Oktober 2013

Papst Franziskus setzt Zeichen wahren Mitgefühls

In Flüchtlingen Christus aufnehmen

Von Erich Maria Fink

Durch den Syrien-Konflikt ist die Diskussion um die Aufnahme ausländischer Flüchtlinge neu entbrannt und auch zum Wahlkampfthema geworden. Wie verhalten wir uns als Christen zum Flüchtlingsproblem? Die europäischen Länder, die im Nahen Osten bisher ein militärisches Eingreifen von außen abgelehnt haben, sehen in der Sorge um die Flüchtlinge ihre vorrangige Aufgabe. Es scheint im Augenblick die wichtigste Möglichkeit überhaupt zu sein, Hilfe zu leisten. Als Christen dürfen wir die Politiker im Ringen um eine angemessene Asylpolitik nicht allein lassen. Die Kirche muss die politischen Kräfte nach den Maßstäben des Evangeliums unterstützen. Ihr kommt es zu, angesichts der aktuellen Herausforderungen eine Atmosphäre der Offenheit und Hilfsbereitschaft zu schaffen. Papst Franziskus räumt der Flüchtlingsfrage höchste Priorität ein. Unermüdlich appelliert er an die Gewissen aller und ruft zu einer grundlegenden Neuausrichtung in Politik und Pastoral auf. weiter...


Papst Pius XI.: „Die Politik ist das größte Feld der Nächstenliebe!“

Solidarität mit den Armen in Afrika

Von Paul Kardinal Poupard

Vom 13. bis 14. September fand dieses Jahr in Krakau bereits zum 13. Mal die Europa-Kirchen-Konferenz unter dem durchgehenden Titel „Die Rolle der katholischen Kirche im Prozess der europäischen Integration“ statt, die jeweils mit hochrangigen Vertretern aus Kirche und Politik von der Konrad-Adenauer-Stiftung Polen und ihren Partnerorganisationen durchgeführt wird. Heuer behandelte sie das Thema „Stellung der Familie in der EU“. Die Beiträge sind bislang noch nicht veröffentlicht worden. Vor zehn Jahren stand die Veranstaltung unter dem Thema „Europa – vereint oder entzweit?“ Dabei hielt Paul Kardinal Poupard (geb. 1930) einen Vortrag über die christlichen Werte, die nach Johannes Paul II. das Fundament der Freiheit bildeten. Nachfolgend sein letzter Punkt, den er der Nächstenliebe widmete. weiter...


Ehemaliger Präsident des EU-Parlaments unterstreicht Rolle des Christentums

„Was ist es, das Europa eint?“

Von Hans-Gert Pöttering

Am 7. September 2013 hielt Dr. Hans-Gert Pöttering eine Rede über die zentrale Bedeutung des Christentums für Europa. Seine richtungweisenden Ausführungen verdienen höchste Beachtung. Anlass war die 900-Jahr-Feier des Malteser- bzw. Johanniterordens im Berliner Dom mit 500 geladenen Gästen. Der katholische Politiker Pöttering (geb. 1945) ist seit 1979 Mitglied im Europäischen Parlament, war von 2007 bis 2009 dessen Präsident und ist seit 2009 Vorsitzender der Konrad-Adenauer-Stiftung. Er begann seinen Vortrag mit einem Zitat: „Der niederländische Ordenspriester Pater Werenfried van Straaten, auch genannt der ‚Speckpater‘, schrieb einst: ‚Die Nächstenliebe liegt nicht in schönen Worten. Sie fordert Taten und Opfer. Sie fordert ein Stück von uns selbst.‘“ Damit charakterisierte er den Beitrag der Malteser und Johanniter, um schließlich zur „gemeinsamen Wertegrundlage“ überzuleiten, welche die Europäische Union prägt. Ausgehend von der Symbolik des Malteserkreuzes orientierte er sich an den acht Seligpreisungen und den vier Kardinaltugenden. Dabei ging er auch auf den Umgang mit Flüchtlingen ein. Einige Auszüge.


Wiederverheiratete Geschiedene und die heilige Kommunion

Eine Frage der Barmherzigkeit?

Von Weihbischof Andreas Laun, Salzburg

Ein heißes Thema: der Umgang der Kirche mit wiederverheirateten Geschiedenen. Die Päpste Johannes Paul II. und Benedikt XVI. haben die Lehre der Kirche bekräftigt. Wenn ein Paar durch eine gültig geschlossene Ehe im Sakrament verbunden ist, bleibt das Eheband bis zum Tod eines der Ehegatten bestehen. Das Band ist letztlich Christus selbst, der die Eheleute durch seine sakramentale Gegenwart miteinander vereint. „Scheitert“ die Ehe, so ist eine zweite kirchliche Trauung ausgeschlossen. Jede neue eheliche Beziehung steht im Widerspruch zum fortbestehenden Ehesakrament und damit auch zum Zeichen der Eucharistie. Nur wenn jemand fest entschlossen ist, in der neuen Verbindung enthaltsam zu leben, kann er die Lossprechung und Kommunion empfangen. Wie kann die Kirche in einer solchen Situation Gottes Barmherzigkeit bezeugen? weiter...


Jesus Christus wirkt Wunder in den Herzen der Jugendlichen

Der brennende Dornbusch

Von Jutta Schwenk

„Mach den Raum deines Zeltes weit!“ (Jes 54,2) An dieses Prophetenwort denkt Jutta Schwenk, Sprecherin der JUGEND 2000 in der Diözese Freiburg, wenn sie ihre Eindrücke vom 6. Internationalen Prayerfestival wiedergeben möchte. Das großartige Jugendtreffen fand vom 14. bis 18. August 2013 in der Gebetsstätte Marienfried bei Neu-Ulm mit etwa 1.500 Teilnehmern statt. Hohe Gäste wie Paul Josef Kardinal Cordes, Weihbischof Florian Wörner oder der für die Neuevangelisierung offiziell beauftragte P. Agustino Torres CFR wirkten an der Veranstaltung mit. Doch das begeisterte Feuer des Glaubens entfachten vor allem die Jugendlichen selbst, welche die Tage auf einzigartige Weise gestalteten.


28. Weltjugendtag 2013 in Brasilien

Der Weltjugendtag war ein „Mysterium“

Von Martin Straub

Über drei Millionen Menschen nahmen am 28. Weltjugendtag teil, der vom 23. bis 28. Juli 2013 mit Papst Franziskus in Rio de Janeiro stattfand. Wie ein roter Faden zog sich durch das ganze Jugendtreffen die Bedeutung der Freundschaft mit Christus. Immer wieder legten junge Menschen Zeugnis davon ab, wie die persönliche Beziehung zu Jesus ihr Leben verwandeln und sie zu Boten seiner Frohen Botschaft machen kann. Papst Franziskus versuchte sich selbst ganz zurückzunehmen, um dem Wirken Gottes Raum zu geben. Er wollte damit die Jugendlichen ermutigen, ohne Furcht ihre Sendung anzunehmen, das Evangelium bis an die Grenzen der Erde zu tragen. Denn dieser Dienst verlange nichts Besonderes, sondern nur das freimütige Bekenntnis dessen, was man selbst durch den Glauben geworden sei. Martin Straub, der Regens des Augsburger Priesterseminars, hat als verantwortlicher geistlicher Betreuer zusammen mit weiteren elf Priestern eine Gruppe von 150 Jugendlichen der JUGEND 2000 aus Deutschland begleitet. weiter...


Die Missionare bleiben – trotz Angst und Gewalt

Zentralafrikanische Republik: „Hier wird die Kirche verfolgt!“

Von Eva-Maria Kolmann

Der Bericht von Eva-Maria Kolmann über die Situation der Bevölkerung und insbesondere der christlichen Missionare in der Zentralafrikanischen Republik ist erschütternd. Er wirft ein Licht auf die weltweite islamistische Bewegung, aber auch auf die Hilflosigkeit der Weltgemeinschaft gegenüber dem Terror, der von sog. Rebellen in immer mehr Länder hineingetragen wird. Erschreckend ist vor allem die Gleichgültigkeit der westlichen Welt, welche die furchtbare Verwüstung fast gänzlich ignoriert und kein Interesse für den Schutz christlicher Missionsarbeit aufbringt. Umso wichtiger ist die Öffentlichkeitsarbeit von „Kirche in Not“, aber auch die Verbreitung des gewaltigen Zeugnisses der Missionare vor Ort, eine Ermutigung für jeden von uns. weiter...


„Der Herr ruft mich, den Berg hinaufzusteigen“

Von Papst em. Benedikt XVI.

Am 11. Februar 2013 hatte Papst Benedikt XVI. seinen Rücktritt zum 28. Februar 2013, 20.00 Uhr, erklärt. Die zweieinhalb Wochen, in denen er noch im Amt war, nützte er, um die Gläubigen an all dem teilhaben zu lassen, was nun in seinem Herzen vor sich ging. Die Reden aus diesen Tagen sind kürzlich in einem Buch unter dem Titel „Ich habe mich nie allein gefühlt“ veröffentlicht worden. Nachfolgend die Ansprache beim Angelus am Sonntag, den 24. Februar 2013, auf dem Petersplatz. Sie beginnt mit den Worten: „Liebe Brüder und Schwestern, danke für eure Zuneigung!“ weiter...


Europapreis 2013 für Altötting

Von Bischof em. Wilhelm Schraml, Altötting

Es wird zu Recht als eine Sensation bezeichnet: Am 14. September 2013 wurde dem Wallfahrtsort Altötting der Europapreis 2013 verliehen. Dabei handelt es sich um die höchste Auszeichnung, die der Europarat seit 1955 an Gemeinden vergibt, „die hervorragende Leistungen für die Verbreitung des europäischen Einigungsgedankens erbracht haben“. Den Preis erhielten beispielsweise 1957 Turin, 1958 Wien, 1959 Istanbul oder 1967 Straßburg. Altötting ist der 16. Träger dieses Titels in Deutschland. In der offiziellen Begründung wird ausdrücklich die Arbeitsgemeinschaft „Shrines of Europe“ genannt, in der die sechs bedeutendsten Marienwallfahrtszentren Europas zusammengeschlossen sind: Altötting, Fatima, Loreto, Lourdes, Mariazell und Tschenstochau. Hervorgehoben werden vom Europarat die Zusammenarbeit mit diesen Orten und die damit verbundene Organisation von Veranstaltungen. Die Stadt Altötting selbst dankte in diesem Zusammenhang offiziell der Gemeinschaft Emmanuel für deren Verdienste. Ein Auszug aus der Festansprache des emeritierten Bischofs Wilhelm Schraml. weiter...


Initiativen des Papstes bringen die Wende

Ringen um den Frieden

Von Erich Maria Fink

So nachdrücklich wie sich Johannes Paul II. vor dem Irak-Krieg gegen einen Angriff der USA ausgesprochen hatte, warnte nun auch Papst Franziskus vor einem militärischen Eingreifen der Amerikaner in den Syrien-Konflikt. Es ist offensichtlich, dass seine Stimme Gewicht hatte und für das weitere Vorgehen der Völkergemeinschaft richtungweisend war. Dabei aber ging es nicht nur um einen menschlichen Beitrag im spannungsgeladenen Verhandlungsgewirr. Franziskus rief die ganze Menschheitsfamilie dazu auf, in diesem bedrohlichen Augenblick ihre Zuflucht zu Gott, dem einzigen Geber und Garanten des Friedens, zu nehmen. Die unerwartete Wende sowohl von Seiten der syrischen Regierung als auch der USA dürfen wir im Licht unseres Glauben wesentlich den Initiativen des Papstes zuschreiben.


Die Lage der Kirche und des Glaubens in Deutschland

 „Der schwierigste Beruf ist der eines Bischofs“

Interview mit Prof. Dr. Andreas Wollbold

In einem ermutigenden Interview nahm der Pastoraltheologe Prof. Dr. Andreas Wollbold freimütig zur Lage der katholischen Kirche in Deutschland Stellung. Einerseits brachte er deutlich seine Erwartungen an die Bischöfe zum Ausdruck, andererseits nahm er sie auch in Schutz und meinte: „Der schwierigste Beruf in Deutschland ist derzeit sicher der eines Bischofs!“ Ein für „Kirche heute“ bearbeiteter Auszug aus dem Interview, das die Verlegerin Gisela Geirhos für K-TV geführt hat. weiter...


Die verbindende Kraft der Partnerschaft „Maria – Mutter Europas“

Die Gebetsgemeinschaft lebt

Von P. Notker Hiegl OSB

Die Partnerschaft „Maria – Mutter Europas“, die von Pater Notker Hiegl OSB ins Leben gerufen wurde, entfaltet eine kraftvolle Wirkung. Pater Notker ist vom vielfältigen Interesse an der Initiative überrascht und stellt sie als Beitrag zur Erneuerung der christlichen Fundamente Europas voll Vertrauen der Gottesmutter anheim. Er berichtet vom Besuch einer russischen Delegation beim Heiligtum in Gnadenweiler und von der Entwicklung der erst kürzlich gegründeten Bruderschaft als vertiefendes Element der Gebetsgemeinschaft. weiter...