Mai 2015

Verteidiger der christlichen Bilderverehrung

Johannes von Damaskus

Von Peter Dyckhoff

Dr. Peter Dyckhoff (geb. 1937), der vor allem durch seine Studien und Publikationen über das sog. „Ruhegebet“ bekannt geworden ist, hat ein neues Buch herausgegeben. Es verbindet seine Lebensgeschichte mit marianischer Spiritualität und theologischen Impulsen. Alles dreht sich um eine Marienikone, die Dyckhoff bereits im Jahr 1979 während eines Studiensemesters in Jerusalem erworben hatte. Beim Kauf machte ihn damals der Ikonenhändler darauf aufmerksam, dass sich kurze Zeit vor ihm der Kunde Henri Nouwen ebenfalls für das Motiv der „Gottesmutter mit den drei Händen“ entschieden hätte. Dyckhoff trat daraufhin mit Nouwen (1932-1996) in Briefkontakt und tauschte sich mit ihm über die Bedeutung der Ikone aus. Sowohl persönliche Briefe aus dem Jahr 1980 als auch Betrachtungen dieses weltberühmten geistlichen Schriftstellers werden von Dyckhoff wiedergegeben.

Geschichtlicher Hintergrund der Ikonen-Darstellung ist eine Wunderheilung, die der Kirchenlehrer Johannes von Damaskus (650-754) erlebt haben soll. Dyckhoff beschreibt nachfolgend den Lebensweg des Gelehrten, welcher auch den Ausgangspunkt für die theologische Deutung der Ikone bildet. weiter...


Deutung der Ikone

Von Henri Nouwen

Es ist ergreifend, wie die beiden geistlichen Schriftsteller Henri Nouwen und Peter Dyckhoff über die Ikone der „Gottesmutter mit drei Händen“ zueinander gefunden haben. Zeichenhaft ist sowohl der Ort Jerusalem, an dem sie unabhängig voneinander jeweils eine Kopie dieser Ikone erworben haben, als auch die Art, in der sie sich auf die Suche gemacht hatten. Sie ließen die Ikonengalerie längere Zeit auf sich wirken und fühlten sich innerlich von der Ausstrahlung eben dieser Darstellung angezogen, noch bevor sie die Besonderheit der drei Hände bemerkt hatten. Gleichzeitig spürten sie ihre geistliche Verwandtschaft bereits zu einer Zeit, als Dyckhoff noch auf dem Weg zum Priestertum war und Nouwen gerade mit seiner schriftstellerischen Tätigkeit begonnen hatte. Die nachfolgende Betrachtung atmet den Geist, der auch seine über 40 Bücher durchzieht. weiter...


Die drei Hände der Gottesmutter

Von Peter Dyckhoff

Deutlich unterscheiden sich die beiden Ikonen von Nouwen und Dyckhoff. So setzen sie in ihrer Deutung auch unterschiedliche Akzente. Dyckhoff widmet der spirituellen und theologischen Interpretation der Ikone den dritten Teil seines Buchs. Er beginnt mit einer trinitarischen Betrachtung und führt auf diesem Hintergrund vier heilsgeschichtliche Aspekte aus: „das Geheimnis des Kreuzes“, „das göttliche Kind“, „die kosmische Dimension“ und „die göttliche Mutter“. Daran schließen sich Überlegungen zur existenziellen Bedeutung einer solchen Sicht der Beziehung zwischen Maria und ihrem göttlichen Sohn an: „Wir werden, was wir schauen“ und „Der Frucht bringende Weinstock“. Nachfolgend die kurze Zusammenfassung, in welche das wertvolle Buch einmündet. weiter…



Benedikt XVI. über Johannes von Damaskus

Es geht nicht nur um Bilderverehrung

Von Benedikt XVI.

Die Betrachtung der Ikone Mariens mit den drei Händen wird auf eindrucksvolle Weise durch eine Katechese Papst Benedikts XVI. über den Kirchenvater Johannes von Damaskus weitergeführt. 1890, also vor 125 Jahren, hatte ihn Papst Leo XIII. zum Kirchenlehrer ernannt. Benedikt XVI. stellte bei der Generalaudienz am 6. Mai 2009 die bleibende Bedeutung seiner theologischen Aussagen heraus. weiter...



Europa und Russland gehören zusammen

Zuflucht zur Königin des Friedens

Von Erich Maria Fink

Nicht aus politischen Überlegungen, sondern aus christlicher Verantwortung heraus ruft Pfarrer Erich Maria Fink dazu auf, Russland nicht als Gefahr zu betrachten und in die Isolierung zu drängen, sondern zu einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zurückzukehren. Als Beitrag schlägt er einen Brückenschlag zur Russisch-Orthodoxen Kirche im Zeichen der Gottesmutter vor. weiter...



Das „Jawort“ Marias als höchstes Vorbild für christliches Leben

Die Fruchtbarkeit des Loslassens

Von Anton Štrukelj 

Prof. Dr. Anton Štrukelj greift eine Ansprache auf, in der Papst Franziskus die Haltung Marias als Vorbild und Wegweisung für alle Christen aufgezeigt hat. Ausgehend von diesem Impuls entfaltet er die Rolle Marias in der Kirche, wie sie in den Werken des Theologen Hans Urs von Balthasar zu finden ist. Dabei kommt er zu überraschenden Ergebnissen und stellt als Schlüssel die vollkommene Verfügbarkeit Marias Gott gegenüber heraus. weiter...



Die vier Marianischen Dogmen (2)

Maria Immerjungfrau

Von Anna Roth

In der Artikelreihe über die vier Marianischen Dogmen der katholischen Kirche (vgl. Nr. 1/2015) stellt Anna Roth in einem zweiten Beitrag die Lehre von der „immerwährenden Jungfräulichkeit“ Marias vor. Darin ist nicht nur die Empfängnis Jesu durch den Heiligen Geist ausgedrückt, sondern auch das Wunder, dass Jesus bei der Geburt in ähnlicher Weise zur Welt kam, wie er nach seiner Auferstehung durch verschlossene Türen in die Mitte der Apostel trat. Für Anna Roth stehen bei der Deutung des Dogmas der Beweis für die Gottheit Christi und der Hinweis auf die Erlösung als Neuschöpfung im Vordergrund. weiter...



Das Zeichen Gottes unter den Menschen

Die gekreuzigte Kirche

Von P. Notker Hiegl OSB

Oft werde er auf die „Verfehlungen“ der Kirche angesprochen, so Benediktinerpater Notker Hiegl, doch wie arm seien die Leute, welche alle Vergehen der letzten 2000 Jahre wie am Schnürchen aufzählen könnten, die „göttliche Seite“ der Kirche aber ganz übersähen. Er liebe die Kirche trotz ihrer zahlreichen menschlichen Fehlleistungen; denn sie sei der durch die Geschichte hindurch weiterlebende Christus selbst, er das Haupt, wir die Glieder. Wie er verhöhnt und gekreuzigt worden sei, so müsse auch die Kirche den Weg der Ablehnung und Verfolgung durchleiden. Doch mit ihm sei sie auch zur Teilnahme an der Herrlichkeit des Vaters berufen. weiter...



Österreich bereitet Antidiskriminierungsgesetz vor

Schweigen wäre Sünde

Von Weihbischof Andreas Laun

Nun wird auch in Österreich ein Antidiskriminierungsgesetz vorbereitet. Der entsprechende Gesetzesentwurf heißt „Levelling Up“ und möchte zunächst alle geschäftlichen Beziehungen regeln. Doch Weihbischof Dr. Andreas Laun sieht einen Gesinnungsterror heraufziehen und warnt eindringlich vor den Folgen einer solchen Entwicklung. Die jüdisch-christliche Botschaft stehe für Freiheit und werde mit dieser neuen Diktatur unvermeidlich mehr und mehr in Konflikt geraten. Schon jetzt müssten wir alle nachdrücklich unsere Meinungs- und Redefreiheit einfordern, um letztendlich den Rechtsstaat zu retten. weiter...



Zur Heiligsprechung am 17. Mai 2015

Stellvertretung und Sühne bei Mirjam von Abellin

Von Erich Maria Fink

Papst Johannes Paul II. hat Mirjam von Abellin am 13. November 1983 seliggesprochen. Nun findet am 17. Mai 2015 die Heiligsprechung durch Papst Franziskus statt. Diese höchste Anerkennung durch die Kirche aber ist keineswegs selbstverständlich. Vorausgegangen war ein hartes Ringen, in das schließlich Johannes Paul II. persönlich eingegriffen hatte. weiter...



Hauptanliegen des Konzils: die allgemeine Berufung zur Heiligkeit

Ohne Umkehr ist Christsein eine Illusion

Von Ralph Weimann

Papst Franziskus hat überraschend ein Heiliges Jahr ausgerufen, das unter dem Zeichen der Barmherzigkeit stehen soll. Doch mit Barmherzigkeit verbinden die Menschen sehr unterschiedliche Erwartungen und Vorstellungen. Dem Papst geht es vor allem um ein versöhntes Leben mit Gott, wozu die Beichte das privilegierte Mittel darstellt. Prof. Dr. Dr. Ralph Weimann sieht einen Schlüssel zum Verständnis der Barmherzigkeit in der vom Papst geförderten Beichtpraxis, die auch für das Leben der Priester und kirchlichen Mitarbeiter von Relevanz ist. Weitergabe des Glaubens setzt voraus, dass man selber davon überzeugt ist und ihn lebt. weiter...



Offener Brief an den Ethikrat

Keine ergebnisoffene Aufklärung zur Organspende

Von Anton Graf von Wengersky

Im Februar dieses Jahres veröffentlichte der Deutsche Ethikrat eine 189 Seiten umfassende Stellungnahme zum Thema „Hirntod und Entscheidung zur Organspende“. Anton Graf von Wengersky (vgl. seine Serie zum Tod des Menschen in Kirche heute 11/2011 bis 4/2012) richtete als Antwort auf die Publikation einen offenen Brief an den Ethikrat. Einerseits begrüßt er nachdrücklich die klare Aussage einer Minderheit des Ethikrates, dass der „hirntote“ Patient ein lebender Mensch ist, dessen Sterbevorgang erst durch die Organentnahme beendet wird. Andererseits kritisiert er, dass das Dokument im Ergebnis einseitig „pro Organspende“ ausfällt und damit sein Ziel verfehlt, die breite Bevölkerung ergebnisoffen über das Thema Organspende aufzuklären. Der Brief ist an Frau Prof. Dr. Christiane Woopen gerichtet, da die Stellungnahme unter ihrem Vorsitz erarbeitet worden ist. weiter...