Juli 2015

Armenisch-katholischer Patriarch dankt dem Papst

Helft uns Christen im Osten auf dem Weg zur Einheit!

Interview mit Patriarch Nerses Bedros XIX. Tarmouni von Syrien*

Noch nie hätten sich die armenischen Christen so eins gefühlt wie beim Gottesdienst mit Papst Franziskus am Barmherzigkeitssonntag dieses Jahres. Diesen Eindruck schildert Seine Seligkeit Nerses Bedros XIX., Patriarch von Kilikien und Oberhaupt der katholischen Armenier. Denn beim Gedenken an den armenischen Genozid vor hundert Jahren waren im Petersdom nicht nur die armenischen Katholiken vertreten, angeführt von ihrem Patriarchen, der seit dem 18. Jahrhundert seinen Sitz im Libanon hat. Anwesend waren auch die beiden Oberhäupter der Armenischen Apostolischen Kirche, die nicht in voller Einheit mit Rom steht, nämlich „Seine Heiligkeit Karekin II., oberster Patriarch und Katholikos aller Armenier, und Seine Heiligkeit Aram I., Katholikos des Großen Hauses von Kilikien“, wie sie der Papst in seinem Grußwort betitelte. Zudem nahm auch der Präsident der Republik Armenien, Serž Sargsyan, an der Feier teil. Alle waren sie geschart um den Nachfolger des hl. Petrus. Wenn auch nur der katholische Patriarch Nerses Bedros XIX. mit dem Papst konzelebrieren konnte, so sei doch deutlich geworden, dass dem Schritt zu einer sichtbaren Einheit letztlich nichts mehr im Weg stehe. weiter...

* Vermächtnis des armenisch-katholischen Patriarchen Nerses Bedros XIX.

Nerses Bedros XIX., der im Libanon residierende Patriarch der armenisch-katholischen Kirche, hatte „Kirche heute“ als Titelbeitrag für die Juli-Ausgabe ein Interview gewährt. Am 24. Juni war der Druck abgeschlossen. Tags darauf, am 25. Juni 2015, ist der Patriarch völlig überraschend verstorben. Das Interview bildet somit seine letzte Publikation, eine besondere Art von Vermächtnis zum großen Anliegen der Einheit der Christen.

Anlässlich des Todes des Patriarchen meldete Radio Vatikan: Der aus Ägypten gebürtige Kirchenmann war 75 Jahre alt, Todesursache war ein Herzstillstand. Papst Franziskus schickte ein Beileidstelegramm, in dem er unter anderem an die enge Zusammenarbeit mit dem Patriarchen zur Erhebung von Gregor von Narek zum Kirchenlehrer erinnerte. Nerses Bedros war jener armenische Patriarch, der Papst Franziskus darum gebeten hatte, im Petersdom einen Gottesdienst zum 100jährigen Gedenken des Völkermords an den Armeniern zu feiern. Er wirkte ab 1990 als Bischof der katholischen Armenier in Kairo, ehe er 1999 zum Patriarchen von Kilikien gewählt wurde.

 

Papst Franziskus fordert gemeinsamen Ostertermin aller Christen

Von Papst Franziskus

Als wichtigen Schritt auf dem Weg zur Einheit betrachtet Papst Franziskus die Einführung eines einheitlichen Termins für das Osterfest in der Ost- und Westkirche. Wiederholt hat er unterstrichen, dass die katholische Kirche bereit wäre, dafür ihre bisherige Praxis aufzugeben. Er habe in diesem Anliegen sowohl an den Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel Bartholomaios I. als auch an den Moskauer Patriarchen Kyrill I. geschrieben. Am 12. Juni 2015 ging er bei einem Priestertreffen in der Lateranbasilika erneut auf dieses Thema ein. Nachfolgend einige Anmerkungen, die er dazu im Rahmen eines fast zweistündigen Gesprächs machte. weiter...

 

Das wertvolle Erbe des hl. Johannes Pauls II.

Brücke zur Armenischen Kirche

Von Johannes Paul II.

Mit seinem Besuch in Armenien 2001 hat der hl. Papst Johannes Paul II. die Grundlage für die heutigen Beziehungen zur Armenischen Apostolischen Kirche gelegt. Ohne seinen Brückenschlag wären Zeichen der Einheit, wie wir sie am 12. April 2015 im Petersdom erlebt haben, nicht denkbar gewesen. Bei all seinen Auslandsreisen wusste Johannes Paul II., welche Themen er ansprechen musste, um Tore für eine neue Zukunft aufzustoßen. Feinfühlig, ja prophetisch brachte er die zartesten Saiten in den Herzen der Völker zum Klingen. Einen solchen Schatz hinterließ er auch in Armenien, wo das Christentum nach alter Überlieferung bereits 301 – möglicherweise ist das historisch richtige Datum 314 – zur Staatsreligion erklärt worden war. Jedenfalls feierte die Armenische Apostolische Kirche, eine der altorientalischen bzw. orientalisch-orthodoxen Kirchen, 2001 ihr 1700-jähriges Jubiläum. Dazu wurde am 23. September 2001 in Eriwan eine neuerrichtete Kathedrale zu Ehren des hl. Gregorios des Erleuchters eingeweiht. Drei Tage später durfte in diesem Heiligtum Papst Johannes Paul II. unter Anwesenheit des Staatspräsidenten einen ökumenischen Gottesdienst feiern. Am darauffolgenden Tag unterzeichnete er zusammen mit dem Oberhaupt der Armenischen Apostolischen Kirche, Karekin II., dem Katholikos aller Armenier, eine gemeinsame Erklärung. Einige Auszüge aus der Erklärung und der Predigt es Papstes. weiter...

 

Russisch-Orthodoxer Metropolit Methodius im Interview

Für die Bekehrung Russlands ist noch viel zu tun

Interview mit Metropolit Methodius, Perm/Russland

Der russisch-orthodoxe Metropolit Methodius Nemzow, geb. 1949, ist seit 2010 Erzbischof von Perm. Zunächst umfasste seine Diözese das ganze Permer Gebiet im West-Ural. Im Zug der laufenden Reform der kirchlichen Strukturen durch die Russisch-Orthodoxe Kirche wurde 2014 das Territorium aufgeteilt und im Norden eine eigene Diözese mit Sitz in der Stadt Solikamsk geschaffen, die in etwa dem Gebiet entspricht, für das Pfarrer Erich Maria Fink als katholischer Seelsorger zuständig ist. Bislang verwaltet Metropolit Methodius auch diese neue Diözese Solikamsk als Administrator, während sein Bistum den offiziellen Namen „Diözese von Perm und Kungur“, einer Stadt im Süden der Region, erhielt. Damit aber befindet sich Pfarrer Fink derzeit noch im Verantwortungsbereich des Metropoliten, mit dem ihn eine freundschaftliche Beziehung verbindet. Mit großem Wohlwollen und geradezu väterlicher Zuneigung gratuliert er ihm und seiner Pfarrei regelmäßig per Telegramm zu den großen kirchlichen Festen wie Weihnachten und Ostern. Im Rahmen des lebendigen Dialogs, in dem sich beide befinden, gewährte er Pfarrer Fink nachfolgendes Interview. weiter...

 

Befreiende Antwort auf Kritik und Lieblosigkeit

Das Geschenk des Humors

Von Anton Štrukelj

Geht es um die Einheit der Kirche, um die Treue zum Papst oder um die Verteidigung von Inhalten des katholischen Glaubens gegenüber Angriffen weltlicher Medien, so rät Professor Dr. Anton Štrukelj zum Humor. In dieser Gabe habe auch Hans Urs von Balthasar die Stärke und Freiheit der Gläubigen gesehen. weiter...

 

Gemeinsamer Heiliger der Ost- und Westkirche

1000 Jahre hl. Wladimir – Chance für die Ökumene

Von Erich Maria Fink

Am 15. Juli 2015 werden es genau 1000 Jahre, dass der Kiewer Großfürst Wladimir gestorben ist. Im Jahr 988 hatte er das Volk der Rus‘ zur Taufe geführt. Das 1000-jährige Jubiläum der Taufe Russlands wurde 1988 während der sog. Perestroika mit großer Euphorie begangen. Festschriften von kirchlicher und politischer Seite leisteten ihren Beitrag. Papst Johannes Paul II. verfasste ein eigenes Apostolisches Schreiben mit dem Titel „Euntes in mundum“ – „Geht in alle Welt“. Mit der Feier des Jubiläums waren große Erwartungen verbunden, und zwar an einen Umbruch im Osten, die keineswegs enttäuscht wurden. Doch um das jetzige Jubiläum ist es nach Pfarrer Erich Maria Fink bedenklich still. Er ruft dazu auf, das Fest des hl. Wladimir am 15. Juli, immerhin ein 1000-jähriges Jubiläum, sowohl als Chance für die Ökumene mit den slawischen Ostkirchen als auch für die Bemühungen um den Frieden in Europa zu nützen. weiter...

 

Gender-Lehrpläne sind eine Irrlehre

Protestiert im Namen eures Erziehungsrechts!

Von Christa Meves

Wie in Niedersachsen so sind nun auch in Baden-Württemberg die schulischen Lehrpläne nach dem Gender Mainstreaming von der Regierung beschlossen worden. Christa Meves ruft die Eltern auf, diese verhängnisvolle Irreführung ihrer Kinder nicht einfach hinzunehmen. Sie dürfen sich das Erziehungsrecht nicht aus der Hand nehmen lassen. Gegen die unverantwortlichen Gender-Lehrpläne bietet sie unter www.vfa-ev.de Argumentationshilfen auf dem Boden von Fachwissen an. weiter...

 

Hat das Alte Testament für Christen keine Bedeutung mehr?

Die eine Offenbarung der Liebe Gottes

Von Weihbischof Andreas Laun

Weihbischof Dr. Andreas Laun weist die jüngsten Versuche evangelischer Theologen, sich vom Alten Testament zu verabschieden, vehement zurück. Es gibt nach Laun nur eine einzige große Offenbarungsgeschichte der Liebe Gottes zu uns Menschen. Altes und Neues Testament gehören zusammen und erklären sich gegenseitig. Gleichzeitig hat Weihbischof Laun Verständnis für diejenigen, welche mit einzelnen Abschnitten des Alten Testaments Schwierigkeiten haben, besonders mit solchen, in denen Gott zu Gewalt gegenüber anderen Völkern auffordert. Doch Laun lädt dazu ein, das Alte Testament als Ganzes zu betrachten und die Absichten Gottes, die sich hinter all seinem Tun verbergen, verstehen zu lernen. weiter...

 

Der Einsatz der Kirche für die Jugend (Teil I)

Johannes Paul II.: Die Einzigartigkeit der Jugendzeit

Von Bischof Josef Clemens, Rom

Am 21. Mai 2015 fand im Fuldaer Priesterseminar ein wichtiges Treffen zur Vorbereitung auf den Weltjugendtag 2016 in Krakau statt. Auf Einladung der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge (afj) der Deutschen Bischofskonferenz trafen sich zusammen mit Jugendbischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann zahlreiche Verantwortliche der deutschen Diözesen, Verbände, Orden, Neuen Geistlichen Gemeinschaften, Kirchlichen Bewegungen und Initiativen für den bevorstehenden Weltjugendtag. Zur inhaltlichen Vertiefung hielt Kurienbischof Dr. Josef Clemens, Sekretär des für die Organisation der Weltjugendtage zuständigen Päpstlichen Rates für die Laien, ein Grundsatzreferat. Er beleuchtete den Einsatz der Kirche für die Jugend von Johannes Paul II. über Benedikt XVI. bis hin zu Papst Franziskus. Zu den drei Pontifikaten legte er zuerst „die grundlegenden Elemente der Sicht des jeweiligen Papstes in Bezug auf die jungen Generationen“ dar und wandte sich in einem zweiten Schritt dem „spezifischen Beitrag“ des jeweiligen Papstes „zu den betreffenden Weltjugendtagen“ zu. Wir veröffentlichen die wertvollen Ausführungen in einer Artikelserie und beginnen mit dem prophetischen Blick Johannes Pauls II. auf die Bedeutung der Jugend für die Zukunft der Kirche. weiter...

 

Deutschlandtreffen der Charismatischen Erneuerung

Oasen in der Glaubenswüste

Von Beate Dahinten

Das Deutschlandtreffen der Charismatischen Erneuerung in der Katholischen Kirche (CE) fand dieses Jahr vom 14. bis 17. Mai in und um die Kreissporthalle in Künzell bei Fulda statt. Etwa 1.400 Teilnehmer wurden beim „Mittendrin“ geistlich gestärkt. „Ein Segen sein“ lautete diesmal das Motto. Es machte von vornherein deutlich, dass es nicht nur ums Auftanken ging. weiter...

 

Einladung zum 1000plus-TAG am 25. Juli 2015 im Gospel Life Center e.V. in Feldkirchen bei München

Pro Femina eröffnet neue Beratungsstelle für Schwangere

Von Paula von Ketteler

Von 2009 bis Ende 2014 wurden im Rahmen des Projekts 1000plus über 7.500 Frauen beraten, davon befanden sich deutlich mehr als 80% im existenziellen Schwangerschaftskonflikt. In den Konfliktfällen, in denen die Frau ihre Entscheidung mitgeteilt hat, haben sich rund 70% für ihr Baby entschieden. Die Beratungsorganisationen von 1000plus stellen keine Beratungsscheine nach § 219 StGB aus. Die Beratung wird zu 100% aus Spenden finanziert. weiter...

 

Online-Petition an Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel

Ehe bleibt Ehe!

Aktionsbündnis Demo für alle 

Motiviert durch das Votum der Iren zur „Homo-Ehe“ versuchen jetzt auch bei uns gut vernetzte Gruppen den Durchmarsch. Zigtausend Unterzeichner fordern von Bundeskanzlerin Merkel die „Ehe für alle“. Mehrere rot-grün regierte Bundesländer haben eine Bundesratsinitiative zur „Öffnung“ der Ehe angekündigt. Es ist höchste Zeit dagegen aufzustehen. Die Initiative Demo für alle hat als erste Maßnahme einen Appell an Angela Merkel entworfen, den jeder online (Link siehe unten) mit seiner „Unterschrift“ unterstützen kann. weiter...

 

Unverdächtiger Zeuge berichtet über die Zeit des Dritten Reichs

Erfahrungen von Victor Klemperer mit Katholiken

Von Reinhold Braun

Zum 70. Jahrestag des Kriegsendes macht Diplomtheologe Reinhold Braun auf das Zeugnis von Victor Klemperer (1881-1960) aufmerksam. Dabei geht es ihm vor allem um die Eindrücke, welche der jüdisch-stämmige Philologe und Politiker während des Dritten Reichs und am Ende des Zweiten Weltkriegs von überzeugten Katholiken gewonnen hat. Klemperer, der nach dem Krieg als Abgeordneter der Volkskammer am Aufbau der DDR mitwirkte, hatte seine Alltagserfahrungen in Tagebüchern genau festgehalten. Eine erste Dokumentation veröffentlichte er bereits 1947, doch erschienen seine umfangreichen Aufzeichnungen erst ab 1995. weiter...

 

Wie ein Nahtod-Erlebnis das Leben eines Menschen verwandeln kann

Gott ist die Liebe

Von Erich Maria Fink

Im Media Maria Verlag ist ein Buch von Josef Atzmüller erschienen, der durch seine zahlreichen Vorträge einem ausgedehnten Publikum bekannt ist. Das neue Buch mit dem Titel „Gott ist die Liebe. Ich habe es erfahren“ vermittelt einen tiefen Einblick in das Leben, das sich hinter seinem religiösen Engagement und vielgefragten Zeugnis verbirgt. weiter...

 

Der Betrachter erahnt das Mysterium des Gottmenschen

Auge in Auge mit dem Antlitz Christi

Von Daniel Langhans

Die Grab-Reliquie, welche in Turin aufbewahrt und nur zu bestimmten Zeiten ausgestellt wird, gehört zu den größten Schätzen des Christentums. Die Seele des Betrachters wird zu einer innigen Vereinigung mit Christus hingeführt. Um eine solche geistliche Wirkung zu erzielen, wurde auch eine Faksimile-Reproduktion der Kopfpartie des Turiner Grabtuchs geschaffen. weiter...