Juli 2012
"Ich weiß, wem ich vertraut habe" (2 Tim 1,12)
Die persönliche Bindung des Priesters an Christus
Von Anton Strukelj
Anton Štrukelj, geb. 1952 in Slowenien, ist Professor für Dogmatik an der Theologischen Fakultät der Universität Ljubljana. Zum 85. Geburtstag von Papst Benedikt XVI. veröffentlichte er dieses Jahr das Buch „Vertrauen – Mut zum Christsein“. Hingebungsvoll und gewissenhaft arbeitete er das Leben unseres Papstes mit seinem Denken und pastoralen Wirken heraus. Das Ergebnis ist eine wunderbare Schule für das geistliche Leben und die theologische Vertiefung des christlichen Glaubens. Unter dem Kapitel „Diener eurer Freude – JosephRatzinger als Priester, Lehrer und Hirte“ bietet er eine wahre Fundgrube für die Formung einer authentischen und erfüllten priesterlichen Existenz. Einige Auszüge sind nachfolgend zusammengestellt. weiter...
Verantwortliche Seelsorge
Von Weihbischof Andreas Laun
Sein ganzes Leben lang hat Weihbischof Dr. Andreas Laun für die Treue zur Lehre der Kirche auf dem Gebiet der Moraltheologie gekämpft. Nie hat er einen Zweifel an der Gültigkeit der Enzyklika „Humanae vitae“ gelassen, immer hat er aktiv praktizierte Homosexualität als Sünde verurteilt und versucht, Betroffenen einen Weg zur Versöhnung mit Gott zu eröffnen. In diesem Ringen um die Wahrheit und die Erfüllung des Willens Gottes begegnet Weihbischof Laun aber auch oft extremen Haltungen, die dem Weg der katholischen Kirche widersprechen und die Menschen auf unverantwortliche Weise belasten. In seinen Überlegungen ruft er zu einer verantwortlichen Seelsorge auf und geht dabei von einigen Beispielen aus, die ihm in letzter Zeit häufiger begegnet sind. weiter...
VII. Welttag der Familien 2012 in Mailand:
Die Familie: Arbeit und Fest
Von Erich Maria Fink
Vom 30. Mai bis 3. Juni 2012 fand in Mailand das VII. Weltfamilientreffen statt. Papst Benedikt XVI. ließ es sich nicht nehmen, selbst an diesem Ereignis teilzunehmen und das Treffen mit einem Pastoralbesuch in der Erzdiözese Mailand zu verbinden. Er unterstrich damit von neuem, wie sehr ihm die Rettung und Erneuerung der christlichen Familie am Herzen liegt. Ehe und Familie müssen in der pastoralen Arbeit Priorität besitzen! Dies legt er den Bischöfen bei ihren Ad-limina-Besuchen regelmäßig ans Herz. Pfarrer Erich Maria Fink stellt in seinem Beitrag über das Weltfamilientreffen heraus, wie Benedikt XVI. einerseits auf der gesellschaftspolitischen Ebene für die Familien eintritt, andererseits den Familien konkrete pastorale Hilfen an die Hand gibt, um sie auf der geistlichen Ebene zu unterstützen. weiter...
50. Eucharistischer Weltkongress 2012 in Dublin:
Liturgische Erneuerung
Von Papst Benedikt XVI.
Vom 10. bis 17. Juni 2012 fand in Dublin der 50. Internationale Eucharistische Kongress statt. Nach der Abschlussmesse am Sonntagabend im Croke Park Stadion richtete sich Papst Benedikt XVI. in einer Videobotschaft an die etwa 80.000 Teilnehmer. Zelebriert wurde der Gottesdienst von Kurienkardinal Marc Ouellet, dem kanadischen Präfekten der Bischofskongregation und Papstdelegaten beim Weltkongress in Irland. Unter den mitfeiernden Gästen war auch Irlands Staatspräsident Michael Higgins. In seiner Ansprache hob der Papst die Notwendigkeit einer liturgischen Erneuerung hervor, die den ursprünglichen Anliegen des II. Vatikanischen Konzils tatsächlich gerecht wird. Nur wenn das Gedächtnis des Kreuzesopfers Christi mit Ehrfurcht und Freude gefeiert werde, könne das Geheimnis der Eucharistie für Kirche und Welt fruchtbar werden. Die Woche über hatten täglich etwa 20.000 Menschen den Kongress besucht. Insgesamt fanden 160 Symposien, Reden, Workshops und Konzerte statt, auf denen 223 eingeladene Geistliche, Experten und Gläubige sprachen. Mit weit über 100.000 Teilnehmern war der Weltkongress für Irland ein großer Segen. Das Thema des Missbrauchs durch Priester ist noch immer präsent. Bereits während der Eröffnungszeremonie wurde ein „Stein der Heilung“ enthüllt, der den Missbrauchsopfern gewidmet ist und nach dem Kongress dauerhaft in Dublin aufgestellt werden soll. Auch der Papst ging auf diese Wunde ein. weiter...
Passion für die Priester
Von Paul Josef Kardinal Cordes
Im Mai dieses Jahres erschien ein neues Buch über die Französin Marthe Robin, einer großen Mystikerin des 20. Jahrhunderts. Sie lebte von 1902 bis zu ihrem Tod 1981 in Châteauneuf, einem kleinen südwestfranzösischen Dorf. Seit ihrem 18. Lebensjahr war sie durch eine schwere Krankheit ans Bett gefesselt. 30 Jahre lang erlebte sie Freitag für Freitag die Passion Jesu. Ihre tiefe Spiritualität, verbunden mit humorvoller Nüchternheit und Bodenständigkeit, zog die Leute mit der Zeit in Scharen an. Insgesamt waren es über 100.000 Menschen, auch zahlreiche Priester und Bischöfe, die zu ihr kamen, um Rat, Trost und Hilfe zu erfahren. An der Begräbnismesse am 12. Februar 1981 nahmen etwa 7000 Menschen teil, darunter vier Bischöfe und mehr als 200 Priester. Marthe Robin fühlte sich besonders dazu berufen, ihre Leiden für die Priester aufzuopfern. Zusammen mit Pater Finet gründete sie die „Foyers de Charité“, ein weltweites Werk der Evangelisierung. Zu dem außerordentlichen Buch von Theresia Westerhorstmann schrieb Paul Josef Kardinal Cordes ein Vorwort. weiter...
Heilige Messe lateinisch-deutsch
Von Karl Wallner OCist
Ein stilvoll gestaltetes Büchlein bietet den Gläubigen die Antworten der hl. Messe in lateinischer Sprache an. Es handelt sich um den erneuerten Messritus, der von Papst Benedikt XVI. nun als die „ordentliche Form“ des römischen Ritus bestimmt worden ist, während er den traditionellen Ritus als „außerordentliche Form“ bezeichnet. Auf der linken Seite sind jeweils die lateinischen Texte gesetzt, auf der rechten Seite die deutsche Übersetzung. Außerdem sind die einzelnen Verse mit Choralnoten versehen. Im Anhang findet sich u. a. die „Missa de Angelis“. Das Büchlein möchte auch dazu dienen, den Gregorianischen Choral zu pflegen. Nachfolgend das Vorwort von Pater Dr. Karl Wallner aus dem Kloster Heiligenkreuz. weiter...
Maria – Miterlöserin
Von Anton Ziegenaus
Im Rahmen des KIRCHE heute-Frühjahrsforums hielt Prof. Dr. Dr. Anton Ziegenaus (geb. 1936) am 28. April 2012 in Marienfried bei Pfaffenhofen a. d. Roth den Eröffnungsvortrag unter dem Thema „Die Miterlöserschaft Mariens ausgewiesen am Beispiel Fatimas“. Obwohl die Tagung der „Mittlerschaft Mariens“ gewidmet war, wählte der über Deutschland hinaus bekannte Dogmatiker bewusst die Bezeichnung „Miterlöserschaft“. Er erklärte, dass sich die Mittlerschaft Mariens in der Ordnung der Gnade, wie es das Zweite Vatikanische Konzil ausgedrückt hat, eben in ihrer Miterlöserschaft vollziehe und erschließe. Dabei unterstrich Prof. Ziegenaus, dass in dieser Teilhabe Mariens am Werk der Erlösung die Berufung aller Christen aufscheine. Zwar habe die Miterlöserschaft Mariens einzigartigen und universalen Charakter, doch seien alle Christen in das Erlösungswerk Christi einbezogen. Die Aufgabe der ganzen Kirche sei es, an der Rettung der Welt mitzuwirken und damit eine aktive Rolle der Miterlösung zu spielen. Prof. Ziegenaus zeigte dies in einem umfassenden Sinn am Beispiel Fatimas auf. weiter...
5 Jahre "Maria Mutter Europas"
Zeichen für das krisengeschüttelte Europa
Von Notker Hiegl OSB
Die Fünf-Jahres-Feier der Kapelle „Maria Mutter Europas“ in Gnadenweiler bei Beuron am 9. Juni 2012 wurde zu einem eindrucksvollen Zeugnis für das christliche Abendland. P. Notker Hiegl OSB berichtet kurz über das Fest, an dem über 1000 Gläubige teilnahmen. In besonderer Weise geht er auf die engagierte Ansprache des Bundestagsabgeordneten Volker Kauder ein. weiter...
Magnifikat
Von Bischof Peter Bürcher
Das Pontifikalamt zum fünfjährigen Jubiläum der Kapelle „Maria Mutter Europas“ bei Beuron feierte nicht zufällig Bischof Peter Bürcher aus Reykjavik (Bild). Er hatte sich im Dezember 2009 der Gebetsgemeinschaft angeschlossen und auch die Kapelle in seinem Pfarreizentrum Maria, der Mutter Europas, geweiht. Nachfolgend seine Predigt in leicht gekürzter Form. weiter...
Warnung vor der Warnung
Von Weihbischof Andreas Laun
Seit einem guten Jahr lassen sich unzählige Gläubige auf der ganzen Welt von angeblichen Botschaften in den Bann ziehen, die auch in deutscher Sprache unter der Webseite www.diewarnung.net verbreitet werden. Die vermeintliche „Seherin“ der „Warnung“ ist eine verheiratete Frau und Mutter. Aus Rücksicht auf ihre junge Familie will sie ihre Identität nicht preisgeben, sondern im Verborgenen bleiben. Ihre so genannten Offenbarungen empfängt sie nach eigenen Angaben seit dem 8. November 2010. Am 1. März 2011 begann die Verbreitung der Botschaften auf Englisch, in der Muttersprache der Seherin. Der Internetauftritt auf Deutsch startete am 11. April 2011. Weihbischof Dr. Andreas Laun ist überzeugt, dass die Angelegenheit an sich keine besondere Aufmerksamkeit verdient. Vor allem möchte er durch eine Stellungnahme keine zusätzliche Reklame machen. Doch sieht er eine wachsende pastorale Verantwortung, da sich immer mehr Gläubige durch diese Botschaften von ihren eigentlichen christlichen Aufgaben ablenken lassen. Aus diesem Grund versuchte er sich auf der Grundlage der Informationen, die im Internet zugänglich sind, ein eigenes Bild zu machen. Seinen ersten Eindruck gibt er in einer kurzen Klarstellung wieder. weiter...
Zur Diskussion um das Betreuungsgeld
Von Christa Meves
Die Diskussion um das Betreuungsgeld offenbart immer deutlicher die Ideologie, die sich hinter den Verfechtern der Kinderkrippen verbirgt. Ginge es wirklich um das Wohl der Kinder, würde unsere Politik die Erkenntnisse der Soziologie und Psychotherapie ernst nehmen und die familiären Bindungen stärken. Stattdessen wird die derzeitige Diskussion als Kampfplatz verwendet, um die letzten Bastionen der „Familie als Vorgabe Gottes“ zu schleifen. Wie prophetisch erweist sich heute die Stimme von Christa Meves! Alles, was sie seit Jahrzehnten mahnend in die Welt hinausruft, war noch nie so unmittelbarer Gegenstand der öffentlichen Auseinandersetzungen wie heute. Damit stellt die aktuelle Debatte eine grandiose Chance für die Kirche dar, sich mit ihren Wertmaßstäben einzubringen und die Botschaft, wie sie von Christa Meves längst formuliert und begründet worden ist, mit allem Nachdruck zu bezeugen. weiter...