Mai 2016

Liebe Leser

Von Erich Maria Fink und Thomas Maria Rimmel

Der Monat Mai lädt uns ein, vertrauensvoll auf Maria zu schauen, ihr Vorbild nachzuahmen und uns von ihr an der Hand nehmen zu lassen. Die bayerischen Bischöfe sind dieser Einladung auf eindrucksvolle Weise gefolgt, als sie vor sechs Jahren einen Pilgerweg durch alle sieben bayerischen Diözesen begonnen haben. Auf der vorletzten Station dieses marianischen Reigens werden am 7. Mai dieses Jahres alle bayerischen Bischöfe nach Eichstätt kommen und im Rahmen einer Sternwallfahrt mit Tausenden von Pilgern die Weihe der Diözese Eichstätt an die Gottesmutter erneuern. Als Thema hat das Bistum das allgemeine Motto „Mit Maria auf dem Weg“ mit der „Wegweisung“ verbunden: „Offen für Gottes Wort“. Wir freuen uns sehr, dass uns der zuständige Diözesanbischof, Dr. Gregor Maria Hanke, zu diesem Ereignis ein aufschlussreiches Interview gegeben hat, mit dem wir die Einladung zur Teilnahme an der Wallfahrt zur „Dreimal Wunderbaren Mutter“ bekräftigen dürfen.

Der siebenjährige Pilgerweg führt im kommenden Jahr nach München, wo am 13. Mai 2017 das 100jährige Jubiläum der Einführung des Festes der Schutzfrau Bayerns, der „Patrona Bavariae“, gefeiert wird. Es ist eine Fügung Gottes, dass dieser Samstag genau mit dem hundertsten Jahrestag der ersten Erscheinung der Gottesmutter Ma­ria in Fatima zusammenfällt. Es werden bereits erste Vorbereitungen getroffen, diese beiden Jubiläen miteinander in Verbindung zu bringen und aufeinander abzustimmen. Denn beide Jubiläen sind auf dem Hintergrund der Kriegsnot zu sehen und verkünden Maria als Zeichen der Hoffnung für die Völker, als Königin des Friedens, die uns in ihrer mütterlichen Liebe zu Hilfe kommt und uns ihren Schutz anbietet. So legen wir schon jetzt in dieses Jubiläum die große Bitte um den Frieden im Blick auf die Probleme und Herausforderungen hinein, die uns heute bedrängen.

Auf diesem Hintergrund werfen wir einen Blick auf die marianische Verkündigung unseres Papstes. Schon in seinem Apostolischen Schreiben „Evangelii gaudium“ betont er, dass wir auf Maria und ihren Beistand nicht verzichten können. Bischof Dr. Stefan Oster SDB hat nun ein Buch herausgebracht, das demselben Anliegen gewidmet ist, nämlich den marianischen Aspekt des derzeitigen Pontifikats herauszustellen. Es trägt den Titel „Papst Franziskus. Maria – Gedanken über die Mutter Gottes“. Es ist Text- und Bildband mit vielen Zitaten des Papstes. Im Vorwort von Bischof Oster heißt es unter anderem über die marianische Spiritualität des Papstes: „Ebenso wenig wie man Jesus und Maria trennen könne, könne man Jesus und die Kirche voneinander trennen – eben weil Maria Kirche ist, weil sie ihr schlagendes, geschaffenes Herz ist, in dem Gott wohnt. Sie ist ‚voll der Gnade‘ (Lk 1,28) – so wie die Kirche in sich das Geheimnis des Herrn und seiner Gnadenfülle trägt und verschenkt“ (S. 10).

Gerade im Geist einer authentischen Marienverehrung ruft uns Papst Franziskus dazu auf, in allen brennenden Fragen zwei Dinge miteinander zu verbinden: die sachliche Auseinandersetzung mit der jeweils notwenigen Differenzierung und den barmherzigen Blick für jeden Einzelnen in seiner persönlichen Lebenssituation. Dies ist das Anliegen von „Amoris laetitia“, aber auch unsere Aufgabe in der Flüchtlingskrise oder in der Auseinandersetzung mit dem Islam. Dann wird unser missionarischen Bemühen fruchtbar werden.

Liebe Leser, auch wir wollen uns dieser Aufgabe stellen, mit Vertrauen auf die barmherzige Liebe Gottes, aber auch mit Mut, um ehrlich für die Wahrheit einzustehen. Wir danken Ihnen von Herzen für Ihre treue Unterstützung, mit der Sie unser Apostolat möglich machen. Möge Gott Ihnen alles reichlich vergelten und Ihnen einen gesegneten Marianmonat Mai schenken! Auf die Fürsprache Mariens erbitten wir uns allen ein neues Pfingsten.

 

Bischof Hanke zur Marienwallfahrt am 7. Mai 2016 nach Eichstätt

„Mit Maria auf dem Weg – offen für Gottes Wort“

Interview mit Bischof Gregor Maria Hanke, Eichstätt

Am 14. Mai 1917 wurde zum ersten Mal in allen bayerischen Diözesen das Fest der „Patrona Bavariae“ begangen. Nun steht das hundertjährige Jubiläum der Erhebung der Gottesmutter Maria zur Schutzpatronin Bayerns im Jahr 2017 bevor. Es ist durchaus überraschend, welche große Bedeutung die bayerischen Bischöfe diesem Ereignis beimessen. Seit 2011 bereiten sie sich unter dem Motto „Mit Maria auf dem Weg“ zusammen mit ihren Diözesen auf die Erneuerung der Weihe ganz Bayerns an die Gottesmutter vor. Dazu wird jedes Jahr jeweils in einem anderen Bistum eine gemeinsame Marienwallfahrt aller bayerischen Diözesen durchgeführt. Heuer findet sie am Samstag, den 7. Mai im Bistum Eichstätt statt. Sie führt als Sternwallfahrt zum Residenzplatz in Eichstätt. weiter...


Papst Franziskus über „Maria, die Mutter der Evangelisierung“

Reinstes Urbild der Kirche

Von Erich Maria Fink

In seinem Apostolischen Schreiben „Evangelii gaudium“ vom 24. November 2013 stellte Papst Franziskus das Programm seines Pontifikats vor. Es war nicht mehr mit vier Händen geschrieben, wie die Enzyklika „Lumen fidei“ – „Licht des Glaubens“, die auf einen Entwurf seines Vorgängers Benedikt zurückging. Das Schreiben „über die Verkündigung des Evangeliums in der Welt von heute“ atmet durch und durch den Geist von Papst Franziskus. Ein bemerkenswertes Detail dieses Dokuments stellt das abschließende Kapitel über „Maria, die Mutter der Evangelisierung“ dar. Darin entfaltet er die Grundzüge seiner Mariologie, die sich wie ein roter Faden durch seine ganze päpstliche Verkündigung hindurch zieht. Pfarrer Erich Maria Fink versucht, einige Aspekte des Bildes, das Papst Franziskus von „Maria, der Mutter der Evangelisierung“ zeichnet, zu erschließen. weiter...


Die Wahrheit wird den Sieg erringen

Von Christa Meves

Seit dem Beginn des Ansturms auf „das gelobte Land“ im Zentrum Europas hat sich hierzulande die Stimmung in der hiesigen Bevölkerung in staunende Wirrnis und lärmende Ratlosigkeit verwandelt. weiter...


Keine Kasuistik, sondern eine „Pastoral des Bandes“

„Amoris laetitia“ – Pädagogik der Liebe

Von Stephan Kampowski, Rom

Am 19. März 2016, dem Fest des hl. Josef, hat Papst Franziskus das mit Spannung erwartete nachsynodale Schreiben über Ehe und Familie unterzeichnet. Nun liegt das Dokument mit dem Namen „Amoris laetitia“ – „Die Freude der Liebe“ auch in deutscher Übersetzung vor. Was sagt der Papst über die bisherige Lehre der Kirche hinaus Neues? Wie hat er die Ergebnisse der beiden Bischofssynoden zusammengefasst? Welche Richtlinien gibt er den Seelsorgern für ihr künftiges pastorales Wirken an die Hand? Was bedeutet das Schreiben speziell für den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen? Auf diese Fragen gibt Dr. Stephan Kampowski in seinem originellen Kommentar eine erste Antwort. Er ist Professor für philosophische Anthropologie am Päpstlichen Institut „Johannes Paul II.“ in Rom. weiter...


Bewegender Dank an Papst Benedikt XVI. aus der armenisch-katholischen Kirche

Demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn

Von Petros Jesajan

Petros Jesajan ist Priester der armenisch-katholischen Kirche und seit einem Jahr für die armenischen Katholiken in Zentralrussland zuständig. Seinen Sitz hat er in Moskau. Er stammt aus einer armenischen Familie, die ursprünglich in Baku, der Hauptstadt Aserbeidschans, gelebt hat. Dort wurde er 1979 geboren. Doch floh die Familie im Zusammenhang mit dem Krieg zwischen Aserbaidschan und Armenien um Berg-Karabach 1988 nach Weißrussland, wo er 1991 getauft wurde. Er entdeckte seine Berufung zum Priestertum und bereitete sich im Seminar von Lublin in Polen auf die Weihe vor, die er am 22. Mai 2005 in Armenien empfing. Die Papstwahl am 19. April 2005 erlebte er als Diakon in Lublin. Das Pontifikat Benedikts XVI. betrachtet er als gewaltiges Geschenk an die Kirche. In der armenisch-katholischen Kirche sei Papst Benedikt hoch verehrt und geliebt. Er gelte als Kirchenlehrer und als Anwalt einer Liturgie, welche die Schönheit der christlichen Offenbarung widerspiegle. weiter...


Umdenken in der Abtreibungspolitik

Mut der polnischen Regierung

Von Weihbischof Andreas Laun

Für Weihbischof Dr. Andreas Laun kommt es einem „Wunder“ gleich, dass die Regierung eines EU-Staates die Abtreibung wieder verbieten möchte. Doch sieht er schon jetzt einen Sturm der Entrüstung gegen die polnische Regierung losbrechen. weiter...


Kritik der radikal dekonstruktivistischen Gender-Theorie

Die wunderbare Sprache des Leibes

Von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz

Am 25. und 26. November 2015 fand in Berlin ein Symposium zum Thema „Hoffnung und Auftrag. Die Reden von Benedikt XVI. zur Politik“ statt. Dr. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, emeritierte Professorin für Religionsphilosophie, knüpfte in ihrem Vortrag an die historische Rede des Papstes vor dem Deutschen Bundestag am 22. September 2011 an. Ausgehend von seinem berühmt gewordenen Wort über die „Ökologie des Menschen“ beleuchtet sie die drängenden Fragen, welche durch die Gender-Theorie aufgeworfen werden, und beantwortet sie im Licht des christlichen Menschenbildes. Nachfolgend eine gekürzte Fassung ihres Vortrags. weiter...


Die Bedeutung des Ablasses im Jahr der Barmherzigkeit

Heilung von den Folgen der Sünden

Von Leo Tanner

„Ablass“ ist ein heikles Thema, vor allem auf dem Hintergrund der Reformationsgeschichte. Dennoch scheint die katholische Kirche unbeirrt an der grundsätzlichen Bedeutung des Ablasses festzuhalten. Schon im Jubeljahr 2000 wurde dem damaligen Papst Johannes Paul II. der Vorwurf gemacht, er würde das Thema Ablass zu groß herausstellen und das heutige religiöse Empfinden unnötig provozieren. Nun betont auch Papst Franziskus mit allem Nachdruck, dass man im Heiligen Jahr der Barmherzigkeit einen vollkommenen Ablass gewinnen kann, besonders durch den Besuch einer Kirche, in der eine sog. „Pforte der Barmherzigkeit“ eröffnet worden ist. „Wie kann ein Ablass uns und anderen dienen?“ Dieser Frage geht der Schweizer Pfarrer Leo Tanner (geb. 1953) am Ende seines Büchleins „Gottes Umarmung annehmen – Eine Besinnungshilfe zur Beichte“ nach. weiter...


Neue Dokumentation von „Kirche in Not“ erschienen

Gewalt und Terror gegen Christen nehmen zu

Interview mit Berthold Pelster

In einem Ausmaß wie selten zuvor werden Christen gegenwärtig Opfer von Terror und Gewalt. Vor allem islamistische Bewegungen sind die Hauptursache für eine zunehmende Christenverfolgung. Das weltweite katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ hat jetzt zum vierten Mal die Dokumentation „Christen in großer Bedrängnis“veröffentlicht. Im Interview erläutert der Autor Berthold Pelster die wichtigsten Ergebnisse. Der 54-Jährige ist Referent für Öffentlichkeitsarbeit im deutschen Büro von „Kirche in Not“ und beschäftigt sich insbesondere mit dem Thema Religionsfreiheit. weiter...


Gründerin des katholischen Fernsehsenders EWTN mit 92 Jahren verstorben

Eine Nonne schrieb Fernsehgeschichte

Von Martin Rothweiler

Mutter Mary Angelica PCPA war nicht nur eine Gott geweihte Ordensfrau, sondern hatte sich darüber hinaus vollkommen in den Dienst der göttlichen Vorsehung gestellt. Auf eindrucksvolle Weise nahm Gott ihre Hingabe und Einsatzbereitschaft an und machte sie zu einem einzigartigen Werkzeug der Neuevangelisierung. Im Vertrauen auf Gott durfte sie eines der größten katholischen Mediennetzwerke aufbauen und Millionen von Menschen geistliche Nahrung und Ermutigung auf dem Weg des christlichen Glaubens schenken. Dass sie nun an einem Ostersonntag gestorben ist, dürfen wir als besonders schönes Zeichen verstehen, durch das Gott ihrem Lebenswerk das Siegel des auferstandenen Herrn der Geschichte aufgedrückt hat. Martin Rothweiler, der Geschäftsführer und Programmverantwortliche für EWTN.TV in Deutschland, stellt uns in einem kurzen Rückblick das Leben dieser so tief in der Tradition der Kirche verwurzelten und zugleich so weitsichtig-modernen Frau vor. weiter...


Unter dem Zeichen christlich-marianischer Einheit

Zeugnis für Europa

Von Erich Maria Fink

Vor kurzem haben wir ein Buch mit dem Titel „Europa unter dem Schutz Mariens“ herausgebracht. Es ist eine Zusammenstellung von 53 Artikeln, die Pater Notker Hiegl OSB zwischen 2008 und 2015 in „Kirche heute“ veröffentlicht hat. Auf seinen Wunsch hin haben wir bewusst darauf verzichtet, die Beiträge thematisch zu ordnen. So sind sie schlicht in der Abfolge ihres Erscheinens aneinandergereiht. Wie in einem spannenden Lesebuch lässt uns der Benediktinerpater miterleben, womit er sich im Lauf dieser Jahre nach und nach beschäftigt hat. Hilfreich ist dabei seine verständliche und volksnahe Sprache. Mit innerer Leichtigkeit kann man seinen Gedanken folgen. Das Buch weist eindrucksvoll auf, welche große Bereicherung das Engagement von P. Hiegl für unsere Zeitschrift bedeutet. weiter...