Mai 2023

Liebe Leser

Von Erich Maria Fink und Thomas Maria Rimmel

Das Titelthema unserer Mai-Ausgabe lautet: „Afrika – Kontinent der Hoffnung“. Die Formulierung geht eigentlich auf Papst Benedikt XVI. zurück. Doch noch mehr hat sich diesen Gedanken Papst Franziskus als Programm für sein Afrika-Engagement zu Eigen gemacht.

Blicken wir noch einmal kurz auf Benedikt zurück. Zweimal war er nach Afrika gereist, im März 2009 nach Kamerun und Angola und im November 2011 nach Benin. Dort hatte er am 20. November bei einem großen Sonntagsgottesdienst im „Stade de l’amitié“ (Stadion der Freundschaft) von Cotonou das Nachsynodale Apostolische Schreiben „Africae munus“ (Das Engagement Afrikas für den Herrn Jesus Christus) überreicht. Es war das Ergebnis der Zweiten Sonderversammlung der Bischofssynode für Afrika im Oktober 2009. Sie stand unter dem Thema: „Die Kirche in Afrika im Dienst der Versöhnung, der Gerechtigkeit und des Friedens: ‚Ihr seid das Salz der Erde … ihr seid das Licht der Welt‘ (Mt 5,13-14)“. weiter...

 

Papst Franziskus als Pilger des Friedens auf dem „Kontinent der Hoffnung“

Afrika kann die Kirche neu beleben

Kirche-heute-Interview mit Bischof Christian Carlassare, Rumbek/Südsudan

Christian Carlassare (geb. 1977) ist italienischer Comboni-Missionar aus Schio. 2005 wurde er in das Gebiet des heutigen Südsudans entsandt und am 8. März 2021 von Papst Franziskus zum Bischof von Rumbek ernannt. Zum Papstbesuch pilgerte er mit einer Gruppe von 60 jungen Leuten aus verschiedenen Konfessionen über 200 Kilometer zu Fuß in die Hauptstadt Juba. Dieser Friedenspilgerweg, genannt „Walking for Peace“, begann am 25. Januar. Die Fußwallfahrer legten neun Tage lang je zwanzig Kilometer zurück, hielten unterwegs bei verschiedenen christlichen Gemeinden an, um zu beten und sich auszutauschen, bis sie am 2. Februar in Juba ankamen und mit Papst Franziskus zusammentrafen. weiter...

 

„Ich habe meinen Peinigern vergeben“

Ergreifendes Zeugnis aus Nigeria

Kirche-in-Not-Interview mit Janada Marcus, Nigeria

Am 8. März 2023, dem Weltfrauentag, begrüßte Papst Franziskus bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz die beiden nigerianischen Christinnen Maryamu Joseph (19) und Janada Marcus (22) und erteilte ihnen den Segen. Außerdem wurden sie von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni und von Außenminister Antonio Tajani empfangen. Beide hatten durch die Terroreinheit Boko Haram schwere Misshandlungen erfahren und berichteten von ihrem Schicksal. Im Gespräch mit „Kirche in Not“ legte Janada Marcus ein bewegendes Zeugnis ab. Als 17-jährige erlebte sie die Ermordung ihres Vaters, zwei Jahre später wurde sie entführt und missbraucht. Doch in einem katholischen Trauma-Zentrum fand sie Hilfe. Ihr Leben zeigt, wie der christliche Glaube, der zu selbstloser Vergebung befähigt, dem krisengeschüttelten afrikanischen Kontinent einen Weg in die Zukunft eröffnen kann. weiter...

 

Mariathon 2023 für die Evangelisierung in Afrika

„Ein Radio, eine Mission!“

Von Michael Wielath

Der sog. „Mariathon“ ist bereits zu einer festen Tradition der Radio Maria Weltfamilie geworden. Gemeint ist ein Spenden-Marathon, den Radio Horeb für den Aufbau von Radiostationen und die Unterstützung des Sendebetriebs vor allem in Afrika durchführt. Diakon Michael Wielath stellt die Aktion, die vom 5. bis 7. Mai 2023 stattfindet, kurz vor. weiter...

 

Historischer Besuch im Kongo und Südsudan

Papst bringt Hoffnung und Ermutigung

Von John Gbemboyo

Geboren und aufgewachsen ist Father John Gbemboyo in einem Flüchtlingscamp. Inzwischen wurde er zum Sekretär der katholischen Bischofskonferenz im Sudan und Südsudan berufen. Als eigener Staat existiert der Südsudan erst seit 2011, nachdem es auf der Grundlage eines Referendums seine Unabhängigkeit vom Sudan erklärt hatte. Doch diese jüngste Nation der Welt wird seit 2013 von einem blutigen Bürgerkrieg heimgesucht, dem bereits mehr als 400.000 Menschen zum Opfer gefallen sind. Obwohl 2018 durch ein Friedensabkommen eine Einheitsregierung geschaffen werden konnte, wurden einige seiner wichtigsten Bestimmungen nicht umgesetzt. So gehen die ethnisch bedingten Auseinandersetzungen weiter. Über 60 Prozent der Bevölkerung des Südsudans sind Christen, die hauptsächlich der katholischen Kirche, aber auch anglikanischen und presbyterianischen Traditionen angehören. Father John Gbemboyo blickt in seinem Beitrag auf den Papstbesuch im Kongo und Südsudan zurück, den er als „historisch“ bezeichnet. weiter...

 

Aufarbeitung des nationalen Traumas in Ruanda

Versöhnungsarbeit nach dem Genozid

Kirche-in-Not-Interview mit Théogène Ngoboka, Ruanda

Was 1994 in Ruanda passiert ist, bleibt ein abgrundtiefes Geheimnis. Wie konnte es in einem überwiegend katholischen Land zu einem Genozid mit fast einer Million Todesopfern kommen? Vom 7. April bis 15. Juli brachten Angehörige der Hutu-Mehrheit etwa 75 Prozent der in Ruanda lebenden Tutsi-Minderheit um. Aber auch Hutu, die sich dem Gräuel widersetzten, wurden getötet. Etwa 200.000 Hutu beteiligten sich an diesem bestialischen Morden. Sie kamen aus den Reihen der Armee, der Polizei, verschiedener Milizen, aber eben auch aus der Hutu-Zivilbevölkerung.

Die Aufarbeitung dieses nationalen Traumas ist ein langwieriger Prozess, der bis in unsere Tage andauert. Die Kirche hilft bei der Resozialisierung von Häftlingen, die wegen der Beteiligung am Völkermord verurteilt worden sind. Noch heute sind viele von ihnen inhaftiert. Pater Théogène Ngoboka ist Leiter der Diözesankommission für Gerechtigkeit und Frieden in Cyangugu und auch verantwortlich für die Gefängnisseelsorge in der Haftanstalt von Rusizi. Dort befinden sich unter den 3850 Häftlingen derzeit noch 1300 wegen Völkermordes verurteilte Männer. Mit P. Ngoboka sprach Agnès Sebaux, Mitarbeiterin des weltweiten katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“, bei einem Besuch in Ruanda. Dieses Jahr fiel der „Internationale Tag des Gedenkens an den Völkermord von 1994 an den Tutsi in Ruanda“, der jeweils am 7. April begangen wird, auf den Karfreitag. weiter...

 

In Afrika spricht Maria zur ganzen Welt

Mutter des Wortes

Von Werner Loss

Von 1981 bis 1989 ist die Gottesmutter in dem kleinen Dorf Kibeho im Südwesten von Ruanda drei Mädchen im Alter von 16, 18 und 20 Jahren erschienen. Die Kirche hat die Marienerscheinungen, die von ungewöhnlichen Ereignissen begleitet waren, geprüft und 2001 mit ausdrücklicher Zustimmung des Vatikans als authentisch anerkannt. Die Botschaften sind ein Aufruf zur Umkehr und eine prophetische Warnung vor dem Völkermord in Ruanda, wie er rund zehn Jahre nach den Ankündigungen, nämlich 1994 und 1995 tatsächlich eingetreten ist. Gleichzeitig besitzt die Botschaft von Kibeho, in der sich Maria als „Mutter des Wortes“ vorgestellt hat, eine Bedeutung für die ganze Menschheit. Werner Loss, ein Mitarbeiter von Radio Horeb, der die Sendereihe Kalenderblatt betreut, gibt einen kurzen Überblick. weiter...

 

Hintergrundinformationen zur Marienerscheinung in Kibeho

Die Einheit von Buße und Liebe

Von Johannes Maria Poblotzki

Pater Dr. Johannes Maria Poblotzki CB stammt aus Berlin und hat mit 18 Jahren nach einer Gotteserfahrung seine Berufung zur Gemeinschaft der Seligpreisungen und zum Priestertum erkannt. Seit 2005 ist er Priester der Gemeinschaft, inzwischen Regens des Priesterseminars sowie Mitglied der Generalleitung der Gemeinschaft der Brüder in Blagnac in Frankreich. Nachfolgend vermittelt er einen außergewöhnlichen Einblick in die Ereignisse von Kibeho, indem er eine aufschlussreiche Auswahl an Fakten und Hintergrundinformationen bietet. Der Artikel entstand auf der Grundlage eines Vortrags, den P. Poblotzki am 28. November 2022 bei Radio Horeb gehalten hat. weiter...

 

Die Marienheiligtümer von Caravaggio und Treviglio in der Lombardei

Die Marienverehrung des hl. Karl Borromäus

Von Manfred Hauke

Der katholische Radiosender K-TV bereitet derzeit mehrere Filme über Marienheiligtümer vor, die mit dem Wirken des hl. Karl Borromäus verbunden sind. Im April-Heft haben wir die Marienheiligtümer von Saronno und Rho in der Nähe von Mailand vorgestellt. Nun folgen die Gnadenorte von Caravaggio und Treviglio, die ebenfalls in der Lombardei zu finden sind. Prof. Dr. Manfred Hauke hat ein Buch über die Marienverehrung des hl. Karl verfasst, das den Hintergrund abgibt für das Drehbuch, das der Luganer Professor gemeinsam mit Pfarrer Dr. Thomas Rimmel (K-TV) erstellt hat: Manfred Hauke, San Carlo e la venerazione alla Vergine Maria (Collana di Mariologia 17), EuPress FTL – Cantagalli, Lugano-Siena 2021, 124 S. weiter...

 

Marienmonat Mai mit Benedikt XVI.

Quell der Güte Gottes

Von Anton Štrukelj

Aus unterschiedlichen Äußerungen Benedikts XVI. hat Professor Dr. Anton Štrukelj (geb. 1952) wertvolle Impulse für den Marienmonat Mai zusammengestellt. Er zitiert aus Gesprächen, die Vittorio Messori und Peter Seewald mit Kardinal Joseph Ratzinger bzw. mit Benedikt XVI. geführt haben, aber auch aus dem theologischen Kommentar zum Geheimnis von Fatima aus dem Jahr 2000 und der Enzyklika „Deus caritas est“. Besonders aktuell sind die Aussagen, die Papst Benedikt XVI. bei seiner Reise nach Fatima 2010 auf dem Hintergrund des Missbrauchsskandals gemacht hat. Die „größte Verfolgung der Kirche“ erwachse „aus der Sünde“ in ihrem Inneren. Für die Kirche sei es „zutiefst notwendig, dass sie neu lernt, Buße zu tun, die Reinigung anzunehmen; dass sie einerseits zu vergeben lernt, aber auch die Notwendigkeit der Gerechtigkeit sieht; denn Vergebung ersetzt die Gerechtigkeit nicht.“ weiter...

 

Sechs Pfadfinderinnen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus

Letzte Wege in die Freiheit

Von Jakob Knab

Studiendirektor Jakob Knab hat sich sein Leben lang mit dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus beschäftigt. Nachfolgend stellt er ein neues Buch (Stuttgart 2023) vor, das ein Licht auf den sog. „Rettungswiderstand“ während des Dritten Reichs wirft. Sechs Pfadfinderinnen aus dem Elsass haben etwa 500 Personen, insbesondere Juden, vor dem Tod gerettet, indem sie ihnen Fluchtwege in die Schweiz erkundet hatten. Es ist das Verdienst von Thomas Seiterich, dieses beeindruckende Zeugnis „christlich motivierter Zivilcourage“ über 30 Jahre hindurch untersucht und dokumentiert zu haben. Nun konnte er diese „vergessene Geschichte des Widerstands“ auf spannende Weise ans Licht der Öffentlichkeit bringen. In seiner Rezension bezeichnet Knab das Buch mit dem Titel „Letzte Wege in die Freiheit. Sechs Pfadfinderinnen im Widerstand gegen den Nationalsozialismus“ als „reife Frucht“ und „mustergültige Bewältigung“ der „Herausforderung, große Geschichte mit individuellen Schicksalen zu verknüpfen“. weiter...

 

Bemühen um Seligsprechung von Pfarrer Johann Georg Seidenbusch (1641-1729)

Vorbild für priesterliche Lebensgemeinschaft

Von Margarete Strauss

Pfarrer Johann Georg Seidenbusch hat in Aufhausen im Bistum Regensburg nach 1675 das erste Priester-Oratorium im deutschen Sprachraum ins Leben gerufen. Am 11. September 2014 schrieb Papst em. Benedikt XVI. dem damaligen Präpositus von Aufhausen, Pater Winfried M. Wermter CO: „Mit Freude habe ich Ihrem Brief vom 3. August entnommen, dass Sie den Seligsprechungsprozess für Propst Seidenbusch in Gang setzen möchten. Durch Bischof Graber bin ich seinerzeit auf diese bedeutende Gestalt aufmerksam geworden. Bei der Vorbereitung seiner Ehrenpromotion bin ich den Schriften des Aufhausener Gründers erstmals näher begegnet. Wenn wir das ‚Gegrüßet seist du, Königin‘ singen, denke ich immer auch an ihn, auf den dieses wunderbare Lied zurückgeht. Diese Gestalt wieder ins Bewusstsein zu rücken und als Vorbild für priesterliche Lebensgemeinschaft bewusst zu machen, scheint mir eine wichtige Aufgabe. So wünsche ich sehr, dass Ihr Vorhaben gelingt und dass nicht nur die Priester in Bayern, sondern weltweit damit einen neuen Patron geschenkt bekommen.“ Die katholische Theologin und Publizistin Dr. Margarete Strauss stellt diese Priestergestalt vor. weiter...

 

Maria spendet Trost und Stärkung in Zeiten der Angst

„Nichts soll dich erschrecken...“

Von Richard Kocher

Pfr. Dr. Richard Kocher, Programmdirektor von Radio Horeb, spannt einen Bogen von den tröstenden Worten der Gottesmutter in Guadalupe zur spannungsgeladenen Situation von heute. Er zitiert die Worte, mit denen Maria voll Liebe und Zärtlichkeit auf die Sorgen von Juan Diego (1474-1548) eingeht. Die Erscheinungen vom 9. bis 12. Dezember 1531 sind ein helles Licht in Zeiten von Gewalt und Krieg. weiter...