Oktober 2015

„Demografisches Problem ist durch Einwanderung nicht zu lösen“

Plädoyer für einen radikalen Kurswechsel der Familienpolitik

Von Karl-Heinz B. van Lier

Karl-Heinz B. van Lier (geb. 1953) plädiert für einen radikalen Kurswechsel in der Familienpolitik. Er ist überzeugt, dass die staatlichen Rahmenbedingungen mit ausschlaggebend für den alarmierenden Kindermangel in Deutschland sind. Er spricht von einer finanziellen Ausbeutung der Familien und einer damit einhergehenden prekären demografischen Entwicklung. Immerhin hat das reiche Deutschland die niedrigste Geburtenrate der ganzen Welt. Als Karl-Heinz B. van Lier am 26. Juni 2015 auf der Tagung „Zukunft gestalten für unsere Kinder“ auf Burg Rothenfels seinen Vortrag hielt, hatte er noch nicht die Flüchtlingsströme vor Augen, die sich in diesen Tagen auf Deutschland zubewegen. Doch sprach er von der Hoffnung unserer Politiker auf eine massenhafte Einwanderung zur Lösung des Problems. Umso aktueller erscheint nun sein Plädoyer. Van Lier selbst ist verheiratet und hat fünf Kinder. Er ist Landesbeauftragter der Konrad-Adenauer-Stiftung für Rheinland-Pfalz und Leiter des Politischen Bildungsforums. Er veröffentlicht hier eine gekürzte Fassung seines Vortrags.
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Familienverbände gehen in die Offensive

Eltern verlangen Beitragsgerechtigkeit

Von Jürgen Borchert

Der Deutsche Familienverband (DFV) und der Familienbund der Katholiken (FDK) haben die Kampagne „Wir jammern nicht, wir klagen!“ ins Leben gerufen. Hintergrund ist die Tatsache, dass Eltern, welche Kinder betreuen und erziehen, monatlich mit mindestens 238 Euro je Kind zu viel belastet werden. Genau jene, welche das Kranken-, Renten- und Pflegeversicherungssystem am Leben halten, etwa 14 Millionen Familien, werden benachteiligt. Obwohl das Bundesverfassungsgericht bereits 2001 festgestellt hat, dass der gesellschaftliche Beitrag, den Eltern mit der Erziehung ihrer Kinder erbringen, genauso viel wert ist, wie das Geld, das in die Sozialversicherung eingezahlt wird, reagiert der Gesetzgeber nicht. Im Rahmen der Aktion sind inzwischen hunderte Anträge auf Beitragsreduzierung bei den Krankenkassen eingegangen, dutzende Eltern klagen vor den Sozialgerichten und in Kürze wird das Bundessozialgericht drei Musterverfahren, die der FDK Freiburg betreut, entscheiden. Dann ist für die zwei größten Familienverbände der Bundesrepublik der Weg frei, um eine Entlastung für Eltern mit unterhaltsberechtigten Kindern vor dem Bundesverfassungsgericht zu erstreiten. Aus einer Stellungnahme von Dr. Jürgen Borchert, der fast 30 Jahre Richter am Hessischen Landessozialgericht war. weiter... 

 

Eltern und Kinder haben in Deutschland keine echte Lobby

Familie ist etwas Wunderbares

Interview mit Arne Gericke MdEP

Arne Gericke (geb. 1964) ist ein christlicher Politiker aus Tessin bei Rostock, der sich leidenschaftlich für die Belange der Familien einsetzt. Nachdem das Bundesverfassungsgericht die Sperrklausel von drei Prozent bei der Europawahl gekippt hatte, wurde er 2014 als Spitzenkandidat der Familien-Partei Deutschlands in das Europäische Parlament gewählt. Dort ist er Mitglied der Europäischen Christlichen Politischen Bewegung (ECPM). Gericke gehört der Evangelischen Landeskirche an. Aufgewachsen ist er in Papua-Neuguinea, wo seine Eltern als Missionare tätig waren. 2012 erhielt er vom Bundesfamilienministerium in Berlin die Auszeichnung als „Spitzenvater“, da er zuhause seine vier Kinder und drei Pflegekinder betreute, um seiner Frau den Wiedereinstieg in die Arbeit zu ermöglichen. Sie ist leitende Krankenschwester in einer psychologischen Tagesklinik in Rostock. Inzwischen sind die Kinder zwischen 13 und 25 Jahre alt. Die Familien-Partei verzichtet bewusst auf religiöse Aussagen, doch Gericke bekennt sich ausdrücklich zu den christlichen Werten. Dies hat er auch in seinem engagierten Interview mit unserer Zeitschrift zum Ausdruck gebracht. weiter...

 

Über die Irrtümer der Gender-Ideologie

Vergewaltigung der menschlichen Identität

Von Andreas Späth

Der Religionspädagoge Andreas Späth (geb. 1971) ist der Herausgeber eines neuen, knapp 150 Seiten umfassenden Buchs über die Gender-Ideologie. Er selbst führt mit einem ausführlichen Beitrag zum Thema hin, in dem er Gender Mainstreaming als „Gesinnungsterror“ bezeichnet. Die eigentlichen Autoren des Buchs sind Manfred Spreng und Harald Seubert. Als Gehirnforscher legt Spreng dar, dass zwischen Mann und Frau unüberbrückbare neurophysiologische Unterschiede bestehen und durch die Gender-Ideologie die normale Gehirn-Entwicklung der Kinder gefährdet wird. Seubert greift die Gedanken auf und kritisiert aus religionsphilosophischer Sicht das Vorhaben: „Lasst uns den neuen Menschen machen!“ In einer Nachbemerkung warnt er, die Kulturwissenschaften befänden sich im Bann eines neuen Fetischs. weiter...

 

„Salzburger Erklärung“

Leben nach dem Schöpferwillen Gottes

Die „Salzburger Erklärung“ ist das Ergebnis des bekenntnisökumenischen Kongresses der Internationalen Konferenz Bekennender Gemeinschaften (IKBG/ICN), der vor kurzem in Salzburg stattgefunden hat. Am 6. September 2015 wurde der Text ohne Gegenstimme angenommen. Inhaltlich beschäftigt sich das Dokument mit den brennenden Themen wie Ehe und Familie, Abtreibung und Gender-Ideologie. Der volle Titel lautet: „Die heutige Bedrohung der menschlichen Geschöpflichkeit und ihre Überwindung. Leben nach dem Schöpferwillen Gottes.“ Die Erklärung bringt zum Ausdruck, was für jeden Christen selbstverständliche Überzeugung sein müsste. Denn sie beruht ganz auf dem Fundament der biblischen Offenbarung. Doch in unserer Zeit ist sie eine Sensation, ja ein echtes Hoffnungszeichen. Wie könnten die Christen die Welt von heute im Sinn des Evangeliums umgestalten, würden alle gemeinsam mit einer solch klaren Sprache ihre Stimme erheben! Der folgende Text ist die offizielle Kurzfassung, erarbeitet von Prof. Dr. Harald Seubert und Dr. Werner Neuer. Die angegebenen Nummern [Nr. 1–34] beziehen sich auf die volle Form, in der die Aussagen ausführlich begründet werden. weiter...

 

Das Ziel ist die Umkehr zu Christus

Wahre Ökumene

Von Weihbischof Andreas Laun

Weihbischof Dr. Andreas Laun hat selbst am internationalen Kongress „Bekennender Gemeinschaften“ Anfang September in Salzburg teilgenommen. Voller Begeisterung kehrte er von dieser Begegnung zurück. Er habe den Geist wahrer Ökumene erlebt. Für ihn waren die Gespräche richtungweisend für das Bemühen der ganzen Kirche um die Wiederherstellung der vollen und sichtbaren Einheit. Beeindruckt hat ihn besonders die Selbstverständlichkeit, mit der evangelische Christen das Zeugnis der letzten Päpste anerkennen, ohne Hemmungen und mit großer Hochachtung aus deren Dokumenten zitieren und feststellen, dass die Nachfolger des hl. Petrus den Irrtümern der heutigen Zeit kraftvoll widerstanden haben. Für Weihbischof Laun ist die „Salzburger Erklärung“ sowohl ein wertvoller Beitrag im gemeinsamen Kampf gegen Gender-Mainstreaming und andere Irrwege, auf denen sich die Gesellschaft und manche kirchliche Kreise heute befinden, als auch ein neuer Ansporn für den ökumenischen Austausch und die ernsthafte Zusammenarbeit mit Christen anderer Konfessionen. weiter...

 

Aufklärung ist Sache der Eltern

Seid wachsam – zum Wohl der Kinder!

Von Weihbischof Andreas Laun

Mit einem neuen Flyer ermutigt die Familienkommission der Österreichischen Bischofskonferenz alle Eltern dazu, die Aufklärung ihrer Kinder selbst in die Hand zu nehmen und den schulischen Sexualkunde-Unterricht aufmerksam zu begleiten. Sie sind die ersten und wichtigsten Erzieher ihrer Kinder. Staat und Regierung dürfen ihnen dieses Recht und diese Pflicht nicht nehmen. Auch nicht beim Thema Sexualität und Aufklärung! Es gilt das Prinzip der Subsidiarität. Staat und Schule müssen in Absprache und im Einverständnis mit den Eltern unterstützend mitwirken. Aufklärung ist Sache der Eltern. Und diese dürfen es nicht zulassen, dass sie übergangen werden. weiter...

 

Genau das richtige Buch für Eltern heute

Von Robert und Michi Schmalzbauer

Robert und Michi Schmalzbauer, die Verantwortlichen der Initiative Christliche Familie, sind Eltern von 8 Kindern. Sie schildern ihre Erfahrungen mit dem Buch „Stark. Selbstbewusst. Aufgeklärt“ von Maria und Richard Büchsenmeister. weiter...


Empfehlenswerte Fachliteratur

… und hilfreiche Webseiten für Erziehung und Pastoral
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Pastorales Wort an Eheleute nach einer Trennung

Gescheiterte Ehe?

Von Andreas Wollbold

Im Blick auf die bevorstehende Familiensynode greift Professor Dr. Andreas Wollbold, der Inhaber des Lehrstuhls für Pastoraltheologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, noch einmal die Frage nach dem Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen auf. Er ruft in Erinnerung, dass es beim Thema „eheliche Beziehungen“ nicht um eine verhandelbare Sache, sondern um das ewige Heil des Menschen geht. In einfühlsamer Weise legt er die Möglichkeiten dar, welche sich aus kirchlicher Sicht für einen gläubigen Menschen auftun, dessen Ehe „gescheitert“ ist. Sein Wort richtet sich sowohl an die betroffenen Eheleute als auch an die Seelsorger. Es ist ihm ein Anliegen, die Haltung der Kirche im Licht des Glaubens, aber für jeden verständlich aufzuzeigen. weiter...

 

Der Einsatz der Kirche für die Jugend (Teil III)

Die dringende Aufgabe der Erziehung

Von Bischof Josef Clemens, Rom

Die Einführung der Weltjugendtage durch Johannes Paul II. ist ohne Zweifel ein Meilenstein in der kirchlichen Jugendarbeit. Sein Nachfolger Benedikt XVI. hat alles getan, um dieses Erbe weiterzuführen. Doch setzte er auch eigene Akzente. Ihm lag vor allem eine solide Katechese am Herzen. Kurienbischof Dr. Josef Clemens stellt ein Dokument vom 21. Januar 2008 vor, das in Deutschland verständlicherweise so gut wie unbekannt ist. Es handelt sich um ein „Schreiben an die Diözese und die Stadt Rom über die dringende Aufgabe der Erziehung“. Doch ist es äußerst aufschlussreich im Hinblick auf „die Beziehung von Benedikt XVI. zur Welt der jungen Menschen“. weiter...

 

Heiligsprechung am 18. Oktober 2015

Die Eltern der heiligen Theresia von Lisieux

Von Klaus-Peter Vosen

Marie-Céline Martin, eine ältere Schwester der hl. Theresia von Lisieux, hat uns eine Biografie ihrer Eltern hinterlassen. Das Werk ist von unschätzbarem Wert und bildete die entscheidende Grundlage für die Seligsprechung von Louis und Zélie Martin im Jahr 2008, welche nun mit der Heiligsprechung am 18. Oktober 2015 ihren krönenden Abschluss findet. Pfarrer Klaus-Peter Vosen hat zu diesem Anlass die Lebensbilder ins Deutsche übersetzt und ihnen eine meisterhafte Bewertung vorangestellt. weiter...

 

Ein neuer Marienstern im „Gnadenweiler Bund“:

Für Frieden in Europa

Von P. Notker Hiegl OSB

Unermüdlich setzt sich Pater Notker Hiegl OSB, der Initiator der Gebetsgemeinschaft „Maria Mutter Europas“, für die Verbreitung der Idee eines christlichen Europas unter dem Schutzmantel der Gottesmutter ein. Eine gewaltige Marienstatue hoch in den italienischen Alpen trägt schon seit vielen Jahrzehnten den Titel „Unsere Liebe Frau von Europa“. So war es nur naheliegend, auch dieses Heiligtum als Partner in die Gebetsgemeinschaft aufzunehmen. weiter...

 

Die vier Marianischen Dogmen (3)

Maria Assumpta

Von Anna Roth

In der Artikelreihe über die vier Marianischen Dogmen der katholischen Kirche stellt Anna Roth in einem dritten Beitrag die Lehre über die „Aufnahme Mariens mit Leib und Seele in den Himmel“ vor. Das Glaubensgeheimnis wird liturgisch am 15. August unter der herkömmlichen Bezeichnung „Mariä Himmelfahrt“ gefeiert. Es stellt in der Ostkirche wie in der Westkirche das wohl älteste Marienfest überhaupt dar. Anna Roth orientiert sich vor allem am Gedankengut von Prof. Dr. Leo Scheffczyk. weiter...