Februar-März 2014

Interview mit Kardinal Meisner über seinen bischöflichen Dienst

Mit innerer Freiheit und Freude

„Ich bin schon sehr gespannt auf die Ergebnisse der Synode“, so der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner auf die Frage, wie die Pastoral für Gläubige, die in einer irregulären Ehesituation leben, zukünftig aussehen könnte. Gleichzeitig betont er, es dürfe keine „faulen Kompromisse“ geben. Das Nachsynodale Apostolische Schreiben „Familiaris consortio“ von Papst Johannes Paul II., das „in genialer Weise Wesen und Würde von Ehe und Familie“ zusammenfasse, sei auch „für die kommende Synode normativ“! Diese Stellungnahme zu einer der brennendsten Fragen in unseren Tagen spiegelt die Haltung des Kardinals wider, mit der er seinen gesamten bischöflichen Dienst ausgeübt hat. Im nachfolgenden Interview mit „Kirche heute“ blickt er auf seinen Werdegang zurück und geht besonders auf das Thema „Ehe und Familie“ ein. weiter…



Wo bleibt die religiöse Erziehung unserer Kinder?

Lasst uns einen Neuanfang wagen!

Von Reinhold Ortner

Dr. Reinhold Ortner (geb. 1930) ist einer der bekanntesten deutschen Pädagogen. Über Erziehung spricht er nicht nur als Universitätsprofessor, sondern auch als fünffacher Familienvater. Die Quintessenz seines reichen Schaffens lautet: „Die Liebe ist der Pulsschlag der Erziehung in der Familie.“ Und diese muss gepaart sein mit dem Vorbild der Eltern – vor allem, wenn es um Glaubensvermittlung geht. Ortner ist nicht nur ein leidenschaftlicher Anwalt der christlichen Ideale von Ehe und Familie, sondern auch ein prophetischer Mahner zur religiösen Erziehung.  Dazu lautet sein Appell: „Lasst uns ernsthaft mit Gottes Hilfe auch unter großen Opfern einen Neuanfang wagen!“ Denn er ist überzeugt, dass Ängste, Einsamkeit und Aggression nur mit Gottes Liebe überwunden werden. weiter…


Fragen an eine zeitgemäße Ehepastoral

"… bis ich dich nicht mehr ertragen kann"?

Von Daniel Langhans

Wie kann die Kirche den Eheleuten helfen, ihre Berufung zu erfüllen? Eine erfolgreiche Ehepastoral lebt von der festen Überzeugung aller Beteiligten, dass die eheliche Treue auch heute verwirklicht werden kann. Doch muss sie neben dem Glauben an das von Gott gewollte Ideal auch das entscheidende Fundament der christlichen Ehe vermitteln: nämlich die helfende Gnade Gottes. Wird der gött­liche Beistand nicht von Anfang an mit einbezogen, ist die Ehe der Gefahr ausgeliefert zu scheitern. Gott ist die Liebe. Seine Gegenwart muss die menschlichen Beziehungen durchdringen. Dann aber ist Trennung keine Option mehr. Christliche Ehepaare bezeugen, dass die Kraft Gottes ihre Schwächen immer übersteigt. weiter…

 

Bewegender Dank einer Mutter mit behindertem Sohn

Unantastbar ist die Würde jedes Menschen

Von Weihbischof Andreas Laun

„Lebendig ist das Wort Gottes, kraftvoll und schärfer als jedes zweischneidige Schwert; es dringt durch bis zur Scheidung von Seele und Geist, von Gelenk und Mark; es richtet über die Regungen und Gedanken des Herzens; vor ihm bleibt kein Geschöpf verborgen, sondern alles liegt nackt und bloß vor den Augen dessen, dem wir Rechenschaft schulden“ (Hebr 4,12f.). Was hier im Hebräerbrief ganz allgemein über das Wort Gottes gesagt wird, gilt insbesondere für das „Evangelium vom Leben“. Die Kirche muss die Heiligkeit des Lebens so eindeutig bezeugen, dass alle Manipulationen aufgedeckt und ausgeschlossen werden. Der Kampf für das Leben duldet keine Kompromisse. Und dazu müsse die Kirche, so Weihbischof Dr. Andreas Laun, ihren Warnruf noch wesentlich verstärken. weiter…


Putin kritisiert den westlichen Kulturverfall

Im Menschenrechtsbericht des russischen Außenministeriums, veröffentlicht am 15. Januar 2014, heißt es: „Eine der Prioritäten der Europäischen Union und ihrer Mitgliedstaaten ist, ihre neoliberalen Werte als universellen Lebensstil in der gesamten Welt zu verbreiten.“ Insbesondere wird der Vorwurf erhoben: „Es gibt Versuche, anderen Ländern eine unangemessene Sicht von Homosexualität und gleichgeschlechtlichen Ehen als Lebensnorm aufzuzwingen.“ Ähnlich hatte sich bereits am 19. September 2013 Präsident Wladimir Putin geäußert. Auszüge aus seiner Rede (Quelle: www.bekenntnisbruderschaft.de von Prof. Dr. Peter Beyerhaus).


Stellungnahme des Moskauer Patriarchats

Der Primat in der Weltkirche

Von Erich Maria Fink

Kaum war Kurt Kardinal Koch von seiner Russlandreise nach Rom zurückgekehrt, veröffentlichte das Moskauer Patriarchat der Russisch-Orthodoxen Kirche am 26. Dezember 2013 eine Stellungnahme zum Verständnis des Primats auf der Ebene der universalen Kirche. Für den weiteren Dialog zwischen katholischer und orthodoxer Kirche sind damit nicht unerhebliche Barrieren errichtet worden. Doch Pfarrer Erich Maria Fink gibt zu bedenken, dass das Dokument auf dem Hintergrund aktueller Ereignisse betrachtet werden muss, die den Schritt Moskaus nachvollziehbarer erscheinen lassen. Außerdem sieht er die Diskussion als Chance, die Bedeutung der Überlegungen und Argumente Papst Johannes Pauls II. neu zu entdecken. weiter…


Zur Wiederentdeckung der Beichte gibt es keine Alternative

Der erhabenste Weg der Vergebung

Von Weihbischof Andreas Laun

In der vorösterlichen Zeit ruft die Kirche alle Gläubigen zur Buße und Umkehr auf. Es ist eine wichtige Gelegenheit, den Blick wieder neu auf das Sakrament der Versöhnung zu lenken. Weihbischof Dr. Andreas Laun bietet dazu eine ausgezeichnete Hilfe an. Er ruft das Dokument Papst Johannes Pauls II. über die Beichte in Erinnerung und stellt es anhand wunderschöner Zitate vor. weiter…


Offenbarungen des Barmherzigen Jesus bei Schwester Faustina

Wie im Abendmahlsaal

Von Jan Machniak

Prof. Jan Machniak (geb. 1957) ist ein Experte auf dem Gebiet christlicher Spiritualität. In einem zweiten Auszug aus seinem Vortrag, den er auf einem Kongress über die Göttliche Barmherzigkeit Ende November 2013 in Paderborn gehalten hat (vgl. Kirche heute 1/2014, S. 18), geht es um die konkreten mystischen Erfahrungen der hl. Schwester Faustina Kowalska. Machniak beschreibt, was sie erlebt hat, und zieht Vergleiche zu biblischen Erscheinungen im Alten und Neuen Testament. Papst Johannes Paul II. hatte sich in seiner Verkündigung ausdrücklich auf die­se Botschaft des Barmherzigen Jesus berufen und sich an ihr orientiert. weiter…


1200 Jahre Karl der Große

Begründer der europäischen Kultur

Von Notker Hiegl OSB

Am 28. Januar 814, also vor 1200 Jahren, starb Kaiser Karl der Große. Er ist als bedeutendster Herrscher des Mittelalters in die Geschichte eingegangen und gilt als „Gründer“ des heutigen Europas. Sicherlich hat er einen wichtigen Schritt in Richtung politischer Einigung getan. Doch entscheidend ist sein geistesgeschichtlicher Beitrag. Er hat die Grundlagen für die geistige Kultur gelegt, welche heute alle europäischen Völker prägt und miteinander verbindet. Der Einigungsprozess Europas, der sich in unseren Tagen vollzieht, ist ohne die zivilisatorischen Weichenstellungen Karls des Großen nicht denkbar. Für die Identität und Zukunft des europäischen Kontinents ist es wesentlich, sich auf die Wurzeln zu besinnen, die in die Zeit des fränkischen Kaisers zurückreichen.


Petition gegen den Bildungsplan

Von Gabriele Kuby

„Zukunft – Verantwortung – Lernen: Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens“, so lautet das Motto einer Petition an den Landtag von Baden-Württemberg, die bereits von 150.000 Unterstützern unterschrieben worden ist. Sie fordert vor allem „den sofortigen Stopp einer propagierenden neuen Sexualmoral“ und „die Orientierung an den Werten unseres Grundgesetzes, das den Schutz von Ehe und Familie als demokratische Errungenschaft verteidigt (GG Art. 3 – Gleichheit vor dem Gesetz; Art. 6 – Ehe und Familie)“. Sie wendet sich gegen „eine übermäßige Fokussierung auf ‚sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität‘, wie sie für den Bildungsplan 2015“ vorgesehen sei. Denn eine solche rede zuerst „ein Klima von ‚Opfern‘ und ‚Tätern‘ herbei“ und gebe sich „dann als deren Lösung“ aus. Ministerpräsident Winfried Kretschmann meinte, die Petition sei „religiös imprägniert“ und bei der Fertigstellung des Bildungsplans werde man sich nicht auf „fundamentalistische Grundlagen“ stützen. weiter…