Juli 2009

Das Geheimnis des Priestertums

Von Weihbischof Andreas Laun, Salzburg

Papst Benedikt XVI. möchte durch das besondere „Jahr des Priesters“, das er für die Zeit vom 19. Juni 2009 bis zum 19. Juni 2010 ausgerufen hat, vor allem das „Streben der Priester nach geistlicher Vollkommenheit fördern“. Dazu sei es wichtig, dass „die Bedeutung der Rolle und der Sendung des Priesters in der Kirche und in der zeitgenössischen Gesellschaft“ wieder deutlich wahrgenommen werde. Genau damit setzt sich Weihbischof Dr. Andreas Laun in seinem Beitrag auseinander. Er geht der Frage nach, was wir in der Bibel über den Priester finden, und entdeckt die Antwort vor allem im Geheimnis seiner göttlichen Berufung. Damit entspricht er der Forderung des Papstes, der Priester dürfe nicht „sich selbst verkünden“, sondern sei berufen, „der Welt Gott zu bringen“: „Gott ist alles in allem der einzige Reichtum, den die Menschen in einem Priester zu finden wünschen.“ weiter...


Beten – eine Sehnsucht

Buchbesprechung von Sr. M. Veronika Kucharova

Viele Leute haben eine tiefe Sehnsucht danach, Gott anzusprechen und sich von ihm berühren zu lassen. Aber wie macht man das? Am liebsten möchten wir manchmal in das Beten anderer Menschen gucken. Der Münchner Autor Bernhard Meuser hat mit „Beten – eine  Sehnsucht“ ein  kleines, aber spannendes Buch vorgelegt, das diesem Bedürfnis entgegenkommt. weiter...


Erneuerung der Beziehung zu Gott Vater

Von Raniero Cantalamessa OFMCap, Vatikan

Beim diesjährigen „Kirche heute“-Frühjahrsforum am 9. und 10. Mai in Wigratzbad hielt Pater Raniero Cantalamessa OFMCap unter anderem eine Predigt über unser Verhältnis zu Gott Vater. Ausgehend vom Gesamtthema „Seht, ich mache alles neu!“ zeigte er einen Weg auf, sich mit dem himmlischen Vater zu versöhnen und die oft tiefliegenden Schwierigkeiten in unserer Gottesbeziehung zu überwinden. Er wagte es, vom Schmerz Gottes zu sprechen und eine Antwort auf Herausforderungen wie die Auschwitz-Frage anzudeuten. Mit seinen Gedanken betrat er theologisches Neuland, setzte damit als Päpstlicher Prediger aber ein umso deutlicheres Zeichen. Nachfolgend die Predigt in einer Bearbeitung für „Kirche heute“. weiter...


Die priesterliche Haltung Mariens

Von Erich Maria Fink

Im deutschsprachigen Raum ist der italienische Wallfahrtsort Castelpetroso kaum bekannt. Sein Ursprung geht auf das Jahr 1888 zurück. Zunächst berichteten zwei einfache Frauen vom Land, sie hätten Maria als Schmerzensmutter gesehen. Im Laufe des darauf folgenden Jahres soll sie sich über 1000 Personen gezeigt haben. Unter anderem erschien sie dem Ortsbischof, der den Fall im Auftrag Papst Leos XIII. untersuchte. 1889 wurden die Ereignisse von der Kirche als authentisch anerkannt. Maria hinterließ keine Botschaft mit Worten. Vielmehr offenbarte sie durch die besondere Haltung, die sie vor ihrem toten Sohn einnahm, ihre priesterliche Funktion in der Heilsgeschichte. Pfarrer Erich Maria Fink geht auf die Ereignisse vor 120 Jahren ein und bringt die Bedeutung dieser Stätte mit dem außerordentlichen „Jahr des Priesters“ in Verbindung, das auf Initiative Papst Benedikts XVI. am 19. Juni dieses Jahres begonnen hat. weiter...


Macht den Rosenkranz zum liturgischen Gebet!

Interview mit Kardinal Tarcisio Bertone, Vatikanstadt

In mehrfacher Hinsicht ist das neue Buch „Die Seherin von Fatima“ eine Überraschung. Der Autor ist kein Geringerer als der Vatikanische Kardinalstaatssekretär, Kardinal Tarcisio Bertone, der auf Fragen des berühmten Journalisten Dr. Giuseppe De Carli antwortet. Das Vorwort schrieb Papst Benedikt XVI. selbst. Und die Ernsthaftigkeit, wie sich die beiden höchsten Verantwortlichen der katholischen Kirche einer Marienerscheinung widmen, ist geradezu sensationell. Benedikt XVI. bringt in Erinnerung, dass dieses Engagement mit der Aufgabe zusammenhängt, die er als damaliger Präfekt und Bertone als Sekretär der Kongregation für die Glaubenslehre vom Papst erhalten hatten. Er schreibt: „Der große Pontifex, der mir vorangegangen ist, Johannes Paul II., der von prophetischer Inspiration erfüllt war und persönlich davon überzeugt, dass die ‚mütterliche Hand’ der Heiligen Jungfrau die Flugbahn der tödlichen Kugel abgelenkt hatte, befand, dass der Moment gekommen sei, den Schleier vor dem letzten Teil des Geheimnisses, das die Jungfrau den drei Hirtenkindern von Fatima übermittelt hatte, zu lüften. Mit dieser Enthüllung wurde die Kongregation für die Glaubenslehre beauftragt, die das wertvolle, von Schwester Lucia verfasste Dokument aufbewahrte.“ Im nachfolgenden Auszug spricht Kardinal Bertone über einen Brief Sr. Lucias an Johannes Paul II., in dem sie außergewöhnliche Wünsche vorgetragen hat. weiter...


Kardinal Bertone zu Medjugorje

Interview mit Kardinal Tarcisio Bertone, Vatikanstadt

Im Zusammenhang mit Fatima kommt Dr. Giuseppe De Carli auch auf Medjugorje zu sprechen und bringt interessante Nuancen zum Vorschein. Er selbst ist von den Ereignissen allem Anschein nach nicht nur gut unterrichtet, sondern auch angetan. Sein Gesprächspartner aber, Kardinal Tarcisio Bertone, reagiert auf seine Fragen zurückhaltend. Einerseits ist das Bemühen des Kardinalstaatssekretärs zu spüren, dem unübersehbaren Gnadenwirken in Medjugorje gerecht zu werden. Offensichtlich erhofft er sich von weiteren Untersuchungen auch neue Einsichten und eine endgültige Klarheit. Andererseits aber bringt er seine persönliche Unsicherheit hinsichtlich des übernatürlichen Charakters der Erscheinungen sehr deutlich zum Ausdruck. In seinen Aussagen spiegelt sich wohl auch die Haltung Papst Benedikts XVI. wieder, der sich als Präfekt der Glaubenskongregation wiederholt in ähnlicher Weise geäußert hat. weiter...


Der Tabernakel – die Lade des Neuen Bundes

Von Notker Hiegl OSB

Der Tabernakel kann als „Lade des Neuen Bundes“ bezeichnet werden, das unüberbietbare Zeichen für die wirkliche Gegenwart Gottes unter uns Menschen. Geistl. Rat P. Notker Hiegl OSB aus der Benediktiner-Abtei Beuron zieht einen interessanten Vergleich: Schon das Volk Israel hatte seine Bundlade in Zeiten des Wohlstands vergessen und „abgeschoben“. Erst im Augenblick größter Not wurde sie „reaktiviert“. Ähnlich ergeht es heute oft dem Tabernakel, der insbesondere ein Zeugnis für das katholische Priestertum darstellt. Ein Beitrag zum „Jahr des Priesters“. weiter...


Bruder Rafael wird heiliggesprochen

Von Ingrid Mohr P.I.J.

Rafael Arnáiz Barón (1911-1938) war Student, Künstler, Mönch und Mystiker. Auf dem Weltjugendtag in Santiago de Compostela (1989) stellte ihn Papst Johannes Paul II. den jungen Menschen aus aller Welt als Beispiel der Nachfolge Christi vor. Im Jahr 1992 folgte die Seligsprechung. Auch auf dem Kölner Weltjugendtag im Jahr 2005 wurde dem jungen spanischen Seligen eine besondere Aufmerksamkeit zuteil. Am 11. Oktober dieses Jahres nun wird Papst Benedikt XVI. Bruder Rafael in Rom heiligsprechen. weiter...