Januar 2014

Impulse für ein ökumenisches Reformationsgedenken 2017

Können wir das Lutherjubiläum gemeinsam feiern?

Von Kurt Kardinal Koch

Mit großen Schritten gehen wir auf das Lutherjubiläum im Jahr 2017 zu. Die christlichen Gemeinschaften, die aus der Reformation hervorgegangen sind, erwarten von der katholischen Kirche, dass sie sich diesen Anlass zu eigen macht und an den Feierlichkeiten teilnimmt. Kurt Kardinal Koch, der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, hat zu diesen Erwartungen Stellung genommen und die Haltung der katholischen Kirche zum Reformationsgedenken dargelegt. Dieses Gedenken könne für Katholiken keine Jubelfeier sein, sondern fordere zum Schuldbekenntnis und zur Umkehr heraus. In einem Grundsatzreferat über den „ökumenischen Auftrag“ des Konzils am 26. Oktober 2013 in der St. Michaels-Kirche in Ottmaring bei Augsburg nannte er drei Bedingungen für ein gemeinsames Reformationsgedenken. Dabei stützte er sich auf das Dokument „From Conflict to Communion“ – „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“, das von der Lutherisch/Römisch-Katholischen Kommission im Blick auf das Jubiläumsjahr 2017 ausgearbeitet worden ist. Koch gliederte seine Impulse in den Dreiklang „Buße, Dankbarkeit und Hoffnung“. weiter…

 

„Wir müssen gemeinsam zum Schutz der Christen aufstehen!“

Große Fortschritte seit Benedikt XVI.

Interview mit Metropolit Hilarion

Der Besuch von Präsident Putin bei Papst Franziskus am 25. November 2013 hat in Russland ein ausgesprochen positives Echo hervorgerufen. Die Bilder von der Übergabe einer Kopie der Ikone der Gottesmutter von Wladimir haben die Bevölkerung zutiefst gerührt. Fast jeder konnte beschreiben, wie sich Putin bekreuzigt und die Ikone geküsst und wie es ihm der Papst nachgemacht habe. Jedenfalls hat die Begegnung große Sympathien für die katholische Kirche geweckt, was auch für die Katholiken in Russland ein wichtiges Signal bedeutet. Vor allem wachsen die Erwartungen einer gegenseitigen Annäherung und die Sehnsucht nach der Wiederherstellung der Einheit, mehr als es der orthodoxen Kirche gelegen erscheint. Am 10. Dezember 2013 veröffentlichte die russische Tageszeitung Kommersant ein umfangreiches Interview mit Metropolit Hilarion (geb. 1966), dem Leiter des Außenamtes des Moskauer Patriarchats. Pawel Korobov ging in seinen Fragen auch auf die Möglichkeit eines Treffens des Papstes mit dem Patriarchen ein. Nachfolgend ein Auszug. weiter…

 

Die Gefahren des „Transhumanismus“

Erinnert Euch Eurer Menschlichkeit!

Von Gianfranco Kardinal Ravasi

Im Rahmen des so genannten „Vorhofs der Völker“ hielt Kardinal Gianfranco Ravasi am 27. November 2013 in der Charité Berlin einen aufrüttelnden Vortrag. Ravasi ist ein Bibelexeget von Weltrang und nun als Präsident des „Päpstlichen Rats für Kultur“ verantwortlich für den Dialog zwischen katholischer Kirche und Nichtglaubenden. Seine Ausführungen über die Entwicklung der Menschheit angesichts moderner Wissenschaften und Technologien ließ er in den Aufruf Albert Einsteins einmünden: „Wir Naturwissenschaftler appellieren als Menschen an die Menschen: Erinnert Euch Eurer Menschlichkeit und vergesst ruhig den Rest!“ weiter…

 

Anregungen für eine Reform der Klöster

Damit der Feigenbaum neue Früchte bringt

Von Weihbischof Andreas Laun

Immer mehr Klöster sterben aus. Jahrhundertealte Kulturlandschaften gehen unter. Doch es gibt auch Gemeinschaften mit Nachwuchs, blühende Oasen. Was können unsere Orden von ihnen lernen? weiter…

 

Gebetsinitiative für die Neuevangelisierung

Öffnet die Herzen dem Heiligen Geist

Interview mit Leo Tanner

Im Apostolischen Schreiben „Evangelii gaudium“ fordert Papst Franziskus einen weltweiten missionarischen Aufbruch der katholischen Kirche. Gott selbst wolle „in den Gläubigen eine Dynamik des Aufbruchs auslösen“ und jeder Christ sei zu diesem „neuen Aufbruch“ berufen. „Alle sind wir aufgefordert, diesen Ruf anzunehmen: hinauszugehen aus der eigenen Bequemlichkeit und den Mut zu haben, alle Randgebiete zu erreichen, die das Licht des Evangeliums brauchen“, so der Papst. Pfarrer Leo Tanner hat sich dieser Aufgabe schon lange verschrieben. Sein Einsatz für die geistliche Erneuerung ist weit bekannt. Nachfolgend ein Einblick in die Gebetsinitiative für die Neuevangelisierung, die er vor einem Jahr angestoßen hat. weiter…

 

Der Fall König Lothars II. unter Papst Nikolaus I.

Ringen um das Ideal der Ehe

Von Erich Maria Fink

Mit Papst Franziskus verbinden viele Menschen die Hoffnung, dass die katholische Kirche wiederverheirateten Geschiedenen den Empfang der Sakramente ermöglichen könnte. In dieser Erwartungshaltung unternahm das Seelsorgeamt des Erzbistums Freiburg mit einer pastoralen „Handreichung“ einen Vorstoß, dem der Präfekt der Glaubenskongregation eine klare Absage erteilte. In einer ausführlichen Stellungnahme erinnerte Erzbischof Gerhard Ludwig Müller an den Kampf um das Ideal der christlichen Ehe, der die ganze Kirchengeschichte durchziehe. Allein die Cathedra Petri, also das päpstliche Lehramt, habe den verschiedenen „Liberalisierungstendenzen“ standgehalten. Pfarrer Erich Maria Fink beschreibt das Beispiel des fränkischen Königs Lothars II. im neunten Jahrhundert, welches das Ringen um die Unauflöslichkeit der Ehe bis hinauf in die höchsten Ebenen der kirchlichen Hierarchie deutlich werden lässt. weiter…

 

Kongress über die Barmherzigkeit-Gottes-Frömmigkeit in Paderborn

Offenbarungen der hl. Sr. Faustina sind Teil der Heilsgeschichte

Von Jan Machniak

Ende November 2013 fand in der Busdorfkirche, die im 11. Jahrhundert nach dem Vorbild der Grabeskirche von Jerusalem für ein Kollegiatsstift entstanden ist und sich heute im östlichen Bereich der Paderborner Altstadt befindet, ein Kongress über die Botschaft der Göttlichen Barmherzigkeit nach der hl. Schwester Faustina Kowalska statt. Dabei trug Professor Jan Machniak (geb. 1957) ein Grundsatzreferat über die theologische Einordnung ihrer Offenbarungen vor (Bild links). Machniak ist ein enger Mitarbeiter von Stanisław Kardinal Dziwisz und am Lehrstuhl für Spiritualität an der Päpstlichen Theologischen Akademie in Krakau tätig. Auch hat er am Seligsprechungsprozess für Johannes Paul II. mitgewirkt. Wir veröffentlichen Auszüge aus dem wertvollen Vortrag in mehreren Folgen. Die Übersetzung stammt von Dr. Manfred Deselaers. weiter…

 

Pater Werenfried van Straaten und die Kirche hinter dem Eisernen Vorhang

Auf den „Tag X“ hinarbeiten

Interview mit Antonia Willemsen

Antonia Willemsen ist eine Verwandte des berühmten „Speckpaters“ Werenfried van Straaten und war mehr als 30 Jahre Generalsekretärin seines Hilfswerks „Kirche in Not“. Seit 2006 ist sie Vorstandsvorsitzende von „Kirche in Not“ Deutschland. Im Interview mit Volker Niggewöhner spricht sie über die Gründungsjahre des Hilfswerks und über die ersten Hilfsaktionen für die verfolgte Kirche hinter dem Eisernen Vorhang. weiter…

 

Adolph Kolping – 200. Geburtstag

Der große Sozialreformer

Von P. Notker Hiegl OSB

Das Jahr 2013 stand unter dem besonderen Zeichen des sel. Adolph Kolping. Vor kurzem wurde sein 200. Geburtstag gefeiert. Geboren am 8. Dezember 1813 erlebte er selbst als Handwerksgeselle die Not der arbeitenden Bevölkerung. Im Alter von 23 Jahren wagte er den ungewöhnlichen Schritt, als Spätberufener noch das Gymnasium zu besuchen und das Theologiestudium zu beginnen. Am 13. April 1845 wurde er in der Kölner Minoritenkirche zum Priester geweiht. Danach war er Kaplan in Elberfeld, wo er Johann Gregor Breuer kennenlernte. Durch ihn kam er mit der Idee der Gesellenvereine in Berührung, eine Begegnung, die ihn zum christlichen Sozialreformer des 19. Jahrhunderts werden ließ. weiter…


Stellung der Kirche Frankreichs zur Schoa

Von Sylvie Bernay

Die nationalsozialistische Ideologie von Blut und Rasse hat etwa sechs Millionen Juden das Leben gekostet hat. Im Gegensatz zu manchen vorgefassten Meinungen haben die Katholiken zur Judenverfolgung nicht einfach geschwiegen. Unzählig sind die wunderbaren Beispiele, wie Katholiken die Gewissen aufgerüttelt und die Juden inmitten von Schande und Leiden unterstützt haben. Dies zeigt ein neues Buch von Dr. Sylvie Bernay am Beispiel Frankreichs. Sie hatte die Aktivitäten von Katholiken den durch die Nazis verfolgten Juden gegenüber in der eigenen Familie hautnah erlebt. Später setzte sie sich wissenschaftlich damit auseinander und promovierte zu diesem Thema. Sie ist Dozentin für Geschichte und Geografie. Nachfolgend Auszüge aus der Einführung zu ihrem Buch, in dem sie zum freundschaftlichen und gemeinsamen jüdisch-christlichen Gebet einlädt. weiter…