gesundheitsgefährdenden Sexualpraktiken (Oralverkehr, Analverkehr) gerade bei jungen, aktiven Homosexuellen gewarnt wird.

Gerade in der Vorbeugung und Aufklärung – nicht im Verschweigen oder der Verharmlosung – von ansteckenden Erkrankungen, Verletzungen und seelischen Unordnungen besteht eine wichtige ärztliche und seelsorgerliche Aufgabe.


[1] Info: www.dijg.de/pressemitteilungen/gesetzentwurf-buendnis-90-gruenen-verbot-therapie/
[2] BKÄ – Bund Katholischer Ärzte, Vereinigung Katholischer Ärzte Deutschland i. Gr., Büro: Truderinger Str. 53, 82008 Unterhaching b. München, Tel. 089-6150171-7, Fax: 089-6150171-8, info@bkae.org, www.bkae.org (Sonderseiten).
[3] Info: www.dijg.de/pressemitteilungen/gesetzentwurf-buendnis-90-gruenen-verbot-therapie/

Kardinal Kasper im Kloster Beuron

Ein tüchtiger Theologe

Papst Franziskus war erst wenige Tage im Amt, als er am 17. März 2013 zum ersten Mal den Angelus vorbetete. Die ganze Welt horchte auf, als er in seiner kurzen Ansprache das Buch „Barmherzigkeit: Grundbegriff des Evangeliums – Schlüssel christlichen Lebens“ (Freiburg i. Br. 2012, 5. Auflage) von Walter Kardinal Kasper erwähnte. Wörtlich sagte er: „In diesen Tagen hatte ich die Gelegenheit, das Buch eines Kardinals – Kardinal Kaspers, eines Theologen, der sehr tüchtig ist, eines guten Theologen – über die Barmherzigkeit zu lesen. Und jenes Buch hat mir sehr gut getan, doch glaubt jetzt nicht, dass ich Werbung für die Bücher meiner Kardinäle mache! Dem ist nicht so! Doch es hat mir so gut, so gut getan. … Kardinal Kasper sagte, dass von der Barmherzigkeit zu hören, dass dieses Wort alles ändert.“ Eine vollkommen unerwartete, ja unglaubliche öffentliche Anerkennung für das theologische Lebenswerk des Kardinals, der am 5. März 2013 seinen 80. Geburtstag gefeiert hat!

Von P. Notker Hiegl OSB

Dankbarer Rückblick auf ein bewegtes Leben

Seinen 80. Geburtstag am 5. März dieses Jahres hatte sich Walter Kardinal Kasper wohl anders vorgestellt. In Wangen im Allgäu, wo er sich bei seinen Schwestern zuhause fühlt, sollte ein „Großer Empfang“ mit Freunden aus Kirche, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft stattfinden. Da Walter Kardinal Kasper erst fünf Tage nach Beginn der Sedisvakanz des Heiligen Stuhls das geltende Höchstalter von 80 Jahren für die aktive Teilnahme am Konklave erreichte, konnte er den Nachfolger von Papst Benedikt XVI. als ältester Papstwähler dieses Konklaves mitbestimmen und musste daher über sein Geburtstagsfest in Rom sein.

In einem Interview, das die Schwäbische Zeitung mit ihm zu seinem Geburtstag führte, sagte er: „Ich blicke in großer Dankbarkeit zurück. Ich bin in einer guten Familie groß geworden, wir hatten eine einfache Lebensweise. Ich bin dann schnell vorangekommen, war mit 31 Jahren Theologieprofessor in Münster. Gott sei Dank bin ich von großen Krankheiten verschont geblieben. In der letzten Phase meines Lebens, die jetzt angebrochen ist, möchte ich nur noch wenig reisen. Ich verbringe Zeit am Schreibtisch, lese und schreibe viel. Ich halte auch noch Vorträge. Das ist eine etwas ruhigere Lebensweise. Ich kann und will daher noch arbeiten.“

Walter Kardinal Kasper hat sich den Ruf eines der bedeutendsten katholischen Theologen erworben. Mehr als 20 Ehrendoktorwürden, Honorarprofessuren und Auszeichnungen in aller Welt unterstreichen dies. Dem Kardinalskollegium gehört er seit 2001 an. Vor drei Jahren (2010) nahm Papst Benedikt XVI. sein Rücktrittsgesuch als „Ökumene-Minister“ an. Zunächst war er als Sekretär, dann seit 2001 als Präsident des Päpstlichen Einheitsrates tätig. Es war seine Aufgabe, den Kontakt zum Judentum und zu den anderen christlichen Gemeinschaften auf- und auszubauen. In seiner Amtszeit gab es zahlreiche Annäherungen (natürlich auch schmerzhafte Enttäuschungen), sowohl zu den Protestanten als auch zu den orthodoxen Ostkirchen.

Ostertage im Benediktinerkloster Beuron

Auch heuer, 2013, verbrachte der Kardinal seine Ostertage in unserer Erzabtei St. Martin, Beuron, bevor er nach den Festtagen zur weiteren Entspannung mit seinen Verwandten in seine Heimat weiterreiste. Walter Kardinal Kasper bewohnte ein Zimmer in unserem Gästeflügel und nahm an unserem klösterlichen Alltag teil, an der Liturgie wie an den Mahlzeiten. Bei der Rekreation erzählte er uns Anekdoten aus seinem Wirken, besonders im Zusammenhang mit den beiden Päpsten Johannes Paul II. und Benedikt XVI. Natürlich kamen wir auch auf den neugewählten Papst Franziskus zu sprechen. Klar, dass er uns nichts aus dem Konklave berichten konnte. Das Wirken des Neugewählten sollten wir Mönche in unser „Ora et labora“, in unsere ganze Herzenstiefe mit hineinnehmen.

Seine Anwesenheit in unserem Kloster nutzte ich, um ihm die Idee einer Bruderschaft Maria Mutter Europas zu unterbreiten, zunächst mündlich, dann schriftlich: „Verehrter, lieber Herr Kardinal Walter Kasper, in den nächsten Tagen nach dem Osterfest möchte ich oben auf dem Gnadenweiler eine Bruderschaft Maria Mutter Europas gründen, nachdem die Europa-weite Verbindung mit Gibraltar, Island (Reykjavik), Russland (Beresniki) und Malta (Mellieħa) besteht. Noch im Oktober 2012 konnte ich mit einer Gruppe von 25 Personen in Beresniki die Erste Heilige Messe im dortigen neuen Heiligtum Maria Mutter Europas feiern. Jetzt im August 2013 kommt eine Partnerschaftsgruppe aus Beresniki mit 51 Personen zu uns nach Gnadenweiler. Sie werden in Beuron Unterkunft haben. Und jetzt will ich einen weiteren oder ,näheren‘ Schritt für diesen Gedanken, dass Europa christlich bleibt (Neu-Evangelisierung), tun. Wie im Jahre 1766 von Beuron aus in Bärenthal eine Bruderschaft Maria Mutter vom guten Rat gegründet wurde, so möchte ich nun eine neue Bruderschaft ins Leben rufen, die Bruderschaft Maria Mutter Europas, in welcher alle sich eintragen lassen können, welche täglich ein Gesätzchen Rosenkranz in dieser Intention beten. Sonst keine Verpflichtungen. Für die verstorbenen Mitglieder wird dann eine Heilige Messe auch aufgeopfert werden. Sehr verehrter, lieber Herr Kardinal: Da Sie ja die Muttergottes-Statue eingeweiht und dem Heiligtum schon mehrere Male Ihr Wohlwollen erwiesen haben, bitte ich Sie, in das beiliegende Fürbittenbuch ein-zwei Seiten der Ermutigung zu schreiben, dass die Gläubigen dieser Bruderschaft beitreten mögen. Es ist doch ein gewaltiges Anliegen der Kirche, dass eine betende Gemeinschaft für die von allen Seiten in Europa so angegriffene Kirche Tag für Tag ihre Hände in Treue zu Jesus und Maria erhebt. In herzlicher Dankbarkeit. In Jesus und Maria und Josef, Ihr kleiner Beuroner Pfarrer…“

Bruderschaft Maria Mutter Europas

Die Bitte war nicht umsonst gestellt. Ein wunderbares Ostergeschenk! Walter Kardinal Kasper schrieb: „Das einmal christliche Europa ist heute in Gefahr, den christlichen Glauben und seine vom christlichen Glauben geprägte christliche Kultur zu vergessen und zu verleugnen. Damit steht Europa in der Gefahr, seine Seele zu verlieren. Die neue Evangelisierung Europas ist daher heute die vordringlichste Aufgabe der Kirche und jedes einzelnen Christen. Die Päpste Johannes Paul II. und Benedikt XVI. haben uns diese Aufgabe und diesen Auftrag mehrfach eindringlich ans Herz gelegt. Maria, die Mutter des Glaubens und der neuen Evangelisierung, ist auch die Mutter Europas. Ihrer mütterlichen Sorge wurde von ihrem Sohn vom Kreuz herab die Kirche in Gestalt des Lieblingsjüngers Johannes anvertraut. Ihrer mächtigen Fürsprache können wir vertrauen. Wie die Jünger und Jüngerinnen sich nach der Himmelfahrt Jesu mit Maria im Abendmahlsaal zusammenfanden und um das Kommen des Hl. Geistes beteten, so sollen auch wir es heute tun. Darum begrüße ich, dass in Verbindung mit der Europa-weit vernetzten Gnadenweiler Kapelle Maria Mutter Europas eine Bruderschaft Maria Mutter Europas ins Leben gerufen wurde. Ihre erste Aufgabe ist es, täglich ein Gesätzchen des Rosenkranzes zu beten, damit Europa sich aus dem christlichen Glauben erneuert und wir unseren Kindern und Kindeskindern ein Zuhause in einem christlichen Europa hinterlassen können. Zu dieser Gebetsbruderschaft sind alle herzlich eingeladen.

Unterschrift + Walter Card. Kasper“

Außerdem füllte er am 28. März 2013 als erstes Mitglied die Anmeldekarte aus.

 

Bruderschaft Maria Mutter Europas

Präambel der Gebetsvereinigung

Papst Johannes Paul II. hat immer wieder betont, dass Europa seine christliche Seele wiederentdecken müsse. Ein Abschied vom Christentum oder auch nur eine spürbare Verflüchtigung christlicher Substanz würde unserer europäischen Identität, unserer Kultur und unserem Zusammenleben in der Gesellschaft einen schweren Schaden zufügen. … Gerne greifen wir den Wunsch von Papst Johannes Paul II. auf, der uns zugerufen hat: „Kirche in Europa, richte deinen betrachtenden Blick auf Maria und erkenne, dass sie mütterlich und teilnahmsvoll anwesend ist bei den vielfältigen Problemen, die heute das Leben des Einzelnen, der Familien und der Völker begleiten“ (Ecclesia in Europa, 124). … Papst Benedikt XVI. hat sich neulich auf dieses Zeugnis seines Vorgängers berufen und es bekräftigt. Er betont: „Von Maria müssen wir lernen, selber eucharistische und kirchliche Menschen zu werden“ (Sacramentum Caritatis, 22.2.2007, 96).

Aus der Einweihungspredigt der Kapelle Maria Mutter Europas durch S. Exz. Viktor Josef Dammertz, Alt-Abtprimas der Benediktiner, Rom, und Em. Bischof von Augsburg, gehalten am 9. Juni 2007

Satzung der Gebetsvereinigung

(1) Gläubige (Priester wie Laien) können sich in die am 7. Februar 2013 gegründete „Bruderschaft Maria Mutter Europas“ eintragen lassen.
(2) Sinn der Bruderschaft ist das Gebet für die Erhaltung des Christentums als fundamentale Grundlage Europas in allen gesellschaftlichen Ebenen.
(3) Für diese „Neu-Evangelisierung“ Europas beten die Mitglieder täglich ein Gesätzchen vom Rosenkranz nach ihrer freien Wahl.
(4) Beim Hinscheiden eines Mitglieds wird für den Verstorbenen eine Heilige Messe vom Präses der Bruderschaft gelesen.
(5) Präses der Bruderschaft ist stets der Ortspfarrer von Bärenthal/Gnadenweiler, der auch das einzige Organ der Bruderschaft ist.
(6) Mitgliedsbeiträge werden keine erhoben. Spenden an den Präses oder für die Zwecke der Bruderschaft werden vom Pfarramt St. Johannes, Bärenthal, verwaltet.
(7) Damit in allem „Jesus und Maria“ verherrlicht werden.

Bärenthal/Beuron, 31. März 2013 (unterschrieben von vier kirchlichen Instanzen)
t. + Walter Card. Kasper, Rom             t. Stephan Burger, Freiburg, Offizial
t. + Tutilo Burger, Beuron, Erzabt         t. P. Notker Hiegl, Beuron, Pfarrer

Die Firmung befähigt zum Widerstand gegen den Zeitgeist

Das Sakrament der Stärkung

Dr. Daniel Langhans zeigt in seinem Beitrag die Aktualität der Gnade auf, die wir im Sakrament der Firmung empfangen. Nach christlicher Überzeugung sind sowohl Taufe als auch Firmung Sakramente des Heiligen Geistes. Die Gnade der Taufe betrifft die individuelle Erlösung des Täuflings. Sie besteht in der Versöhnung des einzelnen Menschen mit Gott, in seiner persönlichen Vereinigung mit Christus. Die Gnade der Firmung dagegen befähigt den Gläubigen dazu, anderen Menschen das Reich Gottes zu erschließen. Sie stattet ihn mit den notwendigen Gaben aus, um seine Mitmenschen zu Christus hinführen zu können. Der Akzent liegt dabei auf der Stärkung, die für ein freimütiges Zeugnis erforderlich ist. Wenn den Katholiken heute der Wind ins Gesicht bläst, so bekommt nach Dr. Langhans das Sakrament der Firmung eine ganz aktuelle Bedeutung.

Von Daniel Langhans

Ringen der Apostel um die rechte „Pastoral“

Zum Sakrament der Firmung, im Jahr 2013: Als Paulus durchsetzen wollte, dass sich Christen nicht mehr an das „Gesetz“ des Moses wie Beschneidung, Reinigungsvorschriften etc. zu halten brauchen, blies ihm der Wind des Zeitgeistes frontal ins Gesicht. Denn die jüdischen Brüder (worin in sinnreicher Redeweise die Schwestern ja mit ausgesprochen sind), waren geprägt von dem, was viele Jahrhunderte lang gültiges religiöses „Recht“ gewesen war. So erwies sich die paulinische Freiheit in der Juden-Mission nicht eben als eine Erleichterung. Klar, dass unter den Aposteln ein Streit um die rechte „Pastoral“ aufkam. Und wie wir wissen, hat sich in dieser Angelegenheit nicht unbedingt jeder aus der Schar der Apostel als Vorbild an Konsequenz erwiesen. Zum Glück habt ihr euch doch noch zusammengerauft.

Den Glauben verteidigen

Was hat das mit dem Sakrament der Firmung heute zu tun? Nun, als Christen werden wir ja ge-„firmt“, das heißt buchstäblich befestigt mit der Kraft des Heiligen Geistes, als Zeugen Jesu Christi „den Glauben durch Wort und Tat zu verbreiten und zu verteidigen und so zum Aufbau und Wachstum des Leibes Christi, der Kirche, beizutragen“ (KEK). Eine besondere Rolle spielen dabei auch – zurückgehend auf Jes 11,2 – die sieben Gaben des Heiligen Geistes, die nach Thomas von Aquin wiederum in einer inneren Verbindung mit den sieben Tugenden stehen. Müßig, sie hier alle aufzuzählen; dazu gibt es wikipedia oder kathpedia.

Aktuelle Herausforderungen

Was uns im Zusammenhang mit der Firmung in zunehmendem Maß beschäftigen sollte, sind heute ganz andere Fragen. Als Katholiken sind wir ja längst daran gewöhnt, dass uns der Wind ins Gesicht bläst. Im untauglichen Versuch, in der Diskussion um das Frauenpriestertum „auf Zeit zu spielen“, ist uns soeben die „Frauenquote“ im kirchlichen Dienst beschert worden – also nichts anderes denn eine Benachteiligung (auch) jener Männer, die sich dafür entschieden  haben, für die materielle Sicherung ihrer Frau und ihrer Kinder zu sorgen.

Ein anderes Thema: Welche Folgen würde die allseits geforderte Zulassung der Wiederverheiratet-Geschiedenen zu den Sakramenten künftig für jenen Elternteil haben, der – zum Schutz ihrer Kinder – an der Unauflöslichkeit der Ehe festhält? Ein Pater, der es besser wissen müsste, hat unlängst in einem Leserbrief vorgeschlagen, die Formel zu ändern: „ … bis dass der Tod der Liebe euch scheidet“ – Wie bitte?

Übrigens geht es bei dem, was vom Gefirmten – das Deutsche ist eine der wenigen Sprachen, in der zwischen „Firmung“ und „Konfirmation“ unterschieden wird – an Zeugnis in der Welt gefordert wäre, längst nicht mehr um katholische Spezifika. Wie verhält man sich – ein letztes Beispiel – als Christ (egal welcher Konfession) eigentlich in einer Welt, die in wesentlichen Punkten nicht nur mit der katholischen Lehre, sondern sogar mit dem Glauben an den Schöpfer unvereinbar ist? Was – meinen wir – würde zur Diskussion innerhalb der (sorry:) „christ“-demokratischen Union um die so genannte „Homo-Ehe“ der hl. Paulus heute sagen? Aber wir brauchen nicht einmal so weit zurückgehen, erinnert sei nur an Joseph Kardinal Höffner, der Anfang der 80er Jahre die Partei der „Grünen“ wegen ihrer Haltung in der Abtreibungsfrage als „nicht wählbar“ bezeichnet hatte…

Nachbemerkung

Die vorstehenden Gedanken wurden als „Auftragswerk“ für die Mitgliederzeitschrift eines katholischen Verbands in Deutschland verfasst. Die Aufgabenstellung lautete, einen Artikel über das Sakrament der Firmung zu schreiben. Doch in dieser Form wurde der Beitrag nicht veröffentlicht, er sollte „entschärft“ werden.

Zugegeben, ich habe in lockerer Form aktuelle Beispiele aufs Korn genommen:
• den – sicher gut gemeinten, aber der Sache nach doch – Angriff eines katholischen Geistlichen auf die Unauflöslichkeit der Ehe;
• die Benachteiligung von Männern im kirchlichen Dienst (nämlich aufgrund ihres Geschlechts; „Sexismus“ heißt so etwas offenbar nur dann, wenn es gegen Frauen gerichtet ist…);
• die Unfähigkeit einer Partei mit christlichen Wurzeln, zur sog. „Ehe“ unter Homosexuellen eine Haltung zu beziehen, welche von der Hl. Schrift bestimmt ist (vgl. Röm 1, 26.27).

Offenbar aus Rücksicht auf die auslösenden – und übrigens beabsichtigten – Reaktionen der Mitglieder, wurde der Text nicht zum Abdruck freigegeben.

Im Blick auf die innere Lage des deutschen Katholizismus hat Papst Benedikt XVI. bei seiner Freiburger Rede „Entweltlichung“ angemahnt. Wir sind aufgerufen, dem Zeitgeist zu widerstehen und dabei auf die stärkende Gnade des Heiligen Geistes im Sakrament der Firmung zu setzen.

Klarstellung zu den Reaktionen auf Pfarrer Finks Aufruf

„Solidarität mit Israel

Kapuzinerbruder Tilbert Moser vom Schweizer Kloster Olten (geb. 1932) hat sich das Thema „Israel“ und die Beziehungen zwischen Christentum und Judentum zur Lebensaufgabe gemacht. Er bringt seine Hochschätzung für den Beitrag von Pfarrer Erich Maria Fink „Das Land der Verheißung – Der Friedensprozess im Nahen Osten“ (Nr. 1/2013) zum Ausdruck und ist über die Leserzuschriften bestürzt. Umso mehr sieht er es als gemeinsame Aufgabe, dem Gespräch nicht auszuweichen, sondern sich den Israel-feindlichen Positionen argumentativ zu stellen. Ein Ausweichen bedeutete, abermals einfach nur wegzuschauen und sich schweigend der Verantwortung zu entziehen. Im Begleitbrief von Br. Tilbert Moser heißt es: „Interessiert lese ich jeweils Kirche heute. Es war unausweichlich, dass ich eine Antwort auf die gegen den lobenswerten Beitrag über die christliche Solidarität mit Israel gerichteten beiden Leserbriefe eine Antwort schrieb.“

Von Br. Tilbert Moser

Die beiden Leserbriefschreiber wiederholen, was die meisten westlichen Journalisten und viele ehrliche jüdische und christliche „Friedensaktivisten“ verfechten: Wenn Israel, das heißt seine Politiker so weiterfahren, sei die Katastrophe vorprogrammiert. Zitate: „Die Juden sind heute überheblich, arrogant und zu einer latenten Bedrohung des Weltfriedens geworden.“ „Sie ziehen ein Gewaltregime auf. … Zionismus ist letztlich nichts anderes als der jüdische Nationalsozialismus. … Sie suchen keinen gerechten Frieden. … Israel ist unrechtmäßiger Besatzer von palästinensischem Gebiet“, usw.

Doch wer tiefer den geschichtlichen Wurzeln des Nahost-Konflikts nachgeht und vor allem das Geschehen im Licht der Bibel sieht, kommt zu einer gegenteiligen Sicht. Gewiss ist der Staat Israel nicht besser als die (ehemals) christlichen Staaten. Er ist ein „Unrechtsstaat“, wie eine katholisch-jüdische Advokatin in Jerusalem, die sich für die Rechte der Palästinenser einsetzt, mir sagte, was aber unter der heutigen Bedrohung nicht anders möglich ist. Der Konflikt wurde ausgelöst durch die von der Völkergemeinschaft legalisierte „Heimkehr der Juden ins Land der Väter“, wie sie eindeutig in der Bibel verheißen ist. Das hätte nach Gottes Plan zum großen Segen für die Palästinenser werden können. Auch weiterblickende Araber sehen, dass es nicht vor allem durch die Schuld der Juden zur Katastrophe für die Palästinenser kam.

Am Minutiösesten hat wohl der jüdische Historiker Karsh in seinem Buch „Palestine Betrayed“ („Palästina [von den arabischen Rädelsführern] verraten“ – Yale University Press, London 2011) nachgewiesen, wie die Palästinenser Opfer der innerarabischen Machtkämpfe wurden. Die arabischen Führer konnten nicht dulden, dass es den Palästinensern unter jüdischer Souveränität gut ging, und instrumentalisierten sie zu deren eigenem Schaden, um Israel zu zerstören. Jahrzehntelang verhinderten sie die Bildung eines palästinensischen Staates, der von jüdischer und internationaler Seite aus gut möglich gewesen wäre. Beim Teilungsplan der UNO 1947 hätten die Palästinenser ihren Staat bekommen, und Jerusalem wäre internationalisiert worden. Die Juden haben angenommen, die Araber abgelehnt. Als am 14. Mai 1948 der Staat Israel unter dem Segen der Nationen ausgerufen wurde mit einem ausdrücklichen Angebot an die Palästinenser zur friedlichen Zusammenarbeit, griffen die umliegenden arabischen Länder, von den Engländern ausgerüstet, die kriegsungeübten Israelis an, um ihren Staat „ins Meer zu werfen“. Nach dem Sechstagekrieg 1967 sprach die Arabische Liga ihr dreifaches Nein zum israelischen Gesprächsangebot. Im Camp-David-Gipfeltreffen 2000 mit Präsident Bill Clinton lehnte Arafat das Autonomieangebot Baraks ab („Alles oder nichts“!) und begann die zweite Intifada. Von 1949 bis 1967 waren Westbank und Gazastreifen ganz unter arabischer Herrschaft (Jordanien bzw. Ägypten), wo man ohne jüdische Zustimmung einen palästinensischen Staat hätte gründen können. Mit den „Siedlungen“ überschreiten die Israelis nicht Staatsgrenzen, sondern nur Waffenstillstandslinien. Sie bauen darum nicht in „palästinensischen Gebieten“, sondern in „umstrittenen Gebieten“.

Der Gazastreifen sei ein „Freilandghetto; ihre Einwohner Gefangene der Juden“: Sharon hatte 2004 6000 dortige jüdische Siedler zwangsdeportieren lassen in der irrigen Meinung, dass man Frieden gegen Landweggabe eintauschen kann. Doch wiederum zeigte es sich, dass es den unter sich zerstrittenen Palästinenserführern (Hamas gegen Fatah) nicht um das Wohl ihres Volkes und den Frieden mit Israel geht, wie die fortdauernden Raketenangriffe zeigen. Mit den überproportionierten internationalen Zuwendungen hätten sie in Gaza längst ein Schlaraffenland aufbauen können.

Während die Palästinenser-Gebiete sich bemühen, „judenrein“ zu werden, ziehen es viele Palästinenser vor, im Staat Israel zu leben, wo sie demokratische Rechte genießen, doch infolge des Kriegszustandes mit Einschränkungen. Christen leben in Israel relativ gut, während sie in den Palästinenser-Gebieten massiv von Moslems verdrängt werden. Das fand ich bei einem neulichen Besuch in Bethlehem bestätigt (ich war 18 mal im Heiligen Land und kenne die dortigen Verhältnisse).

Dass der Islam in einem ehemals islamischen Gebiet keine jüdische Souveränität dulden kann, ergibt sich notwendig aus ihrem Glauben. Doch auch die „christlichen“ Großmächte tragen eine erhebliche Schuld an der Katastrophe, weil sie die Weichen schon am Anfang falsch gestellt haben. Israelische Verantwortliche sagen, dass Israel nur mit Hilfe von christlichen Freunden gegen die islamische Bedrohung gerettet werden kann, nicht indem diese die Israel-Politik unterstützen, sondern indem sie im Geist des „Friedensfürsten“ Brücken bauen. Der politische Zionismus muss zur Katastrophe führen, wenn er nicht ergänzt wird von einem christlichen Zionismus mit dem Leitbild des erneuerten „Zion“ als geistiger Heimat für alle Völker (Jes 2,1-5; Ps 87).

Manche christliche Israel-Werke wirken nach diesem Leitbild, indem sie Werke im Heiligen Land unterstützen, in denen jesusgläubige Juden und Araber im Geist Jesu den Boden bereiten für den Frieden in Gerechtigkeit, den nur Jesus geben kann. Auch wir sind gerufen, am Friedensplan Gottes mitzuwirken, gewiss nicht im Geist jener Leserbriefschreiber und „Friedensaktivisten“, welche ständig Israel angreifen und dadurch die Israel feindlichen Kräfte unterstützen, sondern im Geist etwa der Päpste von Johannes XXIII. bis Franziskus, dessen Freundschaft mit jüdischen Rabbinern bekannt ist. Im Mai erscheint auf Deutsch das Buch „Über Himmel und Erde“, das sein Freund, der einflussreiche Rabbiner Abraham Skorka aus Buenos Aires, aus den Gesprächen mit ihm zusammengestellt hat.

Ein Hoffnungszeichen ist die wachsende „messianische Bewegung“ unter Juden, die zum Glauben an Jesus kommen und sich mit uns „Heidenchristen“ im einen Leib Christi verbunden wissen. Kardinal Christoph Schönborn vertritt im Vatikan diese Bewegung, mit der Papst Franziskus bereits Kontakt aufgenommen hat und darüber sagte: „Das ist von Gott!“

Was mit Israel geschieht, ist der Beginn der verheißenen „Wiederherstellung Israels“, die nach Ezechiel (37) in zwei Phasen erfolgt: Die erste Phase ist die äußere Zusammenführung der „Totengebeine“, was durch die Sammlung im Land der Väter nach dem Golgotha des Holocaust geschieht. Dies bringt offensichtlich noch keinen Frieden. Erst die zweite Phase wird Frieden bringen, nämlich durch das Einhauchen des lebenspendenden Geistes und die Gabe des „neuen Herzens und des neuen Geistes“, im gläubigen „Aufblicken zu dem, den sie durchbohrt haben“ (Sach 12,10). Auf jüdischer Seite sind die Vorzeichen dafür die erwähnte „messianische Bewegung“ und die wachsende Offenheit für die Notwendigkeit für das Zusammengehen mit Christen auf der Basis der gemeinsamen Bibel, wobei auch die Rolle des „Friedensfürsten“ allmählich in Sicht kommt. Doch noch gibt es zu viele Christen, eingeschlossen arabische Kirchenführer, die blind sind für diesen Friedensplan Gottes, abgesehen vom wachsenden Widerstand der Völkergemeinschaft (Ps 2, 1ff.; Sach 12,2ff).

Trefflich versteht dies Kardinal Christoph Schönborn im Buch „Die Menschen, die Kirche, das Land“ (Molden Verlag, Wien 1998), das er mir mit persönlicher Widmung zugeeignet hat. Darin steht der markante Satz: „Die Heimkehr nach Erez Israel ist ein Zeichen der Hoffnung, noch nicht die Erfüllung der Hoffnung“ (S. 204). Erläuternd fährt er weiter: „Noch sind wir Pilger, und das ist uns allen (Juden und Christen) gemeinsam, die wir versuchen, Kinder Abrahams zu sein… Noch sind die Kinder Israels versprengt, auch wenn die Sammlung begonnen hat. Noch herrschen beschämende Spaltungen … und doch erbitten wir alle von Gott, und das ist uns gemeinsam: ‚Erbittet Frieden für Jerusalem. Wer dich liebt, sei in dir geborgen‘ (Ps 122,6)“.

Markant verkündet Ezechiel (36,22-28): „So spricht Gott der HERR: Nicht euretwegen greife ich ein, Haus Israel, sondern für meinen heiligen Namen, den ihr entweiht habt unter den Nationen. … Und die Nationen werden erkennen, dass ich der HERR bin, Spruch Gottes, des HERRN, wenn ich mich vor ihren Augen an euch als heilig erweise. Und ich werde euch aus den Nationen holen und aus allen Ländern sammeln und euch auf euren Boden bringen.“

Weiteres zum biblischen Hintergrund des Nahost-Konfliktes unter www.tilbert.info (Rubrik „Israel“).

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