Oktober 2012

Drei Stufen zu einer besseren Welt

Von Weihbischof Andreas Laun

Drei Stufen führen empor zu einem neuen Denkmal, das sich auf dem Territorium der Zisterzienserabtei Stift Heiligenkreuz bei Wien befindet. Es heißt „Denkmal zur Glaubens-, Religions- und Gewissensfreiheit“ und geht auf die Initiative von Weihbischof Dr. Andreas Laun, Salzburg, zurück. Er hat nun auch die Einweihung zusammen mit Abt P. Maximilian Heim und Altabt Gregor Henckel-Donnersmark vorgenommen. In dem Kunstwerk findet eine der wichtigsten Erfahrungen Launs als Moraltheologe ihren Ausdruck: das zentrale Menschenrecht, das allein Frieden zu garantieren vermag, ist neben dem undamentalen Recht auf Leben das Recht auf Gewissensfreiheit. Aus ihr leitet sich auch die Glaubens- und Religionsfreiheit ab. Laun sieht diese Freiheit durch den Anstieg weltweiter Christenverfolgungen bedroht, aber auch durch den gesellschaftspolitischen Druck, der zum Teil totalitäre Züge annimmt. Die Stufen „Menschenwürde“, „Freiheit“ und „Wahrheit“ bilden das Programm, dem sich Laun verschrieben hat. weiter...


Von der Manipulation der Sprache

Von Weihbischof Andreas Laun 

Mit aufmerksamem Blick hat Weihbischof Dr. Andreas Laun über Jahrzehnte hinweg die Entwicklung des kirchlichen und gesellschaftlichen Lebens verfolgt. Wie kaum ein anderer, erhebt er mahnend die Stimme, wenn er Verirrungen oder Abweichungen von den geoffenbarten und der Kirche gelehrten göttlichen Idealen wahrnimmt. Als Mahner ist er zu einem „Licht für die Welt“ geworden, an dem sich unzählige Gläubige orientieren. Er versteht es, die Dinge nicht nur genau zu prüfen, sondern seine Einsichten auch mit einer allgemein verständlichen Sprache ins Wort zu fassen. Ein eindrucksvolles Beispiel ist die nachfolgende Analyse der sprachlichen Manipulation. weiter...


Streiter gegen das NS-Regime

Von Werner Schiederer

Am 13. September 2012 jährte sich zum 70. Mal der Todestag des früheren Landauer Stadtpfarrers Johann Baptist Huber, der als Widerstandskämpfer gegen die Naziherrschaft und unerschrockener Zeuge für den katholischen Glauben in die Geschichte eingegangen ist. Ein Beitrag von Werner Schiederer, unseres langjährigen Schriftleiters. weiter...



Plädoyer für einen substantiellen Glauben

„Christ, werde wesentlich!“

Von Karl Josef Wallner OCist

Im Blick auf das bevorstehende „Jahr des Glaubens“ ermutigt P. Dr. Karl Josef Wallner OCist, der an der Hochschule Heiligenkreuz bei Wien doziert, an die konkreten Glaubensinhalte heranzugehen. Auf dem Hintergrund seiner akademischen wie pastoralen Erfahrung wagt er, sieben entscheidende Themen zu benennen und kurz auszuführen. Mit diesen „Basics“, wie er sie bezeichnet, versucht er, ein Fundament zu bieten, welches den christlichen Glauben über die konfessionellen Grenzen hinweg als überzeugende Lebensentscheidung aufzuzeigen vermag. Es geht ihm zunächst um den dreifaltigen Gott und sein gnadenhaftes Zugehen auf den Menschen. Themen wie Maria, Priestertum oder die sieben Sakramente werden dabei noch nicht berührt. weiter...


„Pussy Riot“ und das Armutszeugnis des Westens

Von Erich Maria Fink

Pfarrer Erich Maria Fink, der seit über zwölf Jahren im Ural tätig ist, beschreibt den Wirbel um die Punkband „Pussy Riot“ aus russischer Sicht. Ein provokanter Auftritt der Gruppe in der Moskauer Erlöser-Kathedrale im Februar dieses Jahres hatte zu einem heftig umstrittenen Gerichtsverfahren geführt. Während die drei Aktivistinnen in Russland fast keine wirkliche Unterstützung finden, überbieten sich exponierte Persönlichkeiten aus dem Westen mit Solidaritäts bekundungen. Die Mehrheit der russischen Gesellschaft kann diese Reaktionen nicht nachvollziehen. Sie ist der Überzeugung, dass die Aktion selbst sowie die Aufmerksamkeit, die ihr vom Westen entgegengebracht wird, dem Land großen Schaden zufügen. Pfarrer Fink bewertet die Auswirkungen der Vorgänge um „Pussy Riot“ sowohl auf das gesellschaftliche als auch auf das kirchliche Leben in Russland. weiter...


Neuevangelisierung – Gebot der Stunde

Von Thomas Maria Rimmel

Thomas Maria Rimmel hielt Anfang September 2012 auf dem 23. Internationalen Mariologischen Kongress in Rom einen Vortrag, in dem er schwerpunktmäßig auf die Bedeutung der Neuevangelisierung einging. Seit dem II. Vatikanischen Konzil spielt die Thematik in der Lehrverkündigung der Päpste eine immer größere Rolle. Rimmel stellt das drängende Problem vor und beleuchtet die Impulse, welche die Kirche als Antwort auf die dramatische Entwicklung in den traditionell katholischen Ländern anbietet. Nachfolgend die entscheidenden Auszüge aus seinem Referat. weiter...


„Bringt das Kreuz Christi nicht um seine Kraft!“

Von Papst Benedikt XVI. 

Trotz der angespannten Lage ließ es sich Benedikt XVI. nicht nehmen, vom 14. bis 16. September 2012 in den Libanon zu reisen und dort das Nachsynodale Apostolische Schreiben „Ecclesia in Medio Oriente“ über „die Kirche im Nahen Osten“ zu unterzeichnen und feierlich zu übergeben. Die arabisch-muslimische Welt bewunderte den Mut des Papstes und nahm ihn mit großer Ehrerbietung auf. Die Christen aber nützten die Gelegenheit, um ein begeistertes Zeugnis abzulegen. Es war zu spüren, dass sie nicht nur kamen, um dem Papst einen Gefallen zu tun. Es ging um ihre Sache! Es war ihr Stolz, Christus nicht zu verstecken, sondern auf den Thron zu heben. Der Papst aber betonte ihre Berufung, auf das Böse und die Gewalt anders zu reagieren als die übrige Welt, ja, ein Charisma zu leben, das auch der Islam und das Judentum nicht vertreten: durch das Verzeihen das Böse in Liebe verwandeln – durch die Kraft des Kreuzes Christi. Auch wenn Benedikt XVI. auf das Wort des hl. Paulus (1 Kor 1,17) nicht Bezug genommen hat, lässt sich seine Botschaft mit dem Ruf zusammenfassen: „Bringt das Kreuz Christi nicht um seine Kraft!" weiter...



Der Einsatz der katholischen Kirche im Dritten Reich:

Rettungsversuche von Juden in Ungarn

Von Dr. Kurt Weiß

Mit der Reihe „Die Kirche und die Juden“ dokumentiert Dr. Kurt Weiß den vielfältigen Einsatz der katholischen Kirche zur Rettung von Juden im Dritten Reich. In seinem zweiten Beitrag beschreibt er die Vorgänge in Ungarn gegen Ende des Zweiten Weltkriegs. Etwa 200.000 ungarische Juden verdankten den Interventionen des Vatikans und der Hilfe der katholischen Kirche vor Ort ihr Überleben. Eine Schlüsselrolle spielte dabei Angelo Rotta, der damalige Päpstliche Nuntius und Doyen des Diplomatischen Korps in Budapest. Schon zuvor hatte er als Apostolischer Nuntius auf dem Balkan durch die Ausgabe von Taufzertifikaten und Reisegenehmigungen nach Palästina bulgarischen Juden das Leben gerettet. 1997 wurde er von Yad Vashem in die Liste der „Gerechten unter den Völkern“ aufgenommen. weiter...