November 2011

Benedikt XVI.: Auf die "Sprache der Natur" hören

Von Weihbischof Andreas Laun

„Wie kann die Natur wieder in ihrer wahren Tiefe, in ihrem Anspruch und mit ihrer Weisung erscheinen?“, so fragte der Papst bei seiner Rede vor dem Deutschen Bundestag. Und um zu zeigen, dass es tatsächlich so etwas wie eine „Natur“ gibt, die einen ethischen Anspruch an uns Menschen stellt, aus der sich eine „Weisung“ für unser Handeln ableiten lässt, verwies er auf die ökologische Bewegung seit den 70er Jahren. Sie sei und bleibe „ein Schrei nach frischer Luft“, „den man nicht überhören“ dürfe „und nicht beiseite schieben“ könne: „Jungen Menschen war bewusst geworden, dass irgend etwas in unserem Umgang mit der Natur nicht stimmt.“ Die Erde trage selbst „ihre Würde in sich“ und wir müssten „ihrer Weisung folgen“. Dasselbe gelte auch für den Menschen und seine Natur. Damit eröffnete Benedikt XVI. einen Zugang zum Naturrecht, den Weihbischof Dr. Andreas Laun in seinem Beitrag aufgreift. weiter...

 

Barmherzigkeit als Quelle der Hoffnung

Von Katharina Sauer

Diplom-Theologin Katharina Sauer aus dem Bistum Limburg hat am II. Weltkongress der Barmherzigkeit Gottes vom 1. bis 5. Oktober 2011 in Krakau-Łagiewniki teilgenommen. Sie ist tief berührt von der weltkirchlichen Atmosphäre, die sie dort erleben durfte. Mit ihrem Bericht führt sie zunächst in die geschichtlichen Wurzeln des Kongresses ein und gibt anschließend einen lebendigen Einblick in die hochkarätige Veranstaltung. Es ist der gastgebende Erzbischof von Krakau, Kardinal Stanislaw Dziwisz, der als langjähriger Privatsekretär das Erbe des sel. Johannes Pauls II. vorgestellt und die Vortragsreihe eröffnet hat. Neben ihm legte an erster Stelle Christoph Kardinal Schönborn, der sich seit Jahren dem Auftrag Johannes Pauls II. verpflichtet weiß, Zeugnis über die Bedeutung der Botschaft der Göttlichen Barmherzigkeit für die Kirche in der heutigen Zeit ab. weiter...

 

Neuentdeckung des Reichtums der Krankensalbung

Von Erich Maria Fink

Pfarrer Erich Maria Fink entfaltet in seinem Beitrag die „Wirkungen der besonderen Gnade des Sakraments der Krankensalbung“, wie es im Katechismus der Katholischen Kirche heißt. Er arbeitet ein zwölffaches Gnadenwirken heraus, das er nach den verschiedenen Überlieferungen der Kirche in drei Gruppen aufteilt: Heilung, Vergebung und Vorbereitung auf die Ewigkeit. Dieses Verständnis der Krankensalbung, so zeigt Pfr. Fink auf, hat sich auf der Grundlage des biblischen Zeugnisses entwickelt. Mit seinen Ausführungen verbindet er ein nachdrückliches Plädoyer für ein großzügiges Angebot der Krankensalbung in der Seelsorge. weiter...

 

Wohin geht der Weg?

Von P. Karl Wallner OCist

Pater Karl Josef Wallner OCist, seit 1982 Zisterzienser im Stift Heiligen-kreuz in Österreich und seit 1988 Priester, legt Zeugnis von seinem Klosterleben ab. In einem neuen Buch mit dem Titel „Faszination Kloster“ gelingt es ihm auf einzigartige Weise, nicht nur seine persönlichen Empfindungen zu vermitteln, sondern den Leser auch auf seinen Beru-fungsweg mitzunehmen. Zum Monat November geben wir eines der letzten Kapitel wieder (S. 180-189), das uns in eine geistliche Schule nimmt: Nur wer das Ziel seines Lebens klar vor Augen hat, nämlich die ewige Vereinigung mit Gott im Himmel, kann auch das Leben auf dieser Erde mit frohem Mut meistern. weiter...

 

Hirntod-Organtransplantation – eine Zeitgeistfalle?

Von Anton Graf von Wengersky

In unserer Zeitschrift hatten wir bereits einmal einen kurzen Beitrag von Anton Graf von Wengersky zum Thema Organspende veröffentlicht (KIRCHE heute 11/2009). Der Artikel hat ein lebhaftes Leserbriefecho hervorgerufen und auch dem Autor Kontakte mit Mitstreitern an dieser schwierigen Front eröffnet. Aus seinen Diskussionen mit Priestern, Theologen, Juristen, Ärzten und vielen Gläubigen ist ein Text mit dem Titel „Der Tod des Menschen – was wir wissen“ hervorgegangen. Diese Gedanken möchten wir in KIRCHE heute vorstellen. Als Einführung geben wir hier ein Schreiben aus der Korrespondenz des Autors wieder. weiter...

 

Elisabeth von Thüringen - die dienende Fürstin

Von P. Notker Hiegl OSB

Am 17. November 1231, also vor 780 Jahren, starb die hl. Elisabeth von Thüringen. Genau vor 800 Jahren dagegen, im Jahr 1211, wurde sie vierjährig an den thüringischen Hof gebracht, nachdem sie bereits als Neugeborene dem ältesten Sohn des einflussreichen Landgrafen Hermann von Thüringen verlobt worden war. Dort wurde sie in die Gepflogenheiten des fürstlichen Lebens eingeführt, dort gelangte sie auch in den Einflussbereich der Franziskaner, die ihre künftigen religiösen Ideale formten. Die Weichen waren gestellt. Dass sie die meiste Zeit ihres Lebens ausgerechnet auf der Wartburg verbrachte, verbindet sie mit Luther und darf als Signal für die Ökumene betrachtet werden. Vielleicht könnte gerade ihre Haltung die getrennten Konfessionen zusammenführen? In diese Richtung deuteten auch die Worte Papst Benedikts XVI. im Augustinerkloster von Erfurt am 23. September 2011. weiter...