Oktober 2014

Zur Seligsprechung Pauls VI.

Der erste „moderne“ Papst

Von Ulrich Nersinger

Am 19. Oktober dieses Jahres wird Papst Paul VI. (1963-1978) seliggesprochen. Für viele kam diese Ankündigung völlig überraschend. Denn im Licht der bereits heiligen Päpste Johannes XXIII. und Johannes Paul II. war sein gewaltiger Einsatz für die Kirche in den Hintergrund getreten, ja fast vergessen worden. Wer war dieser große Papst? Ulrich Nersinger vermittelt einen aufschlussreichen Überblick über das Leben und Wirken Pauls VI., der als erster wirklich „moderner“ Papst in die Geschichte eingegangen ist. Der Beitrag wurde als Vorwort zum Buch „Papst Paul VI. und der Glaube“ verfasst, das Mons. Leonardo Sapienza, der sog. „Regens“ des Päpstlichen Hauses, zunächst auf Italienisch und nun auch auf Deutsch herausgegeben hat. weiter...



Bestätigung der prophetischen Enzyklika „Humanae vitae“

Paul VI.: „Märtyrer“ des Lehramts

Von Weihbischof Andreas Laun

Weihbischof Dr. Andreas Laun betrachtet die bevorstehende Seligsprechung von Papst Paul VI. als wichtiges Signal. Denn dadurch wird der Blick auf einen großen Hirten der Kirche gelenkt, der bislang zu Unrecht im „Schatten der Erinnerungen“ stand. Neben dem „Credo des Gottesvolkes“ hebt Weihbischof Laun besonders die Enzyklika „Humanae vitae“ hervor. Dieses mutige Wort, das Paul VI. gegen alle Widerstände in „einsamer“ Verantwortung verkündet hatte, lässt nicht nur die Größe seiner Persönlichkeit aufleuchten, sondern stellt auch einen Schlüssel zum Verständnis der gesamten kirchlichen Entwicklung seit 1968 dar. weiter...



Pilgerreise Papst Pauls VI. nach Fatima

Das große Zeichen

Von Erich Maria Fink

Paul VI. war ein zutiefst marianisch gesinnter Papst. Pfarrer Erich Maria Fink wirft einen Blick auf den 13. Mai 1967, einen Tag, der wie kaum ein anderer die innige Liebe und das hingebungsvolle Vertrauen des Konzilspapstes zur Gottesmutter zeigt. An diesem Tag leitete Paul VI. in Fatima die Feier zum 50. Jahrestag der ersten Marienerscheinung. Auf diesen Tag datierte er auch ein Apostolisches Mahnschreiben über die Marienverehrung, dem er den bezeichnenden Titel gab: „Signum magnum“ – „Das große Zeichen“. Die bevorstehende Seligsprechung ist für Pfr. Fink ein willkommener Anlass, dieses Vermächtnis Pauls VI. in Erinnerung zu rufen. weiter...



Franziskus und der Aufbruch der Kirche

Der Papst geht voran

Von Walter Kardinal Kasper, Rom

Für Walter Kardinal Kasper ist Papst Franziskus ein „Geschenk des Himmels“ und er ist überzeugt, dass es die große Mehrheit der katholischen Christen ebenso empfindet. „Seine Wahl war eine Überraschung und sein Pontifikat wird eine Überraschung bleiben“, so Kasper. Franziskus dürfe nicht einfach mit unseren westeuropäischen Maßstäben gemessen werden; denn als erster Papst aus der südlichen Hemisphäre, aus einer Megapole der südlichen Erdkugel, sei er von deren Kultur und von den dortigen Elendsquartieren geprägt. Aber gerade deshalb könne die Kirche durch ihn einen neuen Aufbruch erleben. Welche Akzente setzt Papst Franziskus? Kardinal Kasper arbeitet sechs Grundzüge seines Pontifikats heraus. weiter...



Wer war Fritz Gerlich? (Teil II)

Journalist mit Sendungsbewusstsein

Von Bischof Rudolf Voderholzer, Regensburg

Der Lebensweg von Dr. Fritz Gerlich (1883-1934) lässt das erstaunliche Wirken der göttlichen Gnade und Vorsehung aufleuchten. Menschlich gesehen begegnen wir zahlreichen Ungereimtheiten. Doch Schritt für Schritt wächst Gerlich in seine Sendung als prophetischer Zeuge hinein, die er schließlich mit dem Martyrium krönt. Der zweite Teil eines Vortrags, den der Regensburger Bischof Dr. Rudolf Voderholzer anlässlich des 80. Todestages Gerlichs am 30. Juni 2014 in Konnersreuth gehalten hat, vermittelt uns einen tiefen Eindruck davon, wie in Gerlich langsam, aber konsequent das Bewusstsein herangereift ist, den offenen Kampf gegen Hitler und die nationalsozialistische Ideologie aufnehmen zu müssen. weiter...

 

Zum Vorbereitungsdokument der Synode über Ehe und Familie

Gibt es die „gescheiterte Ehe“?

Von Daniel Langhans

Dr. Daniel Langhans erwartet von einer katholischen Ehe-Pastoral, dass sie von der Unauflöslichkeit der sakramentalen Ehe ausgeht und die Ehepartner im Konfliktfall ermutigt, nach den Grundsätzen des Evangeliums die Krise zu überwinden. Viel zu schnell finden sich seiner Meinung nach die Seelsorger einfach damit ab, das „Scheitern der Ehe“ feststellen zu müssen, anstatt die Beteiligten zur Umkehr und zur gegenseitigen Vergebung aufzurufen. Wer den anderen in Ehe und Familie das Leben schwer macht, muss sein Fehlverhalten einsehen und ändern. Wer unter den Eigenheiten oder Attacken eines Familienmitglieds leidet, muss seine Liebe beweisen, indem er immer wieder vergibt und dadurch den Weg zum Neuanfang eröffnet. Das Böse muss durch das Gute besiegt werden. Wir dürfen uns nicht vom Geist der Welt anstecken lassen, der oft schon durch eine irreführende Sprache unser Denken beeinflusst und am Ende unser Handeln bestimmt. weiter...

 

Mit Bernd Cassau auf dem Libori-Fest

Am Puls des kirchlichen Lebens

Von Erich Maria Fink

Das Paderborner Libori-Fest, das jeweils neun Tage lang gefeiert wird, ist eines der ältesten und größten Volksfeste in Deutschland. Es erinnert an die Ankunft der Reliquien des hl. Liborius 836 in Paderborn. Durch die Überführung der Reliquien aus dem französischen Le Mans wollte der damalige Bischof Baduard eine Verbindung zwischen dem noch jungen Bistum und den schon gefestigten Ortskirchen des Frankenreichs herstellen. Seither ist der hl. Liborius, übrigens ein Freund des hl. Martin von Tours, Patron des Bistums. Das diesjährige Fest, an dem 1,7 Millionen Besucher teilnahmen, stand unter dem Motto: „Sucht mich, dann werdet ihr leben!“ (Am 5,4) Der Paderborner Goldschmied Bernd Cassau gewährte Pfarrer Erich Maria Fink einen besonderen Einblick. weiter...



In der Schule der sel. Sr. Euthymia

Begleitung von Sterbenden

Von Peter Dyckhoff

Pfarrer Dr. Peter Dyckhoff schildert in ergreifender Weise seine erste Begegnung mit einem Sterbenden. Zur Vorbereitung auf den priesterlichen Dienst machte er gleich nach dem Abitur ein Praktikum in der Münsteraner Raphaelsklinik. Dort durfte er einen an Speiseröhrenkrebs erkrankten Mann bis zu dessen Tod begleiten und wurde auch mit Fragen wie Euthanasie konfrontiert. Eine wunderbare Fügung machte ihn genau in dieser Zeit auf das Leben der inzwischen seliggesprochenen Schwester Euthymia Üffing aufmerksam, die 1948 die Leitung der Raphaelsklinik übernommen hatte und 1955 selbst an den Folgen eines Krebsleidens gestorben war. Ihr Zeugnis half ihm „auf wunderbare Weise“ die Aufgabe der Sterbebegleitung zu verwirklichen. weiter...



Oswald Sattler verkörpert authentisches Laienapostolat

Verkündigung mit sakralen Liedern

Interview mit Oswald Sattler

Ungebrochen ist die Anziehungskraft des Solosängers Oswald Sattler aus Kastelruth in Südtirol. Interessant ist seine Hinwendung zu religiösen Liedern. Mit den Kirchenkonzerten überbietet er seine eher weltlich ausgerichtete folkloristische Vergangenheit und vermittelt den Menschen tiefe geistliche Werte. Das Echo zeigt, dass heute ein riesiger Hunger nach einer erfüllten Gottesbeziehung besteht. Oswald Sattler ist zu einem echten Laienapostel geworden, dessen Konzerte regelrechte Predigten darstellen und die Geheimnisse des Reiches Gottes verkündigen. weiter...