Juni 2010

Päpstlicher Rat für die Evangelisierung des Westens

Von Erich Maria Fink

Ende April 2010 überraschte der Vatikan mit der Meldung, Benedikt XVI. werde in Kürze einen neuen Päpstlichen Rat errichten. Geplant sei ein Dikasterium, das sich ganz der Neuevangelisierung widmen werde. Dabei habe der Papst in erster Linie die traditionell katholischen Länder im Blick. Pfarrer Erich Maria Fink geht der Frage nach, welche Anliegen sich hinter dieser Initiative verbergen. Er beleuchtet die Ankündigung besonders auf dem Hintergrund der früheren Tätigkeit Joseph Kardinal Ratzingers als Präfekt der Glaubenskongregation. weiter...


Bemühen um Wesentlichkeit

Von Bischof Josef Clemens

Am 19. April 2010 hielt Kurienbischof Dr. Josef Clemens in Marktl am Inn, dem Geburtsort Benedikts XVI., anlässlich des 83. Geburtstags und des fünften Wahljahrestags des Papstes einen Festvortrag. Dr. Clemens war lange Jahre Privatsekretär Benedikts XVI. in dessen Zeit als Präfekt der Glaubenskongregation. In seinem Referat charakterisierte er das derzeitige Pontifikat als „Bemühen um Wesentlichkeit“. Einen Schlüsseltext dafür sieht Dr. Clemens in der Ansprache, die der Papst am 13. Mai 2007 vor der Generalversammlung des lateinamerikanischen Bischofsrates im brasilianischen Aparecida gehalten hat. Kürzlich warf der Befreiungstheologe Leonardo Boff dem Papst vor: „Im Vatikan konzentriert man sich mehr auf Politik als auf die Verkündung der christlichen Botschaft.“ Die nachfolgenden Aussagen Benedikts XVI. beweisen genau das Gegenteil. Außerdem stellt die Aussage Boffs eine ungeheuerliche Verdrehung der Tatsachen dar. Wer jahrzehntelang gegen eine Verkürzung des kirchlichen Auftrags auf gesellschaftspolitisches Engagement gekämpft hat, war Kardinal Ratzinger in seiner Auseinandersetzung mit der Befreiungstheologie. Gerade er setzte sich gegenüber Boff dafür ein, dass die christliche Botschaft wieder zum Tragen kommt. Ein kleiner Auszug aus dem umfangreichen Vortrag. weiter...


Klarstellungen von Kardinal Lehmann zur Missbrauchsaffäre

Von Engelbert Recktenwald

Anfang April erschien in der FAZ eine Stellungnahme von Kardinal Lehmann zum Missbrauch in der Kirche. Pater Engelbert Recktenwald FSSP hält den Artikel für einen „hervorragenden Beitrag“. Es geht um Diagnose und Therapie. In all den angeschnittenen Fragen bringt Kardinal Lehmann entscheidende Nuancen zur Sprache, welche in der öffentlichen Diskussion oft zu kurz kommen. Mit seinen Überlegungen ermöglicht er einen ausgewogenen Blick auf die derzeitige Krisensituation. P. Recktenwald bietet eine scharfsinnige Relecture und arbeitet die wertvollen Elemente in der Klarstellung von Kardinal Lehmann heraus. weiter...


Das wahre Gesicht der Anti-Baby-Pille

Von Gabriele Marx

Dr. Gabriele Marx wurde 1951 in Dresden geboren und arbeitet seit über 30 Jahren als Frauenärztin. Inzwischen ist sie überzeugt: „Die Einnahme der Antibabypille stellt eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar.“ Ja, sie spricht sogar vom „tödlichen Risiko“ und verschreibt auch keine Pille mehr. Der Weg zum wahren Glück bestehe nicht darin, die Fruchtbarkeit mit Hormonen zu bekämpfen, sondern seine „Sexualität verantwortungs-bewusst und im Einklang mit der Natur zu leben“. Dass die evangelische Theologin Margot Käßmann am 13. Mai 2010 ausgerechnet im katholischen Münchner Liebfrauendom die Pille als „Geschenk Gottes“ bezeichnet hat, lässt sich an Dreistigkeit kaum überbieten. Unbekümmert charakterisierte sie die Pille als Hilfe zu einer „Liebe ohne Angst“ und zu einer „verantwort-lichen Elternschaft“, als ob es der katholischen Kirche gerade um diese Werte nicht gehe. Kurz zuvor hatte die Nordische Bischofskonferenz, welche die Bistümer der Länder Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden umfasst, ein deutliches Plädoyer für die weitsichtige Lehre der Kirche in der Enzyklika Humanae vitae abgelegt. In ihrem gemeinsamen Hirtenwort zum Familienkongress vom 14. bis 16. Mai im schwedischen Jönköping betonen die Bischöfe „die menschliche Sexualität“ als „Ausdruck der gegenseitigen Liebe und Hingabe zwischen den Ehepartnern“ sowie „die Hinordnung der Sexualität auf die Zeugung neuen Lebens“. weiter...


Kampf einer katholischen Schülerin

Brief einer 15-jährigen Schülerin

Zu nachfolgendem Beitrag bemerkt Weihbischof Dr. Andreas Laun: „Diesen Brief schrieb eine 15-jährige Schülerin, wohnhaft in der Diözese Salzburg, ohne mein Zutun. Ich habe nur an wenigen Stellen geglättet und ihn ein wenig gekürzt. Ich veröffentliche ihn, um vor allem die Herzen der Verantwortlichen in der Kirche zu berühren: ‚Wegschauen’ und ‚Vertuschen’ in Fragen der Wahrheit ist heute noch häufiger als im Bereich des Missbrauchs – und ebenso gefährlich, vielleicht in mancher Hinsicht sogar noch schlimmer! Der Gemeinde in Pergamon (Offb 2,14-16) wird gesagt: ‚Aber ich habe etwas gegen dich: Bei dir gibt es Leute, die an der Lehre Bileams festhalten … So gibt es auch bei dir Leute, die in gleicher Weise an der Lehre der Nikolaiten festhalten. Kehr nun um! Sonst komme ich bald und werde sie mit dem Schwert aus meinem Mund bekämpfen.’ Uns wird der Herr viele andere Irrlehren, die wir dulden, vorhalten und uns zur Rechenschaft ziehen, die Bischöfe zuerst!“ weiter...


Die Kinder von Fatima

Von Alfons Sarrach

Am Fatima-Kongress, der vom 13. bis 16. Mai 2010 in der diözesanen Gebetsstätte Wigratzbad stattfand, wirkte auch der bekannte Autor Alfons Sarrach mit. Sein erstes Referat widmete er den Seherkindern von Fatima. Um zu einer tieferen Interpretation der Erscheinungen vorzudringen, geht er vor allem auf die zeichenhaften Begleitumstände ein. Sarrach zeigt auf, dass sich Gott mit den Ereignissen von Fatima einer Menschheit in den Weg stellt, die ihre Identität ohne Gott finden möchte. Ein solcher Weg endet im Unmenschlichen. Die Orientierung an Maria aber führt den Menschen zum Plan des Schöpfers, zu seinen „Träumen“ zurück. Der Artikel stellt eine leicht gekürzte Fassung der Ausführungen Sarrachs dar. weiter...