Februar 2013

11. Februar 2013: Weltkrankentag in Altötting

Mit Christus sein Leiden annehmen und darin reifen

Interview mit Bischof Wilhelm Schraml, Passau 

Der jährliche „Welttag der Kranken“ wurde vom sel. Papst Johannes Paul II. im Jahr 1993 eingeführt und zeichenhaft auf den 11. Februar, den Festtag der Muttergottes von Lourdes, festgelegt. Millionen von Menschen pilgern jedes Jahr zu diesem Wallfahrtsort in Südfrankreich, wo sie oft auch Heilung oder neue Kraft in ihren Leiden suchen. So ist der Ort zu einem Symbol für den christlichen Umgang mit Krankheit und Leid geworden. Als gläubige Menschen dürfen wir um Heilung bitten, gleichzeitig aber sind wir uns bewusst, dass uns Christus den erlösenden Wert des Leidens geoffenbart und zur Nachfolge auf dem Weg des Kreuzes eingeladen hat. Der Weltkrankentag möchte den Blick der ganzen Kirche auf die von Krankheiten heimgesuchten und gezeichneten Menschen lenken.

Dazu findet jedes Jahr ein Krankengottesdienst im Petersdom und in regelmäßigen Abständen eine zentrale Veranstaltung in einem anderen Land statt. Für die zentrale Feier wurde dieses Jahr der Marienwallfahrtsort Altötting in Deutschland ausgewählt. Eine große Freude und Ehre ist dies besonders für Bischof Wilhelm Schraml von Passau. Papst Benedikt XVI. hatte sein aus Altersgründen 2010 vorgebrachtes Rücktrittsgesuch zwar am 1. Oktober 2012 angenommen, ihn aber gleichzeitig bis zur Amtseinführung eines Nachfolgers zum Apostolischen Administrator der Diözese ernannt. Damit ist er der hauptverantwortliche Gastgeber der bevorstehenden Feier. weiter...

Krankendienst: eine menschliche und geistliche Mission

Das Krankenhaus als Ort der Evangelisierung

Von Papst Benedikt XVI.

In einer kurzen Ansprache an die Teilnehmer der 27. Internationalen Tagung des Päpstlichen Rates für die Pastoral im Krankendienst am 17. November 2012 fasste Papst Benedikt XVI. die Aussagen des II. Vatikanischen Konzils über das Geheimnis des menschlichen Leidens prägnant zusammen. Er rief die „christliche Wissenschaft des Leidens“ in Erinnerung und zeigte den Dienst an den Kranken als herausragende Chance für die Neuevangelisierung auf. Im Jahr des Glaubens gehe es darum, den Kranken die Augen dafür zu öffnen, dass sie in Vereinigung mit dem Kreuz Christi zu seinem Heilswerk beitragen können. Und den Kranken selbst rief er mit den Worten des Konzils zu: Ihr seid „Brüder des leidenden Christus; und mit ihm werdet ihr, so ihr wollt, die Welt erretten!“ Nachfolgend die Ansprache ohne den Begrüßungsteil. weiter...

Botschaft des Papstes zum Weltkrankentag 2013

„Flieht nicht vor dem Leid!“

Von Papst Benedikt XVI.

Mit diesem Appell des Papstes lässt sich die diesjährige Botschaft zum Welttag der Kranken zusammenfassen. Benedikt XVI. ruft seine eigene Enzyklika Spe salvi über die christliche Hoffnung in Erinnerung, in der es heißt: „Nicht die Vermeidung des Leidens, nicht die Flucht vor dem Leiden heilt den Menschen, sondern die Fähigkeit, das Leiden anzunehmen und in ihm zu reifen, in ihm Sinn zu finden durch die Vereinigung mit Christus, der mit unendlicher Liebe gelitten hat“ (Nr. 37). Für Benedikt XVI. besteht die Linderung des Leidens einerseits in der Sinngebung, die es durch die Enthüllung seines erlösenden Wertes empfängt. Dazu zitiert er in diesem „Jahr des Glaubens“ ein Wort aus der Botschaft, welche die Väter des Zweiten Vatikanischen Konzils an die Armen, Kranken und Leidenden gerichtet haben: „Ihr seid von Christus berufen, ihr seid das Bild, das seine Gestalt durchscheinen lässt.“ Andererseits aber verweist der Papst auf das Gleichnis vom Barmherzigen Samariter aus dem Lukasevangelium. Diese biblische Gestalt ist der Inbegriff des christlichen Dienstes an den Kranken zur Linderung ihrer Schmerzen. Die Aufforderung „Geh und handle genauso!“ (Lk 10,37) hat der Papst deshalb als Thema für die „geistige Pilgerreise“ gewählt, die uns in diesem Jahr „von Lourdes, dem Ort und Symbol der Hoffnung und der Gnade, zum Heiligtum von Altötting führt“. weiter...

Wenn die Begriffe „Vater“ und „Mutter“ gegen den Gleichheitsgrundsatz verstoßen

Die totalitäre Gender-Bewegung

Von Weihbischof Andreas Laun, Salzburg

Was Gabriele Kuby in ihrem Buch „Die globale sexuelle Revolution. Zerstörung der Freiheit im Namen der Freiheit“ dargestellt und mit vielen Details belegt hat, fasst Weihbischof Dr. Andreas Laun in einem aufrüttelnden Mahnruf zusammen. Er bringt die drohende Gefahr auf den Punkt und stellt sie in die weltweite geschichtliche Erfahrung der Neuzeit hinein. Dadurch wird deutlich, dass es sich nicht um eine populistische Angstmacherei handelt, sondern um eine ernstzunehmende Sorge. Dass die Gender-Bewegung bis hinauf zu höchsten Entscheidungsebenen der UN und EU bereits totalitäre Züge angenommen hat, kann nicht mehr bestritten werden. Die katholische Kirche, die an der Gottebenbildlichkeit des Menschen festhält, wird immer rücksichtsloser an den Pranger gestellt. Denn sie steht mit ihrer kompromisslosen Lehre der großen Umerziehung zum sexualisierten Gender-Menschen im Weg. Dabei geht es nicht um einzelne traditionelle Werte, sondern um den Menschen selbst. weiter...

Das Jahr des Glaubens ist eine persönliche Chance

Nur wer brennt, kann andere entzünden!

Von P. Karl Wallner OCist

Prof. P. Dr. Karl Wallner OCist, Rektor der Hochschule Benedikt XVI. Heiligenkreuz, betrachtet das Jahr des Glaubens als wunderbare Herausforderung, der er sich mit Wort und Tat stellen möchte. Auf dem Hintergrund seiner positiven Erfahrungen mit der Glaubensvermittlung an junge Menschen in Heiligenkreuz möchte er alle Gläubigen zu einem frohmachenden Zeugnis ermutigen. Nach einem liebenden Gott sehnt sich im Grunde jeder Mensch. Doch der Glaube an einen solchen Gott braucht eine Basis. Ohne Glaubenswissen kann die Offenbarung Gottes von seiner grenzenlosen Barmherzigkeit nicht wahrgenommen und auch nicht verstanden werden. Wenn aber die Botschaft überzeugt, lässt sich der Mensch „heimholen in den Glauben“. weiter...

Interview mit dem Bischof der Nachbardiözese Pilsen

Voderholzer möchte Brückenbauer sein

Interview mit Bischof František Radkovský, Pilsen (CZ)

Brückenbauer möchte er sein. So äußerte sich der designierte Regensburger Bischof Prof. Dr. Rudolf Voderholzer beim ersten Empfang in seiner künftigen Diözese kurz vor Weihnachten 2012. Als „Brückenbauer“ sieht sich auch sein Pendant in Pilsen, Bischof František Radkovský, der wie fast kein anderer die deutsch-tschechische Versöhnung nicht nur predigt, sondern lebt. Da es bei Rudolf Voderholzer sudetendeutsche Wurzeln und Anknüpfungspunkte gibt, erscheint es interessant, bei Bischof Radkovský nachzufragen, wie er diese beurteilt – auch im Hinblick, dass die Partnerschaft zwischen den Diözesen Regensburg und Pilsen inzwischen über 20 Jahre besteht. Markus Bauer hat sich für uns mit dem Pilsener Oberhirten unterhalten.

Wappenspruch des neuen Bischofs von Regensburg

Wort der Hoffnung

Von Rudolf Voderholzer, designierter Bischof von Regensburg

Am 9. Januar 2013 verabschiedete sich der zum Bischof der Diözese Regensburg ernannte Prof. Dr. Rudolf Voderholzer von der Theologischen Fakultät Trier, wo er seit 2005 als ordentlicher Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte gewirkt hatte. Zu Beginn wurde in der Jesuitenkirche des Priesterseminars die hl. Messe gefeiert. In seiner Predigt nannte Voderholzer seinen künftigen Wappenspruch und deutete ihn auf dem Hintergrund des Tagesevangeliums. Nachfolgend ein leicht bearbeiteter Auszug aus der Ansprache. weiter...

Würdigung der wissenschaftlichen Arbeit von Prof. Voderholzer

Ausgewiesener Theologe und tiefgründiger Priester

Von Christoph Ohly

Bei der Verabschiedung von Prof. Dr. Rudolf Voderholzer an der Theologischen Fakultät Trier hielt Prof. Dr. Christoph Ohly einen Vortrag, der ein eindrückliches Bild des designierten Bischofs von Regensburg vermittelt. In sehr persönlicher und zugleich sachlich tiefgehender Form würdigte er das wissenschaftliche Wirken Voderholzers. Seine Ausführungen schloss er mit einem Segenswunsch – „in der Hoffnung, dass Dein wissenschaftliches Arbeiten nicht allein Vorbereitung auf den Dienst als Bischof gewesen ist, sondern Dir nun dafür Orientierung und Motivation bleiben wird“. Nachfolgend ein Auszug aus dem Vortrag von Prof. Ohly (geb. 1966), dem derzeitigen Dekan der Theologischen Fakultät Trier, an der er seit April 2010 als Ordinarius für Kirchenrecht tätig ist. weiter...

Leuchtturm christlicher Nächstenliebe:

Die hl. Elisabeth von Hessen-Darmstadt

Von Erich Maria Fink

Elisabeth von Hessen-Darmstadt (1864–1918) ist eine deutsche Prinzessin, die durch ihre Heirat mit Großfürst Sergej Alexandrowitsch Mitglied der kaiserlichen Familie der Romanows in Russland wurde. Dort ist sie als Großfürstin Jelisaweta Fjodorowna Romanowa bekannt. Aus Anlass des 21. Welttags der Kranken am 11. Februar 2013 stellt Pfarrer Erich Maria Fink diese außergewöhnliche Frau vor, die sich im Dienst an ihren Mitmenschen aufgeopfert hat. Für ihn ist sie ohne Zweifel ein leuchtendes Beispiel christlicher Heiligkeit. Im Sinn des seligen Johannes Pauls II. plädiert er dafür, das Wirken des Heiligen Geistes und damit verbunden die Möglichkeit wahrer Heiligkeit auch in anderen Konfessionen anzuerkennen. Jelisaweta Fjodorowna ist eine Heilige der Russisch-Orthodoxen Kirche, welche durch die Gründung eines karitativ geprägten Ordens in der Ostkirche ganz neues Terrain betreten und schließlich ihren Weg als Märtyrerin vollendet hat. weiter...

Gebete – als Worte aus einem „überfließenden Herzen“

Interview mit Peter Dyckhoff

Dyckhoffs Gebetbuch ist die Frucht jahrzehntelanger Beschäftigung mit den Quellen christlicher Spiritualität: von Basilius, Augustinus, Franziskus, Dominikus über die spanische Mystik von Teresa von Avila und Johannes vom Kreuz bis zu Thomas von Kempen. Alle Gebete sind 112 Stichworten zugeordnet, die unterschiedliche Anliegen und Lebenssituationen aufgreifen. Die alphabetische Anordnung dieser Stichworte macht den Gebrauch des Gebetbuchs sehr einfach.

Dr. Peter Dyckhoff, 1937 in Rheine geboren, studierte Psychologie und war viele Jahre als Geschäftsführer eines Industriebetriebs tätig. Mit 40 Jahren wagte er den Neuanfang und studierte Theologie. 1981 zum Priester geweiht, war er als Gemeinde-, Wallfahrts- und Krankenhausseelsorger tätig. Er ist anerkannter Experte für das christliche Ruhegebet und wurde 2006 über dieses Thema zum Doktor der Theologie promoviert (www.PeterDyckhoff.de). weiter...

Der Gewissenskonflikt Papst Pius‘ XII.:

Protest hätte das Blutbad verschlimmert

Von Kurt Weiß

In einem sechsten und abschließenden Beitrag über „Die Kirche und die Juden“ geht der Neuphilologe und Theologe Dr. Kurt Weiß auf die Situation der Juden in Polen, Frankreich, Holland und Belgien ein. Auch hier kann er konkrete Zahlen der Geretteten angeben. Gleichzeitig belegt seine Studie, dass eine öffentliche Verurteilung der Nazis das Blutbad verschlimmert hätte. Pius XII. war sich klar bewusst, dass ihm ein feierlicher Protest das Lob der zivilisierten Welt eintragen würde. Aus Liebe zu den Juden aber verzichtete er lieber auf seine persönliche Ehre. weiter...