April 2018

Liebe Leser

Von Erich Maria Fink und Thomas Maria Rimmel

„Weisse Rose“ nannte sich eine der bekanntesten Widerstandsbewegungen gegen das totalitäre Regime Adolf Hitlers. Vor 75 Jahren wurden die ersten drei Mitglieder der Gruppe hingerichtet. Zahlreiche Veranstaltungen widmeten dem Tod der Drahtzieher Hans und Sophie Scholl am 22. Februar 1943 ein ehrendes Gedenken. In den Medien wurde vor allem deren Kampf für die Freiheit hervorgehoben. „Freiheit“ stand auf ihren Flugblättern und Hans soll unmittelbar vor seiner Enthauptung ausgerufen haben: „Es lebe die Freiheit!“, während Sophie das Wort „Freiheit“ auf der Rückseite ihrer Anklageschrift hinterließ. weiter...

 

Christoph Probst – Vollendung eines jungen Lebens

Ein österlicher Sieg

Von Barbara Probst-Polášek

Frau Prof. Barbara Probst-Polášek (geb.1939), eine weltbekannte Konzert-Gitarristin, war in erster Ehe mit dem Violoncellisten Jan Polášek, in zweiter Ehe – nach ihrer Taufe auch kirchlich – mit Michael Probst (1940-2010) verheiratet. Es handelt sich dabei um einen Sohn von Christoph Probst (1919-1943), dem bekannten Mitglied der Widerstandsbewegung „Weisse Rose“. Frau Probst-Polášek hat sich intensiv mit der Geschichte ihres Schwiegervaters auseinandergesetzt. Sie ist fest davon überzeugt, dass sein Leben nur im Licht des Glaubens richtig verstanden werden kann. Eine solche Deutung wünscht sie sich im Übrigen auch für die gesamte Gruppe der „Weissen Rose“ und deren Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Gleichzeitig würde sie ein Seligsprechungsverfahren begrüßen, das von vornherein alle Mitglieder der „Weissen Rose“ in den Blick nähme. Gerade in ökumenischer Hinsicht hätte ihrer Meinung nach ein derartiges Vorgehen besondere Bedeutung. weiter...


Eindrucksvolles Glaubenszeugnis

Von Christoph Probst

Am 18. Dezember 1942 hat Christoph Probst einen Brief an seinen Halbbruder Dieter Sasse geschrieben, der eine einfühlsame Betrachtung zum Weihnachtsfest enthält. Nachfolgend der Wortlaut des Schreibens, das ein wunderbares Glaubenszeugnis darstellt – zwei Monate vor seiner Hinrichtung, als er von seinem Tod noch nichts ahnen konnte. weiter...


Das „siebte Flugblatt“

Von Christoph Probst

Die in einem Geheimarchiv der DDR entdeckten Verhörprotokolle der Gestapo brachten auch den Textentwurf für ein siebtes Flugblatt der Weissen Rose zu Tage. Erst 1990 wurde er publiziert. Hans Scholl trug den von Christoph Probst handgeschriebenen Entwurf bei sich, als er am 18. Februar 1943 verhaftet wurde. Es war ihm nicht mehr gelungen, das bereits in Schnitzel zerrissene Blatt zu verzehren. So konnte die Gestapo Christoph Probst anhand von Schriftproben als Verfasser überführen. Nachfolgend die Wiedergabe des Textes im Verhörprotokoll, auf deren Grundlage Christoph Probst zum Tod verurteilt und hingerichtet wurde. weiter...


Weggefährten berichten

Erinnerungen an Christoph Probst

Zusammengestellt von Peter Schubert (†)

In dem bemerkenswerten Buch „…damit Deutschland weiterlebt. Christoph Probst 1919-1943“, das vom Christoph-Probst-Gymnasium Gilching herausgebracht worden ist, findet sich eine äußerst aufschlussreiche Zusammenstellung von Erinnerungen an Christoph Probst. Nahestehende Menschen, unmittelbare Weggefährten haben im Jahr 2000 die nachfolgenden Zeugnisse abgelegt. Ein Auszug (vgl. S. 143-148). weiter...


Clara Fey – eine neue Selige für uns heute

„Die Kinder zu Jesus führen“

Von Sr. Ingrid Mohr P.I.J.

Über 100 Jahre hat sich das Bemühen um die Seligsprechung von Clara Fey (1815-1894) hingezogen. Am 5. Mai 2018 ist es nun so weit. Angelo Kardinal Amato, der Präfekt der Heiligsprechungskongregation, wird sie im Aachener Dom zur Ehre der Altäre erheben. Die in Aachen geborene Clara Fey, die die Kongregation der „Schwestern vom armen Kinde Jesus“ gegründet hat, ist eine Perle spiritueller Schönheit und Menschlichkeit. Dass sie gerade unserer Zeit als Leitstern geschenkt wird, dürfte kein Zufall sein. Ihre ganze Schaffenskraft schöpfte sie aus einer lebendigen Beziehung zu Jesus Christus, immer auf die Gegenwart des dreifaltigen Gottes vertrauend. Sr. Ingrid Mohr ist Mitglied ihrer Kongregation. weiter...


200 Jahre in unserer Mitte

Heiliger Bruder Konrad

Br. Georg Greimel OFM Cap

Vor 200 Jahren, am 22. Dezember 1818, wurde der hl. Bruder Konrad von Parzham geboren. Es handelt sich um das niederbayerische Parzham bei Bad Griesbach im Rottal nahe Passau. Aus diesem Anlass wird im Bistum Passau, besonders aber in Altötting ein Jubiläumsjahr mit zahlreichen Veranstaltungen und Ausstellungen begangen. Denn durch sein Wirken an der Pforte seines Klosters in Altötting hat der hl. Konrad dem altehrwürdigen Marienwallfahrtsort eine zusätzliche, unverwechselbare Prägung verliehen. Zu seinem Fest am 21. April (gest. am 21.4.1894) findet der Höhepunkt der Jubiläumsfeiern mit Bischof Dr. Stefan Oster statt. Br. Georg Greimel OFM Cap (geb. 1958) ist Seelsorger für die Marianische Männerkongregation im Bezirk Altötting. weiter...


„Einer muss ja die Wahrheit sagen!“

Pater Richard Henkes

Von Angela Marlier

P. Richard Henkes SAC ist ein großes Vorbild, nicht nur aufgrund seines leidenschaftlichen Engagements für die sterbenskranken Mithäftlinge im KZ, sondern auch wegen seines Mutes, die Stimme gegen das Unrechtsregime der Nazis zu erheben. Anlässlich seines Todestags haben die pallottinischen Gemeinschaften in Vallendar und Limburg mit Gedenkfeiern an sein Leben und Wirken erinnert. weiter...


P. Franz Reinisch hat den sicheren Tod in Kauf genommen

GEFÄHRLICH – Musical über einen Aufrechten

Von Angela Marlier

Wilfried Röhrig (geb. 1955) ist von Beruf Religionslehrer. Daneben schreibt er Gedichte und Meditationen, textet und komponiert Lieder und Singspiele. Mit seiner Familie ist er in der Schönstatt-Familienbewegung und hat nun ein modernes Musical über den Pallottinerpater Franz Reinisch geschaffen. Das Stück trägt den Titel: „GEFÄHRLICH Franz Reinisch – Musical über einen Aufrechten“.  Denn Pater Reinisch hatte aus Gewissensgründen den Fahneneid auf Hitler verweigert und war deshalb wegen Wehrkraftzersetzung zum Tode verurteilt und am 21. August 1942 in Brandenburg-Görden enthauptet worden. weiter...


Zur Kritik an Papst Franziskus

Er hat ein Feuer in seinem Herzen

Von Richard Kocher

In seiner Predigt am 18. Januar 2018 nahm Pfr. Dr. Richard Kocher, Programmdirektor von Radio Horeb, zur Art und Weise Stellung, wie Papst Franzskus den Petrusdienst ausübt. Der Gottesdienst, der aus der Kirche St. Anton in Balderschwang über Radio und Fernsehen übertragen wurde, fand eine starke Resonanz. Zunächst ging Kocher auf die zunehmende Kritik an Papst Franziskus ein, erörterte dann den für uns ungewohnten Stil des Papstes anhand seiner Herangehensweise an die Vaterunser-Bitte „Führe uns nicht in Versuchung“ und legte schließlich ein leidenschaftliches Plädoyer für ihn ab. Das Bekenntnis Kochers zum derzeitigen Pontifikat ist keine blinde Papsttreue, sondern ein wertvoller Dienst an der Einheit der Kirche. Dabei tritt er für ein ehrliches Bemühen ein, wirklich zu verstehen, was den Papst bewegt und wie er die Kirche im Geist des Evangeliums erneuern will. Im Vordergrund steht die Barmherzigkeit Gottes, aber auch unsere Mitwirkung an der Vermittlung der unverdienten Erlösungsgnade. weiter...


Quellgrund christlicher Humanität

Das Beispiel der Fußwaschung

Von Erzbischof em. Karl Braun

Humanität ohne Gott ist eine Tragödie. So hat es Henry de Lubac zum Ausdruck gebracht. Denn ein Gutmenschentum, das sich vom Schöpfer losgesagt hat, entwickelt sich früher oder später zu einer Manipulation des Menschen und damit zu seinem versteckten Feind. Dr. Karl Braun, Erzbischof em. von Bamberg, verweist auf das Beispiel, das uns Jesus mit seiner Fußwaschung gegeben hat. Im Licht der Eucharistie und der Hingabe des Gottessohnes am Kreuz entfaltet er den Quellgrund christlichen Dienens und einer in Gott verankerten Humanität. weiter...


Fatima und die junge Bundesrepubik (Teil 5)

Die Marienweihe Deutschlands im Kalten Krieg

Von Dorothea und Wolfgang Koch

Die atomare Bedrohung Deutschlands während des Kalten Krieges war eine Realität. Angriffspläne der Sowjetunion hatten entsprechende Abwehrstrategien der NATO herausgefordert. Auf diesem Hintergrund richtet das Ehepaar Koch in seinem fünften Beitrag der Artikelserie über den Aufstieg der Bunderepublik nach dem Zweiten Weltkrieg seinen Blick auf die Marienweihe Deutschlands im Jahr 1954. Gleichzeitig hebt es das Engagement Konrad Adenauers hervor, der in seiner Grußbotschaft das Ereignis in den großen Rahmen seines christlichen Sendungsbewusstseins hineingestellt hat. Wenn er von der Entschlossenheit sprach, „das gemeinsame Erbe der europäischen Völker zu verteidigen, die Freiheit zu sichern und die christliche Idee überall zur Geltung zu bringen“, so waren dies nicht nur fromme Floskeln des Bundeskanzlers zu einem Fest der katholischen Kirche oder die von einem Sachbearbeiter der Regierung zurechtgelegten Worte. Nein, in dieser Botschaft spiegelt sich erneut die tiefste Überzeugung Adenauers wider, mit der er als gläubiger Katholik auf der politischen Bühne angetreten war, ein Auftrag, der sein ganzes Wesen erfüllte und dem er sich in all seinem Handeln verpflichtet fühlte. weiter...


Irak – das verschwundene Paradies

Christen kehren ins zerstörte Mossul zurück

Von Jaco Klamer und Tobias Lehner

Erzählt Nadia Younis Butti von ihrem Elternhaus in Mossul, spricht sie zuerst von den Zitronen-, Orangen- und Feigenbäumen. Sie wuchsen üppig im riesigen Garten. Ihre Eltern, syrisch-orthodoxe Christen, hatten Haus und Grund liebevoll gepflegt. Nadias Lieblingsplatz war der Schaukelstuhl im Garten – so konnte sie sich an der blühenden Pracht erfreuen. Doch am 17. Juli 2014 begann die Vertreibung aus dem Paradies: Die Truppen des sogenannten „Islamischen Staates“ (IS) hatten Mossul besetzt. Nadia erzählt: „Wehen Herzens bin ich weggegangen“ – nach Erbil, wie über hunderttausend andere Christen aus Mossul und der angrenzenden Ninive-Ebene. weiter...