Juli 2010

Zum Mord an Bischof Padovese

Von Weihbischof Andreas Laun, Salzburg

Am Fronleichnamstag wurde Bischof Luigi Padovese im türkischen Iskenderun von seinem eigenen Chauffeur auf grausame Weise ermordet. Am 31. März 1947 in Mailand geboren, trat er 1965 in den Kapuzinerorden ein und empfing am 16. Juni 1973 die Priesterweihe. Nach seiner Ausbildung lehrte er als Professor für Patristik und Spiritualität an verschiedenen Universitäten Roms. 2004 wurde er zum Apostolischen Vikar Anatoliens bestellt und war seit 2008 zudem Vorsitzender der Türkischen Bischofskonferenz. Er starb nun am 3. Juni 2010 im Alter von 63 Jahren. Die Hintergründe sind noch unklar. Ist es die Einzeltat eines geistig verwirrten Menschen? Waren jüngste Verbindungen des früher katholisch gewordenen Fahrers zu islamisch-fundamentalistischen Kreisen ausschlaggebend? Wussten die türkischen Behörden Bescheid? Ließ der Bischof die Flüge nach Zypern stornieren, um den Papst zu schützen? Ist Padovese ein Märtyrer? Entscheidend jedoch ist die feste Überzeugung, die auch bei den verschiedenen Requien in der Türkei wie auf der Beerdigung in Mailand einhellig zum Ausdruck gebracht wurde: Dieser Tod war nicht umsonst, er wird die Sache des Evangeliums voranbringen. weiter...


Gedanken zur Zölibats-Diskussion

Von Weihbischof Andreas Laun, Salzburg

Die Diskussionen um den Pflichtzölibat reißen nicht ab. Auf allen Ebenen beschäftigen sich Gläubige und Verantwortungsträger der Kirche mit der Frage, auch Bischöfe. Mit seinen Überlegungen gibt Weihbischof Dr. Andreas Laun Orientierungs- und Argumentationshilfen an die Hand. weiter...


Der entscheidende Grund des Zölibats

Von Klaus Berger

Vom 23.-25. April 2010 fand in Wigratzbad unser „Kirche heute“-Frühjahrsforum zum Thema „Das Judentum und Jesus Christus“ statt. Es wurde maßgeblich von Prof. Dr. Klaus Berger gestaltet. In den einleitenden Gedanken zu seinen vier Vorträgen ging er auf sein neues Buch über den priesterlichen Zölibat ein. Er stellte kurz vor, worin er den entscheidenden Grund für die Ehelosigkeit der Priester sieht. Dabei griff er auf das Bild des „Bräutigams“ zurück, wie es im Alten Testament entwickelt und von Jesus im Neuen Testament weitergeführt wurde. Ein Impuls von elementarer Bedeutung. weiter...


Der Papst bittet um Vergebung

Von Erich Maria Fink

In der Predigt beim feierlichen Abschlussgottesdienst des Priesterjahres bat Benedikt XVI. ausdrücklich um Verzeihung für den sexuellen Missbrauch an Kindern durch katholische Priester. Erwartungsgemäß stürzten sich die Medien auf dieses „Mea culpa“ des Papstes, wie sie es nannten. In seinem Beitrag deutet Pfr. Erich Maria Fink den Vorgang aus kirchlicher Sicht. Er beurteilt die Ereignisse nicht nur äußerlich, sondern misst dem Schritt des Papstes eine große geistliche Bedeutung bei. weiter...


„Kirchenvater der Neuzeit“

Der Papst, der seine Hand zur Versöhnung mit den Anglikanern ausgestreckt hat, wird am 19. September 2010 den Konvertiten John Henry Newman in der Erzdiözese Birmingham selig sprechen. Seit jeher verehrt Benedikt XVI. Kardinal Newman als gewissenhaften Sucher nach der Wahrheit und vorbildlichen Denker. Ein idealerer Zeitpunkt für die neue Bearbeitung und Herausgabe der Rechtfertigungsschrift Newmans ist kaum denkbar. weiter...


„Stärke deine Brüder!“

Von Thomas Maria Rimmel

Pfarrer Thomas Maria Rimmel, der Direktor der Gebetsstätte Wigratzbad, kehrte mit großer Dankbarkeit von den Abschlussfeierlichkeiten des Priesterjahres in Rom zurück. Das Römische Pilgerbüro überreichte allen Priestern eine Broschüre mit dem Wort des hl. Augustinus: „Die Welt ist ein Buch und wer nicht reist, kennt nur eine Seite.“ Die Begegnung mit Priestern aus der ganzen Welt gewährte ihm einen tiefen Einblick in das Buch des Lebens, vor allem aber mit Papst Benedikt XVI. selbst, der den Auftrag Jesu an Petrus: „Dann stärke deine Brüder!“ auf unnachahmliche Weise erfüllte. weiter...


Fatima hat sich selbst durchgesetzt

Von Anton Ziegenaus

„Fatima hat sich selbst durchgesetzt, nicht wir haben es getan“, so nannte der bekannte Dogmatik-Professor Dr. Anton Ziegenaus ein Referat, das er am 15. Mai 2010 im Rahmen eines Fatima-Kongresses an der Gebetsstätte Wigratzbad gehalten hat. Im Titel deutet er bereits die spannende Geschichte an, die sich mit dem inner- und außerkirchlichen Ringen um die Marienerscheinungen in Fatima verbindet. Prof. Ziegenaus greift auf Quellen zurück, die bislang wenig in die Literatur über Fatima Eingang gefunden haben. Umso wertvoller ist seine Pionierarbeit, die mit ihren neuen Informationen die Ereignisse von Fatima tiefer verstehen lässt. Eine besondere Aktualität besitzt der Artikel auf dem Hintergrund der jüngsten Pilgerreise Benedikts XVI. nach Fatima zum 13. Mai 2010, die sich in eine beachtliche Tradition der letzten Pontifikate einreiht. Über eine halbe Million Gläubige legte mit ihrer begeisterten Teilnahme ein Zeugnis für die Lebendigkeit des Geistes von Fatima ab. weiter...


Die „Dornenkrone“ des sel. Heinrich Seuse

Von Notker Hiegl OSB

P. Notker Hiegl OSB, Beuron, stellt das Leben des sel. Heinrich Seuse (1295-1366) unter das Motto: „Im Untergang werden alle Dinge vollbracht!“ Dieser große Mystiker und Dichter wurde zunächst in den Strudel hineingezogen, dem sein Lehrer Meister Eckart zum Opfer gefallen war. Damit war seine Laufbahn als Professor beendet. Nach unzähligen Demütigungen wurde schließlich sein Ruf durch Verdächtigungen sexuellen Vergehens zerstört. Wie ein Ausgestoßener wurde er verjagt, vergessen, und erst 1831 selig gesprochen. Parallelen zur gegenwärtigen Situation, in der auch Unschuldige in den Strudel öffentlicher Kampagnen hineingezogen werden, sind unverkennbar. weiter...


Europa ohne Christus?

Von Stefan Meetschen

Bereits in vierter Auflage ist dieses Jahr das Buch „Europa ohne Christus? Ein Essay“ von Stefan Meetschen erschienen. Der Schriftsteller und freie Journalist (geboren 1969 in Duisburg) lebt heute in Warschau und blickt voll Sorge auf das „christliche Abendland“, das gerade dabei ist, sich seiner christlichen Wurzeln zu entledigen. Er schildert ungeschminkt die aktuelle Lage, gibt sich aber nicht der Hoffnungslosigkeit hin. Einsatzfreudig zeigt er eine Strategie auf, nach der Christen auf die derzeitige „Christianophobie“ in Europa antworten könnten. Nachfolgend eine sorgfältige Auswahl aus seinem Buch – die Quintessenz seiner Überlegungen. weiter...


Abschaffung der Begriffe Mutter und Vater?

Von Christina Luef

Im Europarat hat der zuständige Ausschuss den unglaublichen Resolutionsentwurf eingebracht, die Begriffe Mutter und Vater im offiziellen Sprachgebrauch abzuschaffen. Der Katholische Familienverband Österreichs (KFOE) kritisiert die Beschlussvorlage aufs Heftigste und fordert zu mehr Ernst in der Politik auf. weiter...