Nachfolgend lediglich die Überschriften und Hinführungen zu den einzelnen Beiträgen.

Die letzten drei Nummern von Kirche heute sind jeweils noch nicht online gestellt.
Die vollständige Ausgabe können Sie hier bestellen.

Juni 2023

Liebe Leser

Von Erich Maria Fink und Thomas Maria Rimmel

Jesus Christus ist das Licht der Welt (Joh 8,12). In ihm leuchtet die Liebe des Himmlischen Vaters auf. Er, der Sohn Gottes, „ist nicht in die Welt gekommen, um sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für die Vielen“ (Mk 10,45).

„Wer mich sieht, sieht den Vater!“ (Joh 12,45; 14,9). Mit seinem ganzen Leben offenbart Jesus das Vaterherz Gottes, das ewige Wesen des Schöpfers. Wir sehen, wie sich Jesus vollkommen hingibt, bis zum Tod am Kreuz, und sich schließlich als Speise darreicht. Gott ist grenzenlose Liebe, die sich restlos verschenkt. „Da er die Seinen liebte, die in der Welt waren, liebte er sie bis zur Vollendung“ (Joh 13,1). 

Und bevor er zum Vater zurückkehrt, überträgt er seine eigene Sendung den zwölf Aposteln, die er erwählt und auf diesen Dienst vorbereitet hatte. „Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch!“ (Joh 20,21). Er offenbart ihnen ihr Amt, erklärt ihnen die Bezeichnung „Apostel“, „Gesandter“, und stattet sie mit seiner eigenen Vollmacht aus. „Er hauchte sie an und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist!“ (Joh 20,22).

Durch die Handauflegung haben die Apostel ihre Sendung weitergegeben und Bischöfe eingesetzt. Diese wiederum haben schon zu apostolischer Zeit für jede ihrer Gemeinden einen Presbyter (Ältesten) bestellt und ihm durch Handauflegung die Teilhabe an der apostolischen Vollmacht verliehen. Von Anfang an lebt im Priestertum das apostolische Amt weiter, das Fundament, auf das der Herr seine Kirche gegründet hat.

Das Priestertum hat sakramentalen Charakter. Aber es geht nicht nur darum, dass der Akt der Handauflegung, die Priesterweihe, ein Sakrament darstellt, also ein sichtbares Zeichen, durch das die unsichtbare Gnade des Priestertums, die apostolische Vollmacht, vermittelt wird. Der sakramentale Charakter des Priestertums besteht vor allem darin, dass der Priester selbst ein sichtbares Zeichen für die Gegenwart Christi darstellt. Wenn er segnet, segnet Christus selbst, wenn er am Altar steht und die Wandlungsworte spricht, handelt Christus selbst durch ihn. „Wer euch hört, hört mich“ (Lk 10,16), sagt Jesus zu seinen Aposteln.

So sind die Apostel auch in die Sendung hineingewachsen, Jesus durch ihr eigenes Leben sichtbar zu machen, ihn abzubilden. Sie haben alles verlassen und sind ihrem Herrn nachgefolgt, in vollkommener Verfügbarkeit für das Reich Gottes, in selbstloser Hingabe für den Dienst an der Kirche. Dieses Vorbild Jesu und der Apostel hat die zölibatäre Lebensform des Priesters begründet.

Der Zölibat ist ein prophetisches Zeichen, ein Licht für die Welt. Die Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen legt Zeugnis von der Hoffnung auf das ewige Leben ab, das wir erwarten. Durch den Zölibat leuchtet Christus im Priester sowohl als Bräutigam der Kirche auf, als auch als Haupt seines geheimnisvollen Leibes, der Kirche. In der Keuschheit wird auch der geopferte Leib Christi sichtbar, gekreuzigt für die Rettung der Welt. Gerade darin ist er für alle Gläubigen ein Leuchtturm in der Orientierungslosigkeit unserer Zeit. Er zeigt den Weg zur selbstlosen Liebe auf, die nur in der königlichen Herrschaft über den Leib verwirklicht werden kann.

Liebe Leser, wie sehr wird dieses Licht durch den Missbrauchsskandal verdunkelt, aber auch durch den „Synodalen Weg“, der die Frage der Keuschheit ausgeklammert und ins Gegenteil verkehrt hat. Wir wollen das Licht wieder auf den Leuchter stellen und um die Heiligung der Priester beten. Mit einem aufrichtigen Vergelt’s Gott wünschen wir Ihnen auf die Fürsprache der allzeit reinen Jungfrau Maria Gottes reichsten Segen!

 

Zur „Theologie des Leibes“ von Papst Johannes Paul II.

Die prophetische Botschaft der ehelichen Vereinigung

Von Johannes Paul Wieczorek

Der hl. Papst Johannes Paul II. hat ein vielfältiges Erbe hinterlassen. Einer seiner wertvollsten Schätze ist die „Theologie des Leibes“, wie er sie selbst genannt hat. Nach ihr besitzen Sexualität und eheliche Vereinigung einen prophetischen Charakter, denn sie offenbaren dem Menschen sein tiefstes Wesen, seine Berufung zur Hingabe und zur Teilhabe am dreifaltigen Leben Gottes. Diese „Sprache des Leibes“ muss ihrer göttlichen Wahrheit entsprechend gelebt werden, andernfalls zerstört sie das wahrhaft Menschliche und beraubt die Person ihres wahren Glücks in der Liebe. Dies arbeitet Johannes Paul Wieczorek (geb. 1992) in seinem Beitrag heraus, indem er den Ansatz Johannes Pauls II. kurz zusammenfasst. Wieczorek ist bei Berlin aufgewachsen, hat Wirtschaftswissenschaften studiert und arbeitet als Redakteur bei Radio Horeb. Zudem ist er Akademischer Referent der Theologie des Leibes nach Johannes Paul II. und Mitbegründer der „Initiative Theologie des Leibes“. weiter...

 

„Freundeskreis Maria-Regina Kramer“ – neuer Impuls zur Seligsprechung

Eine Blüte der Reinheit kündet die Kraft der Liebe

Von Manfred Amann CRVC

Der „Freundeskreis Maria-Regina Kramer“ ist eine neue Initiative, welche die Botschaft der jugendlichen Märtyrerin Maria-Regina Kramer (1928-1945) in ihrer Aktualität herausstellen und einen neuen Anstoß für die Seligsprechung geben will. Die aus Berlin stammende Schülerin, die mit 17 Jahren im Abwehrkampf für ihre Jungfräulichkeit ermordet worden ist, hat ein ergreifendes Zeugnis ihrer Christusliebe hinterlassen. Pater Manfred Amann, geb. 1949, gehört der Augustiner-Chorherren-Kongregation der „Brüder vom Gemeinsamen Leben“ in Maria Bronnen an und engagiert sich seit vielen Jahren im „Freundeskreis Maria Goretti e. V.“. Für die offizielle Dokumentation der Deutschen Bischofskonferenz „Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts“ hat er das Lebensbild von Maria-Regina Kramer verfasst. Nachfolgend sein Beitrag in einer Neubearbeitung für „Kirche heute“. weiter...

 

Fragen an den „Synodalen Weg“

Warum wird das Thema Keuschheit ausgeklammert?

Von Erich Maria Fink

Pfarrer Erich Maria Fink vermisst bei der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals auf dem „Synodalen Weg“ eine Auseinandersetzung mit dem Thema Keuschheit. Die Frage taucht weder in den Dokumenten auf, noch wird sie in den Diskussionen als Aspekt der Problemlösung angesprochen. Vielmehr vermittelt die gesamte Veranstaltung den Eindruck, als müsse man sich vom Ideal der Keuschheit verabschieden, um den Missbrauch von Kindern durch Priester zu verhindern. Ja, es wird indirekt der Vorwurf erhoben, als habe die Kirche gerade durch ihre rigide Morallehre die jetzige Krise heraufbeschworen. Pfr. Fink sieht darin einen Widerspruch zur biblischen Offenbarung und zum Zeugnis der Kirche seit ihren Anfängen. weiter...

 

Die drei Dimensionen der Kirche nach Papst Franziskus

Zum Thema Priestertum der Frau

Von Erzbischof Nikola Eterović, Apostolischer Nuntius in Deutschland

Zur Eröffnung der Frühjahrsvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz am 27. Februar 2023 in Dresden richtete der Apostolische Nuntius, Erzbischof Dr. Nikola Eterović, ein Grußwort an die versammelten Bischöfe. Er ging auf die Forderung des „Synodalen Wegs“ nach der Zulassung von Frauen zu allen Ämtern der Kirche ein und betonte die Aktualität des Apostolischen Schreibens Ordinatio sacerdotalis von Papst Johannes Paul II. Dabei erinnerte er an die Begegnung der Bischöfe mit den Präfekten wichtiger Dikasterien der Römischen Kurie im Rahmen ihres Ad-limina-Besuchs vom 14. bis 18. November 2022 in Rom sowie an die Dokumente, die im Anschluss daran veröffentlicht worden waren. Nachfolgend ein Auszug zur Frage des Frauenpriestertums und der marianischen Dimension der Kirche. weiter...

 

Synodalität: Mit Maria gemeinsam dem Guten Hirten folgen

„Maria, die Mutter der Kirche, ist die erste Synodalin“

Von Bischof Bertram Meier, Augsburg

Am 30. April 2023 feierte der Augsburger Bischof Dr. Bertram Meier mit einer Festmesse am Hochaltar den Abschluss der Renovierungsarbeiten an der Wallfahrtskirche Maria Vesperbild. In seiner Predigt ging er auf verschiedene Elemente des Gotteshauses ein und leitete aus ihnen Impulse zum aktuellen Leben der Kirche ab. Dabei nahm er auch Bezug auf den „Synodalen Weg“ und bezeichnete die Gottesmutter als „erste Synodalin“. Kritisch stellte er fest: „Das Missverständnis besteht für mich darin, synodale Versammlungen als Veranstaltungen zu sehen, wo wichtige Themen des Glaubens nicht nur beraten, sondern per Mehrheitsprinzip entschieden und – deutscher Mentalität entsprechend – möglichst zeitnah umgesetzt werden.“ weiter...

 

Rückblick auf den „Synodalen Weg“

Große Sorgen um die Einheit der Kirche

Von Weihbischof Florian Wörner

Der Augsburger Weihbischof Florian Wörner bringt in einem kurzen Statement seine Bedenken zum Ausdruck, die in ihm nach dem Abschluss des „Synodalen Wegs“ in Deutschland zurückbleiben. Für ihn ist es nicht ersichtlich, wie man bei der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals so rasch zu Themen wie Frauenordination, Laienhomilie oder Umgang mit sexueller Vielfalt kommen konnte. Der Druck, unter dem die Bischöfe standen, der offene Kampf kirchenpolitischer Lager gegeneinander und das Erzwingen bestimmter Entscheidungen gegen den Konsens der Gesamtkirche haben seiner Meinung nach nichts mit einer Synodalität zu tun, wie sie Papst Franziskus versteht. weiter...

 

„Er ist auferstanden, aber mit Wunden!“

Joseph Bernhart – Christliche Stimme im Sturm der Zeit

Von Jakob Knab

Studiendirektor Jakob Knab, Experte für den christlich motivierten Widerstand gegen die Nazi-Ideologie, nähert sich in diesem Licht dem schwäbischen Gelehrten Joseph Bernhart an. Er betrachtet ihn als aufrüttelnde Stimme, die sich dem Geist des christlichen Abendlandes mit seiner Weite und Unerschütterlichkeit verpflichtet wusste. Dabei ist Joseph Bernhart eine tragisch-glänzende Gestalt, die sowohl ihr persönliches Schicksal als auch die globalen Erschütterungen durch die Weltkriege aufzuarbeiten versuchte. Nie hatte er den priesterlichen Zölibat als solchen und dessen tiefen Sinn in Frage gestellt. Er sah in ihm einen mächtigen Kraftquell der Kirche. Doch erkannte er seine eigene Entscheidung für das Priestertum in jungen Jahren als Irrtum, dessen Konsequenzen er in Demut ertrug. Bischof und Papst sahen letztlich seine lautere Gesinnung und sanierten die Ehe kurz vor dem Tod seiner Frau. Auf dem Hintergrund dieses Ringens leuchtet die tiefe Erkenntnis auf: „Er ist auferstanden, aber mit Wunden. Mit Wunden, aber mit verklärten!“ weiter...

 

Neue Petition von 1000plus

Hilfe statt Abtreibung

Interview mit Kristijan Aufiero

1000plus ist eine gemeinnützige Organisation, die weltweit Information, Beratung und Hilfe für Frauen und Familien im Schwangerschaftskonflikt betreibt, fördert und finanziert – insbesondere Beratungsangebote und -einrichtungen, die zu Profemina International und ihren nationalen Kooperationspartnern gehören. Kristijan Aufiero, Gründer und Geschäftsführer der 1000plus-Profemina gemeinnützigen GmbH, geht auf das Vorhaben der Bundesregierung ein, die §§ 218 und 219 des Strafgesetzbuchs abzuschaffen. Vor dem Hintergrund seiner Erfahrung fordert er den Bundestag in einer Petition dazu auf, die geplante Neuregelung nach dem Grundsatz „HILFE statt Abtreibung“ auszurichten. Es müsse gesetzlich verankert werden, dass das erste Ziel der Beratung darin besteht, mit den betroffenen Frauen eine Alternative zur Abtreibung zu erarbeiten und ein Ja zum Leben des ungeborenen Kindes zu ermöglichen. Aufiero lädt dazu ein, sein Anliegen zu unterstützen und die Petition online zu unterschreiben (https://www.1000plus.net/petition). Am 18. April 2023 sendete Radio Horeb ein Interview, das Nadja Neubauer mit Kristijan Aufiero führte. Nachfolgend bearbeitet für „Kirche heute“. weiter...

 

Zum Buch „Mission Menschenfischer“ von Hinrich E. Bues

Neue Christen gewinnen

Von Lorenz Rösch

Pfr. Lorenz Rösch stellt ein neues Buch von Dr. Hinrich Bues über Mission im 21. Jahrhundert vor.[1] Bues hat als evangelischer Pastor den Weg zur katholischen Kirche gefunden und zeigt mit erfrischender Klarheit auf, wie wir mit Jesus Christus und Maria neue Christen für das Himmelreich gewinnen können. Pfr. Rösch würdigt die vielen praktischen Beispiele und die tiefe biblische Spiritualität, von der die Ausführungen geprägt sind. Er weist aber auch auf gewisse Grenzen hin, auf Elemente, über die der Leser stolpern könnte. weiter...

 

Deutsche Glaubensspuren in Pakistan

Von André Stiefenhofer

Die katholische Kirche in Pakistan wurde in ihrer Geschichte vor allem durch niederländische und irische Missionare geprägt. Und doch begegnet man auf der Reise durch das Land auch immer wieder der Erinnerung an deutsche Ordensfrauen und Priester, die den Menschen bleibende Geschenke der Liebe gemacht haben. André Stiefenhofer, Pressereferent von „Kirche in Not“ Deutschland, hat Pakistan vor wenigen Wochen besucht und zeichnet deutsche Glaubensspuren in dem Land nach, in dem unter zwei Prozent Christen leben. weiter...

 

Zeichen der Einheit und Hoffnung in der Kirche

4. Adoratio-Kongress in Altötting

Interview mit Ingrid Wagner

Von Freitag, 9. Juni 2023, 17 Uhr bis Sonntag, 11. Juni 2023, um 13 Uhr findet in der Basilika St. Anna in Altötting der vierte „Adoratio-Kongress“ statt. Veranstaltet wird dieser Glaubenskongress vom Referat Neuevangelisierung des Bistums Passau in Kooperation mit den Bistümern Augsburg und Eichstätt. Ingrid Wagner, die Leiterin des Referats für Neuevangelisierung in Passau, erläutert im Gespräch mit „Kirche heute“, worum es bei diesem Kongress geht und was die Teilnehmer vor Ort, aber auch diejenigen, die das Geschehen über Radio und Fernsehen mitverfolgen, erwartet. weiter...


[1] Hinrich E. Bues: Mission Menschenfischer. Mit JESUS lernen, neue Christen zu gewinnen, HC, 303 S., 24,90 Euro, ISBN 978-3-903602-48-9; E-Mail: bestellung@ bebeverlag.de / www.klosterladen-heiligenkreuz.at