Januar 2020
Liebe Leser
Von Erich Maria Fink und Thomas Maria Rimmel
Aus Hiroshima und Nagasaki hat Papst Franziskus einen eindringlichen Appell an die ganze Welt gerichtet. Er lautet: Unser Ziel ist eine atomwaffenfreie Welt!
Dieses Signal wollen wir aufnehmen und uns zu eigen machen. Ein guter Anlass, sich dem Anliegen der atomaren Bedrohung zu widmen, ist der bevorstehende Weltfriedenstag, den die katholische Kirche seit 1968 jedes Jahr am 1. Januar begeht. Eingeführt hat ihn der heilige Papst Paul VI. nach seinem Besuch bei den Vereinten Nationen in New York am 4. Oktober 1965. In seiner Rede vor der UN-Vollversammlung hatte er „über den Frieden als das heißersehnte Gut“ gesprochen und alle Verantwortlichen in der Politik dazu aufgerufen, sich nicht mit Waffen zu bekämpfen, sondern „sich gemeinsam für die Festigung des Friedens einzusetzen“. weiter...
Botschaft von Hiroshima: Schon der Besitz von Atomwaffen ist unmoralisch
„In dir sei Friede!“
Von Papst Franziskus
Vom 19. bis 26. November 2019 besuchte Papst Franziskus Thailand und Japan. Die Visite führte ihn auch nach Hiroshima und Nagasaki, wo durch die Atombombenabwürfe 1945 über hunderttausend Menschen auf der Stelle getötet wurden. Eine weit größere Zahl von Opfern starb in der Folgezeit an den Auswirkungen der Explosionen. Von diesen beiden Orten aus richtete der Papst eine Botschaft an die ganze Menschheit, in der er eine nuklearwaffenfreie Welt forderte. Aus dem Appell des Papstes am Friedensdenkmal in Hiroshima. weiter...
Forderung des hl. Papstes Johannes XXIII. im Jahr 1963
Atomwaffen müssen verboten werden
Von Papst Johannes XXIII.
Bereits im Jahr 1963 forderte der hl. Papst Johannes XXIII. das Verbot von Atomwaffen, und zwar in der Enzyklika „Pacem in terris“ (Friede auf Erden), die er zwei Monate vor seinem Tod veröffentlichte. Sie ist gleichsam sein Vermächtnis. Während des Kalten Krieges hatten sich neue Spannungen und Gefahren angedeutet. Zwei Jahre zuvor war die Berliner Mauer errichtet worden und nur wenige Monate waren seit der Kubakrise vergangen. Papst Franziskus nahm nun auf dieses Schreiben Bezug. Der folgende Auszug steht unter der Überschrift „Abrüstung“ (Nr. 59-62). weiter...
Neuer Vorstoß von Papst Franziskus
Grundlage für einen wahren Frieden
Von Erich Maria Fink
Mit seiner Verurteilung jeglicher Nutzung von Kernenergie für militärische Zwecke möchte Papst Franziskus die Welt wachrütteln. Seine eindeutige Positionierung gegen Atomwaffen ist im Grunde genommen nicht neu. Seit Jahrzehnten haben sich die Päpste für eine vollständige nukleare Abrüstung ausgesprochen. Doch Franziskus packt dieses Thema mit einer ganz neuen Entschiedenheit an. Er will einen Prozess in Gang bringen, an dessen Ende tatsächlich eine atomwaffenfreie Welt steht. Pfarrer Erich Maria Fink zeigt auf, dass sich Papst Franziskus der Schwierigkeiten klar bewusst ist. Die Hürden scheinen unüberwindlich zu sein. Doch gebe der Papst das Projekt deshalb nicht einfach auf. Stattdessen versuche er, Türen zu einer neuen internationalen Zusammenarbeit aufzustoßen und Schritt für Schritt die Grundlage für einen wahren Frieden zu schaffen. weiter...
Abschaffung der Kernwaffen ist keine Utopie
Frucht von Gebet und Umkehr
Von Papst Franziskus
Bevor Papst Franziskus am Sonntag, 24. November 2019, nach Hiroshima kam, besuchte er vormittags Nagasaki. Im dortigen Atombombenpark unterstrich er, dass die Abschaffung aller Atomwaffen möglich und notwendig ist. Doch dazu benötige es Gebet und Umkehr. Seine Botschaft schloss er mit dem Gebet „Herr, mache mich zu einem Werkzeug deines Friedens“, das dem hl. Franz von Assisi zugeschrieben wird. Nachfolgend aus dem zweiten Teil der Papstansprache. weiter...
Zeichen der Versöhnung zwischen den USA und Japan
Das Kreuz von Nagasaki
Von Anian Christoph Wimmer
Mit der Zerstörung Nagasakis durch den Atombombenabwurf am 9. August 1945 war das „Herz“ der katholischen Kirche in Japan ausgelöscht worden. Im Atombombenpark von Nagasaki begann Papst Franziskus seine Ansprache mit einem Hinweis auf „das zerbombte Kreuz und die kürzlich in der Kathedrale von Nagasaki entdeckte Marienstatue“. Sie „erinnern uns noch einmal an das unsagbare Grauen, das die Opfer und ihre Familien am eigenen Leib erlitten haben“, so der Papst. Erst im August dieses Jahres war das Kreuz, das die Atombombe von Nagasaki überlebt hatte, an die katholische Kathedrale zurückgegeben worden. CNA Deutsch berichtete von dem Weg der Versöhnung, das dieses Kreuz über die USA genommen hatte. weiter...
Weihnachten am Anfang jeden Neubeginns
Was lässt uns hoffen?
Von Dorothea und Wolfgang Koch
Konrad Adenauer (1876-1967) war von 1949 bis 1963 erster Kanzler der Bundesrepublik Deutschland. Wenig bekannt ist sein Schicksal, das er während des Dritten Reichs erlitten hat. Seit 1917 war er Oberbürgermeister der Stadt Köln. Doch als er sich den Nationalsozialisten öffentlich widersetzte, wurde er von ihnen im März 1933 aus seinem Amt verjagt. Er musste um sein Leben fürchten und fand Zuflucht im abgeschiedenen Benediktinerkloster Maria Laach. Während er sich dort ein ganzes Jahr versteckt hielt, wurde er an Weihnachten 1933 von seiner Familie besucht. Professor Dr. Wolfgang Koch und seine Ehefrau Dorothea haben aus den erhaltenen Dokumenten eindrucksvolle Erinnerungen an dieses einzigartige Familienfest zusammengestellt. Der Beitrag fügt sich hervorragend zum Apostolischen Schreiben Admirabile signum (Das wunderbare Zeichen) „über die Bedeutung und den Wert der Weihnachtskrippe“. Papst Franziskus unterzeichnete es am 1. Adventssonntag 2019 in Greccio, wo der hl. Franziskus 1223 zum ersten Mal in der Geschichte eine Krippe nachgebildet hat. Der Papst fordert die Familien auf, diese Tradition hochzuhalten. weiter...
Die ökologische Umkehr muss ganzheitlich sein
Blick auf den Schöpfer
Von Papst Franziskus
Auch in seiner Botschaft zum Weltfriedenstag 2020 spricht Papst Franziskus von der „ökologischen Umkehr“. Er knüpft ausdrücklich an die Amazonien-Synode an und stellt den Abschnitt unter die Überschrift: „Der Frieden als Weg der ökologischen Umkehr“. In diesem vierten Kapitel betont der Papst, dass der Blick auf die Natur immer im Licht Gottes und um des Gemeinwohls erfolgen muss. Nur so gelangen wir zu einer gottgewollten Gestaltung und Verwandlung der Welt. Mit Christus können wir unser Leben in der Beziehung zur Welt, die uns umgibt, „zur Blüte bringen“. Das versteht Papst Franziskus unter „ganzheitlicher ökologischer Umkehr“. weiter...
Romano Guardinis Ausweg aus der Glaubenskrise
Entdeckung der Kirche
Von Anton Štrukelj
Romano Guardini hat einer ganzen Generation von jungen Menschen Orientierung gegeben. Er formte sie in einem Geist, der Sinn vermittelte und auf Zukunft ausgerichtet war. Dass er in jungen Jahren selbst eine schwere Glaubenskrise durchgemacht hatte, kam ihm bei seinem Dienst an der heranwachsenden Jugend zugute. Er brachte Verständnis für ihre Probleme mit und konnte ihr Ringen nachvollziehen. Den Schlüssel, mit dem er selbst einen Ausweg gefunden und die Tür zu einem erfüllten Leben geöffnet hatte, gab er nun seinen Zeitgenossen an die Hand. Für Guardini war dies, wie der slowenische Theologe Prof. Dr. Anton Štrukelj in seinem Beitrag aufzeigt, die Entdeckung der Kirche. weiter...
Slowakische Bischöfe geben Zeugnis
Die Gender-Ideologie
Von Weihbischof em. Andreas Laun
In seinem Buch „Gegen den Zeitgeist"[1] erinnert Weihbischof Dr. Andreas Laun an einen Hirtenbrief, den die slowakischen Bischöfe gemeinsam herausgegeben haben. Darin finden sich sehr deutliche Worte gegen die Gender-Ideologie und rufen zur Teilnahme an einem „Marsch für das Leben“ auf, der am 22. September 2013 mit 70.000 Teilnehmern in Košice stattgefunden hat. Zwei Jahre später, am 20. September 2015, waren es bereits 85.000, die in der slowakischen Hauptstadt Bratislava mit bischöflicher Unterstützung für das Leben demonstrierten. weiter...
Ein schwerwiegendes Missverständnis:
„Gender light“ auf katholisch?
Von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz
Zum vierten Mal erscheint nun Ambo, das Jahrbuch der Hochschule Heiligenkreuz. Für viele ist es zu einem festen Begleiter durch das Jahr geworden. Es enthält Beiträge der großen Tagungen, Artikel der Professoren, Rezensionen wichtiger Bücher und Aktuelles aus dem Leben der Hochschule. Schwerpunktmäßig widmet sich der diesjährige Band von Ambo der Esoterik.[2] Wie kann die Theologie auf die aktuellen Herausforderungen reagieren? Was hat es mit Yoga und New-Age auf sich? Und wie ist das christliche Verständnis von Erlösung? Unter den renommierten Autoren finden sich Paul Josef Kardinal Cordes, Abt Maximilian Heim OCist, Wolfgang Buchmüller OCist, Karl Wallner OCist, Peter Bruns und Helmut Zander. Der nachfolgende Beitrag von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, welcher dem neuen Jahrbuch entnommen ist, zeigt, welche Hilfe die Impulse aus Heiligkreuz für die gegenwärtige Diskussion bieten. Sie sind ein Licht in unserer orientierungslosen Zeit. weiter...
„Kirche in Not“ dokumentiert zunehmende Christenverfolgung
Verfolgt und vergessen?
Von KIRCHE IN NOT
„Sie schlugen und vergewaltigten uns. Am schlimmsten war es, dass neunjährige Mädchen vergewaltigt wurden.“ Dies sind die Worte von Rita Habib, einer Christin, die in der irakischen Ninive-Ebene lebt. Extremisten des sogenannten „Islamischen Staates“ (IS) hatten sie verschleppt und als Sklavin verkauft. Ihr Bericht ist einer von vielen, die dem weltweiten päpstlichen Hilfswerk „Kirche in Not“ vorliegen. Als Organisation, die in 140 Ländern der Welt pastorale und Notfall-Hilfe anbietet, hat „Kirche in Not“ es sich zur Aufgabe gemacht, Menschenrechtsverletzungen gegen Christen zu dokumentieren. Dazu dient der aktuelle Bericht „Verfolgt und vergessen?“, der den Zeitraum von 2017 bis 2019 umfasst. weiter...
Kraft aus dem Wort Gottes
Das Leben bewältigen
Von Peter Dyckhoff
Dr. Peter Dyckhoff führt in sein neues Buch ein, in dem er das Wort Gottes als tragende Kraft für unser Leben erschließt.[3] Anhand von authentischen Lebensgeschichten zeigt er auf, wie wir als Christen mit Schicksalsschlägen, schwierigen Entscheidungen und ungelösten Problemen fertig werden können. Ein herrliches Buch, einfühlsam und ausgewogen – Frucht einer langen pastoralen Erfahrung. weiter...
[1] Andreas Laun: Gegen den Zeitgeist, geb., 140 S., 14,95 Euro (D), 15,40 Euro (A), ISBN: 978-3-9479311-0-1 – Bestell-Telefon: 07303-952331-0, Fax: 07303-952331-5, Mail: buch @media-maria.de – www.media-maria.de
[2] Wolfgang Buchmüller/Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz (Hg.): Ambo/Jahrbuch der Hochschule Heiligenkreuz 2019 (4. Jg.): Esoterik versus Erlösung, 576 S., HC, ISBN 978-3-903118-86-7, 24,90 Euro; Tel.: +43(2258)8703-400, Mail: bestellung@bebeverlag.at – www.klosterladen-heiligenkreuz
[3] Peter Dyckhoff: Herr, sprich nur ein Wort… – Kraft und Lebensmut aus der Bibel, St. Benno Verlag, Leipzig 2019, geb., 192 S., ISBN 978-3-7462-5445-6, Euro 12,95 (D/A) – Tel.: 0341/4677711 – E-Mail: service@vivat.de