Juli 2014

50-Jahrfeier der „historischen Umarmung“

Schulterschluss

Von Erich Maria Fink

Zum ersten Mal seit der Spaltung zwischen Ost- und Westkirche sind sich im Januar 1964 ein römischer Papst und ein Ökumenischer Patriarch von Konstantinopel begegnet. Dieses historische Treffen, das in Jerusalem stattgefunden hatte, führte zur Aufhebung der gegenseitigen Exkommunikationen aus dem Jahr 1054. Damit begann eine neue Ära in den ökumenischen Beziehungen mit den Kirchen der Orthodoxie, die durch eine 50-Jahrfeier am 25. Mai 2014 in der Jerusalemer Grabeskirche vor allem durch die Offenheit von Patriarch Bartholomäus I. eindrucksvoll bestätigt wurde. weiter...

 

Gemeinsames Vaterunser von Papst und Patriarch

„Fürchtet euch nicht!“

Von Patriarch Bartholomäus I.

Schon vor einem Jahr hatte der Ökumenische Patriarch Bartholomäus I. von Konstantinopel, das Ehrenoberhaupt aller orthodoxen Kirchen, Papst Franziskus bei seiner Amtseinführung an die „historische Umarmung“ von Papst Paul VI. und Patriarch Athenagoras vor 50 Jahren in Jerusalem erinnert und den Wunsch geäußert, dieses Zeichen zu erneuern. Mit ihrer Geste hätten ihre Vorgänger jahrhundertealte Verständnislosigkeiten zwischen den Christen beseitigt und einen Dialog hin zur ersehnten Einheit begonnen, die unser Herr wolle, so Bartholomäus. Am 25. Mai 2014 nun trafen sich die beiden unter Anwesenheit von Vertretern auch der anderen im Heiligen Land lebenden christlichen Konfessionen zum Bruderkuss in der Grabeskirche. Im Inneren des Heiligen Grabes beteten sie gemeinsam das Vaterunser auf Italienisch, ein unschätzbar wertvolles Signal für die Ökumene mit der gesamten Ostkirche. Und bevor Bartholomäus den Papst als seinen „geliebten Bruder in Christus“ begrüßte, rief er aus: „Fürchtet euch nicht! Ich weiß, ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt her und seht euch die Stelle an, wo er lag (Mt 28, 5-6).“ Nachfolgend seine Ansprache vor dem Heiligen Grab. weiter...



Aus der Ansprache von Papst Franziskus in der Grabeskirche

Dienst der Einheit

Von Papst Franziskus

Sicher, wir können die Spaltungen, die unter uns Jüngern Jesu noch bestehen, nicht leugnen: Dieser heilige Ort lässt ihr Drama noch leidvoller empfinden. weiter...

 

Auch eingefrorene Embryonen sind Menschen

„Vier Rosen für meine Kinder“

Von Weihbischof Andreas Laun

Der Mensch fängt mit der Zeugung an zu existieren. Daher sind eingefrorene Embryonen nicht nur eingefrorene Zellhaufen, sondern eingefrorene kleine Menschen. Wer diese Tatsache anerkennt, kann auch die nachfolgend geschilderten Erlebnisse einer Frau ernst nehmen, wie es Weihbischof Dr. Andreas Laun in seinem Beitrag getan hat. Seine Würdigung ist kein letztes Urteil, aber das Ergebnis eines ehrlichen Bemühens, sich der Wirklichkeit zu stellen und in diesem Licht verschiedene Erfahrungsebenen miteinander zu verknüpfen. Das Zeugnis der Frau und die Überlegungen von Weihbischof Laun können für die pastorale Arbeit äußerst  hilfreich sein. weiter...

 

Gebet im Vatikan legt wunden Punkt offen

Der Frieden hängt an Jerusalem

Von Erich Maria Fink

Das Friedensgebet, zu dem Papst Franziskus die Präsidenten Israels und Palästinas, Schimon Peres und Mahmud Abbas, in den Vatikan eingeladen hatte, war ohne Zweifel ein einzigartiges historisches Ereignis. Die Rolle der Kirche als Botin des Friedens leuchtete vor allen Völkern auf. Gemeinsam blickten hochrangige Vertreter der drei monotheistischen Weltreligionen, des Judentums, des Christentums und des Islam, zum allmächtigen Gott auf, um jeweils in ihrer eigenen religiösen Sprache von demjenigen den Frieden zu erflehen, der ihn allein schaffen kann. Doch es scheint, als sei von diesem Aufblick zum Herrn der Geschichte ein Echo zur Erde zurückgekehrt, deutliche Klänge, die uns an noch ausstehende Aufgaben in dieser Welt erinnern. Pfarrer Erich Maria Fink ruft dazu auf, nach der Begegnung nicht einfach zur Tagesordnung überzugehen, sondern das pfingstliche Ereignis als solches ernst zu nehmen und ehrlich aufzuarbeiten. weiter...


Der Papst, den ich kannte

Von Oded Ben Hur 

Am 11. Februar 2013 hatte Papst Benedikt XVI. völlig überraschend seinen Amtsverzicht angekündigt. Bereits einen Tag später erschien in der bekannten israelischen Tageszeitung „Jerusalem Post“ ein aufschlussreicher Artikel von Oded Ben Hur, der bis 2009 Botschafter des Staates Israel im Vatikan war. Am 13. März veröffentlichte die israelische Botschaft in Berlin eine deutsche Übersetzung. weiter...

 

Der unterschätzte Einfluss nahöstlich-islamistischer Theologen

Die Herausforderung des Islam in Deutschland

Von Christine Schirrmacher

Dr. Christine Schirrmacher (geb. 1962), führende deutsche Islamwissenschaftlerin, setzt sich nachdrücklich für die Integration der in Deutschland lebenden Muslime ein. „Im 21. Jahrhundert sollte alles dafür getan werden, damit Migranten, unter denen viele aus islamisch geprägten Herkunftsländern stammen, sich in Deutschland zu Hause fühlen und sich mit Land, Leuten und dem deutschen Rechtsstaat identifizieren können“, so die Bonner Professorin. Man dürfe die vielen gläubigen Muslime, die keinerlei staatsgefährdende politische Zielsetzung verfolgten, sondern als friedliche Bürger in unserem Land lebten, nicht als mögliche Sympathisanten von Terror und Islamismus verdächtigen. Doch der Einfluss des politischen Islam nehme beträchtlich zu und stelle eine gewaltige Herausforderung dar. Nachfolgend wichtige Auszüge aus ihrem Referat, das im Tagungsband der Gesellschaft für Deutschlandforschung e.V. (GfD) unter dem Titel: Eckhard Jesse/Tilman Mayer (Hrsg.): Deutschland herausgefordert, Berlin 2014, in voller Länge erscheinen wird. weiter...

 

Die christliche Botschaft von der Schönheit bei Joseph Ratzinger und Hans Urs von Balthasar

Was ist Schönheit?

Von Anton Štrukelj, Ljubljana/Slowenien

Letztlich kann mit Worten nicht beschrieben werden, was „Schönheit“ ist. Dennoch sind wir gerufen, das wahrhaft Schöne neu zu entdecken. Denn in einer Welt, die keinen Sinn mehr für die Schönheit hat, welche letztlich die Herrlichkeit Gottes offenbart und den Menschen über sich hinauszuführen vermag, verschwindet auch die Möglichkeit, das Wahre und Gute zu begründen. Gegenüber allem Negativen und auch gegenüber einer verlogenen Schönheit, hinter der sich lediglich egoistisches Begehren verberge, gelte es heute, die Menschen wieder mit dem Schönen und Heiligen in Berührung zu bringen. Nur so könne der Glaube heute wachsen. Davon ist Benedikt XVI. zutiefst überzeugt. Professor Dr. Anton Štrukelj (geb. 1952) hat diese Botschaft des emeritierten Papstes mit einem „Seitenblick“ auf die „theologische Ästhetik“ von Hans Urs von Balthasar wunderbar herausgearbeitet. weiter...

 

Verheißung des Unbefleckten Herzens Mariens

Tor zum Frieden

Von Erzbischof em. Karl Braun, Bamberg

In Fatima hat die Gottesmutter zur Verehrung ihres Unbefleckten Herzens aufgerufen. Erzbischof Dr. Karl Braun sieht darin weit mehr als nur eine besondere Frömmigkeitsform. Nach ihm geht es um den Auftrag, an der Umwandlung der ganzen Welt mitzuwirken, einer Verwandlung, die nur aus dem Inneren, aus den Herzen der Menschen kommen kann. In einer herzlos gewordenen Zeit will Maria ihre Kinder an die Hand nehmen, um sie mit ihrer mütterlichen Liebe zum Herrn und damit zum Erbarmen zurückzuführen. Die Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens öffnet das Tor zum Frieden. weiter...

 

P. Notker Hiegl OSB als Pfarrer von Beuron verabschiedet

Sieben Jahre Wallfahrt auf dem Gnadenweiler

Von P. Notker Hiegl OSB

Am 22. Juni 2014 wurde P. Notker Hiegl OSB als langjähriger Pfarrer von Beuron verabschiedet. Als neuer Leiter der Seelsorgeeinheit Beuron, zu der auch Gnadenweiler mit dem Heiligtum „Maria Mutter Europas“ zählt, wurde P. Daniel Riedmann OSB eingeführt. Kurz zuvor durfte P. Hiegl mit Monsignore Johannes Becker den siebten Jahrestag der Weihe der von ihm auf dem Gnadenweiler errichteten Kapelle feiern. Sie war am 9. Juni 2007 von Bischof Viktor Joseph Dammertz aus Augsburg vorgenommen worden. Der Tag fiel dieses Jahr auf den Pfingstmontag. Dazu erschien eine Festschrift, welche „einen Einblick in die Geschichte vom Ort Gnadenweiler, die Baugeschichte der Kapelle, die Wirkungsgeschichte der Wallfahrt und die Ausweitung der Gebetsverbrüderung ‚Maria Mutter Europas‘ gewährt“. Dankbar blickt P. Notker Hiegl zurück, voll Vertrauen aber auch in die Zukunft. weiter...

 

Zu verschiedenen Fragen über das Gebet

Ein aufregendes Abenteuer

Von Peter Kreeft

Unter dem Titel „Das Gebet. Ein einzigartiges Gespräch mit Gott“ ist nun auch in deutscher Übersetzung ein neues Buch von Peter Kreeft erschienen, der sich seit seiner Konversion zum katholischen Glauben als „christliche Stimme in Nordamerika“ einen Namen gemacht hat. Kreeft ist verheiratet und hat vier Kinder. Er lehrt als Professor für Philosophie am Boston College in Massachusetts. In einem klaren und originellen Stil geht er nun auf die verschiedenen Fragen über das Gebet, das Zentrum unseres geistlichen Lebens, ein. In einer Serie fantasievoller Dialoge erschließt er die verschiedenen Aspekte des Gebets, z.B. als ein Gespräch mit Gott oder als Quelle aller Weisheit und Stärke. Lebensnah und inspirierend behandelt er wichtige Gesichtspunkte wie: „Beten, auch wenn du keine Lust dazu hast“. Nachfolgend ein Abschnitt aus diesem „Sechsten Gespräch“. weiter...