Die letzten drei Nummern von Kirche heute sind jeweils noch nicht online gestellt.
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April 2025
Liebe Leserinnen und Leser
Von Erich Maria Fink und Thomas Maria Rimmel
In diesen Tagen, da wir die April-Ausgabe erstellen, blickt die ganze Welt auf Papst Franziskus, der sich seit 14. Februar in der Gemelli-Klinik einer intensiven Behandlung unterziehen muss. Im Augenblick scheint es dem schwer kranken Papst etwas besser zu gehen. Nach Angaben der Ärzte besteht keine unmittelbare Lebensgefahr mehr. Das intensive Gebet für Papst Franziskus und die Zukunft der Kirche hat die Herzen der Menschen weltweit für das derzeitige Pontifikat neu geöffnet. Außerkirchlich wie innerkirchlich wurde ein versöhnliches Wohlwollen spürbar, gepaart mit dem ehrlichen Bemühen, dem Erbe, das Papst Franziskus hinterlassen wird, gerecht zu werden und ihm die gebührende Hochschätzung entgegenzubringen. weiter...
Menschliche und künstliche Intelligenz und das Ringen um die Verhältnisbestimmung
Ein wichtiger Impulsgeber
Von Ralph Weimann
Professor DDr. Ralph Weimann (geb. 1976), promoviert in Theologie und Bioethik, doziert seit 2008 an verschiedenen kirchlichen Hochschulen und Universitäten in Rom. In einem ersten Kommentar bezeichnet er das neue Dokument des Vatikans über künstliche Intelligenz als wichtigen Impulsgeber. Sein Beitrag ist eine hilfreiche Einführung in das umfangreiche Schreiben. Dabei zeigt Weimann einige wesentliche Linien auf und macht in allgemein verständlicher Weise klar, worauf es beim Thema KI ankommt. weiter...
Zum vatikanischen Dokument „Antiqua et nova“
KI – intelligent, aber leider nicht vernünftig
Von Peter Schallenberg
Für Professor Dr. Peter Schallenberg (geb. 1963), seit 2008 Inhaber des Lehrstuhls für Moraltheologie und Ethik an der Theologischen Fakultät Paderborn und seit 2010 Direktor der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle in Mönchengladbach, ist es klar, dass sich die Kirche mit dem Thema der Künstlichen Intelligenz (KI) und ihrer ethischen Dimension auseinandersetzen muss. Am vatikanischen Dokument „Antiqua et nova“ begrüßt er die grundsätzliche Offenheit der katholischen Kirche gegenüber dieser neuen Technik. Auch Schallenberg hält KI für ein gutes Hilfsmittel, das dem Menschen dienen und ihn in unzähligen Bereichen unterstützen kann. Doch müsse man ihre Grenzen klar im Blick behalten. Denn KI könne nie die personale Zuwendung zum Menschen ersetzen und sei auch nicht in der Lage, auf übergeordnete Ziele vorauszublicken, die jedoch allein dem Handeln des Menschen einen letzten Sinn verleihen könnten. weiter...
Risiken für die Grundrechte des Menschen begrenzen
KI und ihre ethischen Herausforderungen
Von André-Marie Jerumanis
Der Moraltheologe Professor Dr. André-Marie Jerumanis (geb. 1956) von Lugano sieht im Dokument „Antiqua et Nova“ eine Zusammenfassung der verschiedenen Lehräußerungen von Papst Franziskus über den Umgang mit künstlicher Intelligenz. Diesem aktuellen Thema hatte der Papst beispielsweise seine Ansprache auf dem G7-Gipfel im Juni 2024 sowie die Botschaft zum 58. Welttag der sozialen Kommunikationsmittel am 24. Januar 2024 gewidmet. Neuerungen in Forschung und Technik steht die katholische Kirche grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber, doch fordert sie gleichzeitig immer dazu auf, diese Errungenschaften im Dienst des Menschen und des Gemeinwohls einzusetzen. Dazu gibt sie ethisch-religiöse Leitlinien vor. weiter...
„Antiqua et nova“ – Warum nicht nur die künstliche Intelligenz Regeln braucht
In Verantwortung für den Menschen
Von Ingo Proft
Dr. Ingo Proft (geb. 1981) ist Professor im Fachbereich „Ethik und soziale Verantwortung“ an der „Vinzenz Pallotti University“ in Vallendar, einer als Ordenshochschule der Pallottiner entstandenen katholischen Privatuniversität. In seinem Beitrag nähert er sich dem neuen Dokument des Vatikans über künstliche Intelligenz vom Blick auf den Menschen an, wie er bereits in den Weisheitsbüchern des Alten Testaments enthalten ist. Die neue Technologie wird sich nachhaltig auf das soziale Zusammenleben und die Arbeitswelt auswirken und die Gefahr verstärken, dass die Welt „in den Homo Deus und den Homo nutzlos“ auseinanderfällt, in die Schar der Superreichen, denen alles zur Verfügung steht, und die Mehrheit der Überflüssigen, die lediglich mit dem Notwendigen versorgt werden, wie es der israelische Historiker Yuval Noah Harari zum Ausdruck gebracht hat. Angesichts dieser Herausforderung gilt es die Weichen dafür zu stellen, dass der Mensch selbst als einziger Zweck an sich in dieser Welt geachtet wird. weiter...
Überraschendes Glaubenszeugnis eines deutschen Journalisten
Die Sehnsucht nach Gott im digitalen Zeitalter
Von Klaus-Hermann Rössler
Tobias Haberl wurde 1975 geboren und arbeitet seit 2005 als Redakteur beim Süddeutsche Zeitung Magazin. Die Titel seiner bisherigen Bücher lauten „Wie ich mal rot wurde. Mein Jahr in der Linkspartei“ (2011), „Wir, Ritter der Ehrenrunde. Prominente berichten vom Sitzenbleiben“ (2016), „Die große Entzauberung. Vom trügerischen Glück des heutigen Menschen“ (2019) und „Der gekränkte Mann. Verteidigung eines Auslaufmodells“ (2022). Nun legte er 2024 eine Publikation vor, mit der von ihm kaum jemand gerechnet hätte. Jedenfalls passt sie nicht in die linksliberal geprägte Medienlandschaft, für die er eigentlich tätig ist. Schon der Buchtitel „Unter Heiden. Warum ich trotzdem Christ bleibe – Was kann das 21. Jahrhundert eigentlich von gläubigen Menschen lernen?“ verrät, dass es sich um ein unmissverständliches Glaubenszeugnis handelt. Zudem hat Tobias Haberl offensichtlich keine Scheu davor, sich in der heutigen Zeit zur katholischen Kirche zu bekennen. Eine Buchbesprechung. weiter...
„Das Christentum steht erst an der Schwelle der Weltgeschichte“
Zum 90. Geburtstag von Alexander Men
Von Dionisij Martyschin und Pawel Botschkow
Alexander Men (1935–1990) war Erzpriester der Russisch-Orthodoxen Kirche und übte gegen Ende der sowjetischen Herrschaft einen gewaltigen Einfluss auf das kirchliche und gesellschaftliche Leben in Russland aus. In seinem Denken ging er völlig neue Wege und versuchte auch die russische Orthodoxie zu erneuern. Sein Charisma entfaltete er in mitreißenden Vorträgen und Predigten, mit denen er sowohl die Intelligenz als auch die Jugend gewann. Er war der erste Priester, der während der Sowjetzeit eine Predigt im Fernsehen hielt.
Auch verfasste er zahlreiche Bücher, die eine Gesamtauflage von mehr als acht Millionen Exemplaren erreichten und in mehrere Dutzend Sprachen übersetzt wurden. Am bekanntesten ist die siebenbändige „Geschichte der Religion“, wobei die ersten sechs Bände eine fundamentaltheologische Reihe mit dem Untertitel „Auf der Suche nach dem Weg, der Wahrheit und dem Leben“ bilden und der siebte Band eine Einführung in das Christentum unter dem Titel „Der Menschensohn“ darstellt. Zu erwähnen ist auch sein Buch „Sakrament, Wort und Bild“, eine Einführung in den orthodoxen Gottesdienst und die kirchlichen Feste.
Ein besonderes Kennzeichen seines Wirkens war seine ökumenische Offenheit und vor allem seine Hochschätzung für die katholische Kirche. Am 9. September 1990 wurde er in Semchos an der Stadtgrenze von Sergijew Possad auf dem Weg zu seiner Kirche ermordet. Anlässlich seines 90. Geburtstags veröffentlichten die beiden russisch-orthodoxen Geistlichen Denis (Dionisij) Martyschin und Pawel Botschkow (Pavel Bochkov) ein Büchlein mit dem Titel „Theologie der Freiheit und Kreativität“. In ihrem Beitrag werfen die beiden promovierten Theologen einen Blick darauf, wie diese Thematik im Lebenswerk von Alexander Men aufscheint. weiter...
Das Kulturzentrum „Pokrowskije Worota“ und seine Aktivitäten
Dialog und Evangelisierung
Von Giovanna Parravicini
In Moskau gibt es ein Kulturzentrum, das versucht, den Geist der katholischen Weltkirche auszustrahlen und den Dialog mit der russischen Gesellschaft zu pflegen. Es trägt den Namen „Pokrowskije Worota“ und ist nach dem Platz benannt, an dem es sich befindet. Wörtlich bedeutet die Bezeichnung „Schutz-Tor“ und geht auf ein mittelalterliches Stadttor im Osten Moskaus zurück, das nahe der alten Marienkirche mit dem Titel „Schutz- und Fürbitte der Gottesmutter“ lag. Die aus Italien stammende Giovanna Parravicini (geb. 1955), die das Zentrum seit über 20 Jahren leitet, gibt einen Einblick in diese außerordentliche Einrichtung. weiter...
„Mit Frieden ist nichts verloren, aber durch Krieg kann alles verloren gehen“
Zehn Blutzeugen der Gewissenstreue
Von Jakob Knab
80 Jahre nach dem Ende der NS-Gewaltherrschaft erkundet und erhellt Studiendirektor Jakob Knab jenen Zivilisationsbruch in den zwölf Jahren einer Diktatur des Bösen. Etliche Jahrzehnte hat sich unser Autor in diese Thematik vertieft. In Dankbarkeit blickt er zurück auf jene Religionsstunde im Oktober 1958 an der Zwergschule in Waidhofen, wo der Kaplan aus Schrobenhausen den verstorbenen Heiligen Vater Pius XII. würdigte. In gleicher Weise ist er dankbar für jene Stunde vom Februar 1963 am Gymnasium in Dillingen a. d. Donau, wo der Deutschlehrer aus dem Büchlein von Inge Scholl „Die Weiße Rose“ vorlas. Eine Flamme für die geschichtliche Wahrheit wurde entfacht. Unser Autor zieht diese historische Bilanz: Der Nationalsozialismus kam aus dem Krieg, fand im Krieg seine eigentliche Bestimmung und ging im Krieg schließlich unter. Die Kirche konnte sich dem weltanschaulichen Totalitätsanspruch des Nationalsozialismus entziehen. Ihre Gleichschaltung misslang, aber ihre überwiegend konservativ-nationale Grundhaltung bewirkte immer wieder ihre Loyalität zur staatlichen Obrigkeit, siehe die sog. Kriegshirtenbriefe. Niemand hatte ernstlich mit dem plötzlichen Erscheinen des „Tieres aus der Tiefe“ (Offb 13) gerechnet. weiter...
Mit großem geistlichen Gewinn
Ein „heiliges Fasten“
Von Richard Kocher
Pfr. Dr. Richard Kocher, Programmdirektor von Radio Horeb, hat in seinem Rundbrief das Thema Fasten aufgegriffen und seine Bedeutung für das christliche Leben in prägnanter Weise herausgestellt. Er schlägt einen Bogen vom Alten Testament über das Evangelium Jesu Christi bis hin zu den Impulsen, die seit über 40 Jahren von Medjugorje ausgehen. In dieses Licht stellt er die Herausforderungen, mit denen wir in unserer digitalisierten Welt konfrontiert sind. Das Fasten kann ein wertvoller Schlüssel sein. weiter...
Ukraine: Ein Priester in der Kriegshölle
Die Kirche bleibt bei den Menschen
Von Tobias Lehner
„Ohne tägliche heilige Messe und Rosenkranz könnte ich es hier nicht aushalten“, betont Witalij Nowak im Gespräch mit dem weltweiten katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN). Nowak ist Militärpfarrer für eine Brigade von etwa 3000 Frontkämpfern in der Ostukraine; die genaue Position kann er aus Sicherheitsgründen nicht nennen. Er ist ein Seelsorger in der Hölle des Krieges – die auch nach drei Jahren noch nicht zu Ende ist. weiter...
Carabinieri opferte sein Leben für 22 Zivilisten
Ehrwürdiger Diener Gottes Salvo D’Acquisto
Von Erich Maria Fink
Salvo D‘Acquisto (1920-1943) war Unteroffizier der italienischen Carabinieri. Mit knapp 23 Jahren bot er sein Leben an, um 22 gefangen genommene Zivilisten vor dem Tod zu retten. Im Rahmen einer Vergeltungsmaßnahme waren sie während des Zweiten Weltkriegs von deutschen Soldaten willkürlich ausgewählt und zur Erschießung bestimmt worden. Am 24. Februar 2025 bestätigte Papst Franziskus ein Dekret, mit dem der Diener Gottes Salvo D‘Acquisto für „ehrwürdig“ erklärt wurde. Gut zwei Wochen später fand in der Basilika St. Paul vor den Mauern ein feierlicher Gottesdienst statt, bei dem das Dekret öffentlich verkündet wurde. Pfarrer Erich Maria Fink, der die Zeremonie miterleben durfte, stellt den ehrwürdigen Diener Gottes kurz vor. weiter...
Der Artikel ist veröffentlicht in der Zeitschrift Kirche heute Nr. 4/April 2025
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