Oktober 2008

Aus Angst verschlossen wir uns hinter den Türen

Von Christoph Kardinal Schönborn, Wien

Christoph Kardinal Schönborn legte im Rahmen eines „Gemeinschaftstages der Bischöfe Europas“, der vom 24. bis 29. März 2008 im Heiligen Land stattgefunden hat, ein erschütterndes Bekenntnis ab. Bei einer Predigt im Abendmahlssaal in Jerusalem ging er auf die Enzyklika Humanae vitae ein und sprach im Namen der Bischöfe, die vor 40 Jahren die Königsteiner Erklärung (Deutschland) bzw. die Mariatroster Erklärung (Österreich) veröffentlicht hatten, die Überzeugung aus: Hätten wir die Konsequenzen gekannt, so hätten wir 1968 niemals „Nein“ zu Humanae vitae gesagt! In aller Demut und Ehrlichkeit rief er seinen Mitbrüdern zu: Wir Bischöfe hatten nicht den Mut, Papst Paul VI. kraftvoll zu unterstützen. Wir müssen unsere Sünde bereuen und umkehren. Denn wir alle tragen heute die Last der Konsequenzen dieser Sünde. weiter...


Der Papst „verführt“ die französische Nation

Von Thomas Maria Rimmel

Wieder ist es Papst Benedikt XVI. gelungen, eine heikle Mission mit grandiosem Erfolg zu Ende zu führen. Selbst der Vorsitzende der französischen Bischofskonferenz, der Pariser Kardinal Andre Vingt-Trois, sah dem Papstbesuch in seinem Land mit großen Bedenken entgegen. Doch Benedikt XVI. absolvierte seine 10. Auslandsreise mit solcher Bravour, dass er selbst seine größten Kritiker in ehrfürchtiges Staunen versetzte. Noch am Tag seiner Ankunft empfing die linksgerichtete Tageszeitung „Liberation“ den Papst mit dem Gruß auf der Titelseite: „Mission impossible“ – „Mission unmöglich“. Doch sie hatte sich getäuscht. Schon nach wenigen Stunden mussten die Medien eingestehen: Dem Papst ist es geglückt, unser säkularisiertes Land mit seinem Charme und seinen unübertrefflichen Worten zu „verführen“. weiter...


Joseph, sag ein herzhaftes „Ja“!

Von Joachim Kardinal Meisner, Köln

Bei seiner Predigt anlässlich der Überreichung der Goldenen Rose in Altötting am 15. August dieses Jahres brachte Joachim Kardinal Meisner durch persönliche Erinnerungen seine tiefe Verbundenheit mit Papst Benedikt XVI. zum Ausdruck. Als Päpstlicher Legat hob er im Rahmen eines feierlichen Pontifikalamts die missionarische Bedeutung Altöttings hervor, das „zu den großen europäischen Wallfahrtsorten“ gehöre. Nachfolgend der erste Teil sowie der Abschluss seiner begeistert aufgenommenen Predigt. weiter...


Päpstliches Dekret zur Verleihung der „Goldenen Rose“ in Altötting

Von Benedikt XVI. Papst

Es ist Uns bekannt, dass das Heiligtum Altötting vielerorts in hoher Achtung steht, besonders aber bei den Gläubigen in Bayern. Altötting gilt als das Herz Bayerns. Denn dort finden sich häufig zahlreiche Pilger ein, um die himmlische Mutter zu verehren und um göttliche Gnaden für Leib und Seele zu erflehen. Dort wird ein uraltes Gnadenbild der Gottesmutter aufbewahrt, das die Gläubigen an sich zieht und ihre Frömmigkeit entflammt. weiter...


400-jähriges Jubiläum von Siluva

Von Joachim Kardinal Meisner, Köln

Im September feierte Litauen das 400-jährige Jubiläum der Marienerscheinungen von Siluva (Schiluwa). Hunderttausende von Gläubigen nahmen an den Festlichkeiten teil. Voraus gingen am 6. und 7. September ein Eucharistischer Kongress und ein nationaler Jugendtag. Darauf folgten eine Woche lang Wallfahrten verschiedener Berufsgruppen und religiöser Gemeinschaften. Am 12. September fand ein Krankentag und am 13. September ein großer Familientag statt. Höhepunkt war schließlich das Pontifikalamt am 14. September, zu dem Papst Benedikt XVI. den Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner als seinen persönlichen Legaten entsandte. Sowohl im Dekret des Papstes als auch in der Predigt des Kardinals wurde die Bedeutung unterstrichen, welche die Weltkirche den Ereignissen von Siluva beimisst. Gleichzeitig brachte die katholische Kirche mit diesem Akt der Aufmerksamkeit dem litauischen Volk von höchster Stelle ihre Wertschätzung und ihre hohe Erwartung an sein Glaubenszeugnis im vereinten Europa zum Ausdruck. Nachfolgend einige Abschnitte aus der Predigt des Kardinals (vgl. zur Geschichte und Bedeutung der Ereignisse in Siluva den ausführlichen Artikel von Erich Maria Fink in Kirche heute 11/2007). weiter...


Geschichte des Marienwallfahrtsortes Siluva in Litauen

Aus: Pressestelle des Erzbistums Köln

1457 ließ der Diplomat Petras Gedgaudas in Siluva eine Kirche bauen. Von einer seiner Reisen nach Rom brachte er der Kirche ein Bild der Gottesmutter mit, die das Jesuskind auf dem Arm trägt. Dort wurde fortan die Gottesmutter verehrt. weiter...


Sydney – ein brennender Dornbusch

Von Erich Maria Fink

Im Rahmen einer Fahrt der JUGEND 2000 hat Pfr. Erich Maria Fink am XXIII. Weltjugendtag in Australien teilgenommen. Was er in Sydney erleben durfte, vergleicht er mit dem brennenden Dornbusch. Er zeigt auf, wie die Gotteserscheinung am Fuß des Berges Sinai die heilsgeschichtliche Bedeutung des Jugendtreffens in Australien erschließen kann. Mit seiner Deutung verbindet er einen Impuls für die Teilnehmer, ihren Sendungsauftrag nach dem Weltjugendtag in ihren Heimatländern zu verwirklichen. weiter...


Komm, wir gehen für unser Volk

Von Notker Hiegl OSB

Vor zehn Jahren, am 11. Oktober 1998, wurde die Karmelitin und Märtyrin Teresia Benedicta vom Kreuz (Edith Stein) von Papst Johannes Paul II. in Rom heilig gesprochen. Dies nimmt P. Notker Hiegl OSB aus dem Benediktinerkloster Beuron zum Anlass, auf die einzigartige Bedeutung dieser großen Frau für unsere heutige Zeit hinzuweisen. Ihre ehrliche Suche nach der Wahrheit führte sie zum Glauben an Jesus Christus. Im Geheimnis des Kreuzes entdeckte sie den Sinn der stellvertretenden Hingabe ihres Lebens. Johannes Paul II. erkannte darin ein leuchtendes Vorbild für das christliche Abendland und erklärte sie zur Mitpatronin Europas. Gleichzeitig arbeitet Pater Hiegl eine weithin unbekannte Seite ihres Lebens heraus: die entscheidende Formung ihrer Berufung im Kloster Beuron, insbesondere durch die geistliche Freundschaft mit Erzabt Dr. Raphael Walzer OSB, der sie bis in die dramatischen Auseinandersetzungen mit dem Regime der Nationalsozialisten hinein begleitete. weiter...