Dezember 2009

Das „Ruhegebet“ nach dem hl. Johannes Cassian

Von Peter Dyckhoff

„Entgrenzung erfahren“, diesen Weg möchte der Psychologe, Theologe und Priester Dr. Peter Dyckhoff suchenden Menschen aufzeigen. Er führt in das sog. „Ruhegebet“ ein, wie wir es beim hl. Johannes Cassian finden. Dabei handelt es sich um einen Schriftsteller aus der alten Kirche (360-435), der in den sog. „Unterredungen mit den Vätern“ seine Erfahrungen mit den Mönchen in der ägyptischen Wüste wiedergab. Dyckhoff ist einer der wenigen zeitgenössischen Theologen, die es verstehen, den heutigen Menschen an die Tradition der christlichen Mystik heranzuführen. Die ungeheure Nachfrage nach seinen zahlreichen Veröffentlichungen zeigt, dass er auf brennende Fragen Antwort gibt und tatsächlich auf den Durst der menschlichen Herzen eingeht. Er selbst ist einem solchen inneren Verlangen gefolgt und hat sich mit 40 Jahren auf den Weg zum Priestertum gemacht. Seine eindrucksvolle Berufungsgeschichte spiegelt die Suche nach Gott und nach dem tieferen Sinn des Lebens wider. weiter...


Bewegende Berufungsgeschichte

Von Erich Maria Fink

Ein wertvoller Beitrag zum „Jahr des Priesters“ ist die Autobiographie, die der bekannte Seelsorger und Buchautor Peter Dyckhoff vorgelegt hat. In einem bewegenden Zeugnis schildert er seinen wechselvollen Weg zum Priestertum. weiter...


Europas innere Zerreißprobe

Von Michael Stickelbroeck

Dr. Michael Stickelbroeck, Ordinarius für Dogmatik und ökumenische Theologie in St. Pölten, arbeitet in seinem Beitrag sehr treffend die Situation des heutigen Europa heraus. Nach den Worten des damaligen Kardinals Joseph Ratzinger befindet es sich in einer „inneren Zerreißprobe“: Einerseits hat in Europa „das Christentum seine wirksamste Gestaltwerdung erlebt, aber zugleich ist in Europa eine Kultur gewachsen, die den radikalsten Widerspruch nicht nur gegen das Christentum, sondern gegen die religiösen und moralischen Traditionen der Menschheit überhaupt darstellt“. Dieser Konflikt scheint sich heute mehr und mehr zuzuspitzen. Durch das aktuelle Kreuz-Urteil ist er plötzlich ins Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit getreten. Dies bietet die Chance, sich neu mit den christlichen Grundlagen Europas auseinanderzusetzen. weiter...


„Wir werden Verachtung ernten“

Von Walter Kardinal Kasper

Bereits im Jahr 2006 hat sich Walter Kardinal Kaspar, der Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, mit den nachfolgenden Worten zur Frage des Kreuzes im öffentlichen Raum geäußert. Seine Aussagen, die sich in Anbetracht des Kreuz-Urteils geradezu als prophetisch erweisen, sind ungewöhnlich scharf. Mit einem mahnenden Appell kritisiert er schonungslos den falschen Weg, den die europäische Politik eingeschlagen hat. Er spricht von einem „feigen Verständnis von Toleranz“, welche sich „am Ende selbst ad absurdum“ führe. weiter...


Europa-Rosenkranz – ein Weckruf

Von Notker Hiegl OSB

Zur aktuellen Diskussion über das Kreuz im öffentlichen Raum passt der Beitrag von Pater Notker Hiegl OSB über den sog. „Europa-Rosenkranz“. Er versteht die neue Initiative als Gebetshilfe zur Re-Evangelisierung des europäischen Kontinents. Die primäre Gefahr für die Identität Europas sieht er nicht so sehr in fundamentalistischen Strömungen wie dem Islamismus, sondern in der „Verschlafenheit“ der Christen. „Als Stadt Lissabon“, so meint Pater Hiegl, „würde ich es mir schlichtweg verbieten, meinen Namen für einen Europa-Vertrag zu verwenden, der in seiner Präambel auf einen christlichen Gottesbezug verzichtet“. Und so will er die Christen mit einem Weckruf zu einer Neubesinnung und zu einer aktiven Teilnahme an der Re-Evangelisierung des Kontinents bewegen. Konkret lädt er dazu ein, jeden Tag wenigstens ein Gesätzchen des Rosenkranzes für ein christliches Europa zu beten. weiter...


Ihr Christen Europas, warum schaut ihr zu?

Von Nweke Kizito Chinedu

Nweke Kizito Chinedu ist Priesterseminarist aus Nigeria und studiert an der Päpstlichen Hochschule in Stift Heiligenkreuz bei Wien. Als afrikanischer Christ registriert er mit Entsetzen das kirchenfeindliche Klima in Europa und ist erstaunt, mit welcher Passivität die Christen sich darin fügen. Er stellt die bangenden Fragen: Warum schaut ihr zu? Warum argumentiert ihr nicht? Warum verkündet ihr nicht die Wahrheit? weiter...


Maria – Immaculata Conceptio

Von Anna Roth

Die Diplom-Theologin Anna Roth ist auf marianische Themen spezialisiert. Sie betrachtet das Geheimnis Mariens in einem christologischen Licht, also von der Menschwerdung Gottes her. Grundlage ist für sie die Lehre der Kirche. Was sagt die katholische Tradition über die Gnade, welche die Jungfrau Maria vom ersten Augenblick ihres Daseins an mit auf den Weg bekommen hat? Wie hat sich im Festgeheimnis der „Immaculata Conceptio“ vom 8. Dezember nicht menschliches Verdienst, sondern ewiger Ratschluss Gottes manifestiert? weiter...


Eine Lanze für Teilhard de Chardin!

Von Hans Schieser

Prof. Dr. Hans Schieser hat selbst an der Gustav-Siewerth-Akademie Vorlesungen über Teilhard de Chardin gehalten. Wie er betont, geht es ihm darum, „diesem Denker gerecht zu werden, der weltweit (auch von Nicht-Christen!) als einer der ‚Großen des 20. Jahrhunderts’ gilt“. Über allem, was bei ihm diskutabel sei, sollte man nicht die Bedeutung seines Anliegens und das Wertvolle seiner Ideen vergessen. Schieser schreibt: „Während ich Frau von Stockhausen sehr schätze – ich habe lange für sie an der Gustav-Siewerth-Akademie gearbeitet – und ihre Argumente gegen Teilhard de Chardin durchaus als gültig sehe, möchte ich doch eine andere, mehr positive Perspektive vorschlagen.“ weiter...


Teilhard de Chardin – kritisch gesehen

Von Lutz Sperling

Prof. Dr.-Ing. Lutz Sperling war von 1992 bis 2004 Professor für Technische Dynamik und Schwingungslehre an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und zugleich Direktor des dortigen Instituts für Mechanik. Seit 2004 ist er Professor für Naturphilosophie an der Gustav-Siewerth-Akademie in Weilheim-Bierbronnen. Seine Stellungnahme zu Beiträgen in „Kirche heute“, welche das Gedankengut von Teilhard de Chardin berühren, entspricht genau der Sicht unserer Zeitschrift. Seine ausgewogene Darstellung ist behutsam und kritisch zugleich. Was die Beurteilung der Lehre von Teilhard de Chardin betrifft, kann sie als eine richtungweisende Zusammenfassung der bisherigen Diskussion betrachtet werden. Offen bleibt nur eine genauere Verhältnisbestimmung zwischen dem Wirken des Logos und der Entwicklung der Geschichte, das die Freiheit des mitwirkenden Menschen nicht beeinträchtigt.