November 2005

Priestersein im Geist Johannes Pauls II.

Von Weihbischof Andreas Laun, Salzburg

Anlässlich einer Priesterweihe in Heiligenkreuz hat Weihbischof Dr. Andreas Laun vor kurzem eine grundsätzliche Betrachtung über den priesterlichen Dienst angestellt. Ausgehend von Worten Papst Johannes Pauls II. gibt er wertvolle Anregungen und Ratschläge. Seine Gedanken können nicht nur Priester, sondern auch Gläubige aufbauen. Sie sind zugleich ein Zeugnis für die geglückte Verwirklichung einer geistlichen Berufung. weiter...


Breviergebet – warum und wie?

Von Lothar Roos

Anlässlich seines 70. Geburtstags hat Prof. em. Dr. Lothar Roos unter dem Titel „Was uns trägt“ wahrhaft aufbauende Beiträge zur priesterlichen Spiritualität herausgegeben. Gerade die darin enthaltene Betrachtung über das Breviergebet ist in ihrer Ausgewogenheit für jeden Geistlichen äußerst hilfreich. Roos geht dabei auf ein Dokument der Gottesdienstkongregation ein, das vor einigen Jahren als „Antwortschreiben auf die Frage bezüglich der obligatorischen Verrichtung des Stundengebetes“ veröffentlicht worden ist. Er greift die Anregungen dieses Schreibens auf und verbindet sie mit eigenen Erfahrungen als Priester und engagierter Theologe auf dem Gebiet der kirchlichen Soziallehre. weiter...


Charles de Foucauld und das verborgene Leben Jesu

Von Christof May

Johannes Paul II. wollte Charles de Foucauld am Pfingstsonntag dieses Jahres selig sprechen. Doch Papst Benedikt XVI. sagte die Feier ab, nicht weil er von der Heiligkeit dieses außergewöhnlichen Menschen nicht überzeugt wäre, sondern weil er die Leitung der Seligsprechungsfeiern künftig dem Präfekten der Selig- und Heiligsprechungskongregation, Kardinal José Saraiva Martins, überlässt. Als Papst behält er sich nur die Heiligsprechungszeremonien vor, wie es bis zum Pontifikat Pauls VI. üblich war. Kaplan Dr. Christof May gibt uns einen umfassenden Einblick in das spannende Leben von Charles de Foucauld. Sein Resultat: Christliche Hoffnung versandet nicht in der Wüste! Es ist eine tröstliche Geschichte für uns alle. Was zu Lebzeiten des Missionars wie eine einzige Kette von Enttäuschungen aussah, gelangt immer mehr zur Blüte. Hinter allem verbarg sich ein geheimnisvoller Plan Gottes. weiter...


Evangelische Kirche kündigt „Einheitsübersetzung“

Von Heinz Schütte

Prof. Dr. Heinz Schütte ist eine der herausragendsten Persönlichkeiten auf dem Gebiet der Ökumene im deutschen Sprachraum. Er hat sich unzählige Verdienste für den Dialog mit der Evangelischen Kirche erworben. Von der offiziellen Aufkündigung der gemeinsamen Überarbeitung der historischen „Einheitsübersetzung“ durch die Evangelische Kirche ist Schütte „schockiert“. Am 8. September 2005 hatte der Ratsvorsitzende der EKD erklärt, eine gemeinsame Bibelübersetzung gebe es künftig nicht mehr. Sowohl gegen diesen Schritt als auch gegen die vorgebrachte Begründung „protestiert“ Schütte und tritt nachdrücklich „für eine auch künftig gemeinsame Übersetzung der gemeinsamen Heiligen Schrift“ ein. Doch betrachtet er den derzeitigen Bruch auch als Chance: Die evangelische Seite müsse das Prinzip „Sola scriptura“ – „allein die Schrift“ grundsätzlich überdenken. Denn der ökumenische Dialog bleibe solange blockiert, als die protestantische Seite nicht ehrlich eingestehe, dass es ohne eine Entscheidung der Kirche – also ohne Tradition – den neutestamentlichen Kanon gar nicht gäbe. weiter...


Vernichtung der Armenier – eine Christenverfolgung?

Von Hyazinth Simon (†)

Am 7. Oktober 2001 hat Papst Johannes Paul II. den armenisch-katholischen Erzbischof Ignace Maloyan selig gesprochen. Er war ein Opfer des Genozids am armenischen Volk durch das jakobinische, jungtürkische „Komitee für Einheit und Fortschritt“ im Schatten des Ersten Weltkriegs. Diesem Massaker fielen 1915 zwei Millionen Christen zum Opfer. Kann die Vernichtung der Armenier als Christenverfolgung betrachtet werden? Johannes Paul II. hat Erzbischof Maloyan zum Märtyrer erklärt und damit ein Zeichen gesetzt. Denn die Christen der östlichen Türkei waren vor die Entscheidung gestellt: „Wählt den Islam oder den Tod!“ Bis auf wenige Ausnahmen zogen es die Armenier und mit ihnen die Aramäer der west- und ostsyrischen Kirchen vor, für Christus zu sterben. Ein Augenzeuge war der Dominikanerpater Hyazinth Simon, der sich damals in Mardin, der Bischofsstadt des sel. Maloyan, aufhielt. Sein Zeugnis aus dem Jahr 1916, dem ein gewisses Pathos eigen ist, leistete einen wesentlichen Beitrag zur Seligsprechung. Nachfolgend ein bearbeiteter Auszug aus dem umfangreichen Bericht. weiter...