März 2006

Martyrium im Dialog zwischen den Religionen

Von Andrea Santoro (†)

Am Sonntagnachmittag, den 5. Februar dieses Jahres, wurde der 60-jährige italienische Priester Andrea Santoro in der Türkei ermordet. Als er in der ersten Reihe seiner Pfarrkirche in Trabzon kniete und betete, trafen ihn zwei Kugeln in den Rücken und durchschlugen Herz und Leber. Bevor der etwa 17-jährige Todesschütze aus dem Gotteshaus flüchtete, rief er „Allahu Akbar“. Ein Studienkollege bezeichnete den Tod von Santoro als „Martyrium im Dialog zwischen den Religionen“. Und Maddalena Santoro, die jüngste Schwester des Priesters, erklärte: „Mein Bruder war ein Missionar im wahrsten Sinne des Wortes.“ Wenn Jungen des Viertels in die Kirche gerannt kamen und „auf den Boden spuckten“ oder Steine gegen seine Haustür warfen, ließ er sich nicht einschüchtern, sondern sagte: „Es sind gute Leute“, und er bekannte: „Hier zu leben ist schwierig, aber es ist Evangelium.“ Nachfolgend sein letzter Brief, der das Datum vom 22. Januar trägt. Auf dem Hintergrund seines Martyrertods erweckt dieses leuchtende Zeugnis die Hoffnung auf ein ungeahntes Wiedererstehen des Christentums in der Wiege der Kirche. weiter...


Don Andrea öffnet die Tür

Von Nina von Heereman

Als Papst Johannes Paul II. 1979 die Türkei besuchte, standen ihm Türen und Herzen offen. Unter neuen Vorzeichen wird im Herbst dieses Jahres Papst Benedikt XVI. in das muslimische Land reisen. Eine Mission, von der die Welt viel erwartet. weiter...


Kampf der Kulturen oder Missionszeitalter?

Von Erich Maria Fink und Thomas Maria Rimmel

Zum Streit um die Mohammed-Karikaturen hat der Vatikan eine offizielle Stellungnahme abgegeben. Darin wird der eingeforderten Pressefreiheit eine Pflicht gegenübergestellt, die der freien Meinungsäußerung einen Rahmen vorgebe. Die katholische Kirche sieht in den Karikaturen die Pflicht zur Achtung der religiösen Gefühle und zur Förderung des Friedens verletzt und spricht sich deshalb eindeutig gegen die Veröffentlichungen aus. Gleichzeitig bringt sie deutlich ihre Erwartung an die islamische Welt zum Ausdruck, auf Gewaltanwendung im Namen der Religion zu verzichten. weiter...


Betrachtungen zur neuen Enzyklika von Papst Benedikt XVI.

Von Weihbischof Andreas Laun, Salzburg

„Deus caritas est“ – „Gott ist die Liebe“. Mit dieser fundamentalen Botschaft unseres christlichen Glaubens hat Papst Benedikt XVI. die Herzen der Menschen erreicht. Weihbischof Dr. Andreas Laun ist erfreut über den weltweiten Erfolg der neuen Enzyklika. Doch versucht er gleichzeitig, die tatsächliche Auswirkung sowie die Chancen des Lehrschreibens nüchtern zu betrachten. Laun lässt uns miterleben, wie es einem gewissenhaften und engagierten Moraltheologen geht, wenn er sich mit den Gedanken des Papstes ernsthaft auseinandersetzt. weiter...


Mitwirkung zur Sünde gegen das Leben

Von François Reckinger

Dr. François Reckinger zeigt eine der verhängnisvollen Folgen einer „Kultur des Todes“ auf. Aufgrund der Legalisierung von Abtreibung, Euthanasie und Embryonenforschung werden immer mehr Menschen und Berufsgruppen in die „Mitwirkung zur Sünde“ hineingezogen. Unser christlicher Glaube aber verlangt, dass wir uns diesen Fesseln des Bösen mit aller Entschlossenheit entziehen und dafür auch zu Opfern bereit sind. Dies aber kann dem Einzelnen nur gelingen, wenn er sich von der Gemeinschaft der Gläubigen gestützt weiß. Die erste Hilfe von Seiten der Kirche besteht darin, klar aufzuzeigen, wo eine sittlich nicht verantwortbare Mitwirkung beginnt. Was einen konkreten Widerstand oder gar berufliche Entscheidungen betrifft, so möchte Dr. Reckinger in einen Austausch mit Betroffenen treten sowie durch bekenntnishafte Beispiele Orientierung geben und andere ermutigen, gleichzeitig aber auch durch ein breites Zeugnis auf eine Umgestaltung der Gesellschaft hinwirken. weiter...


Eine Botschaft von hoher Aktualität

Von Arnold Guillet

Der Verleger Arnold Guillet ist von der neuen Enzyklika überwältigt und dem Papst für dieses Geschenk unendlich dankbar. Er bringt sie als eigenes Büchlein heraus und hat als Cover das Farbbild „Christus und die Kinder“ des berühmten russischen Malers Wassilij Bakschejew (1862-1958) gewählt. weiter...


Fastenzeit als Zeit der Befreiung

Von Christof May

Zu Beginn der Fastenzeit geht Kaplan Dr. Christof May auf den Sinn des christlichen Fastens ein. Es hat nichts mit Kraftanstrengung zu tun, mit dem Versuch, sich selbst zu beweisen, was man schaffen kann. Vielmehr offenbart es den Weg zu einem wirklich gelungenen Leben. Es befreit vom Alltagsballast und schafft Raum für den, der allein die Sehnsucht des menschlichen Herzens stillen kann. weiter...